Lustmord (Musikprojekt)
Lustmord (in der Anfangszeit Lustmørd) ist ein walisisches Musikprojekt von Brian Williams (* 9. Januar 1964 in Nordwales[1]).
Brian Williams ist in Bethesda in Wales aufgewachsen, später zog er nach London.[2] Brian William trat als Lustmord erstmals 1980 in einer Serie von unangekündigten Supportauftritten ohne Wissen der eigentlichen Künstler auf. Bald darauf war er mit SPK auf Tour und im Studio. In der Anfangszeit war Lustmord ein Duo mit John Murphy, bevor es ein Soloprojekt von Brian Williams wurde.[3] 1981 veröffentlichte Lustmord das Debütalbum "Lustmørd". Darauf sind Arbeiten von John Balance (Coil) und Nigel Ayer (Nocturnal Emissions) enthalten. Das Album wurde über Sterile Records von Nigel Ayers veröffentlicht. Das Album "Paradise Disowned" wurde 1986 beim Label Side Effects von SPK veröffentlicht.[4] Bereits 1985 übergab SPK das Label an Brian Williams.[5] Die Aufnahmen stammen von Orten wie der Krypta der französischen Kathedrale von Chartres und der Höhle von Dinas Rock (Craig y Ddinas). Tiefseeaufnahmen stammen von Dr N. Newby-Carter aus dem Project 47.[6] Lustmord selbst veröffentlichte in den 1980er Jahren keine weiteren Alben, aber Williams nahm für Alben von Künstlern wie Current 93, Nurse with Wound, SPK, Chris & Cosey und Graeme Revells (SPK) Solo-LP "The Insect Musicians" Musik auf.
1990 kehrte Lustmord mit dem Album "Heresy" über Soleilmoon Recordings zurück. 1992 folgte "The Monstrous Soul" und 1994 "The Place Where The Black Stars Hang" über Side Effects. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre arbeitete Williams mit Andrew Lagowski unter dem Namen Terror Against Terror zusammen und veröffentlichte Soloalben als Arecibo und Isolrubin BK. Als Williams von dem neuseeländischen Filmmusikers Graeme Revell angestellt wurde, um an seiner Soundbibliothek für Filmmusiken unter anderem zu "Mighty Morphin Power Rangers", "Street Fighter", "Teenage Mutant Ninja Turtles", "The Crow" und "Spawn" (1997) mitzuarbeiten, zog Williams in den 1990er Jahren nach Kalifornien in die Vereinigten Staaten. 1995 veröffentlichte Williams als B. Lustmord mit Robert Rich das Album "Stalker". 1997 folgte ein Live-Album mit Metal Beast (Shad Thomas Scott). Im Sommer erschien die Kompilation "Purifying Fire". 2001 folgten mit dem Album "Metavoid" und 2002 mit dem Soundtrack "Zoetrope" die einzigen Alben über das tschechische Label Nextera.[4]
Am 6. Juni 2004 folgte das Album "Carbon/Core" über Happy Pencil und am 23. August 2004 das Album "Pigs Of The Roman Empire" mit Melvins über Ipecac Recordings. Im Jahr 2006 trat Lustmord nach 25 Jahren bei einer Messe der Church of Satan erstmals wieder Live auf. Das Konzert wurde auf dem Album "Rising" beim eigenen Imprint Label Vaultworks veröffentlicht. Das Album "Juggernaut" folgte 2007 über das Label Hydra Head Records von Aaron Turner, dem Sänger der US-amerikanischen Post-Metal-Band Isis. An dem Album war King Buzzo von den Melvins als Sänger und Gitarrist beteiligt. Beim zweiten Album "[Other]" (2008) über Hydra Head Records waren sowohl Turner als auch Buzzo als Gäste dabei.[4] Das Album "Heretic" wurde 2010 nur über iTunes veröffentlicht.[7] Es wurde zum 20-jährigen Geburtstag des Albums "Heresy" veröffentlicht und enthält alternative Mixe und frühe Versionen. Im März 2011 folgte die Kompilation "Songs Of Gods And Demons (Collected Works 1994-2007)" mit Aufnahmen für Kinofilme, Videospiele und Fernsehshows. 2013 veröffentlichte das deutsche Label Vinyl-on-demand das 3-LP-Album "Things That Were" mit Neuaufnahmen des Debütalbums, seltenen Aufnahmen und bis dahin unveröffentlichten Material.[4] Im Juni 2011 trat Lustmord beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig auf. Ende Juli 2011 trat Lustmord beim Norbergfestival in Norberg, Provinz Västmanlands län in Schweden auf[8] und einige Monate später beim Maschinenfest in der Turbinenhalle in Oberhausen.
Das deutsche Label ant-zen wiederveröffentlichte 2013 und 2014 mehrere Alben: "Carbon/Core", "The Place Where The Black Stars Hang", "Purifying Fire", "Heresy", "Metavoid", "Zoetrope", "The Monstrous Soul", "Rising", "The Dark Places Of The Earth" und "Beyond". Ebenfalls 2013 folgte das neue Album "The Word As Power" über Blackest Ever Black. Aina Skinnes Olsen, Maynard James Keenan (A Perfect Circle, Children Of The Anachronistic Dynasty, Green Jellÿ, Puscifer, Shandi's Addiction, The Human Experimente, Tool), Jarboe (Jarboe La Salle Devereaux) (AEAEA, Beautiful People Ltd, Blackmouth, Skin, Swans, The Sweet Meat Love And Holy Cult) und Soriah (Enrique Ugalde) waren als Gastsänger daran beteiligt.[9] Es folgten die Live-Alben "Kraków (October 22 2010)" und "Stockholm (January 15 2011)".[4] Lustmord ist mit einem Remix am Remixalbum "Innovation. Participation. Reward" von Black Lung vom 6. November 2014 beteiligt. Im November 2014 trat Lustmord beim Wrocław Industrial Festival in Breslau in Polen auf. 2015 veröffentlichte Lustmord den Remix des Titels "Sea" der japanischen Band Vampillia als Limited-Edition CD EP. Das Dark-Ambient-Album "Dark Matter" wurde 2016 über das britische Label Touch veröffentlicht.[4] Am 13. Oktober 2017 wurden über Vaultworks die zwei Alben "Hobart (June 12 2011)" und "Maschinenfest (October 2 2011)" veröffentlicht. Gut zwei Wochen später trat Lustmord erneut beim Maschinenfest auf. 2019 wurde der Soundtrack zum Film "First Reformed" (2017) des Regisseurs Paul Schrader von Lustmord veröffentlicht. Am 8. November 2019 trat Lustmord erneut beim Wrocław Industrial Festival auf. 2020 veröffentlichte Lustmord mehrere Alben, darunter mit dem französischen Pianisten und Komponisten Nicolas Horvath das Album "The Fall (Dennis Johnson's November Deconstructed)" über Sub Rosa.
Brian Williams ist oder war neben Lustmørd/Lustmord auch als Arecibo, Brian Lustmord, Dread, Isolrubin BK und Les Derringer sowie in SPK, T. G. T. (The Genetic Terrorists), Terror Against Terror und The Murray Fontana Orchestra aktiv.[10]
Diskografie (Alben)
- 1981: Lustmørd, Sterile Records
- 1982: Lustmørdekay (Live Evil), Sterile Records (Tape)
- 1986: Paradise Disowned, Side Effects
- 1990: Heresy, Soleilmoon Recordings
- 1991: A Document Of Early Acoustic & Tactical Experimentation, Dark Vinyl Records (Kompilation)
- 1992: The Monstrous Soul, Side Effects
- 1994: The Place Where The Black Stars Hang, Side Effects
- 1997: Lustmord vs Metal Beast - Lustmord Vs Metal Beast, Side Effects
- 2000: Purifying Fire, Soleilmoon Recordings (Kompilation)
- 2001: Metavoid, Nextera
- 2002: Zoetrope, Nextera
- 2004: Carbon/Core, Happy Pencil
- 2004: Melvins + Lustmord - Pigs Of The Roman Empire, Ipecac Recordings
- 2006: Rising, Vaultworks
- 2007: Juggernaut, Hydra Head Records / Vaultworks
- 2008: [Other], Hydra Head Records
- 2009: [Beyond], Vaultworks
- 2009: [The Dark Places Of The Earth], Vaultworks
- 2010: Heretic, Vaultworks
- 2011: Songs Of Gods And Demons (Collected Works 1994-2007), Vaultworks (Kompilation)
- 2013: The Word As Power, Blackest Ever Black
- 2013: Kraków (October 22 2010), Vaultworks
- 2013: Things That Were, Vinyl-on-demand (3LP) (Kompilation)
- 2014: Stockholm (January 15 2011), Vaultworks
- 2016: Dark Matter, Touch
- 2017: Hobart (June 12 2011), Vaultworks
- 2017: Maschinenfest (October 2 2011), Vaultworks
- 2019: First Reformed (Extended Motion Picture Soundtrack), Vaultworks
- 2020: Berlin (March 25 2018)
- 2020: Lublin (December 10 2016)
- 2020: Trinity
- 2020: Lustmord + Nicolas Horvath – The Fall (Dennis Johnson's November Deconstructed), Sub Rosa
- 2021: Lustmord & Karin Park – Alter, Pelagic Records
- 2022: The Others [Lustmord Deconstructed], Pelagic Records
- 2022: The Other, Pelagic Records (Kompilation)
- 2022: Aethek / Lustmord – Scorn: Original Soundtrack, Ebb Software
Weblinks
- https://www.lustmord.com/
- Lustmord bei Facebook
- Lustmord bei X/Twitter
- Lustmord bei Bandcamp
- Lustmord bei SoundCloud
- Lustmord bei Myspace (englisch)
- Lustmord bei Spotify (englisch)
- The Quietus | Mysterium Tremendum: The Strange World Of Lustmord (Interview)
- EST Magazine - Interview with Lustmørd
- Lustmord’s Album of Space Recordings Is a Reminder of Your Insignificance - Thump (Interview)
- Lustmord: the last heretic - FACT Magazine
- Lustmord bei AllMusic (englisch)
- Lustmord bei Discogs (englisch)
Quellen
- ↑ Lustmord | Biography, Albums, Streaming Links | AllMusic
- ↑ The Quietus | Mysterium Tremendum: The Strange World Of Lustmord
- ↑ Lustmord-Diskographie auf Discogs
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Lustmord on Myspace
- ↑ Side Effects - CDs and Vinyl at Discogs
- ↑ Lustmørd - Paradise Disowned (Vinyl, LP, Album) at Discogs
- ↑ Albums | LUSTMORD
- ↑ Norbergfestival 2011 poster | Norbergfestival
- ↑ Lustmord - The Word As Power (Vinyl, LP, Album) at Discogs
- ↑ Brian Williams Discography at Discogs