Spanien

Aus InkluPedia
Königreich Spanien
Reino de España
Wahlspruch: „Plus Ultra“
lateinisch für „Darüber hinaus“
Amtssprache(n) Spanisch, weitere Sprachen regional
Hauptstadt Madrid
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Monarchie
Währung 1 Euro (EUR) = 100 Cent
Gründung 1715 (Decretos de Nueva Planta)

1978 (Verfassung)

Nationalhymne Marcha Real („Königlicher Marsch“)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
UTC±0 (Kanarische Inseln)
UTC+1 (Kanarische Inseln) (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen E
ISO 3166 ES, ESP, 724
Top-Level-Domain .es
Telefonvorwahl +34

Spanien (amtlich Königreich Spanien, spanisch Reino de España [ˈrejno ð(e) esˈpaɲa], kurz auch España Zum Anhören anklicken [esˈpaɲa]) ist ein Staat, der zum größten Teil auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten Europas gelegen ist. Seine Staatsform ist die einer parlamentarischen Erbmonarchie, die Regierungsform die einer parlamentarischen Demokratie. Das Land hatte Anfang 2013 etwa 46,7 Millionen Einwohner.[1] Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid.

Geografie

Spanien grenzt im Westen an Portugal und im Süden an das zum Vereinigten Königreich gehörende 6,5 km² große Gibraltar. Gemeinsam liegen sie auf der Iberischen Halbinsel im Südwesten Europas. Dabei nimmt Spanien knapp sechs Siebtel der Iberischen Halbinsel ein. Im Nordosten grenzt Spanien entlang des Gebirgszuges der Pyrenäen an Frankreich und dem Kleinstaat Andorra. Außerdem gehören die Inselgruppen Balearen (im Mittelmeer) und Kanaren (im Atlantik) sowie die an der nordafrikanischen Küste gelegenen Städte Ceuta und Melilla zum spanischen Staatsgebiet. Weiterhin gehören zu Spanien die unmittelbar vor der marokkanischen Küste gelegene Inseln Islas Chafarinas, Peñón de Alhucemas und Isla del Perejil sowie die Halbinsel Peñón de Vélez de la Gomera. Auch die 50 Kilometer nördlich der marokkanischen Küste liegende Insel Isla de Alborán gehört zum spanischen Staatsgebiet. Das Archipel Islas Columbretes aus rund 25 einzelne Inseln und Klippen im Balearen-Meer im Mittelmeer gehört ebenfalls zu Spanien. In Frankreich besitzt Spanien die Exklave Llívia.

Im Zentrum der Iberischen Halbinsel befindet sich das über 200.000 km² große kastilische Hochland Iberisches Meseta, auch Iberisches Massiv genannt. Im Spanischen wird es auch auch Meseta Central genannt. Die meisten großen Flüsse der iberischen Halbinsel entwässern nach Westen in den Atlantik. Von Nord nach Süd sind dies der 897 km lange Duero, der 1007 km lange Tajo, der 744 km lange Guadiana und der 657 km lange Guadalquivir. Lediglich das Becken des 910 km langen Ebro läuft im Osten der iberischen Halbinsel von Nord nach Südost ungefähr parallel zu den Pyrenäen und mündet ins Mittelmeer.

Geschichte

Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die Mauren das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Es gelang ihnen in ihrer Herrschaft jedoch nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus nahm die Reconquista („Rückeroberung“) ihren Ausgang. Als Beginn der Reconquista wird üblicherweise das Jahr 722 mit der Schlacht von Covadonga angenommen, als Enddatum der 2. Januar 1492 mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige. Ihr schloss sich eine Verfolgung religiöser Minderheiten an. Moslems und Juden wurden genötigt, sich taufen zu lassen. 1478 wurde mit Genehmigung des Papstes die Spanische Inquisition eingerichtet, die mit Unterbrechungen erst am 15. Juli 1834 während der Regierungszeit der Königin Isabella II. (1830–1904) offiziell abgeschafft wurde. Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragón. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1451–1506) im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zu einer christlichen Weltmacht auf. Das spanische Kolonialreich erstreckte sich um 1600 über weite Teile Süd- und Mittelamerikas. Nachdem England und Frankreich ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Befreiungskriege der amerikanischen Staaten Anfang des 19. Jahrhunderts brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. Die Niederlage 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg bedeutete das Ende des Kolonialreiches.

1955 trat Spanien den Vereinten Nationen bei. Seit dem 30. Mai 1982 ist Spanien Mitgliedstaat der NATO und seit dem 1. Januar 1986 der Europäischen Union. Juan Carlos I. (* 1938) war vom 22. November 1975 bis zum 18. Juni 2014 der König von Spanien. Am 21. Dezember 2011 wurde Mariano Rajoy (* 1955) der Partido Popular (PP) der Regierungspräsident Spaniens. Am 19. Juni 2014 wurde Felipe VI. (* 1968) der König von Spanien. Ministerpräsident Mariano Rajoy wurde am 1. Juni 2018 durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Ihm folgte im Amt des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (* 1972) der Partido Socialista Obrero Español (PSOE).[2] Am 28. April 2019 und am 10. November 2019 fanden Wahlen zum Spanischen Parlament statt. Bei der vierten Parlamentswahl in vier Jahren verlor am 10. November 2019 die regierende sozialdemokratische PSOE drei Sitze, blieb aber dennoch stärkste Partei. Unidas Podemos verlor sieben Sitze, die rechtsliberale Ciudadanos verlor 47 Sitze, die konservative PP gewann 22 Sitze und die rechtspopulistische Partei Vox gewann 28 Sitze.[3] Nach der Neuwahl zeichnet sich weiter kein Ausweg aus der politischen Krise ab.[4] Nach einer deutlichen Niederlage bei den Kommunal- und Regionalwahlen für die Sozialisten löste Ministerpräsident Pedro Sánchez Ende Mai 2023 das Parlament auf und ruft vorgezogene Neuwahlen aus.[5] Bei der vorgezogenen Parlamentswahlen am 23. Juli 2023 konnte keines der beiden Lager die absolute Mehrheit erzielen. PP-Chef Alberto Núñez Feijóo (* 1961) gewann zwar diese Parlamentswahl, bekam aber keine Mehrheit für sich als Regierungschef zusammen. Am 16. November 2023 wurde Ministerpräsident Pedro Sánchez vom Parlament wiedergewählt. Für seine Wiederwahl sagte Sánchez zwei katalanischen Parteien ein Amnestiegesetz für katalanische Unabhängigkeitsbefürworter zu.[6]

Verwaltungsgliederung

Spanien ist in 17 Autonome Gemeinschaften und die zwei Autonomen Städte Ceuta und Melilla gegliedert. Die Autonomen Gemeinschaften sind in 50 Provinzen unterteilt:

Hauptstadt Provinzen Hauptort

Andalucía (Andalusien)
Sevilla Almería Almería
Cádiz Cádiz
Córdoba Córdoba
Granada Granada
Huelva Huelva
Jaén Jaén
Málaga Málaga
Sevilla Sevilla

Aragón (Aragonien)
Saragossa Huesca Huesca
Teruel Teruel
Saragossa Saragossa

Asturies (Asturien)
Oviedo Asturien Oviedo

Illes Balears (Balearische Inseln)
Palma Islas Baleares Palma

Euskal Autonomia Erkidegoa (Autonome Gemeinschaft Baskenland)
Gasteiz/Vitoria Araba/Álava Gasteiz/Vitoria
Gipuzkoa/Guipúzcoa Donostia/San Sebastián
Bizkaia/Vizcaya Bilbo/Bilbao

Canarias (Kanarische Inseln)
Las Palmas de Gran Canaria
+
Santa Cruz de Tenerife
Las Palmas Las Palmas de Gran Canaria
Santa Cruz de Tenerife Santa Cruz de Tenerife

Cantabria (Kantabrien)
Santander Cantabria Santander

Castilla-La Mancha (Kastilien-La Mancha)
Toledo Albacete Albacete
Ciudad Real Ciudad Real
Cuenca Cuenca
Guadalajara Guadalajara
Toledo Toledo

Castilla y León (Kastilien und León)
Valladolid Ávila Ávila
Burgos Burgos
León León
Palencia Palencia
Salamanca Salamanca
Segovia Segovia
Soria Soria
Valladolid Valladolid
Zamora Zamora

Catalunya (Katalonien)
Barcelona Barcelona Barcelona
Girona Girona
Lleida Lleida
Tarragona Tarragona

Extremadura
Mérida Badajoz Badajoz
Cáceres Cáceres

Galicia (Galicien)
Santiago de Compostela A Coruña A Coruña
Lugo Lugo
Ourense Ourense
Pontevedra Pontevedra

Comunidad de Madrid (Autonome Gemeinschaft Madrid)
Madrid Madrid Madrid

Murcia
Murcia Murcia Murcia

Navarra
Pamplona Navarra Pamplona

La Rioja
Logroño La Rioja Logroño

Comunidad Valenciana (Valencia)
Valencia Alicante Alicante
Castellón Castellón de la Plana
Valencia Valencia

Ceuta
Ceuta

Melilla
Melilla

Literatur

  • Walther L. Bernecker (Hrsg.): Spanien-Handbuch. Geschichte und Gegenwart. Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-8252-2827-4 (UTB 2827)
  • Walther L. Bernecker (Hrsg.): Spanien heute. Politik – Wirtschaft – Kultur. 5. Auflage. Vervuert, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-86527-418-8

Weblinks

Quellen