Rumänien

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Rumänien
România
Amtssprache(n) Rumänisch
Hauptstadt Bukarest
Staats- und
Regierungsform
semipräsidentielle Republik
Währung 1 Leu (RON) = 100 Bani
Gründung 24. Januar 1859
Unabhängigkeit 9. Mai 1877
(vom Osmanischen Reich)
Nationalhymne Deșteaptă-te, române!
(„Erwache Rumäne“)
Nationalfeiertag 1. Dezember
Zeitzone UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen RO
ISO 3166 RO, ROU, 642
Top-Level-Domain .ro
Telefonvorwahl +40

Rumänien (rumänisch România; Zum Anhören anklicken [romɨˈnia]) ist eine semipräsidentielle Republik in Europa. Rumänien liegt im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa am Schwarzen Meer. Die Hauptstadt von Rumänien ist Bukarest.

Geschichte

Der moderne rumänische Staat entstand am 24. Januar 1859 durch die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau.[1] Während des Russisch-Osmanischen Krieges (1877 bis 1878) unterstützten die Rumänen Russland, woraufhin ihre Unabhängigkeit am 9. Mai 1877 auf dem Berliner Kongress 1878 bestätigt wurde. Am 26. März 1881 wurde das neue Königreich Rumänien ausgerufen. Rumänien ist seit 1955 Mitglied der Vereinten Nationen, seit dem 29. März 2004 Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union.

Am 7. Mai 2012 wurde Victor Ponta (* 1972) der Partidul Social Democrat (PSD) der Ministerpräsident von Rumänien. Ende 2014 wurde Klaus Johannis (* 1959) der Präsident von Rumänien. Am 4. November 2015 endete die Amtszeit von Victor Ponta als Ministerpräsident. Er trat nach massiven Protesten nach einem Brand in einem Bukarester Nachtclub zurück, durch dem 32 Menschen ums Leben kamen. Er ist auch der erste rumänische Ministerpräsident, gegen den noch während seiner Amtszeit ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Er muss sich vor Gericht wegen Dokumentenfälschung, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung rechtfertigen. Die ihm zur Last gelegten Delikte soll er bereits vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident begangen haben.[2] Eine auffällig hohe Anzahl der Brandopfer verstarb im Krankenhaus an multiresistenten Keimen. Nach Recherchen von Investigativreportern stellte sich heraus, dass der Konzern Hexi-Pharma, der rumänische Marktführer im Bereich der Sanitätshygiene, seit Jahren seine Desinfektionsmittel verdünnt hatte, um die Gewinnspanne zu erhöhen.[3]

Für einige Tage wurde Sorin Cîmpeanu (* 1968) interimistischer Regierungschef. Am 17. November 2015 folgte der parteilose Dacian Cioloș (* 1969) im Amt des Ministerpräsidenten. Am 11. Dezember 2016 fand die Parlamentswahl statt. Die PSD und die Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) einigten sich nach der Wahl darauf, gemeinsam die Regierung zu bilden.[4] Am 4. Januar 2017 wurde Sorin Grindeanu (* 1973) der Ministerpräsident von Rumänien. Am 21. Juni 2017 wurde Grindeanus Regierung durch ein Misstrauensvotum der Regierungsparteien gestürzt.[5] Am 29. Juni 2017 folgte Mihai Tudose (* 1967) im Amt des Ministerpräsidenten von Rumänien. Am 15. Januar 2018 legte Regierungschef Mihai Tudose nach einem Streit mit seiner Partei PSD nach nicht einmal sieben Monaten sein Amt nieder.[6] Im Januar 2018 war dann Mihai Fifor (* 1970) für einige Tage Interims-Ministerpräsidenten, bevor am 29. Januar 2018 Viorica Dăncilă (* 1963) die Ministerpräsidentin Rumäniens wurde. Am 10. Oktober 2019 wurde die amtierende Regierung unter Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă durch ein Misstrauensvotum durch das Parlament abgewählt. Bis zur Amtsübernahme einer neuen Regierung führte Dăncilă kommissarisch die Geschäfte mit eingeschränkten Befugnissen weiter.[7] Am 4. November 2019 wurde Ludovic Orban (* 1963) der Partidul Național Liberal (PNL) zum Ministerpräsidenten Rumäniens gewählt. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2019 konnte sich Amtsinhaber Klaus Iohannis gegen Viorica Dăncilă klar durchsetzen.

Am 6. Dezember 2020 fand die Parlamentswahl 2020 statt. Dabei unterlag die Partei PNL des amtierenden Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der daraufhin sein Amt als Regierungschef niedergelegte. Die Oppositionspartei PSD (Sozialdemokraten) gewann die Wahl, die absolute Mehrheit erlangte jedoch keine Partei. Die drittmeisten Stimmen erlangte die USR-Plus Partei, überraschend gefolgt von der erst im September 2019 gegründeten ultra-nationalische Partei AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen).[8] Am 7. Dezember 2020 wurde daraufhin Nicolae Ciucă (* 1967) als Interimsnachfolger von Ludovic Orban zum rumänischen Ministerpräsidenten ernannt.[9] Ihm folgte am 23. Dezember 2020 Florin Cîțu (* 1972) der PNL im Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens.[10] Am 5. Oktober 2021 wurde die Regierung unter Ministerpräsident Florin Cîțu vom Parlament nach einem Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei PSD gestürzt.[11] Am 25. November 2021 übernahm Nicolae Ciucă das Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens. Am 15. Juni 2023 wurde Marcel Ciolacu (* 1967) der PSD vom Parlament zum Ministerpräsidenten Rumäniens gewählt.[12] Der Wechsel von Ciucă nach Ciolacu stand bereits protokollarisch fest.[13]

Geografie

Rumänien grenzt an fünf Staaten (im Uhrzeigersinn): Ukraine, Moldawien, Bulgarien, Serbien und Ungarn. Östlich des Landes liegt das Schwarze Meer.

Verwaltungsgliederung

Rumänien ist in 41 Kreise (județe) sowie die Hauptstadt Bukarest unterteilt.

Die Kreise Rumäniens


Kreis Kürzel Hauptort
Alba AB ro. Alba Iulia
hu. Gyulafehérvár
de. Karlsburg
Arad AR Arad
Argeș AG Pitești
Bacău BC ro. Bacău
hu. Bákó
Bihor BH ro. Oradea
hu. Nagyvárad
de. Großwardein
Bistrița-Năsăud BN ro. Bistrița
hu. Beszterce
de. Bistritz
Botoșani BT Botoșani
Brăila BR Brăila
Brașov BV ro. Brașov
hu. Brassó
de. Kronstadt
Buzău BZ Buzău
Călărași CL Călărași
Caraș-Severin CS ro. Reșița
hu. Resicabánya
de. Reschitza
Cluj CJ ro. Cluj-Napoca
hu. Kolozsvár
de. Klausenburg
Constanța CT Constanța
Covasna CV ro. Sfântu Gheorghe
hu. Sepsiszentgyörgy
de. Sankt Georgen
Dâmbovița DB Târgoviște
Dolj DJ Craiova
Galați GL Galați
Giurgiu GR Giurgiu
Gorj GJ Târgu Jiu
Harghita HR ro. Miercurea Ciuc
hu. Csíkszereda
de. Szeklerburg
Hunedoara HD ro. Deva
hu. Déva
de. Diemrich
Ialomița IL Slobozia
Iași IS ro. Iași
hu. Jászvásár
de. Jassy
Ilfov IF Buftea
Maramureș MM ro. Baia Mare
hu. Nagybánya
de. Frauenbach
Mehedinți MH ro. Drobeta Turnu Severin
hu. Szörényvár
de. Turm Severin
Mureș MS ro. Târgu Mureș
hu. Marosvásárhely
de. Neumarkt am Mieresch
Neamț NT ro. Piatra Neamț
hu. Karácsonkő
Olt OT Slatina
Prahova PH Ploiești
Sălaj SJ ro. Zalău
hu. Zilah
de. Zillenmarkt
Satu Mare SM ro. Satu Mare
hu. Szatmárnémeti
de. Sathmar
Sibiu SB ro. Sibiu
hu. Nagyszeben
de. Hermannstadt
Suceava SV Suceava
Teleorman TR Alexandria
Timiș TM ro. Timișoara
hu. Temesvár
de. Temeswar
Tulcea TL Tulcea
Vâlcea VL Râmnicu Vâlcea
Vaslui VS ro. Vaslui
hu. Vászló
de. Wassluy
Vrancea VN Focșani
Municipiul București B ro. București
de. Bukarest

Literatur

  • 1982: Südosteuropa-Bibliographie: Südosteuropa und größre Teilräume, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Herausgeber München Südostinstitut, 859 Seiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3486446814
  • 1998: Kurze Geschichte Rumäniens, Autor Ion Bulei, 220 Seiten, Meronia, ISBN 978-9739687621
  • 2006: Kurze Geschichte der Rumänen, Autor Neagu Djuvara, Übersetzer Gudrun-Liliane Ittu, 240 Seiten, Schiller Verlag, ISBN 978-9737969033

Weblinks

Quellen