Rumänien: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Der moderne rumänische Staat entstand am 24. Januar 1859 durch die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau.<ref>[http://www.rri.ro/de_de/rumaenien_feiert_vereininung_von_1859-12158 Radio Romania International - Rumänien feiert Vereininung von 1859]</ref> Während des Russisch-Osmanischen Krieges (1877 bis 1878) unterstützten die Rumänen [[Russland]], woraufhin ihre Unabhängigkeit am 9. Mai 1877 auf dem [[Berlin]]er Kongress 1878 bestätigt wurde. Am 26. März 1881 wurde das neue Königreich Rumänien ausgerufen. Rumänien ist seit dem 29. März 2004 Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. | Der moderne rumänische Staat entstand am 24. Januar 1859 durch die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau.<ref>[http://www.rri.ro/de_de/rumaenien_feiert_vereininung_von_1859-12158 Radio Romania International - Rumänien feiert Vereininung von 1859]</ref> Während des Russisch-Osmanischen Krieges (1877 bis 1878) unterstützten die Rumänen [[Russland]], woraufhin ihre Unabhängigkeit am 9. Mai 1877 auf dem [[Berlin]]er Kongress 1878 bestätigt wurde. Am 26. März 1881 wurde das neue Königreich Rumänien ausgerufen. Rumänien ist seit 1955 Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], seit dem 29. März 2004 Mitglied der [[NATO]] und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. | ||
Am 7. Mai 2012 wurde Victor Ponta (* 1972) der Partidul Social Democrat (PSD) der Ministerpräsident von Rumänien. Ende 2014 wurde Klaus Johannis (* 1959) der Präsident von Rumänien. Am 4. November 2015 endete die Amtszeit von Victor Ponta als Ministerpräsident. Er trat nach massiven Protesten nach einem Brand in einem Bukarester Nachtclub zurück, durch dem 32 Menschen ums Leben kamen. Er ist auch der erste rumänische Ministerpräsident, gegen den noch während seiner Amtszeit ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Er muss sich vor Gericht wegen Dokumentenfälschung, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung rechtfertigen. Die ihm zur Last gelegten Delikte soll er bereits vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident begangen haben.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rumaeniens-ministerpraesident-victor-ponta-zurueckgetreten-13892954.html FAZ.NET | Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta zurückgetreten, 04.11.2015]</ref> Eine auffällig hohe Anzahl der Brandopfer verstarb im Krankenhaus an multiresistenten Keimen. Nach Recherchen von Investigativreportern stellte sich heraus, dass der Konzern Hexi-Pharma, der rumänische Marktführer im Bereich der Sanitätshygiene, seit Jahren seine Desinfektionsmittel verdünnt hatte, um die Gewinnspanne zu erhöhen.<ref>[https://www.tolo.ro/2016/04/26/ei-produc-ei-se-controleaza-si-ministerul-sanatatii-se-face-ca-nu-le-gaseste-sediul/ Ei produc, ei se controlează și Ministerul Sănătății se face că nu le găsește sediul! - Cătălin Tolontan, 26 aprilie 2016]</ref> | Am 7. Mai 2012 wurde Victor Ponta (* 1972) der Partidul Social Democrat (PSD) der Ministerpräsident von Rumänien. Ende 2014 wurde Klaus Johannis (* 1959) der Präsident von Rumänien. Am 4. November 2015 endete die Amtszeit von Victor Ponta als Ministerpräsident. Er trat nach massiven Protesten nach einem Brand in einem Bukarester Nachtclub zurück, durch dem 32 Menschen ums Leben kamen. Er ist auch der erste rumänische Ministerpräsident, gegen den noch während seiner Amtszeit ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Er muss sich vor Gericht wegen Dokumentenfälschung, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung rechtfertigen. Die ihm zur Last gelegten Delikte soll er bereits vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident begangen haben.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rumaeniens-ministerpraesident-victor-ponta-zurueckgetreten-13892954.html FAZ.NET | Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta zurückgetreten, 04.11.2015]</ref> Eine auffällig hohe Anzahl der Brandopfer verstarb im Krankenhaus an multiresistenten Keimen. Nach Recherchen von Investigativreportern stellte sich heraus, dass der Konzern Hexi-Pharma, der rumänische Marktführer im Bereich der Sanitätshygiene, seit Jahren seine Desinfektionsmittel verdünnt hatte, um die Gewinnspanne zu erhöhen.<ref>[https://www.tolo.ro/2016/04/26/ei-produc-ei-se-controleaza-si-ministerul-sanatatii-se-face-ca-nu-le-gaseste-sediul/ Ei produc, ei se controlează și Ministerul Sănătății se face că nu le găsește sediul! - Cătălin Tolontan, 26 aprilie 2016]</ref> | ||
Für einige Tage wurde Sorin Cîmpeanu (* 1968) interimistischer Regierungschef. Am 17. November 2015 folgte der parteilose Dacian Cioloș (* 1969) im Amt des Ministerpräsidenten. Am 11. Dezember 2016 fand die Parlamentswahl statt. Die PSD und die Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) einigten sich nach der Wahl darauf, gemeinsam die Regierung zu bilden.<ref>[http://www.mediafax.ro/politic/alde-intra-la-guvernare-cu-psd-si-refuza-o-alianta-de-dreapta-tariceanu-mi-s-a-propus-sa-preiau-sefia-pnl-am-avut-o-discutie-cu-iohannis-16030310 ALDE intră la guvernare cu PSD şi refuză o alianţă de dreapta. Tăriceanu: Mi s-a propus să preiau şefia PNL/ Am avut o discuţie cu Iohannis - Mediafax, 16 dec 2016]</ref> Am 4. Januar 2017 wurde Sorin Grindeanu (* 1973) der Ministerpräsident von Rumänien. Am 21. Juni 2017 wurde Grindeanus Regierung durch ein Misstrauensvotum der Regierungsparteien gestürzt.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/rumaenien-sorin-grindeanu-als-ministerpraesident-von-eigener-regierung-gestuerzt-a-1153386.html Rumänien: Sorin Grindeanu als Ministerpräsident von eigener Regierung gestürzt - SPIEGEL ONLINE, 21.06.2017]</ref> Am 29. Juni 2017 folgte Mihai Tudose (* 1967) im Amt des Ministerpräsidenten von Rumänien. Am 15. Januar 2018 legte Regierungschef Mihai Tudose nach einem Streit mit seiner Partei PSD nach nicht einmal sieben Monaten sein Amt nieder.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rumaenien-regierungschef-mihai-tudose-tritt-zurueck-15400959.html FAZ.NET | Rumänien: Regierungschef Mihai Tudose tritt zurück, 15.01.2018]</ref> Im Januar 2018 war dann Mihai Fifor (* 1970) für einige Tage Interims-Ministerpräsidenten, bevor am 29. Januar 2018 Viorica Dăncilă (* 1963) die Ministerpräsidentin Rumäniens wurde. Am 10. Oktober 2019 wurde die amtierende Regierung unter Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă durch ein Misstrauensvotum durch das Parlament abgewählt. Bis zur Amtsübernahme einer neuen Regierung führte Dăncilă kommissarisch die Geschäfte mit eingeschränkten Befugnissen weiter.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-10/rumaenien-viorica-dancila-misstrauensvotum-parlament-abgewaehlt Viorica Dăncilă: Rumäniens Regierung per Misstrauensvotum gestürzt | ZEIT ONLINE, 10. Oktober 2019]</ref> Am 4. November 2019 wurde Ludovic Orban (* 1963) der Partidul Național Liberal (PNL) zum Ministerpräsidenten Rumäniens gewählt. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2019 konnte sich Amtsinhaber Klaus Iohannis gegen Viorica Dăncilă klar durchsetzen. Am 6. Dezember 2020 fand die Parlamentswahl 2020 statt. Dabei unterlag die Partei PNL des amtierenden Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der daraufhin sein Amt als Regierungschef niedergelegte. Die Oppositionspartei PSD (Sozialdemokraten) gewann die Wahl, die absolute Mehrheit erlangte jedoch keine Partei. Die drittmeisten Stimmen erlangte die USR-Plus Partei, überraschend gefolgt von der erst im September 2019 gegründeten ultra-nationalische Partei AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen).<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/rumaenien-wahlen-regierungschef-orban-ruecktritt Rumänien: Regierungschef Ludovic Orban tritt nach Wahlniederlage zurück | ZEIT ONLINE, 7. Dezember 2020]</ref> Am 7. Dezember 2020 wurde daraufhin Nicolae Ciucă (* 1967) als Interimsnachfolger von Ludovic Orban zum rumänischen Ministerpräsidenten ernannt.<ref>[https://gov.ro/en/news/press-statements-by-interim-prime-minister-nicolae-ionel-ciuca Press statements by Interim Prime Minister Nicolae –Ionel Ciucă at Victoria Palace]</ref> Ihm folgte am 23. Dezember 2020 Florin Cîțu (* 1972) der PNL im Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens.<ref>[https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/rumaenien/21510-neue-regierung-in-rumaenien-strebt.html Neue Regierung in Rumänien strebt Reformkurs an - Siebenbuerger.de, 28. Dezember 2020]</ref> Am 5. Oktober 2021 wurde die Regierung unter Ministerpräsident Florin Cîțu <!-- Citu --> vom Parlament nach einem Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei PSD gestürzt.<ref>[https://www.stern.de/politik/ausland/regierungskrise-rumaeniens-buergerliche-regierung-vom-parlament-abgewaehlt-30804378.html Regierungskrise: Rumäniens bürgerliche Regierung vom Parlament abgewählt | STERN.de, 05.10.2021]</ref> | Für einige Tage wurde Sorin Cîmpeanu (* 1968) interimistischer Regierungschef. Am 17. November 2015 folgte der parteilose Dacian Cioloș (* 1969) im Amt des Ministerpräsidenten. Am 11. Dezember 2016 fand die Parlamentswahl statt. Die PSD und die Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) einigten sich nach der Wahl darauf, gemeinsam die Regierung zu bilden.<ref>[http://www.mediafax.ro/politic/alde-intra-la-guvernare-cu-psd-si-refuza-o-alianta-de-dreapta-tariceanu-mi-s-a-propus-sa-preiau-sefia-pnl-am-avut-o-discutie-cu-iohannis-16030310 ALDE intră la guvernare cu PSD şi refuză o alianţă de dreapta. Tăriceanu: Mi s-a propus să preiau şefia PNL/ Am avut o discuţie cu Iohannis - Mediafax, 16 dec 2016]</ref> Am 4. Januar 2017 wurde Sorin Grindeanu (* 1973) der Ministerpräsident von Rumänien. Am 21. Juni 2017 wurde Grindeanus Regierung durch ein Misstrauensvotum der Regierungsparteien gestürzt.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/rumaenien-sorin-grindeanu-als-ministerpraesident-von-eigener-regierung-gestuerzt-a-1153386.html Rumänien: Sorin Grindeanu als Ministerpräsident von eigener Regierung gestürzt - SPIEGEL ONLINE, 21.06.2017]</ref> Am 29. Juni 2017 folgte Mihai Tudose (* 1967) im Amt des Ministerpräsidenten von Rumänien. Am 15. Januar 2018 legte Regierungschef Mihai Tudose nach einem Streit mit seiner Partei PSD nach nicht einmal sieben Monaten sein Amt nieder.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rumaenien-regierungschef-mihai-tudose-tritt-zurueck-15400959.html FAZ.NET | Rumänien: Regierungschef Mihai Tudose tritt zurück, 15.01.2018]</ref> Im Januar 2018 war dann Mihai Fifor (* 1970) für einige Tage Interims-Ministerpräsidenten, bevor am 29. Januar 2018 Viorica Dăncilă (* 1963) die Ministerpräsidentin Rumäniens wurde. Am 10. Oktober 2019 wurde die amtierende Regierung unter Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă durch ein Misstrauensvotum durch das Parlament abgewählt. Bis zur Amtsübernahme einer neuen Regierung führte Dăncilă kommissarisch die Geschäfte mit eingeschränkten Befugnissen weiter.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-10/rumaenien-viorica-dancila-misstrauensvotum-parlament-abgewaehlt Viorica Dăncilă: Rumäniens Regierung per Misstrauensvotum gestürzt | ZEIT ONLINE, 10. Oktober 2019]</ref> Am 4. November 2019 wurde Ludovic Orban (* 1963) der Partidul Național Liberal (PNL) zum Ministerpräsidenten Rumäniens gewählt. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2019 konnte sich Amtsinhaber Klaus Iohannis gegen Viorica Dăncilă klar durchsetzen. Am 6. Dezember 2020 fand die Parlamentswahl 2020 statt. Dabei unterlag die Partei PNL des amtierenden Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der daraufhin sein Amt als Regierungschef niedergelegte. Die Oppositionspartei PSD (Sozialdemokraten) gewann die Wahl, die absolute Mehrheit erlangte jedoch keine Partei. Die drittmeisten Stimmen erlangte die USR-Plus Partei, überraschend gefolgt von der erst im September 2019 gegründeten ultra-nationalische Partei AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen).<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/rumaenien-wahlen-regierungschef-orban-ruecktritt Rumänien: Regierungschef Ludovic Orban tritt nach Wahlniederlage zurück | ZEIT ONLINE, 7. Dezember 2020]</ref> Am 7. Dezember 2020 wurde daraufhin Nicolae Ciucă (* 1967) als Interimsnachfolger von Ludovic Orban zum rumänischen Ministerpräsidenten ernannt.<ref>[https://gov.ro/en/news/press-statements-by-interim-prime-minister-nicolae-ionel-ciuca Press statements by Interim Prime Minister Nicolae –Ionel Ciucă at Victoria Palace]</ref> Ihm folgte am 23. Dezember 2020 Florin Cîțu (* 1972) der PNL im Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens.<ref>[https://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/rumaenien/21510-neue-regierung-in-rumaenien-strebt.html Neue Regierung in Rumänien strebt Reformkurs an - Siebenbuerger.de, 28. Dezember 2020]</ref> Am 5. Oktober 2021 wurde die Regierung unter Ministerpräsident Florin Cîțu <!-- Citu --> vom Parlament nach einem Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei PSD gestürzt.<ref>[https://www.stern.de/politik/ausland/regierungskrise-rumaeniens-buergerliche-regierung-vom-parlament-abgewaehlt-30804378.html Regierungskrise: Rumäniens bürgerliche Regierung vom Parlament abgewählt | STERN.de, 05.10.2021]</ref> Am 25. November 2021 übernahm Nicolae Ciucă das Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens. | ||
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Version vom 19. Juni 2022, 07:50 Uhr
Karte: 46_N 25_E |
Rumänien | |||||
România | |||||
| |||||
Amtssprache(n) | Rumänisch | ||||
Hauptstadt | Bukarest | ||||
Staats- und Regierungsform |
semipräsidentielle Republik | ||||
Währung | 1 Leu (RON) = 100 Bani | ||||
Gründung | 24. Januar 1859 | ||||
Unabhängigkeit | 9. Mai 1877 (vom Osmanischen Reich) | ||||
Nationalhymne | Deșteaptă-te, române! („Erwache Rumäne“) | ||||
Nationalfeiertag | 1. Dezember | ||||
Zeitzone | UTC+2 OEZ UTC+3 OESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | RO | ||||
ISO 3166 | RO, ROU, 642 | ||||
Top-Level-Domain | .ro | ||||
Telefonvorwahl | +40 | ||||
Rumänien (rumänisch România; [romɨˈnia] ) ist eine semipräsidentielle Republik in Europa. Rumänien liegt im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa am Schwarzen Meer. Die Hauptstadt von Rumänien ist Bukarest.
Geschichte
Der moderne rumänische Staat entstand am 24. Januar 1859 durch die Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau.[1] Während des Russisch-Osmanischen Krieges (1877 bis 1878) unterstützten die Rumänen Russland, woraufhin ihre Unabhängigkeit am 9. Mai 1877 auf dem Berliner Kongress 1878 bestätigt wurde. Am 26. März 1881 wurde das neue Königreich Rumänien ausgerufen. Rumänien ist seit 1955 Mitglied der Vereinten Nationen, seit dem 29. März 2004 Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union.
Am 7. Mai 2012 wurde Victor Ponta (* 1972) der Partidul Social Democrat (PSD) der Ministerpräsident von Rumänien. Ende 2014 wurde Klaus Johannis (* 1959) der Präsident von Rumänien. Am 4. November 2015 endete die Amtszeit von Victor Ponta als Ministerpräsident. Er trat nach massiven Protesten nach einem Brand in einem Bukarester Nachtclub zurück, durch dem 32 Menschen ums Leben kamen. Er ist auch der erste rumänische Ministerpräsident, gegen den noch während seiner Amtszeit ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Er muss sich vor Gericht wegen Dokumentenfälschung, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung rechtfertigen. Die ihm zur Last gelegten Delikte soll er bereits vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident begangen haben.[2] Eine auffällig hohe Anzahl der Brandopfer verstarb im Krankenhaus an multiresistenten Keimen. Nach Recherchen von Investigativreportern stellte sich heraus, dass der Konzern Hexi-Pharma, der rumänische Marktführer im Bereich der Sanitätshygiene, seit Jahren seine Desinfektionsmittel verdünnt hatte, um die Gewinnspanne zu erhöhen.[3]
Für einige Tage wurde Sorin Cîmpeanu (* 1968) interimistischer Regierungschef. Am 17. November 2015 folgte der parteilose Dacian Cioloș (* 1969) im Amt des Ministerpräsidenten. Am 11. Dezember 2016 fand die Parlamentswahl statt. Die PSD und die Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) einigten sich nach der Wahl darauf, gemeinsam die Regierung zu bilden.[4] Am 4. Januar 2017 wurde Sorin Grindeanu (* 1973) der Ministerpräsident von Rumänien. Am 21. Juni 2017 wurde Grindeanus Regierung durch ein Misstrauensvotum der Regierungsparteien gestürzt.[5] Am 29. Juni 2017 folgte Mihai Tudose (* 1967) im Amt des Ministerpräsidenten von Rumänien. Am 15. Januar 2018 legte Regierungschef Mihai Tudose nach einem Streit mit seiner Partei PSD nach nicht einmal sieben Monaten sein Amt nieder.[6] Im Januar 2018 war dann Mihai Fifor (* 1970) für einige Tage Interims-Ministerpräsidenten, bevor am 29. Januar 2018 Viorica Dăncilă (* 1963) die Ministerpräsidentin Rumäniens wurde. Am 10. Oktober 2019 wurde die amtierende Regierung unter Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă durch ein Misstrauensvotum durch das Parlament abgewählt. Bis zur Amtsübernahme einer neuen Regierung führte Dăncilă kommissarisch die Geschäfte mit eingeschränkten Befugnissen weiter.[7] Am 4. November 2019 wurde Ludovic Orban (* 1963) der Partidul Național Liberal (PNL) zum Ministerpräsidenten Rumäniens gewählt. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2019 konnte sich Amtsinhaber Klaus Iohannis gegen Viorica Dăncilă klar durchsetzen. Am 6. Dezember 2020 fand die Parlamentswahl 2020 statt. Dabei unterlag die Partei PNL des amtierenden Ministerpräsidenten Ludovic Orban, der daraufhin sein Amt als Regierungschef niedergelegte. Die Oppositionspartei PSD (Sozialdemokraten) gewann die Wahl, die absolute Mehrheit erlangte jedoch keine Partei. Die drittmeisten Stimmen erlangte die USR-Plus Partei, überraschend gefolgt von der erst im September 2019 gegründeten ultra-nationalische Partei AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen).[8] Am 7. Dezember 2020 wurde daraufhin Nicolae Ciucă (* 1967) als Interimsnachfolger von Ludovic Orban zum rumänischen Ministerpräsidenten ernannt.[9] Ihm folgte am 23. Dezember 2020 Florin Cîțu (* 1972) der PNL im Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens.[10] Am 5. Oktober 2021 wurde die Regierung unter Ministerpräsident Florin Cîțu vom Parlament nach einem Misstrauensantrag der größten Oppositionspartei PSD gestürzt.[11] Am 25. November 2021 übernahm Nicolae Ciucă das Amt des Ministerpräsidenten Rumäniens.
Geografie
Rumänien grenzt an fünf Staaten (im Uhrzeigersinn): Ukraine, Moldawien, Bulgarien, Serbien und Ungarn. Östlich des Landes liegt das Schwarze Meer.
Verwaltungsgliederung
Rumänien ist in 41 Kreise (județe) sowie die Hauptstadt Bukarest unterteilt.
Kreis | Kürzel | Hauptort |
---|---|---|
Alba | AB | ro. Alba Iulia hu. Gyulafehérvár de. Karlsburg |
Arad | AR | Arad |
Argeș | AG | Pitești |
Bacău | BC | ro. Bacău hu. Bákó |
Bihor | BH | ro. Oradea hu. Nagyvárad de. Großwardein |
Bistrița-Năsăud | BN | ro. Bistrița hu. Beszterce de. Bistritz |
Botoșani | BT | Botoșani |
Brăila | BR | Brăila |
Brașov | BV | ro. Brașov hu. Brassó de. Kronstadt |
Buzău | BZ | Buzău |
Călărași | CL | Călărași |
Caraș-Severin | CS | ro. Reșița hu. Resicabánya de. Reschitza |
Cluj | CJ | ro. Cluj-Napoca hu. Kolozsvár de. Klausenburg |
Constanța | CT | Constanța |
Covasna | CV | ro. Sfântu Gheorghe hu. Sepsiszentgyörgy de. Sankt Georgen |
Dâmbovița | DB | Târgoviște |
Dolj | DJ | Craiova |
Galați | GL | Galați |
Giurgiu | GR | Giurgiu |
Gorj | GJ | Târgu Jiu |
Harghita | HR | ro. Miercurea Ciuc hu. Csíkszereda de. Szeklerburg |
Hunedoara | HD | ro. Deva hu. Déva de. Diemrich |
Ialomița | IL | Slobozia |
Iași | IS | ro. Iași hu. Jászvásár de. Jassy |
Ilfov | IF | Buftea |
Maramureș | MM | ro. Baia Mare hu. Nagybánya de. Frauenbach |
Mehedinți | MH | ro. Drobeta Turnu Severin hu. Szörényvár de. Turm Severin |
Mureș | MS | ro. Târgu Mureș hu. Marosvásárhely de. Neumarkt am Mieresch |
Neamț | NT | ro. Piatra Neamț hu. Karácsonkő |
Olt | OT | Slatina |
Prahova | PH | Ploiești |
Sălaj | SJ | ro. Zalău hu. Zilah de. Zillenmarkt |
Satu Mare | SM | ro. Satu Mare hu. Szatmárnémeti de. Sathmar |
Sibiu | SB | ro. Sibiu hu. Nagyszeben de. Hermannstadt |
Suceava | SV | Suceava |
Teleorman | TR | Alexandria |
Timiș | TM | ro. Timișoara hu. Temesvár de. Temeswar |
Tulcea | TL | Tulcea |
Vâlcea | VL | Râmnicu Vâlcea |
Vaslui | VS | ro. Vaslui hu. Vászló de. Wassluy |
Vrancea | VN | Focșani |
Municipiul București | B | ro. București de. Bukarest |
Literatur
- 1982: Südosteuropa-Bibliographie: Südosteuropa und größre Teilräume, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Herausgeber München Südostinstitut, 859 Seiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3486446814
- 1998: Kurze Geschichte Rumäniens, Autor Ion Bulei, 220 Seiten, Meronia, ISBN 978-9739687621
- 2006: Kurze Geschichte der Rumänen, Autor Neagu Djuvara, Übersetzer Gudrun-Liliane Ittu, 240 Seiten, Schiller Verlag, ISBN 978-9737969033
Weblinks
- https://www.gov.ro/en Romanian Government (englisch)
- Rumänisches Touristenamt, Berlin 2017 @ Wayback Machine
- https://www.romania.org/ (englisch)
- Rumänien beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Rumänien beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Klaus Ammann: Rumänien im Historischen Lexikon der Schweiz
- Romania im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Rumänien
- Rumänien bei City Population
- Rumänien bei Wikimedia Commons
- Rumänien in Wikivoyage
Quellen
- ↑ Radio Romania International - Rumänien feiert Vereininung von 1859
- ↑ FAZ.NET | Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta zurückgetreten, 04.11.2015
- ↑ Ei produc, ei se controlează și Ministerul Sănătății se face că nu le găsește sediul! - Cătălin Tolontan, 26 aprilie 2016
- ↑ ALDE intră la guvernare cu PSD şi refuză o alianţă de dreapta. Tăriceanu: Mi s-a propus să preiau şefia PNL/ Am avut o discuţie cu Iohannis - Mediafax, 16 dec 2016
- ↑ Rumänien: Sorin Grindeanu als Ministerpräsident von eigener Regierung gestürzt - SPIEGEL ONLINE, 21.06.2017
- ↑ FAZ.NET | Rumänien: Regierungschef Mihai Tudose tritt zurück, 15.01.2018
- ↑ Viorica Dăncilă: Rumäniens Regierung per Misstrauensvotum gestürzt | ZEIT ONLINE, 10. Oktober 2019
- ↑ Rumänien: Regierungschef Ludovic Orban tritt nach Wahlniederlage zurück | ZEIT ONLINE, 7. Dezember 2020
- ↑ Press statements by Interim Prime Minister Nicolae –Ionel Ciucă at Victoria Palace
- ↑ Neue Regierung in Rumänien strebt Reformkurs an - Siebenbuerger.de, 28. Dezember 2020
- ↑ Regierungskrise: Rumäniens bürgerliche Regierung vom Parlament abgewählt | STERN.de, 05.10.2021