Herbert Grönemeyer: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 29. November 2023, 07:49 Uhr

Herbert Grönemeyer (* 12. April 1956 in Göttingen als Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer) ist ein deutscher Sänger, Musiker, Produzent und Schauspieler. Mit über 67 Goldenen Schallplatten für über 13 Millionen verkaufte Alben ist er der erfolgreichste Musikkünstler in Deutschland seit Einführung der Goldenen Schallplatte 1975.^[1] Im deutschsprachigen Raum erhielt er zudem mindestens 25 Platinauszeichnungen.^[2] Weit über drei Millionen Menschen besuchten seine Konzerte.^[2]

Werdegang

Kindheit und Jugend

Herbert Grönemeyer wurde statt im Wohnort seiner Familie, Clausthal-Zellerfeld, in Göttingen in Niedersachsen geboren, da seine Mutter dort wegen Ohnmachtsanfällen während der Schwangerschaft, denen niemand Glauben schenkte, einen spezialisierten Professor aufsuchte. Dieser half dann bei Grönemeyers Geburt. Als Grönemeyer ein Jahr alt war, zog die Familie nach Bochum, wo er mit seinen Brüdern Dietrich und Wilhelm (gestorben 3. November 1998) aufwuchs. Seine Familie war protestantischen Glaubens, Grönemeyer beschrieb den Vater - wie dieser sich selbst auch - als "hart, aber ungerecht".^[3]

Seine Mutter war hingegen musisch begabt. Im Alter von zehn Jahren bekam Grönemeyer erstmals Klavierstunden. Zudem lernte er, Mandoline zu spielen. Nachdem er mit zwölf Jahren in Bochum seine erste Band gegründet hatte, erlangte er bereits einige lokale Aufmerksamkeit. Mit 15 Jahren verdiente er sein erstes Geld am Bochumer Schauspielhaus, wodurch er zum Theater kam. Grönemeyer spielte auch zehn Jahre lang Fußball, jedoch nicht beim VfL, sondern bei Victoria Bochum. Nach dem Abitur studierte Grönemeyer Musikwissenschaft und Recht, war jedoch von 23 eingeschrieben Semestern nur etwa sechs aktiv.

Beginn der Karriere am Theater

Grönemeyers Karriere am Theater begann als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus. Er wurde später dort Korrepetitor und komponierte ab 1974 eigenständig. Joachim Preen brachte Grönemeyer dann mit dem Stück "John, George, Paul, Ringo and Bert" erstmals auf die Bühne. Obwohl sich Grönemeyer nicht als großen Schauspieler sah, bekam er weitere Rollen, etwa mit Peter Zadek und Pina Bausch, wurde jedoch 1976 auch musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum.

1977 lebte Grönemeyer ein Jahr lang in Berlin und spielte an der Freien Volksbühne Theater.^[4] Ebenfalls 1977 spielte er zudem im Film "Die Geisel". Bei Dreharbeiten zum Fernsehfilm "Uns reicht das nicht" lernte er 1978 die Schauspielerin Anna Henkel aus Hamburg kennen und verliebte sich in sie. Im gleichen Jahr erschien seine erste Platte als Sänger, ein Jazzrockalbum mit dem "Ocean Orchestra". 1979 war Grönemeyer zudem im Fernsehfilm "Uns reicht das nicht" unter der Regie von Jürgen Flimm zu sehen. Im selben Jahr erschien sein Solodebüt als Musiker, Grönemeyer. 1981 erschien der Nachfolger Zwo. Den Alben war jedoch kein kommerzieller Erfolg beschieden.

Auch die Nachfolgeralben Total Egal (1982) - mit den Songs Anna und Currywurst - sowie Gemischte Gefühle (1983) waren nur unwesentlich erfolgreicher. Letzteres Album stieg auf Platz 43 in die deutschen Charts ein - dennoch kündigte ihm das Label Intercord den Vertrag. 1981 erlangte er mit Das Boot jedoch den Durchbruch als Schauspieler und wurde zunächst auch eher als solcher, denn als Musiker in Deutschland öffentlich wahrgenommen. Im darauffolgenden Jahr lebte er etwa sechs Monate in der DDR, wo er neben Natassja Kinski und Rolf Hoppe den Film "Frühlingssinfonie" drehte.

Durchbruch als Musiker

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Herbert Grönemeyer 2007 in Berlin

Das Jahr 1984 bescherte Herbert Grönemeyer dann den Durchbruch als Musiker. Das Album 4630 Bochum, für das Grönemeyer einen Plattenvertrag bei EMI erreichen konnte, erreichte, befeuert vom Erfolg der ersten Single Männer schließlich Platz eins der Charts in Deutschland und hielt sich 79 Wochen darin. Doch auch Songs wie Bochum, das 1992 zu einer der Hymnen des VfL wurde, wie auch Alkohol und Flugzeuge im Bauch entwickelten sich zu (Live-)Hits. So wurde Bochum, noch vor Michael Jacksons Thriller das meistverkaufte Album in Deutschland 1984.

Nachdem Grönemeyer 1985 im Film Väter und Söhne zu sehen war, spielte er 1986 mit seiner Band den Nachfolger seines Erfolgsalbums ein: Sprünge. Mit Songs wie Kinder an die Macht, Tanzen und Lächeln bezog Grönemeyer erneut, wie schon etwa mit Mit Gott auf 4630 Bochum, Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Fragen in Deutschland. Grönemeyer trat in der Folge auch beim Anti-WAAhnsinns-Festival in Wackersdorf vor 100.000 Zuschauern auf, das sich gegen die damals dort geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) richtete.

1988 gelang Grönemeyer mit Ö der nächste Erfolg. Prägnant komponierte Titel wie Halt mich, Vollmond und Was soll das trugen entscheidend dazu bei. Zudem versuchte sich der Künstler an einer internationalen Karriere: What's All This, das erste englischsprachige Album Grönemeyers, kann jedoch nur in wenigen Ländern, etwa in Kanada, nennenswerte Verkäufe erzielen.

So wurde auch das nächste Album Luxus 1991 in englischer Sprache in Kanada veröffentlicht. Das Album geht auf gesellschaftliche Stimmungen nach dem Mauerfall 1989 ein - Grönemeyer bezeichnete es jedoch im Nachhinein als sein "langweiligstes" Album. 1993 heiratete Grönemeyer nicht nur Anna Henkel, mit der er zwei Kinder, Felix (* 1987) und Marie (* 1989) hat, sondern brachte auch das Album Chaos heraus. Es wirkt etwas rauher als die Vorgänger, erreichte jedoch wie alle Alben seit 1984 Platz eins der deutschen Hitliste. Erneut erschien auch eine englischsprachige Version. Ebenfalls 1993 kaufte Grönemeyer ein Haus in Berlin-Zehlendorf.^[4] 1994 wurde Grönemeyer als erster nicht-englischsprachiger Künstler eingeladen, eine MTV-Unplugged-Show aufzuführen.^[2]

Neuere Veröffentlichungen seit 1998

Herbert Grönemeyer 2014 bei Wetten, dass..?

In den darauffolgenden Jahren wurde es etwas ruhiger um Grönemeyer. 1998 zog er zudem mit seiner Familie nach London, um der Medienaufmerksamkeit in Deutschland zu entgehen. Im April des Jahres erschien das Album Bleibt alles anders. Im November trafen Grönemeyer jedoch binnen Tagen zwei Schicksalsschläge. Am 3. November 1998 starb sein Bruder Wilhelm, am 5. November 1998 seine Frau Anna.^[2] Über ein Jahr war er nicht künstlerisch tätig, dann jedoch holte er 1999 die Tour zum Album nach.^[2]

Im Jahr 2000 führte Grönemeyer bei der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover zwei Konzerte mit einem über 80-köpfigen Orchester auf, die später als DVD Stand der Dinge veröffentlicht wurde. 2002 legte er mit Mensch ein neues, sehr erfolgreiches Studioalbum vor. Der Titelsong wurde zu seiner erfolgreichsten Single, das Album - wie der Song auf Platz eins der Charts -, wurde mit Zehnfachplatin ausgezeichnet.^[2] Die folgenden zwei Jahre tourte Grönemeyer ausgiebig und spielte dabei auch in ausverkauften Stadien.

2006 veröffentlichte Grönemeyer mit Zeit, dass sich was dreht einen der offiziellen Songs zur Fußballweltmeisterschaft, der der zweite Nummer-eins-Hit seiner Karriere wurde.^[2] Auch zu den folgenden Alben 12 (2007) und Schiffsverkehr (2012) tourte Grönemeyer ausdauernd. Im Herbst 2012 erschien mit I Walk Grönemeyers viertes englischsprachiges Album.^[2] 2014 publizierte Grönemeyer sein neues Studioalbum Dauernd jetzt. Vier Jahre später folgte am 9. November 2018 das Album Tumult.

Im November 2022 wurde die Veröffentlichung des 16. Studioalbums mit dem Titel Das ist los für den 24. März 2023 bekannt gegeben.^[5] Als erste Single daraus erschien am 18. November 2022 der Titel Deine Hand.^[6] Am 16. Dezember 2022 folgte der Titel Urverlust^[7] und am 10. Februar 2023 der Titel Angstfrei.^[8] Am 24. März 2023 erschien dann wie geplant das Album Das ist los. Für das Album zog sich Grönemeyer mit seinem walisischen Produzenten Alex Silva nach Umbrien in Italien zurück. Weitere Entstehungsorte waren die schwedische Insel Gotland und Berlin. Einen Titel des Albums schrieb die Berliner Sängerin Balbina, während die Musik von der Songwriterin Nellie Christina Andersson stammt.^[9] Grönemeyer präsentierte das Album vorab im Restaurant Lovis des Hotels Wilmina in Berlin-Charlottenburg.^[10]

Diskografie

Studioalben

1979: Grönemeyer
1980: Zwo
1982: Total egal
1983: Gemischte Gefühle
1984: 4630 Bochum
1986: Sprünge
1988: Ö
1990: Luxus
1993: Chaos
1998: Bleibt alles anders
2002: Mensch
2007: 12
2011: Schiffsverkehr
2014: Dauernd jetzt
2018: Tumult
2023: Das ist los

Englischsprachige Studioalben

1988: ? what’s all this
1992: Luxus
1996: Chaos
2012: I Walk

Live-Alben

1995: Grönemeyer live
1995: Unplugged Herbert
2000: Stand der Dinge (Herbert Grönemeyer & Sinfonieorchester NDR Hannover Pops Orchestra)
2016: Live in Bochum
2019: Tumult – Clubkonzert Berlin

Kompilationen

1984: 1978–1980
1992: So gut '79-'83
2008: Was muss muss – Best of
2016: Alles (23CD Box)

Remixalben

1994: Cosmic Chaos
2003: Mensch Remixe

Soundtracks

1979: Ocean Orchestra (mit Bernt Laukamp, Markus Stockhausen, Heiner Wiberny, Johannes Wawersik, Alexander Sputh, Helmut Kandlberger und Jürgen Flimm)
2010: The American
2014: A Most Wanted Man

Sonstiges

2002: The World Quintet (featuring the London Mozart Players and Herbert Grönemeyer)

Filmografie (Auswahl)

Mitwirken in Spielfilmen

1977: Die Geisel (Regie Peter Zadek)
1978: Von Tag zu Tag (Regie Ulrich Stein)
1978: Uns reicht das nicht (Regie Jürgen Flimm)
1979: Zuhaus unter Fremden (Regie Peter Keglevic)
1981: Das Boot (Regie Wolfgang Petersen)
1982: Doktor Faustus (Regie Franz Seitz)
1982: Frühlingssinfonie (Regie Peter Schamoni)
1984: Die ewigen Gefühle (Regie Peter Beauvais)
1985: Väter und Söhne (Regie Bernhard Sinkel)
2007: Control (Regie Anton Corbijn)
2014: A Most Wanted Man (Regie Anton Corbijn)

VHS/DVDs/Blu-rays

1988: Ö-Tour (DVD/VHS)
1991: Luxus-Tour (VHS)
1995: MTV’s Unplugged Herbert (VHS)
2000: Stand der Dinge (Doppel-DVD/CD)
2003: Mensch Live (Doppel-DVD)
2007: 12 Live (Doppel-DVD + HD-DVD)
2011: Schiffsverkehr Tour 2011: Live in Leipzig (Doppel-DVD/Blu-ray)
2012: Live at Montreux 2012 (DVD/Blu-ray)
2013: I Walk Live (DVD)
2015: Dauernd Jetzt Live (DVD/Blu-ray)

Literatur

2003: Grönemeyer. Biografie, Ulrich Hoffmann, Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, ISBN 978-3455094145 (nicht autorisierte Biografie).
2005: Das verlorene Ich (Gesellschaftsreflexionen in den Liedtexten Herbert Grönemeyers), Verena Scheffel, Tectum Verlag, Marburg, ISBN 3-8288-8840-2
2008: Alles (Liederbuch mit allen Songs; Texte & Akkorde), Herbert Grönemeyer, Bosworth Music, ISBN 978-3-86543-335-0
2016: Herbert Grönemeyer – Die Biografie, Max Wellinghaus, 200 Seiten, Riva, München, ISBN 978-3-86883-785-8
2022: Zu Mensch: Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album »Mensch«, Arezu Weitholz, 208 Seiten, Verlag Antje Kunstmann, ISBN 978-3956145292
2023: fatto a mano: Lorena Autuoris italienische Küche – Handverlesene Rezepte für Alex Silva und Herbert Grönemeyer, Herbert Grönemeyer und Lorena Autuori, 208 Seiten, AT Verlag, 2. Auflage, ISBN 978-3039022106

Weblinks

Offizielle Webseite
Herbert Grönemeyer bei Facebook
Herbert Grönemeyer bei X/Twitter
Herbert Grönemeyer bei YouTube
Herbert Grönemeyer bei Spotify (englisch)
Herbert Grönemeyer bei laut.de
Herbert Grönemeyer bei AllMusic (englisch)
Herbert Grönemeyer bei Discogs (englisch)
Herbert Grönemeyer bei Wikimedia Commons

Quellen

NAME	Grönemeyer, Herbert
ALTERNATIVNAMEN	Grönemeyer, Herbert Arthur Wiglev Clamor (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Musiker und Schauspieler
GEBURTSDATUM	12. April 1956
GEBURTSORT	Göttingen, Niedersachsen, Deutschland

[1] Grönemeyer hat die meisten, Badische Zeitung

[laut-2] 2,0 ^2,1 ^2,2 ^2,3 ^2,4 ^2,5 ^2,6 ^2,7 Herbert Grönemeyer, Laut.de

[3] Sieg ohne Genugtuung, Süddeutsche Zeitung

[berlinerk-4] 4,0 ^4,1 Herbert Grönemeyer: Seine Liebeserklärung an Berlin | Berliner-Kurier.de, 26.05.11

[5] Neues GRÖNEMEYER Album - DAS IST LOS

[6] Herbert Grönemeyer - Deine Hand (Offizielles Musikvideo) - YouTube

[7] Herbert Grönemeyer - Urverlust (Offizielles Musikvideo) - YouTube

[8] Herbert Grönemeyer | News | Herbert Grönemeyer veröffentlicht seine neue Single + Video "Angstfrei", 10.02.2023

[9] Konzerte in Berlin: Ein Glücksrausch mit Herbert Grönemeyer - Berliner Morgenpost, 23.03.2023

[10] Stuttgarter Zeitung | Herbert Grönemeyers neues Album „Das ist los“: Auf Konfrontation mit dem Jetzt, 23.03.2023

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 Herbert Grönemeyer wurde statt im Wohnort seiner Familie, Clausthal-Zellerfeld, in Göttingen in [[Niedersachsen]] geboren, da seine Mutter dort wegen Ohnmachtsanfällen während der Schwangerschaft, denen niemand Glauben schenkte, einen spezialisierten Professor aufsuchte. Dieser half dann bei Grönemeyers Geburt. Als Grönemeyer ein Jahr alt war, zog die Familie nach [[Bochum]], wo er mit seinen Brüdern Dietrich und Wilhelm (gestorben 3. November 1998) aufwuchs. Seine Familie war protestantischen Glaubens, Grönemeyer beschrieb den Vater - wie dieser sich selbst auch - als "hart, aber ungerecht".<ref>[http://www.sueddeutsche.de/medien/groenemeyer-versus-bild-am-sonntag-sieg-ohne-genugtuung-1.2315348 Sieg ohne Genugtuung], Süddeutsche Zeitung</ref>
-Seine Mutter war hingegen musisch begabt. Im Alter von zehn Jahren bekam Grönemeyer erstmals Klavierstunden. Zudem lernte er, Mandoline zu spielen. Nachdem er mit zwölf Jahren in Bochum seine erste Band gegründet hatte, erlangte er bereits einige lokale Aufmerksamkeit. Mit 15 Jahren verdiente er sein erstes Geld am Bochumer Schauspielhaus, wodurch er zum Theater kam. Grönemeyer spielte auch zehn Jahre lang Fußball, jedoch nicht beim VfL, sondern bei Victoria Bochum. Nach dem Abitur studierte Grönemeyer Musikwissenschaft und Recht, war jedoch von 23 eingeschrieben Semestern nur etwa sechs aktiv.
+Seine Mutter war hingegen musisch begabt. Im Alter von zehn Jahren bekam Grönemeyer erstmals [[Klavier]]stunden. Zudem lernte er, [[Mandoline]] zu spielen. Nachdem er mit zwölf Jahren in Bochum seine erste Band gegründet hatte, erlangte er bereits einige lokale Aufmerksamkeit. Mit 15 Jahren verdiente er sein erstes Geld am Bochumer Schauspielhaus, wodurch er zum Theater kam. Grönemeyer spielte auch zehn Jahre lang Fußball, jedoch nicht beim VfL, sondern bei Victoria Bochum. Nach dem Abitur studierte Grönemeyer Musikwissenschaft und Recht, war jedoch von 23 eingeschrieben Semestern nur etwa sechs aktiv.
 === Beginn der Karriere am Theater ===
-Grönemeyers Karriere am Theater begann als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus. Er wurde später dort Korrepetitor und komponierte ab 1974 eigenständig. Joachim Preen brachte Grönemeyer dann mit dem Stück "John, George, Paul, Ringo and Bert" erstmals auf die Bühne. Obwohl sich Grönemeyer nicht als großen Schauspieler sah, bekam er weitere Rollen, etwa mit Peter Zadek und Pina Bausch, wurde jedoch 1976 auch musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum.
+Grönemeyers Karriere am Theater begann als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus. Er wurde später dort Korrepetitor und [[Komposition (Musik)|komponierte]] ab 1974 eigenständig. Joachim Preen brachte Grönemeyer dann mit dem Stück "John, George, Paul, Ringo and Bert" erstmals auf die Bühne. Obwohl sich Grönemeyer nicht als großen Schauspieler sah, bekam er weitere Rollen, etwa mit Peter Zadek und Pina Bausch, wurde jedoch 1976 auch musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum.
 lebte Grönemeyer ein Jahr lang in Berlin und spielte an der Freien Volksbühne Theater.<ref name="berlinerk">[https://www.berliner-kurier.de/berlin/leute/herbert-groenemeyer-seine-liebeserklaerung-an-berlin-14911164 Herbert Grönemeyer: Seine Liebeserklärung an Berlin | Berliner-Kurier.de, 26.05.11]</ref> Ebenfalls 1977 spielte er zudem im Film "Die Geisel". Bei Dreharbeiten zum Fernsehfilm "Uns reicht das nicht" lernte er 1978 die Schauspielerin Anna Henkel aus Hamburg kennen und verliebte sich in sie. Im gleichen Jahr erschien seine erste Platte als Sänger, ein Jazzrockalbum mit dem "Ocean Orchestra". 1979 war Grönemeyer zudem im Fernsehfilm "Uns reicht das nicht" unter der Regie von Jürgen Flimm zu sehen. Im selben Jahr erschien sein Solodebüt als Musiker, ''Grönemeyer''. 1981 erschien der Nachfolger ''Zwo''. Den Alben war jedoch kein kommerzieller Erfolg beschieden.
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 gelang Grönemeyer mit ''Ö'' der nächste Erfolg. Prägnant komponierte Titel wie ''Halt mich'', ''Vollmond'' und ''Was soll das'' trugen entscheidend dazu bei. Zudem versuchte sich der Künstler an einer internationalen Karriere: ''What's All This'', das erste englischsprachige Album Grönemeyers, kann jedoch nur in wenigen Ländern, etwa in Kanada, nennenswerte Verkäufe erzielen.
-So wurde auch das nächste Album ''Luxus'' 1991 in englischer Sprache in Kanada veröffentlicht. Das Album geht auf gesellschaftliche Stimmungen nach dem Mauerfall 1989 ein - Grönemeyer bezeichnete es jedoch im Nachhinein als sein "langweiligstes" Album. 1993 heiratete Grönemeyer nicht nur Anna Henkel, mit der er zwei Kinder, Felix (* 1987) und Marie (* 1989) hat, sondern brachte auch das Album ''Chaos'' heraus. Es wirkt etwas rauher als die Vorgänger, erreichte jedoch wie alle Alben seit 1984 Platz eins der deutschen Hitliste. Erneut erschien auch eine englischsprachige Version. Ebenfalls 1993 kaufte Grönemeyer ein  Haus in [[Berlin]]-Zehlendorf.<ref name="berlinerk"/> 1994 wurde Grönemeyer als erster nicht-englischsprachiger Künstler eingeladen, eine [[MTV]]-Unplugged-Show aufzuführen.<ref name="laut"/>
+So wurde auch das nächste Album ''Luxus'' 1991 in englischer Sprache in Kanada veröffentlicht. Das Album geht auf gesellschaftliche Stimmungen nach dem Mauerfall 1989 ein - Grönemeyer bezeichnete es jedoch im Nachhinein als sein "langweiligstes" Album. 1993 heiratete Grönemeyer nicht nur Anna Henkel, mit der er zwei Kinder, Felix (* 1987) und Marie (* 1989) hat, sondern brachte auch das Album ''Chaos'' heraus. Es wirkt etwas rauher als die Vorgänger, erreichte jedoch wie alle Alben seit 1984 Platz eins der deutschen Hitliste. Erneut erschien auch eine englischsprachige Version. Ebenfalls 1993 kaufte Grönemeyer ein Haus in [[Berlin]]-Zehlendorf.<ref name="berlinerk"/> 1994 wurde Grönemeyer als erster nicht-englischsprachiger Künstler eingeladen, eine [[MTV]]-Unplugged-Show aufzuführen.<ref name="laut"/>
 === Neuere Veröffentlichungen seit 1998 ===
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 veröffentlichte Grönemeyer mit ''Zeit, dass sich was dreht'' einen der offiziellen Songs zur Fußballweltmeisterschaft, der der zweite Nummer-eins-Hit seiner Karriere wurde.<ref name="laut"/> Auch zu den folgenden Alben ''12'' (2007) und ''Schiffsverkehr'' (2012) tourte Grönemeyer ausdauernd. Im Herbst 2012 erschien mit ''[[I Walk]]'' Grönemeyers viertes englischsprachiges Album.<ref name="laut"/> 2014 publizierte Grönemeyer sein neues Studioalbum ''[[Dauernd jetzt]]''. Vier Jahre später folgte am 9. November 2018 das Album ''[[Tumult (Album)|Tumult]]''.
+Im November 2022 wurde die Veröffentlichung des 16. Studioalbums mit dem Titel ''Das ist los'' für den 24. März 2023 bekannt gegeben.<ref>[https://dervinylist.com/2022/11/22/groenemeyer-neues-album-das-ist-los/ Neues GRÖNEMEYER Album - DAS IST LOS]</ref> Als erste Single daraus erschien am 18. November 2022 der Titel ''Deine Hand''.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=ZUF13nAU5Ao Herbert Grönemeyer - Deine Hand (Offizielles Musikvideo) - YouTube]</ref> Am 16. Dezember 2022 folgte der Titel ''Urverlust''<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=xFiZb3mzgn8 Herbert Grönemeyer - Urverlust (Offizielles Musikvideo) - YouTube]</ref> und am 10. Februar 2023 der Titel ''Angstfrei''.<ref>[https://www.universal-music.de/herbert-groenemeyer/news/herbert-groenemeyer-veroeffentlicht-seine-neue-single-video-angstfrei-268910 Herbert Grönemeyer | News | Herbert Grönemeyer veröffentlicht seine neue Single + Video "Angstfrei", 10.02.2023]</ref> Am 24. März 2023 erschien dann wie geplant das Album ''Das ist los''. Für das Album zog sich Grönemeyer mit seinem [[Wales|walisischen]] Produzenten Alex Silva nach Umbrien in [[Italien]] zurück. Weitere Entstehungsorte waren die [[Schweden|schwedische]] Insel Gotland und Berlin. Einen Titel des Albums schrieb die Berliner Sängerin Balbina, während die Musik von der Songwriterin Nellie Christina Andersson stammt.<ref>[https://www.morgenpost.de/kultur/article237963765/Konzerte-in-Berlin-Ein-Gluecksrausch-mit-Herbert-Groenemeyer.html Konzerte in Berlin: Ein Glücksrausch mit Herbert Grönemeyer - Berliner Morgenpost, 23.03.2023]</ref> Grönemeyer präsentierte das Album vorab im Restaurant Lovis des Hotels Wilmina in Berlin-Charlottenburg.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.herbert-groenemeyers-neues-album-das-ist-los-bleibt-alles-anders.065a0039-8a21-4f4b-b7ef-b69cbfb4a9b6.html Stuttgarter Zeitung | Herbert Grönemeyers neues Album „Das ist los“: Auf Konfrontation mit dem Jetzt, 23.03.2023]</ref>
 == Diskografie ==
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 *2014: ''[[Dauernd jetzt]]''
 *2018: ''[[Tumult (Album)|Tumult]]''
+*2023: ''Das ist los''
 === Englischsprachige Studioalben ===
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 *2000: ''Stand der Dinge'' (Herbert Grönemeyer & Sinfonieorchester NDR Hannover Pops Orchestra)
 *2016: ''Live in Bochum''
+*2019: ''Tumult – Clubkonzert Berlin''
 === [[Kompilation (Musik)|Kompilation]]en ===
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 == Filmografie (Auswahl) ==
 === Mitwirken in Spielfilmen ===
-*1977: Die Geisel – Regie: Peter Zadek
+*1977: Die Geisel (Regie Peter Zadek)
-*1978: Von Tag zu Tag – Regie: Ulrich Stein
+*1978: Von Tag zu Tag (Regie Ulrich Stein)
-*1978: Uns reicht das nicht – Regie: Jürgen Flimm
+*1978: Uns reicht das nicht (Regie Jürgen Flimm)
-*1979: Zuhaus unter Fremden - Regie: Peter Keglevic
+*1979: Zuhaus unter Fremden (Regie Peter Keglevic)
-*1981: Das Boot - Regie: Wolfgang Petersen
+*1981: Das Boot (Regie Wolfgang Petersen)
-*1982: Doktor Faustus – Regie: Franz Seitz
+*1982: Doktor Faustus (Regie Franz Seitz)
-*1982: Frühlingssinfonie - Regie: Peter Schamoni
+*1982: Frühlingssinfonie (Regie Peter Schamoni)
-*1984: Die ewigen Gefühle – Regie: Peter Beauvais
+*1984: Die ewigen Gefühle (Regie Peter Beauvais)
-*1985: Väter und Söhne - Regie: Bernhard Sinkel
+*1985: Väter und Söhne (Regie Bernhard Sinkel)
-*2007: Control - Regie: Anton Corbijn
+*2007: Control (Regie Anton Corbijn)
-*2014: A Most Wanted Man - Regie: Anton Corbijn
+*2014: A Most Wanted Man (Regie Anton Corbijn)
 === VHS/[[DVD]]s/[[Blu-ray Disc|Blu-ray]]s ===
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 == Literatur ==
-*Verena Scheffel: ''Das verlorene Ich'' (Gesellschaftsreflexionen in den Liedtexten Herbert Grönemeyers). Tectum Verlag, Marburg 2005, {{ISBN|3-8288-8840-2}}.
+*2003: ''Grönemeyer. Biografie'', Ulrich Hoffmann, Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, {{ISBN|978-3455094145}} (nicht autorisierte Biografie).
-*Herbert Grönemeyer: ''Alles'' (Liederbuch mit allen Songs; Texte & Akkorde). Bosworth Music 2008, {{ISBN|978-3-86543-335-0}}.
+*2005: ''Das verlorene Ich'' (Gesellschaftsreflexionen in den Liedtexten Herbert Grönemeyers), Verena Scheffel, Tectum Verlag, Marburg, {{ISBN|3-8288-8840-2}}
-*Ulrich Hoffmann: ''Grönemeyer. Biografie''. Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, {{ISBN|3-455-09440-6}} (nicht autorisierte Biografie).
+*2008: ''Alles'' (Liederbuch mit allen Songs; Texte & Akkorde), Herbert Grönemeyer, Bosworth Music, {{ISBN|978-3-86543-335-0}}
-*Max Wellinghaus: ''Herbert Grönemeyer – Die Biografie''. Riva, München 2016, {{ISBN|978-3-86883-785-8}}, auch als E-book erhältlich.
+*2016: ''Herbert Grönemeyer – Die Biografie'', Max Wellinghaus, 200 Seiten, Riva, München, {{ISBN|978-3-86883-785-8}} <!-- 7. März 2016 -->
+*2022: ''Zu Mensch: Skizzen und Blicke zurück auf Herbert Grönemeyers Album »Mensch«'', Arezu Weitholz, 208 Seiten, Verlag Antje Kunstmann, {{ISBN|978-3956145292}} <!-- 26. Mai 2022 -->
+*2023: ''fatto a mano: Lorena Autuoris italienische Küche – Handverlesene Rezepte für Alex Silva und Herbert Grönemeyer'', Herbert Grönemeyer und Lorena Autuori, 208 Seiten, AT Verlag, 2. Auflage, {{ISBN|978-3039022106}} <!-- 3. April 2023 -->
 == Weblinks ==
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 *{{Facebook|herbertgroenemeyer}}
 *{{Twitter|groenemeyer}}
-*{{YouTube2|user/Groenemeyer}}
+*{{YouTube|user/Groenemeyer}}
+*{{Spotify|artist/5tG5dl5mS2wB5w72YBpsyg}}
 *{{laut.de|wortlaut/artists/g/groenemeyer_herbert}}
+*{{AllMusic|artist/herbert-grönemeyer-mn0000956217}}
 *{{Discogs|artist/163850-Herbert-Grönemeyer}}
 *{{Commons|Category:Herbert_Grönemeyer}}
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 == Quellen ==
 <references/>
+{{Normdaten|TYP=p|GND=119100517|LCCN=no97038469|NDL=|VIAF=118684126|Wikidata=Q275247}}
 {{SORTIERUNG:Gronemeyer, Herbert}}
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 [[Kategorie:Filmschauspieler]]
 [[Kategorie:Theaterschauspieler]]
+[[Kategorie:Musiker (Deutschland)]]
 [[Kategorie:Musik (Bochum)]]
 [[Kategorie:Künstler (Bochum)]]