Argentinien

Aus InkluPedia
Argentinische Republik
República Argentina
Wahlspruch: En Unión y Libertad
(spanisch für In Einigkeit und Freiheit)
Amtssprache(n) Spanisch (de facto)
Hauptstadt Buenos Aires
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
(Bundesrepublik)
Währung 1 Argentinischer Peso (ARS) = 100 Centavos
Unabhängigkeit 9. Juli 1816 (von Spanien)
Nationalhymne Himno Nacional Argentino („Argentinische Nationalhymne“)
Nationalfeiertag 25. Mai
Zeitzone UTC−3 (ART)
Kfz-Kennzeichen RA
ISO 3166 AR, ARG, 032
Top-Level-Domain .ar
Telefonvorwahl +54

Argentinien (spanisch Argentina Zum Anhören anklicken [aɾxenˈtina]) ist ein Staat in Südamerika. Die Republik liegt im Süden Südamerikas, die Hauptstadt ist Buenos Aires. Präsident Argentiniens ist Mauricio Macri.

Geografie

Der achtgrößte Staat der Erde ist nach Brasilien der zweitgrößte des Kontinents. Das gesamte westliche Grenzgebiet wird von den Anden eingenommen. Die Anden sind die längste (über dem Meeresspiegel befindliche) Gebirgskette der Erde. Nach dem Himalaya sind die Anden auch die zweithöchste Gebirgskette. Der Aconcagua ist mit 6962 m Höhe der höchste Berg ganz Amerikas. Die Hauptstadt Buenos Aires liegt am 290 km langen Fluss Río de la Plata.

Geschichte

Argentinien erlangte nach einem landesweiten Befreiungskrieg seine Unabhängigkeit von Spanien am 9. Juli 1816 in San Miguel de Tucumán. Damals wurden die heutigen Staaten Argentinien, Uruguay und das bolivianische Departamento Tarija als Vereinigte Provinzen des Río de la Plata bezeichnet. 1825 spaltete sich Bolivien ab, 1828 dann Uruguay. Paraguay hatte sich bereits 1811 abgespaltet. Zwischen 1816 und 1880 war die Entwicklung Argentiniens von Diktaturen und Bürgerkriegen geprägt. Im Jahr 1853 wurde zunächst ohne die abtrünnige Provinz Buenos Aires die heutige Argentinische Republik gegründet. Anfang der 1860er Jahre schloss sich die Provinz Buenos Aires wieder an. Während der Regierungszeit (1862 bis 1868) des ersten Präsidenten Bartolomé Mitre (1821–1906) fand der Tripel-Allianz-Krieg statt, der von 1864 bis 1870 dauernde Kampf Paraguays gegen die verbündeten Staaten Argentinien, Brasilien und Uruguay. Der Krieg endete mit der Niederlage Paraguays und gilt als der blutigste Konflikt in der lateinamerikanischen Geschichte. 1912 wurde vom Präsidenten Roque Sáenz Peña (1851–1914) das allgemeine Wahlrecht eingeführt.

1930 kam es zu einem Militärputsch. Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) war Argentinien offiziell neutral. 1945 war Argentinien eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen. Nach einer Laufbahn als General und Minister in der Militärregierung gewann Juan Domingo Perón Sosa (1895–1974) im Jahr 1946 die Präsidentschaftswahlen. 1951 wurde Perón wiedergewählt, 1955 wurde er vom Militär gestürzt. Bis 1983 regierten abwechselnd zivile- und Militär-Regierungen das Land. Im Oktober 1973 kam erneut Perón an die Macht. Nach deinem Tod am 1. Juli 1974 wurde seine Ehefrau, die Vizepräsidentin Isabel Perón (* 1931), auf Betreiben der Peronistischen Partei als Präsidentin eingesetzt. 1976 kam es erneut zu einem Militärputsch und in der Folge zu einer Militärdiktatur. Im April 1982 führte Argentinien gegen Großbritannien den Falklandkrieg um die Falklandinseln, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. Der Krieg dauerte bis Juni 1982 an, die Inseln blieben in britischer Hand. In Argentinien führte der Krieg zum Sturz der Militärjunta und zur Wiederherstellung der Demokratie.

Am 28. Oktober 2007 wurde Cristina Fernández de Kirchner (* 1953) zur Präsidentin gewählt, 2011 wurde sie im Amt bestätigt. Am 10. Dezember 2015 wurde Mauricio Macri (* 1959) der Staatspräsident Argentiniens. Am 22. Oktober 2017 wurde in Argentinien die Parlamentswahl durchgeführt. Es siegte die konservative Regierungskoalition Cambiemos des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri.[1] Während Argentinien in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise steckt, setzte sich am 27. Oktober 2019 bei der Präsidentschaftswahl der Mitte-Links-Politiker Alberto Ángel Fernández (* 1959) vor Amtsinhaber Macri durch. Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ist Fernández' Vizekandidatin.[2] Fernández trat sein Amt als argentinischer Präsident am 10. Dezember 2019 an. Als erste unmittelbare Maßnahme auf den Wahlsieg von Fernández verkündete die argentinische Zentralbank, dass Privatpersonen bis Dezember 2019 argentinische Pesos nur noch maximal im Wert von 200 US-Dollar tauschen dürfen, um eine Kapitalflucht und den weiteren Verlust von Devisen zu verhindern.[3]

Die Stichwahl am 19. November 2023 zur Präsidentschaftswahl gewann der Rechtspopulist und Oppositionspolitiker Javier Milei (* 1970) der Partei La Libertad Avanza deutlich vor Wirtschaftsminister Sergio Massa (* 1972 ) von der linken Unión por la Patria. Milei will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen.[4] Am 10. Dezember 2023 wurde Javier Milei als Präsident vereidigt. Zur Amtseinführung waren Gäste wie Jair Bolsonaro, Wolodymyr Selenskyj, der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der spanische König Felipe VI. und Santiago Abascal, der Chef der spanischen rechtsextremen Vox-Partei, angereist.[5] Die Vizepräsidentin Victoria Villarruel (* 1975) ist die Tochter eines Offiziers.[4]

Verwaltungsgliederung

Argentinien ist in 23 Provinzen (spanisch provincias) und die autonome Stadt Buenos Aires unterteilt.

Provinz Hauptstadt ISO 3166-2
Kürzel
Autonome Stadt Buenos Aires C
Provinz Buenos Aires La Plata B
Catamarca San Fernando del Valle de Catamarca K
Chaco Resistencia H
Chubut Rawson U
Córdoba Córdoba X
Corrientes Corrientes W
Entre Ríos Paraná E
Formosa Formosa P
Jujuy San Salvador de Jujuy Y
La Pampa Santa Rosa L
La Rioja La Rioja F
Mendoza Mendoza M
Misiones Posadas N
Neuquén Neuquén Q
Río Negro Viedma R
Salta Salta A
San Juan San Juan J
San Luis San Luis D
Santa Cruz Río Gallegos Z
Santa Fe Santa Fe S
Santiago del Estero Santiago del Estero G
Tierra del Fuego
(dt. Feuerland)
Ushuaia V
Tucumán San Miguel de Tucumán T
Die Provinzen Argentiniens

Literatur

  • 2002: Argentinien heute: Politik, Wirtschaft, Kultur, Herausgeber Klaus Bodemer, Andrea Pagni und Peter Waldmann, 746 Seiten, Vervuert, ISBN 978-3893545889
  • 2009: Kleine Geschichte Argentiniens, Autor Michael Riekenberg, 206 Seiten, C.H.Beck, ISBN 978-3406585166
  • 2010: Eine kleine Geschichte Argentiniens, Autorinnen Barbara Potthast und Sandra Carreras, 287 Seiten, Suhrkamp Verlag, ISBN 978-3518461471

Weblinks

Quellen