Armenien

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Republik Armenien
Հայաստանի Հանրապետություն

Hajastani Hanrapetutiun[1]
Amtssprache(n) Armenisch
Hauptstadt Jerewan
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Republik
Währung 100 Luma = 1 Dram
Unabhängigkeit 28. Mai 1918 (Erklärung)
21. September 1991 (Wiedererlangung)
Nationalhymne Mer Hajrenik („Unser Vaterland“)
Nationalfeiertag 21. September
Zeitzone UTC+4
Kfz-Kennzeichen AM
ISO 3166 AM, ARM, 051
Top-Level-Domain .am
Telefonvorwahl +374

Armenien‏‎ (armenisch Հայաստան, Transkription ostarmenisch: Hajastan [hɑjɑsˈtɑn], westarmenisch: Hajasdan [hɑjɑsˈdɑn], amtliche Bezeichnung Republik Armenien) ist ein asiatischer Binnenstaat im Kaukasus. Er liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei. Die Hauptstadt Armeniens ist Jerewan. Armenien wird geografisch zu Asien gerechnet, der mehrheitlich christliche ist jedoch geschichtlich und kulturell mit Europa verbunden und ist seit 2001 Mitglied des Europarats.

Geografie

Armenien grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran, im Süden an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und von Südwesten bis Westen an die Türkei. 90 % der Fläche Armeniens liegen über 1.000 m ü. M., daher gilt Armenien als Gebirgsland. Vom Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus.[2] Die höchste Erhebung Armeniens ist mit 4090 m der erloschene Schichtvulkan Aragaz. Der größte See Armeniens ist mit einer Fläche von 940 km² der östlich der Hauptstadt Jerewan gelegene Sewansee. Die längsten Flüsse Armeniens sind Aras (Gesamtlänge 1072 km), Worotan (Gesamtlänge 178 km), Hrasdan (141 km), Kassagh (89 km) und Debed (Gesamtlänge 176 km).[3] Armenien liegt genau an der Linie, wo die Eurasische und die Arabische Kontinentalplatte zusammenstoßen. Deshalb kommt es häufig zu Erdstößen.[4]

Geschichte

Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) wurden Armenier im Osmanischen Reich beim Völkermord an den Armeniern systematisch vernichtet. Als Folge des Ersten Weltkrieges existierte von 1918 an die unabhängige Demokratische Republik Armenien. Am 29. November 1920 gelangten armenische Bolschewiki durch einen Putsch an die Macht und riefen am 2. Dezember 1920 die Armenische Sozialistische Sowjetrepublik aus. Am 30. Dezember 1922 wurde die Sowjetunion durch die Bolschewiki gegründet, wodurch Armenien eine Unionsrepublik der Sowjetunion wurde. Im Dezember 1988 kam es zu einem schweren Erdbeben, bei dem nach offiziellen Angaben 25.000 Menschen ums Leben kamen.[4] Durch die Alma-Ata-Deklaration wurde die Sowjetunion am 21. Dezember 1991 aufgelöst, wodurch Armenien seine Unabhängigkeit wiedererlangte. Am 30. Januar 1992 trat Armenien der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bei. Seit dem 2. März 1992 ist Armenien Mitgliedstaat der Vereinten Nationen. Seit 2001 ist Armenien Mitglied des Europarats.

Von 2008 bis 2018 war Serzh Sargsyan (* 1954) der Staatspräsident Armeniens und im April 2018 war er armenischer Ministerpräsident. Vom 13. September 2016 bis 17. April 2018 war Karen Karapetyan (* 1963) der Ministerpräsident Armeniens. Am 9. April 2018 folgte Armen Sarkissian (* 1953) im Amt des Staatspräsidenten Armeniens. Im April 2018 kam es zu Protesten in Armenien (Samtene Revolution). Pashinyan gilt als Anführer der Protestbewegung. In der Folge beugte sich Sargsyan den Protesten und reichte nach nur sechs Tagen seinen Rücktritt vom Amt des Ministerpräsidenten ein.[5] Am 8. Mai 2018 wurde der Politiker und Journalist Nikol Pashinyan (* 1975) der Ministerpräsident Armeniens. Am 15. Oktober 2018 trat Pashinyan zurück wodurch am 9. Dezember 2018 ein neues Parlament gewählt wurde. Ministerpräsident Pashinyan wollte mit der vorgezogenen Wahl eine Mehrheit in der Nationalversammlung erreichen.[6] Dort erlangte er mit seinem Wahlbündnis „Mein Schritt“ eine Mehrheit von 71 Prozent. Die bisher mit absoluter Mehrheit agierende Regierungspartei „Republikaner“ verfehlte hingegen die Fünfprozenthürde und ist im neuen Parlament nicht mehr vertreten.[7] Am 13. März 2022 übernahm Wahagn Chatschaturjan (* 1959) das Amt des Präsidenten Armeniens.

Verwaltungsgliederung

Armenien ist in elf Marze (Bezirke)[1] unterteilt. Die Hauptstadt Jerewan ist seit einem seit Referendum im Jahr 2005 ein eigener Bezirk.

Karte Bezirk Bezirk Hauptstadt
Aragazotn Aragazotn Արագածոտնի մարզ Aschtarak Աշտարակ
Ararat Ararat Արարատի մարզ Artaschat Արտաշատ
Armawir Armawir Արմավիրի մարզ Armawir Արմավիր
Gegharkunik Gegharkunik Գեղարքունիքի մարզ Gawar Գավառ
Kotajk Kotajk Կոտայքի մարզ Hrasdan Հրազդան
Lori Lori Լոռու մարզ Wanadsor Վանաձոր
Schirak Schirak Շիրակի մարզ Gjumri Գյումրի
Sjunik Sjunik Սյունիքի մարզ Kapan Կապան
Tawusch Tawusch Թավուշի մարզ Idschewan Իջևան
Wajoz Dsor Wajoz Dsor Վայոց Ձորի մարզ Jeghegnadsor Եղեգնաձոր
Jerewan Երևան Status einer Stadtgemeinde
Armenien nach Verwaltungseinheiten gegliedert


Literatur

  • 1992: Drei Jahrtausende Armenien, Burchard Brentjes, 239 Seiten, Schroll, München, ISBN 978-3703105944
  • 2006: Annäherung an Armenien: Geschichte und Gegenwart, Tessa Hofmann, 279 Seiten, C.H.Beck, 2. Auflage, ISBN 978-3406541360
  • 2015: Armenien heute: Zahlen und Fakten, Sabine Allafi, 105 Seiten, Glaré Verlag, ISBN 978-3930761876

Weblinks

Quellen