Japan

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Japan (japanisch 日本, Nihon/Nippon; Zum Anhören anklicken [Nippon Nihonkoku]) ist ein Inselstaat in Ostasien. Die Industrienation, lange Zeit die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den Vereinigten Staaten, ist seit 1947 eine parlamentarische Monarchie. Staatsoberhaupt ist de facto Tennō Naruhito. Tokio ist die größte Stadt sowie de facto Hauptstadt des Landes. In Japan lebten nach einer Schätzung im Juli 2014 rund 127,10 Millionen Einwohner. Japan ist Mitglied der Vereinten Nationen und der OECD.

Staat Japan
日本国

Nihon-koku/Nippon-koku
Amtssprache(n) Japanisch
Hauptstadt Tokio
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Monarchie
Einwohnerzahl 127.103.388[1]
Währung 1 Yen (JPY) = 100 Sen
Gründung 11. Februar 660 v. Chr. (mythologisch und gesetzlich)
3. Mai 1947 (Inkrafttreten der Nachkriegsverfassung)
Unabhängigkeit 28. April 1952
Nationalhymne Kimi Ga Yo („Herrschaft seiner Majestät“)
Zeitzone UTC+9 (JST)
Kfz-Kennzeichen J
ISO 3166 JP, JPN, 392
Top-Level-Domain .jp
Telefonvorwahl +81

Geografie

Der Inselstaat Japan hat keine Landgrenze zu anderen Staaten. Benachbarte Staaten sind Russland, Nordkorea, Südkorea, China und Taiwan. Von 1987 bis 2023 ging man davon aus, dass Japan aus 6.852 Inseln Inseln besteht. Bei einer erneuten Überprüfung entdeckten Geologen durch modernes Kartieren 7.273 bis dahin unbekannte Inseln. Insgesamt besteht Japan also aus 14.125 Inseln, wobei die Zahl durch Erdveränderungen über die Zeit leicht variieren kann. Es wurden nur Inseln mit einen Durchmesser von mindestens 100 Metern in die Liste aufgenommen, aufgeschüttete Inseln wurden nicht aufgenommen. Trotzdem änderen die Neuentdeckungen im Grunde nichts an der Gesamtfläche des zu Japan gehörenden Landes.[2][3]

Über den gesamten Archipel verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landmasse Japans ausmacht. Die höchste Erhebung Japans ist mit 3776,24 m[4] der Fuji auf der Hauptinsel Honshū.

Geschichte

Seit 1947 ist Japan eine parlamentarische Monarchie. Am 28. April 1952 trat der Friedensvertrag von San Francisco in Kraft. Der Vertrag beendete offiziell die Besatzungszeit (1945 bis 1952) nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) und Japan erlangte dadurch wieder seine Unabhängigkeit. 1956 trat Japan den Vereinten Nationen, 1964 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und 1973 der Gruppe der Acht (G8) bei.

Am 12. November 1990 wurde Akihito (* 1933) offiziell zum 125. Tennō von Japan ausgerufen. Am 26. Dezember 2012 wurde Shinzō Abe (1954–2022) der 63. Premierminister Japans. Bei der um mehr als ein Jahr vorgezogenen Shūgiin-Wahl 2017 (Unterhauswahl) am 22. Oktober 2017 gewann die Liberaldemokratische Partei (LDP) des Parteivorsitzenden Shinzō Abe erneut deutlich.[5] Am 30. April 2019 dankte Kaiser Akihito zu Lebzeiten ab. Am darauffolgenden Tag bestieg sein ältester Sohn Naruhito (* 1960) den japanischen Chrysanthementhron. Am 28. August 2020 kündigte Premierminister Shinzō Abe rund ein Jahr vor dem regulären Ende seiner Amtszeit seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen an.[6] Bis zur Ernennung seines Nachfolgers blieb er im Amt. Am 16. September 2020 wurde Yoshihide Suga (* 1948) der Premierminister von Japan. Am 3. September 2021 kündigte Yoshihide Suga überraschend seinen Rücktritt vom Amt des Parteichefs der LDP an.[7] Am 29. September 2021 gewann Fumio Kishida (* 1957) die Wahl des Vorsitzenden der LDP und wurde am 4. Oktober 2021 der neue Premierminister Japans.[8]

Bei der Parlamentswahl am 31. Oktober 2021 erzielte die Regierungskoalition von LDP und Kōmeitō trotz deutlicher Verluste eine Mehrheit.[9] Am 8. Juli 2022 wurde Ex-Premierminister Shinzō Abe während einer Wahlkampfveranstaltung zwei Tage vor einer Oberhauswahl auf offener Straße angeschossen und verstarb an seinen Verletzungen. Die Oberhauswahl gewann die LDP von Ministerpräsident Fumio Kishida deutlich.[10] Ende September 2024 wurde der ehemalige Verteidigungsminister Shigeru Ishiba (* 1957) zum neuen Vorsitzenden der regierenden LDP und damit zum neuen Premierminister gewählt.[11] Nach wenigen Tagen löste Regierungschef Ishiba das Abgeordnetenhaus auf und veranlasste Neuwahlen.[12] Bei der Shūgiin-Wahl am 27. Oktober 2024 verlor die bisherige Regierungskoalition (LDP und Kōmeitō) die absolute Mehrheit, die KDP (Konstitutionell-Demokratische Partei) und DVP (Demokratische Volkspartei) verzeichneten hingegen deutliche Gewinne.[13]

Verwaltungsgliederung

Japan ist ein Einheitsstaat (Zentralstaat) und gliedert sich in 47 Präfekturen (todōfuken).

 
Karte der politischen Gliederung von Japan


Präfektur japanisch Verwaltungssitz Region ISO 3166-2
Code
Aichi 愛知県 Nagoya Chūbu JP-23
Akita 秋田県 Akita Tōhoku JP-05
Aomori 青森県 Aomori Tōhoku JP-02
Chiba 千葉県 Chiba Kantō JP-12
Ehime 愛媛県 Matsuyama Shikoku JP-38
Fukui 福井県 Fukui Chūbu JP-18
Fukuoka 福岡県 Fukuoka Kyūshū JP-40
Fukushima 福島県 Fukushima Tōhoku JP-07
Gifu 岐阜県 Gifu Chūbu JP-21
Gunma 群馬県 Maebashi Kantō JP-10
Hiroshima 広島県 Hiroshima Chūgoku JP-34
Hokkaidō (Insel) 北海道 Sapporo Hokkaidō JP-01
Hyōgo 兵庫県 Kōbe Kinki JP-28
Ibaraki 茨城県 Mito Kantō JP-08
Ishikawa 石川県 Kanazawa Chūbu JP-17
Iwate 岩手県 Morioka Tōhoku JP-03
Kagawa 香川県 Takamatsu Shikoku JP-37
Kagoshima 鹿児島県 Kagoshima Kyūshū JP-46
Kanagawa 神奈川県 Yokohama Kantō JP-14
Kōchi 高知県 Kōchi Shikoku JP-39
Kumamoto 熊本県 Kumamoto Kyūshū JP-43
Kyōto 京都府 Kyōto Kinki JP-26
Mie 三重県 Tsu Kinki JP-24
Miyagi 宮城県 Sendai Tōhoku JP-04
Miyazaki 宮崎県 Miyazaki Kyūshū JP-45
Nagano 長野県 Nagano Chūbu JP-20
Nagasaki 長崎県 Nagasaki Kyūshū JP-42
Nara 奈良県 Nara Kinki JP-29
Niigata 新潟県 Niigata Chūbu JP-15
Ōita 大分県 Ōita Kyūshū JP-44
Okayama 岡山県 Okayama Chūgoku JP-33
Okinawa 沖縄県 Naha Kyūshū JP-47
Osaka 大阪府 Osaka Kinki JP-27
Saga 佐賀県 Saga Kyūshū JP-41
Saitama 埼玉県 Saitama Kantō JP-11
Shiga 滋賀県 Ōtsu Kinki JP-25
Shimane 島根県 Matsue Chūgoku JP-32
Shizuoka 静岡県 Shizuoka Chūbu JP-22
Tochigi 栃木県 Utsunomiya Kantō JP-09
Tokushima 徳島県 Tokushima Shikoku JP-36
Tokio 東京都 Shinjuku, Tokio Kantō JP-13
Tottori 鳥取県 Tottori Chūgoku JP-31
Toyama 富山県 Toyama Chūbu JP-16
Wakayama 和歌山県 Wakayama Kinki JP-30
Yamagata 山形県 Yamagata Tōhoku JP-06
Yamaguchi 山口県 Yamaguchi Chūgoku JP-35
Yamanashi 山梨県 Kōfu Chūbu JP-19

Literatur

Weblinks

Quellen