Südkorea

Aus InkluPedia

Südkorea, offiziell Republik Korea (koreanisch 대한민국 (Hangeul) / 大韓民國 (Hanja) [ˈtɛ̝ːɦa̠nminɡuk̚], Transkription Daehan Minguk), ist ein Staat in Ostasien, der den südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel umfasst. Die einzige Landgrenze (243 km Länge) besteht zu Nordkorea, das ebenfalls nach der japanischen Herrschaft und der Teilung Koreas 1948 gegründet wurde. Die Teilung wurde durch den Koreakrieg gefestigt. Das Land ist von drei Meeren umgeben: das Gelbe Meer liegt im Westen, das Ostchinesische Meer im Süden und das Japanische Meer im Osten. Südkorea ist heute ein Industriestaat, das über eine weltmarktführende Schiffs- und Computerindustrie verfügt. Das Land hat etwa 50 Millionen Einwohner (Stand: 2010).[1] Die Hauptstadt Südkoreas ist Seoul.

Republik Korea
대한민국
大韓民國

Daehan Minguk
Amtssprache(n) Koreanisch
Hauptstadt Seoul
Staats- und
Regierungsform
semipräsidentielle Republik
Währung 1 Won (KRW) = 100 Chŏn
Unabhängigkeit 15. August 1948 (von Japan)
Nationalhymne Aegukga („Das patriotische Lied“)
Nationalfeiertag 15. August
Zeitzone UTC+9 (KST)
Kfz-Kennzeichen ROK
ISO 3166 KR, KOR, 410
Top-Level-Domain .kr und .한국
Telefonvorwahl +82

Geschichte

Nach den beiden Atombombenabwürfe im August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki führte die Kapitulation Japans am 2. September 1945 zum Kriegsende des Zweiten Weltkrieges. Die Provinz Chōsen, die dem Gebiet des seit 1910 in das Japanische Kaiserreich eingegliederten und kolonisierten Koreas entsprach, wurde von den Siegermächten entlang des 38. Breitengrads in zwei Besatzungszonen aufgeteilt. Der südliche Teil Chōsens wurde von US-amerikanischen Truppen besetzt, der nördliche Teil kam unter Kontrolle der Roten Armee Sowjetrusslands. Die Sowjetunion errichtete im Norden und die USA im Süden Besatzungszonen mit Militärregierungen. 1947 beschlossen die Vereinten Nationen auf Antrag der USA in beiden Teilen Wahlen abzuhalten. Diese wurden jedoch nur im Süden durchgeführt. Am 15. August 1948 kam es dann zur Staatsgründung der Republik Korea. Die USA übergaben offiziell die Macht an die gewählte Regierung. Der Norden beantwortete die einseitige Staatsgründung im Süden am 9. September 1948 mit Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea.

1950 kam es zum Koreakrieg, der bis 1953 zwischen Nordkorea sowie der mit ihr im Verlauf verbündeten Volksrepublik China gegen Südkorea sowie Truppen der Vereinten Nationen unter Führung der USA ging. Der Koreakrieg endete mit einem Waffenstillstand, der bis heute anhält.[2] 1991 traten Nord- und Südkorea den Vereinten Nationen bei. 1996 trat Südkorea der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei. Am 25. Februar 2013 wurde Park Geun-hye (* 1952) der konservativen Saenuri-Partei die Präsidentin Südkoreas. Jung Hong-won (* 1944) der Saenuri-Partei war von Februar 2013 bis Februar 2015 der 42. Premierminister Südkoreas. Sein Nachfolger im Amt des Premierministers wurde im Februar 2015 Lee Wan-koo (* 1950). Lee Wan-koo trat wenige Monate später zurück, da er in einen Bestechungsskandal verwickelt war.[3] Am 18. Juni 2015 wurde daher der parteilose Hwang Kyo-ahn (* 1957) der 44. Premierminister Südkoreas. Präsidentin Park Geun-hye wurde aufgrund von Korruptionsvorwürfen am 9. Dezember 2016 vom Amt suspendiert[4] und am 10. März 2017 durch das Verfassungsgericht ihres Amtes enthoben.[5] Die Amtsgeschäfte wurden von Premierminister Hwang Kyo-ahn kommissarisch übernommen. Am 9. Mai 2017 fand die vorgezogene 19. Präsidentschaftswahl in Südkorea statt. Diese gewann Moon Jae-in (* 1953) von der der sozialliberalen Deobureo-minju-Partei mit 41,08 Prozent der Stimmen. Am 10. Mai 2017 trat er das Amt an.[6]

Am 31. Mai 2017 wurde Lee Nak-yon (* 1951) der 45. Premierminister Südkoreas. Er gehört der Deobureo-minju-Partei an. Am 14. Januar 2020 wurde Chung Sye-kyun (* 1950) der Deobureo-minju-Partei der Premierminister Südkoreas. Dieser wurde am 14. Mai 2021 durch Kim Boo-kyum (* 1958) als neuer Premierminister abgelöst. Die Präsidentschaftswahl am 9. März 2022 gewann Yoon Suk-yeol (* 1961) von der Partei Gungminui-him. Amtsinhaber Moon Jae-in durfte nicht erneut kandidieren, da eine Wiederwahl nach der Verfassung nicht erlaubt ist. Am 20. Mai 2022 übernahm Han Duck-soo (* 1949) das Amt des Premierministers Südkoreas. Ende 2023 forderte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un die herrschenden Arbeiterpartei auf, Südkorea in der sozialistischen Verfassung Nordkoreass als Hauptfeind zu bezeichnen. Im Oktober 2024 wurde in einer Verfassungsänderung Nordkoreas Südkorea als „feindlichen Staat“ eingestuft. Die Straßen- und Bahnverbindungen nach Südkorea wurden durch Sprengungen komplett gekappt.[2]

Verwaltungsgliederung

Südkorea ist politisch in 9 Provinzen unterteilt.

 
Politische Karte Südkoreas


Provinz Name Deutsch Hangeul Hanja McCune-Reischauer
Chungcheongbuk-do Nord-Chungcheong 충청북도 忠清北道 Ch'ungch'ŏng-pukto
Chungcheongnam-do Süd-Chungcheong 충청남도 忠清南道 Ch'ungch'ŏng-namdo
Gangwon-do 강원도 江原道 Kangwŏn-do
Gyeonggi-do 경기도 京畿道 Kyŏnggi-do
Gyeongsangbuk-do Nord-Gyeongsang 경상북도 慶尙北道 Kyŏngsang-pukto
Gyeongsangnam-do Süd-Gyeongsang 경상남도 慶尙南道 Kyŏngsang-namdo
Jeollabuk-do Nord-Jeolla 전라북도 全羅北道 Chŏllabuk-to
Jeollanam-do Süd-Jeolla 전라남도 全羅南道 Chŏllanam-do
Jeju-do 제주 특별 자치도 濟州特別自治道 Cheju t'ŭkpyŏl chach'ido

Literatur

  • Thomas Kern, Patrick Köllner (Hrsg.): Südkorea und Nordkorea. Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Campus, Frankfurt/New York 2005, ISBN 3-593-37739-X
  • Robert Nilsen: Moon Handbooks: South Korea. 3. Auflage. Avalon Travel Publishing, 2003, ISBN 1-56691-418-3
  • Song Du-yul/Rainer Werning: Korea. Von der Kolonie zum geteilten Land. Promedia Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85371-340-2

Weblinks

Quellen