Pakistan

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Pakistan (Urdu پاکستان} Zum Anhören anklicken [paːkɪst̪aːn̪], amtlich: Islamische Republik Pakistan) ist ein Staat in Südasien. Die Hauptstadt ist Islamabad.

Islamische Republik Pakistan
اسلامی جمہوریۂ پاکستان

Islāmī Ǧumhūriya-i Pākistān (Urdu)
Islamic Republic of Pakistan (Englisch)
Wahlspruch:
(Urdu) اتحاد، تنظيم، يقين مُحکم
(Ittehad, Tanzeem, Yaqeen-e-Muhkam)
„Einheit, Disziplin und fester Glaube“
Amtssprache(n) Urdu, Englisch
Hauptstadt Islamabad
Staatsform islamische, parlamentarische (faktisch semipräsidentielle) Bundesrepublik
Regierungssystem parlamentarisches System
Staatsoberhaupt Staatspräsident Arif Alvi
Regierungschef Premierminister Imran Khan
Währung 1 Pakistanische Rupie (PKR) = 100 Paise
Unabhängigkeit 14. August 1947
(vom Vereinigten Königreich)
Nationalhymne Qaumi Tarana („Nationale Hymne“)
Nationalfeiertag 23. März (Beschluss 1940 zur Gründung eines Staates)
14. August (Staatsgründung 1947)[1]
Zeitzone UTC+5
Kfz-Kennzeichen PK
ISO 3166 PK, PAK, 586
Top-Level-Domain .pk
Telefonvorwahl +92

Geografie

Pakistan ist der neuntgrößte Staat Asiens. Der Staat grenzt an die vier Staaten Iran im Südwesten, Afghanistan im Westen bis Norden, China im Nordosten und Indien im Osten. Im Süden liegt das Arabische Meer, ein Nebenmeer des Indischen Ozeans. Im Norden Pakistans treffen die drei höchsten Gebirgszüge der Erde zusammen: Hindukusch, Karakorum und der Himalaya. Sie schirmen Pakistan von Zentralasien ab. Der Berg K2 (8.611 Meter Höhe) ist die höchste Erhebung Pakistans.

Geschichte

Im Jahr 1843 eroberte die Britische Ostindien-Kompanie den historischen Staat Sindh. 1849 eroberten sie auch den Punjab. Er folgte eine rund 100-jähriger Zugehörigkeit zum britischen Kolonialreich. Am 28. Dezember 1885 wurde die demokratische Partei Indischer Nationalkongress (INC) in Bombay gegründet. Unter Führung Mahatma Gandhis (1869–1948) kam es zum gewaltfreien Widerstand gegen die britische Herrschaft. Während des Zweiten Weltkriegs wollte Subhash Chandra Bose (1897–um 1945) mit militärischen Mitteln die Unabhängigkeit der Kronkolonie Britisch-Indien erreichen. Er gründete mit japanischer Hilfe eine Befreiungsarmee und eine Gegenregierung. Jawaharlal Nehru (1889–1964) und Mahatma Gandhi erkämpften jedoch 1947 die Unabhängigkeit Britisch-Indiens. Der am 3. Juni 1947 veröffentlichten Mountbattenplan beinhaltete einen Maßnahmenplan der britischen Regierung zur Entlassung Britisch-Indiens in die Unabhängigkeit. Im August 1947 kam es zur Teilung Britisch-Indiens.

Am 14. August 1947 wurde Pakistan gegründet, tags darauf Indien. Muhammad Ali Jinnah (1876–1948) gilt als Gründer des Staates Pakistan. Er war erster Generalgouverneur und wollte Millionen von Flüchtlingen wieder eingliedern. Wenige Monate nach Staatsgründung verstarb er am 11. September 1948 in Karatschi. Am 27. Oktober 1958 kam es zum ersten erfolgreichen Militärputsch unter General Muhammed Ayub Khan (1907–1974). 1969 übernahm General Agha Muhammad Yahya Khan (1917–1980) die Regierung. Bis 1971 bestand Pakistan aus Westpakistan (das heutige Pakistan) und Ostpakistan (das heutige Bangladesch). Der Verlust Ostpakistans veranlasste Präsident Yahya Khan 1971 zum Rücktritt. Sein Nachfolger Zulfikar Ali Bhutto (1928–1979) erließ 1973 eine neue Verfassung. Diese beschränkte die Rolle des Präsidenten auf rein repräsentative Aufgaben und übergab dem Premierminister die wichtigsten Vollmachten.

Am 5. Juli 1977 wurde Bhutto Premierminister von Pakistan. Im Jahr 1988 fanden nach dem Tod Mohammed Zia-ul-Haqs (1924–1988) seit 1977 erstmals wieder freie Wahlen statt. Aus diesen ging Benazir Bhutto (1953–2007) als Premierministerin von Pakistan hervor. Sie war von 1988 bis 1990 und von 1993 bis 1996 Premierministerin. Ende Mai 1998 führte Pakistan unterirdischen Kernwaffentests durch. Am 12. Oktober 1999 übernahm General Pervez Musharraf (* 1943) nach einem unblutigen Militärputsch die Regierungsgewalt und stellte Premierminister Nawaz Sharif (* 1949) unter Hausarrest. Am 20. Juni 2001 wurde er formell Präsident Pakistans. Am 3. November 2007 erklärte General Musharraf den Ausnahmezustand, setzte die Verfassung außer Kraft und setzte die Parlamentswahlen aus. Am 15. Dezember 2007 hob er den Ausnahmezustand wieder auf, jedoch nicht die Beschränkungen der Pressefreiheit. Nach Unruhen fand am 18. Februar 2008 eine Wahl statt, aus der Yousaf Raza Gilani (* 1952) als 26. Premierminister von Pakistan hervorging. Am 26. April 2012 wurde er seines Amtes enthoben. Nach weiteren Wechseln wurde im Juni 2013 Nawaz Sharif zum Premierminister. Am 9. September 2013 wurde Mamnoon Hussain (* 1940) der Präsident Pakistans, das Amt hatte er bis zum 9. September 2018 inne. Am 1. August 2017 folgte Shahid Khaqan Abbasi (* 1958) im Amt des Premierministers von Pakistan. Am 25. Juli 2018 wurden Parlamentswahlen in Pakistan durchgeführt. Mit 31,82 Prozent gewann die Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) mit ihrem Vorsitzenden Imran Khan (* 1952), gefolgt von der Pakistan Muslim League (N) mit 24,35 % und der Pakistanischen Volkspartei mit 13,03 %. Die Präsidentschaftswahl 2018 gewann Arif Alvi (* 1949) der PTI,[2] am 9. September 2018 trat er sein Amt als Staatspräsident Pakistans an.

Literatur

  • 2008: Pakistan: Ein Staat zwischen Diktatur und Korruption, Autor Tariq Ali, 334 Seiten, Diederichs, ISBN 978-3720530590
  • 2010: Wegweiser zur Geschichte: Pakistan, Autor Conrad Schetter Bernhard Chiari, 276 Seiten, Verlag Ferdinand Schöningh, ISBN 978-3506769084
  • 2012: Kleines Handbuch Pakistan: Politik, Geschichte, Wirtschaft, Gesellschaft, Autor Berndt Werner, 108 Seiten, Baltic Sea Press, ISBN 978-3942654548

Weblinks

Quellen