Helsinki

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Helsinki (finnisch [ˈhɛlsiŋki], schwedisch Helsingfors [hɛlsɪŋˈfɔrs]) ist die Hauptstadt des nordeuropäischen Staates Finnland. Sie liegt in der Landschaft Uusimaa im Süden des Landes an der Küste des Finnischen Meerbusens.

Wappen der Stadt Helsinki
Dom von Helsinki, Panorama, Festung Suomenlinna, Geschäftsgebäude Sanomatalo und Kunstmuseum Kiasma, Eduskuntatalo (Sitz des finnischen Parlaments), Panorama, Panorama vom Wohngebiet Aurinkolahti

Geschichte

Die Stadt Helsinki wurde am 12. Juni 1550 auf Befehl des schwedischen Königs Gustav I. Wasa (1496–1560) während der Zugehörigkeit Finnlands zu Schweden gegründet. Die Gründung erfolgte, um einen Konkurrenzhafen zur Hansestadt Tallinn auf der anderen Seite des Finnischen Meerbusens zu schaffen. 1561 eroberte Schweden jedoch im Livländischen Krieg aber Tallinn, was Helsinkis Entwicklung hemmte. Zudem war die Lage des Hafens für große Segelschiffe ungünstig, daher wurde Helsinki 1640 unter der Leitung des Generalgouverneurs Per Brahe der Jüngere (1602–1680) rund fünf Kilometer näher an das offene Meer verlegt.

Das Erstarken des Russischen Reiches und die Gründung der Stadt Sankt Petersburg 1703 hatten maßgeblichen Einfluss auf Helsinki. Der Große Nordische Krieg (1700 bis 1721) zwischen Schweden und Russland traf Helsinki vor allem durch Pestepidemie und Niederbrennung schwer. Von 1713 bis 1721 sowie erneut während des Russisch-Schwedischen Krieges (1741 bis 1743) stand Helsinki unter russischer Besatzung. Am 2. März 1808 wurde Helsinki während des Russisch-Schwedischen Krieges (von 1808 bis 1809) erneut durch russischen Truppen erobert. Dabei wurde Helsinki durch einen Stadtbrand abermals fast völlig zerstört. Schweden musste in Folge des verlorenen Krieges 1809 ganz Finnland an Russland abtreten. Die Hauptstadt des neugegründeten Großfürstentums Finnland war anfangs Turku, bis am 8. April 1812 Zar Alexander I. (1777–1825) per Dekret Helsinki zur neuen Hauptstadt bestimmte. Der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel (1778–1840) wurde damit beauftragt, das durch den Stadtbrand zerstörte Helsinki als repräsentative Hauptstadt neu aufzubauen. Nach dem großen Stadtbrand von Turku im Jahr 1827 wurde auch damals einzige Universität Finnlands nach Helsinki verlegt. In den 1860er Jahren entstanden die Eisenbahnverbindungen nach Hämeenlinna und Sankt Petersburg.

Am 6. Dezember 1917 erklärte das finnische Parlament die Unabhängigkeit. Helsinki wurde auch zur Hauptstadt des neuen Staates. Im bald darauf ausgebrochenen finnischen Bürgerkrieg brachten die Roten Garden die Stadt am 28. Januar 1918 unter ihre Kontrolle. Im April 1918 griffen deutsche Truppen zur Unterstützung der Suojeluskunta (weißen Truppe) in das Kriegsgeschehen ein und eroberten Helsinki am 13. April 1918. Im Zweiten Weltkrieg (von 1939 bis 1945) war Helsinki mehreren Großbombardements durch die sowjetischen Luftwaffe ausgesetzt, die Schäden blieben aber im Vergleich zu anderen europäischen Städten relativ gering. 1952 wurden die Olympischen Sommerspiele hauptsächlich in Finnland durchgeführt. Im Jahr 1975 fand in der Finlandia-Halle die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt, die zu einer Annäherung von Ostblock- und Westblockstaaten führte. Im Jahr 2000 war Helsinki eine der Kulturhauptstädte Europas.

Literatur

  • 1982: Helsinki. Eine Empirestadt, Eino E. Suolahti, 64 Seiten, 2. Auflage, Otava, ISBN 951-1-01240-1
  • 2008: Helsinki und Hauptstadtregion, Heiner Labonde und Jessika Kuehn-Velten, 312 Seiten, Edition Elch, 4. Auflage, ISBN 978-3937452135
  • 2010: National Geographic Explorer - Helsinki, Matti Pitkanen, National Geographic, ISBN 978-3866901766

Weblinks