Waltraud Tschirner
Waltraud Tschirner (* in der Deutschen Demokratischen Republik) ist eine deutsche ehemalige Hörfunk-Journalistin. Sie arbeitete beim Radio DDR und später bei Deutschlandradio. Waltraud Tschirner ist die Mutter der Schauspielerin, Musikerin und MTV-Moderatorin Nora Tschirner und die Ex-Ehefrau[1] des Dokumentarfilmregisseurs Joachim Tschirner.
Leben
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/67/Nora_Tschirner_Romy_2019_%28cropped%29.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0c/Bundesarchiv_Bild_183-1989-1104-061%2C_Berlin%2C_Demonstration%2C_Joachim_Tschirner_spricht.jpg)
Waltraud Tschirner stammt aus Hoyerswerda in Sachsen in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wo sie 1970 das Abitur an der Erweiterten Oberschule (EOS) Gotthold Ephraim Lessing (heute Lessing-Gymnasium) machte[2] und der Gründergeneration des Singeklub Hoyerswerda angehörte. Zum Studium ging sie nach Ost-Berlin.[3] Während ihres Studiums der Wissenschaftstheorie und -organisation schrieb sie eine Semesterarbeit über Mikroverfilmung, da sie unbedingt im Bereich Mikrofilm beim DDR-Rundfunk arbeiten wollte. Sie organisierte unter anderem das Festival des politischen Liedes mit und schrieb auf ihrer ERIKA-Reiseschreibmaschine Briefe nach Chile, in die USA, nach Finnland oder Irland, um Bands und Musiker wie Quilapayún (Chile), Pete Seeger (USA), das KOM-Theater, die Dubliners (Irland) zum Liedfestival für eine Woche nach Berlin erfolgreich einzuladen. Bei Radio DDR arbeitete sie zunächst in der Musikredaktion, später in der Kulturredaktion.[4] Am 12. Juni 1981 wurde sie in Ost-Berlin Mutter der späteren Schauspielerin, Musikerin und MTV-Moderatorin Nora Marie Tschirner (* 12. Juni 1981 in Ost-Berlin). Nora wuchs zusammen mit ihren beiden älteren Brüdern im Ost-Berliner Stadtteil Pankow auf.[5] Noras Eltern trennten sich in Noras Jugendzeit.[6]
1992 porträtierten Waltraud und Joachim Tschirner (* 1. März 1948 in Wittenberge) in dem 30 minütigen[7] Dokumentarfilm „Fernseher aus – Sternschnuppen an“[8] den Liedermacher Gerhard Gundermann (1955–1998), der wie Waltraud Tschirner ebenfalls ein Teil seines Lebens in Hoyerswerda verbracht hatte.[3] Im Jahr 1993 war Tschirner Fellow beim USA-Austausch für deutsche Journalistinnen und Journalisten der RIAS Berlin Commission.[9] Im Februar 1999 moderierte sie mit Peter Kiefer die Sendung „Mähnen, Locken, Strähnen - Die Lange Nacht vom Haar“ für Deutschlandradio. Zu Gast waren Irmela Hannover und Paul Wasiak.[10] Waltraud Tschirner interviewte unter anderem auch die Liedermacherin Barbara Thalheim,[11] den schweizerisch-deutschen Filmregisseur Alain Gsponer,[12] die Schauspielerin Jutta Wachowiak,[13] den Regisseur Rudi Gaul,[14] den Filmregisseur Hans-Christian Schmid,[15] den Schauspieler Daniel Brühl,[16] die deutsch-argentinische Filmregisseurin Jeanine Meerapfel,[17] den indischen Regisseur Ritesh Batra zu seinem Film "Lunchbox" (2013)[18] und den Filmregisseur Christian Schwochow[19] 2016 war sie Laudatorin bei der 8. Verleihung der Johann-Walter-Plakette.[20]
Sie war Mitglied der DDR-Musikgruppe Oktoberklub.[21][22]
Filmografie
Quellen
- ↑ Prignitzlexikon - Joachim Tschirner @ Wayback Machine
- ↑ Freunde und Wegbegleiter berichten über Gundermann: Für kurze Zeit ganz nah dran an Gundi | Lausitzer Rundschau, 27. Januar 2019
- ↑ 3,0 3,1 SUPERillu | Die Tschirners: Über Gerhard Gundermann und DDR
- ↑ DeutschlandRadio - Radiomenschen - Waltraud Tschirner @ Wayback Machine
- ↑ NORA TSCHIRNER - Berliner Morgenpost, 23.01.2008
- ↑ Nora Tschirner - Munzinger Biographie
- ↑ Um Welt Film / Produktionen - Details
- ↑ Erzählsalon in Hoyerswerda: »Gundi und ich – Nachdenken über ostdeutsche Identität« (mit Filmvorführung) - Rohnstock Biografien
- ↑ 2003-1994 – Rias Berlin Commission
- ↑ Deutschlandradio | Mähnen, Locken, Strähnen - Die Lange Nacht vom Haar
- ↑ DRA-Info Audio 2008/3 (Seite 101) @ Yumpu
- ↑ Vom Tellerträger zum Auflagenmillionär Deutschlandfunk Kultur | Vom Tellerträger zum Auflagenmillionär, 13.12.2009
- ↑ DRA-INFO Audio 2010/3 (Seite 154) @ SILO.TIPS
- ↑ Deutschlandfunk Kultur | "Das war für mich schon eine Geschichtsstunde", 18.12.2011
- ↑ DeutschlandRadio Berlin - Fazit - Über das Nicht-Wahrhaben-Wollen, 2.9.2012
- ↑ Deutschlandfunk Kultur | "Das deutsche Brot vermisse ich nach drei Wochen in Spanien", 23.09.2012
- ↑ Deutschlandfunk Kultur | Aus eigener Kraft aus der Katastrophe geholt, 28.10.2012
- ↑ https://web.archive.org/web/20131214023421/http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/11/17/drk_20131117_1110_a32cc656.mp3
- ↑ Deutschlandfunk Kultur | Romanverfilmung - "Eine ganz klare Provokation", 23.03.2014
- ↑ Sächsischer Musikrat verlieh zum 8. Mal die Johann-Walter-Plakette - Nachrichten aus der Region - Torgauer Zeitung, 11. September 2016
- ↑ Oktoberklub - Deutsche Mugge
- ↑ Heimatstadt, Lineup, Biografie von Oktoberklub | Last.fm
- ↑ 23,0 23,1 Joachim Tschirner | BIO- UND FILMOGRAPHIE (PDF)
NAME | Tschirner, Waltraud |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Hörfunk-Journalistin |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Deutsche Demokratische Republik |