Kambodscha

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Königreich Kambodscha
ព្រះរាជាណាចក្រកម្ពុជា

Preăh Réachéanachâkr Kâmpŭchéa
Wahlspruch: ជាតិ សាសនា ព្រះមហាក្សត្រ
„Nation, Religion, König“
Amtssprache(n) Khmer
Hauptstadt Phnom Penh
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Monarchie
(Wahlmonarchie)
Parlament(e) Nationalversammlung und Senat
Staatsreligion Theravada-Buddhismus
Währung Riel (KHR)
1 US-Dollar (USD) = 100 Cent
Unabhängigkeit 9. November 1953
(von Frankreich)
Nationalhymne Nokoreach („Königliches Reich“)
Nationalfeiertag 9. November
Zeitzone UTC+7
Kfz-Kennzeichen K
ISO 3166 KH, KHM, 116
Top-Level-Domain .kh
Telefonvorwahl +855

Kambodscha (offiziell Königreich Kambodscha; Khmer: ព្រះរាជាណាចក្រកម្ពុជា, Preăh Réachéanachâkr Kâmpŭchéa) ist ein Staat in Südostasien. Der Staat liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam. Die Hauptstadt von Kambodscha ist Phnom Penh im Süden des Landes. Am 9. November 1953 erlangte Kambodscha seine Unabhängigkeit von Frankreich.

Die Ruinen in Angkor, Roluos, Banteay Srei (1992) und Preah Vihear (2008) sowie Sambor Prei Kuk (2017) wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.[1] Kambodscha ist Mitglied in einer Reihe von internationalen Organisationen. Darunter sind seit 1955 die Vereinten Nationen, die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, der Internationaler Währungsfonds (IWF), Interpol, das Internationale Olympische Komitee, die Bewegung der Blockfreien Staaten, seit 1951 die UNESCO, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Welthandelsorganisation (WTO) und seit 1999 der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN).[2]

Fotos

Geografie

Kambodscha befindet sich nördlich vom Äquator am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam und besitzt ein tropisches Monsunklima. Kambodscha ist von den Gebirgszügen umgeben, die in der Form eines Halbkreises eine natürliche Grenze zu Thailand bilden. Im Westen sind es die Kardamom-Berge, im Südwesten die Elefantenberge und im Nordwesten der Dankret-Gebirgszug. Der höchste Berg Kambodschas ist mit einer Höhe von 1.813 m der Phnom-Aural im Kardamom-Gebirgszug.[3] Zu Kambodscha gehören 64 Inseln. Einige von ihnen sind touristisch erschlossen.[4] Die größte Insel Kambodschas ist Koh Kong im Westen Kambodschas am Golf von Thailand, gefolgt von Koh Rong im Golf von Thailand.

Geschichte

Kambodscha ging aus dem Reich Kambuja hervor, das seine Blüte vom 9. bis zum 15. Jahrhundert erlebte. 1863 kam Kambodscha unter französische Vorherrschaft und war von 1887 bis 1953 Teil Französisch-Indochinas. Am 9. November 1953 erlangte Kambodscha seine Unabhängigkeit von Frankreich. Nach Jahren eines Bürgerkriegs errichteten 1975 die Roten Khmer unter Führung von Pol Pot eine Schreckensherrschaft, die rund 2 Millionen Menschenleben forderte. Von 1975 bis 1979 war die offizielle Bezeichnung des Staates Demokratisches Kampuchea/Demokratisches Kamputschea. 1979 wurden die Roten Khmer von vietnamesischen Truppen entmachtet und Kambodscha blieb zehn Jahre von Vietnam besetzt. Zu dieser Zeit war der der Staatsname von 1979 bis 1989 Volksrepublik Kampuchea. Unter Mitwirkung der Vereinten Nationen folgte 1991 ein Friedensabkommen und der Neuaufbau staatlicher Strukturen, die 1993 mit einer neuen Verfassung und der Wiederherstellung der Monarchie endeten. Prinz Sihanouk bestieg erneut den Thron und blieb bis zu seiner Abdankung im Jahr 2004 das Oberhaupt Kambodschas.[5]

Verwaltungsgliederung

Kambodscha ist in 21 Provinzen (Khaet), drei provinzfreie Städte und das Sonderverwaltungsgebiet Phnom Penh unterteilt.[6][7] Die Provinzen setzen sich aus Bezirken/Distrikten (Srok), Kommunen/Gemeinden (Khum) und Dörfern (Phum) zusammen. Die Städte wiederum aus Stadtbezirken (Khan) und Stadtteilen (Sangkat).

Karte der Provinzen Kambodschas


Provinzname Umschrift Khmer Provinz-
Hauptstadt
Umschrift ISO 3166-2-
Code
Banteay Meancheay Bântéay Méancheăy បន្ទាយមានជយ Sisophon Sisŏphŏn 01KH-1
Battambang Bătdâmbâng បាត់ដំបង Battambang Bătdâmbâng 02KH-2
Kampong Cham Kâmpóng Cham កំពង់ចាម Kampong Cham Kâmpóng Cham 03KH-3
Kampong Chhnang Kâmpóng Chhnăng កំពង់ឆ្នាំង Kampong Chhnang Kâmpóng Chhnăng 04KH-4
Kampong Speu Kâmpóng Spœ កំពង់ស្ព Chbar Mon Chbar Mon 05KH-5
Kampong Thom Kâmpóng Thum កំពង់ធ Stueng Saen Stueng Saen 06KH-6
Kampot Kâmpôt កំពត Kampot Kâmpôt 07KH-7
Kandal Kândal កណ្ដាល Ta Khmau Ta Khmau 08KH-8
Kep Kêb កែប Kep Kêb 23KH-23
Koh Kong Kaôh Kŏng កោះកុង Khemara Phoumin Khemara Phoumin 09KH-9
Kratie Krâchéh កណ្ដាល Kratie Krâchéh 10KH-10
Mondul Kiri Môndôl Kiri មណ្ឌលគីរី Sen Monorom Sên Mônoŭrôm 11KH-11
Oddar Meanchey Ŏtâr Méanchey ឧត្ដរមានជ័យ Samraong Sâmraông 22KH-22
Pailin Pailĭn ប៉ៃលិន Pailin Pailĭn 24KH-24
Preah Vihear Preăh Vĭhéar ព្រះវិហារ Tbaeng Meanchey Tbêng Méanchey 13KH-13
Prey Veng Prey Vêng ព្រៃវែង Prey Veng Prey Vêng 14KH-14
Pursat Poŭthĭsăt ពោធិ៍សាត Pursat Poŭthĭsăt 15KH-15
Ratanak Kiri Rôtânăh Kiri រតនគីរី Banlung Banlung 16KH-16
Siemreap Siĕmréab សៀមរាប Siem Reap Siĕmréab 17KH-17
Preah Sihanouk Preăh Seihânŭ ក្រុងព្រះសីហនុ Sihanoukville Preăh Seihânŭ 18KH-18
Stung Treng Stœ̆ng Trêng ស្ទឹងត្រែង Stung Treng Stœ̆ng Trêng 19KH-19
Svay Rieng - Svay Riĕng ស្វាយរៀង Svay Rieng Svay Riĕng 20KH-20
Takeo Takêv តាកែវ Doun Kaev Doun Kaev 21KH-21
Tboung Khmum Tbong Khmum ត្បូងឃ្មុំ Suong Suong 25KH-25
Phnom Penh
(provinzfrei)
Phnum Pénh ភ្ន៓ពេញ Phnom Penh
(Landeshauptstadt)
Phnum Pénh 12KH-12

Literatur

  • 2009: Die Kinder der Killing Fields: Kambodschas Weg vom Terrorland zum Touristenparadies, Erich Follath, 368 Seiten, Deutsche Verlags-Anstalt, 2. Auflage, ISBN 978-3421043870
  • 2011: Gebrauchsanweisung für Vietnam, Laos und Kambodscha, Benjamin Prüfer, 240 Seiten, Piper Taschenbuch, 8. Auflage, ISBN 978-3492276023
  • 2013: Kambodscha fürs Handgepäck, Herausgeber Reinhard Kober, 192 Seiten, Unionsverlag, 2. Auflage, ISBN 978-3293206380
  • 2015: Geschichte Kambodschas: Von Angkor bis zur Gegenwart, Bernd Stöver, 256 Seiten, C.H.Beck, ISBN 978-3406674327
  • 2017: Kambodscha unter den Roten Khmer: Die Erschaffung des perfekten Sozialisten, Daniel Bultmann, 265 Seiten, Brill | Schöningh, ISBN 978-3506786920

Weblinks

Quellen