Mauretanien

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Islamische Republik Mauretanien
الجمهورية الإسلامية الموريتانية
République islamique de Mauritanie

al-Dschumhūriyya al-Islāmiyya al-Mūrītāniyya
Wahlspruch: شرف، إخاء، عدالة
scharaf, ichā’, ʿadāla
arabisch für
„Ehre, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit“
Amtssprache(n) Arabisch
Hauptstadt Nouakchott
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik (Islamische Republik)
Parlament(e) Nationalversammlung
Staatsreligion Islam
Währung 1 Ouguiya (MRU) = 5 Khoums (خمس)
Unabhängigkeit 28. November 1960
(von Frankreich)
Nationalhymne بلادَ الأُبَاةِ الهُدَاةِ الكِرامْ
(„Bilāda l-ubāti l-hudāti l-kirām“) („Land der Stolzen, Geführten und Edlen“)
Nationalfeiertag 28. November
(Unabhängigkeitstag)
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen ج ا م (RIM)
ISO 3166 MR, MRT, 478
Top-Level-Domain .mr
Telefonvorwahl +222

Mauretanien ([ma͜ureˈtaːni̯ən] (amtlich arabisch الجمهورية الإسلامية الموريتانية al-Dschumhūriyya al-Islāmiyya al-Mūrītāniyya ‚Islamische Republik Mauretanien‘, französisch Mauritanie) ist ein Staat im Nordwesten von Afrika. Die Hauptstadt Mauretaniens ist Nouakchott. Mauretanien grenzt im Nordosten an Algerien, im Osten und Südosten an Mali, im Südwesten an den Senegal und im Norden und Nordwesten an den Landesstreifen der Westsahara, die größtenteils von Marokko annektiert wurde.

Mauretanien besteht größtenteils aus Wüste. Der Kediet Ijill ist mit 915 m die höchste Erhebung des Landes. In Mauretanien liegt das geologische Naturwunder Guelb er Richat, ein Ringhügel mit einem Durchmesser von rund 45 Kilometern in der Adrar-Region unweit des Orts Ouadane.[1] Der einzige ständig wasserführende Fluss Mauretaniens ist der Senegal, der die Staatsgrenze zum gleichnamigen Nachbarland im Süden bildet.

Geschichte

1904 wurde das heute Staatsgebiet französisches Territorium im Rahmen Französisch-Westafrikas (AOF) und 1920 französische Kolonie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mauretanien im Rahmen der französischen Entkolonialisierungspolitik Überseeprovinz und damit Mitglied der 1946 geschaffenen Union française. Die ersten Wahlen fanden 1957 statt. 1959 wurde Moktar Ould Daddah (1924–2003) Regierungschef. 1960 wurde Mauretanien von Frankreich unabhängig. Moktar Ould Daddah wurde Präsident und blieb es bis 1978. 1961 wurde daraufhin Mauretanien Mitglied der Vereinten Nationen und 1963 Mitglied der Afrikanischen Union. Es regierten nacheinander die Obristen Mustafa Ould Salek (1936–2012) bis 1979, Mohamed Mahmoud Ould Ahmed Louly (1943–2019) bis 1980 und Mohamed Khouna Ould Haidalla (* 1940) bis 1984. Ende 1984 gelangte Oberst Maaouya Ould Sid’Ahmed Taya (* 1941) an die Macht. 1991 kündigte er eine demokratische Umgestaltung des Landes an und im Juli 1991 wurde eine Verfassung verabschiedet. 1992 fanden freie Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. 2005 kam es zu einem erfolgreichen Militärputsch. 2006 wurden wieder Parlamentswahlen durchgeführt. Nach einem erneuten Militärputsch 2008 herrschte kurzzeitig eine Militärdiktatur, aber schon 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt. 2020 übernahm Mohamed Ould Bilal (* 1963) das Amt des Premierministers.

Verwaltungsgliederung

Mauretanien gliedert sich in 15 Regionen, drei davon bilden die Hauptstadt Nouakchott. Die Regionen untergliedern sich weiter in Départements.

Karte der Regionen Mauretaniens


Region Arabisch DMG Hauptstadt
Adrar ولاية أدرار Wilāyat Adrār Atar
Assaba ولاية العصابة Wilāyat al-ʿAṣāba Kiffa
Brakna ولاية البراكنة Wilāyat al-Barākina Aleg
Dakhlet Nouadhibou ولاية داخلة نواذيبو Wilāyat Dāḫilat Nawāḏībū Nouadhibou
Gorgol ولاية كركول Wilāyat Kurkūl Kaédi
Guidimaka ولاية غيديماغا Wilāyat Ġīdīmāġā Sélibaby
Hodh Ech Chargui ولاية الحوض الشرقي Wilāyat al-Ḥauḍ aš-šarqī Néma
Hodh El Gharbi ولاية الحوض الغربي Wilāyat al-Ḥauḍ al-Ġarbī Ayoûn el-Atroûs
Inchiri ولاية إينشيري Wilāyat Inšīrī Akjoujt
Nouakchott-Nord نواكشوط الشمالية Nawākšūṭ aš-Šamāliyya
Nouakchott-Ouest نواكشوط الغربية Nawākšūṭ al-Ġarbiyya
Nouakchott-Sud نواكشوط الجنوبية Nawākšūṭ al-Ǧanūbiyya
Tagant ولاية تكانت Wilāyat Takānit Tidjikja
Tiris Zemmour ولاية تيرس زمور Wilāyat Tīris Zammūr Zouérat
Trarza ولاية الترارزة Wilāyat at-Tarāriza Rosso

Literatur

  • 2006: Sahelländer: Mauretanien, Senegal, Gambia, Mali, Burkina Faso, Niger. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik (Länderkunden), Thomas Krings, 231 Seiten, wbg Academic in Herder, ISBN 978-3534118601
  • 2010: Sahel-Länder Westafrika (Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Senegal, Gambia), Thomas Baur und Gerhard Göttler, 840 Seiten, Reise Know-How, 9. neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage, ISBN 978-3831719693
  • 2019: Reiseführer Mauretanien: Orte, Routen, Unterkünfte, Insider-Tipps, GPS-Waypoints, Sehenswürdigkeiten, Edith Kohlbach, 212 Seiten, 3. Auflage, ISBN 978-3941015302
  • 2021: Mauretanien entdecken: Reiseführer durch die Wüste Westafrikas, Beatrice Sonntag, 148 Seiten, Books on Demand, ISBN 978-3755754435
  • 2024: AVITOPIA - Vögel in Mauretanien, Wolfgang J. Daunicht, 145 Seiten, ISBN 979-8873886289

Weblinks

Quellen