Göteborg

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Wappen von Göteborg
Kollage von Göteborg: Göteborg bei Nacht, Göteborgsoperan (Oper von Göteborg), Schloss Gunnebo, Poseidonbrunnen, Gothia Towers, alter Straßenbahnwagen der Lisebergslinjen, Festung Nya Elfsborg in der Hafeneinfahrt von Göteborg, Stadion Ullevi

Göteborg Zum Anhören anklicken [ˌʝœtəˈbɔrj] (deutsch veraltet Gotenburg oder Gothenburg, englisch Gothenburg) ist eine Stadt in Schweden. Göteborg ist Hauptort der Gemeinde Göteborg und Residenzstadt der Provinz Västra Götalands län. Die Universitätsstadt (Universität Göteborg, Technische Hochschule Chalmers) liegt an der Westküste Schwedens beiderseits des Hauptarmes des Flusses Göta älv, der dort in das Kattegat mündet. Göteborg ist nach Stockholm und vor Malmo die zweitgrößte Stadt Schwedens.

Geschichte

Das heutige Göteborg wurde 1619 durch König Gustav II. Adolf (1594–1632) als Gegengewicht zur Ostseemetropole Stockholm gegründet.[1][2][3] 1621 bekam Göteborg das Stadtrecht. Der König setzte Niederländer im Städtebau ein, da sie im Umgang mit dem Meer und Bauen auf Marschboden sehr erfahren waren. Dafür erhielten sie unter anderem wirtschaftliche und rechtliche Vorteile. Bereits 1641 hatte Göteborg einen Stadtrat, der aus vier Schweden, drei Deutschen, drei Niederländern und zwei Schotten zusammengesetzt war. 1660 starb König Karl X. Gustav (1622–1660) in Göteborg.[4]

Im 18. Jahrhundert waren der Hafen mit weltweiten Exporten von Eisen- und Holzwaren sowie die Fischerei die Haupteinnahmequellen der Stadt. 1731 wurde die Schwedische Ostindien-Kompanie gegründet. Sie war das einzige schwedische Unternehmen, das Handel mit Indien und China betreiben durfte. Dadurch wurde Göteborg zum Zentrum für den Handel mit dem Fernen Osten. Da der französische Kaiser Napoleon Bonaparte (1769–1821) mit wirtschaftlichen Blockaden gegen England vorging, wurde deren Handel mit Schweden wichtiger. Das prägte Göteborg so sehr, dass es den Spitznamen Lilla London (Klein-London) bekam. 1832 wurde der Göta-Kanal nach über 22 Jahren Bauzeit eröffnet. Er brachte Göteborg neue wirtschaftliche Impulse. Es erlaubt es, dass Schiffe auf dem Weg vom Kattegat zur Ostsee durch Schweden fahren konnten, anstelle durch den Öresund. So konnte der Sundzoll an Dänemark eingespart werden. Doch ab 1850 begann in Schweden die Einführung der Eisenbahn und der Sundzoll wurde 1857 aufgehoben, so dass die ökonomische Bedeutung des Göta-Kanals stark schrumpfte.[4]

Im 19. Jahrhundert verhalf die Gründung verschiedener Banken Göteborg zu einem erneuten Aufschwung. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Werften. 1874 wurde eine Drehbrücke über den Fluss Göta älv in Betrieb genommen. Sie verband Göteborg mit der Insel Hisingen. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Hafen zum größten Exporthafen Nordeuropas. Die Textilindustrie wurde ein wichtiges Standbein Göteborgs. 1891 wurde das ehemalige Textilunternehmen Gamlestadens Fabrikers AB gegründet. Der Name stammt vom Stadtteil Gamlestaden. Da deren Webstühle aufgrund des lehmhaltigen Untergrunds der Fabrikgebäude immer wieder mechanische Probleme aufgrund einseitig abgeschliffener Kugellager hatten, wurde 1906 die AB Svenska Kullagerfabriken (SKF) gegrüdet, die spezielle Kugellager (Pendelkugellager) entwickelten. SKF entwickelte sich schnell zu einem großen Unternehmen und Teil der schwedischen Exportindustrie. In der Weltwirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg begann SKF mit der Herstellung von Automobilen. 1926/1927 wurde die 1915 gegründete SKF-Versuchsabteilung Volvo als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert und entwickelte sich zu einem bekannten Nutzfahrzeughersteller. In den 1970er Jahren kam es zu einer Ölkrise und zu einer Werftenkrise. Göteborgs Werften waren im internationalen Vergleich zu teuer und der Schiffsbau wurde eingestellt.[4]

Gliederung

2021 wurde Göteborg in vier Stadtbezirke (stadsområden) aufgeteilt, die in insgesamt 96 Stadtviertel (primärområden) unterteilt sind.

Nordost Centrum Sydväst Hisingen
  • Agnesberg
  • Angereds Centrum
  • Bergum
  • Eriksbo
  • Gamlestaden
  • Gunnilse
  • Gårdstensberget
  • Hammarkullen
  • Hjällbo
  • Linnarhult
  • Lövgärdet
  • Norra Kortedala
  • Rannebergen
  • Södra Kortedala
  • Utby
  • Västra Bergsjön
  • Östra Bergsjön
  • Annedal
  • Bagaregården
  • Björkekärr
  • Guldheden
  • Haga
  • Heden
  • Härlanda
  • Inom Vallgraven
  • Johanneberg
  • Kallebäck
  • Krokslätt
  • Kungsladugård
  • Kålltorp
  • Kärralund
  • Landala
  • Lorensberg
  • Lunden
  • Majorna
  • Masthugget
  • Olivedal
  • Olskroken
  • Redbergslid
  • Sanna
  • Skår
  • Stampen
  • Stigberget
  • Torpa
  • Vasastaden
  • Änggården
  • Överås
  • Askim
  • Billdal
  • Bratthammar
  • Fiskebäck
  • Flatås
  • Frölunda Torg
  • Grevegården
  • Grimmered
  • Guldringen
  • Hagen
  • Hovås
  • Högsbo industriområde
  • Högsbohöjd
  • Högsbotorp
  • Järnbrott
  • Kannebäck
  • Kaverös
  • Långedrag
  • Näset
  • Ruddalen
  • Skattegården
  • Södra skärgården
  • Tofta
  • Ängås
  • Önnered
  • Arendal
  • Backa
  • Björlanda
  • Brunnsbo
  • Eriksberg
  • Hjuvik
  • Jättesten
  • Kvillebäcken
  • Kyrkbyn
  • Kärra
  • Kärrdalen
  • Lindholmen
  • Länsmansgården
  • Nolered
  • Norra Biskopsgården
  • Rambergsstaden
  • Rödbo
  • Skogome
  • Skälltorp
  • Slätta Damm
  • Svartedalen
  • Säve
  • Södra Biskopsgården
  • Tuve

Literatur

  • 2022: Schweden. Das Buch: Highlights eines faszinierenden Landes, Iris Ottinger und Jutta M. Ingala, 280 Seiten, KUNTH Verlag, 2. aktualisierte Auflage, ISBN 978-3969650417
  • 2022: Schweden - der Süden, Petra Juling, 308 Seiten, DuMont Reiseverlag, 2. aktualisierte Auflage, ISBN 978-3616021324
  • 2022: City|Trip Göteborg, Lars Dörenmeier, 144 Seiten, Reise Know-How Verlag Peter Rump, 6. neu bearbeitete und aktualisierte Auflage, ISBN 978-3831735716
  • 2023: Göteborgs historia: Porten mot väst, Tomas Andersson und Peter Sandberg, 304 Seiten, Historiska Media, 2. Auflage, ISBN 978-9180504515 (Schwedisch)

Weblinks

Quellen