Senegal

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Der Senegal [seneˈgal] (offiziell Republik Senegal, französisch République du Sénégal) ist ein Staat im Westen von Afrika. Die Hauptstadt des Senegals ist Dakar, weitere bedeutende Städte des Senegals sind Pikine, Touba, Guédiawaye und Thiès. Die dreissig Kilometer südlich von Dakar verkehrsgünstig am Eingang der Cap-Vert-Halbinsel gelegene junge Stadt Diamniadio wird zum Regierungssitz ausgebaut.[1][2][3] Die Amtssprache ist Französisch, zu den weiteren Nationalsprachen gehören Wolof, Serer, Diola, Malinke, Pulaar und Soninké.[4]

Republik Senegal
République du Sénégal
Wahlspruch: Un Peuple, Un But, Une Foi
„Ein Volk, ein Ziel, ein Glaube“
Amtssprache(n) Französisch
Hauptstadt Dakar
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Währung 1 CFA-Franc BCEAO (XOF)
= 100 Centimes (c)
Unabhängigkeit 20. Juni 1960 (von Frankreich)
20. August 1960 (von der Mali-Föderation)
Nationalhymne Pincez tous vos koras, frappez les balafons („Zupft eure Koras, trommelt die Balafone“)
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen SN
ISO 3166 SN, SEN, 686
Top-Level-Domain .sn
Telefonvorwahl +221

Der größte See des Landes ist der Guiers-See (Lac de Guiers). Der Fluss Senegal ist der bedeutendste Fluss des Landes. Er bildet über mehrere hundert Kilometer die Nordgrenze Senegals zu Mauretanien. Weiterhin grenzt der Senegal im Osten an Mali, im Süden an Guinea und an Guinea-Bissau sowie im Westen an den Atlantischen Ozean. Der Senegal umschliesst fast vollständig die Republik Gambia.

Geschichte

Der Islam erreichte Westafrika bereits im achten Jahrhundert n. Chr.[5] Über 90 Prozent der heutigen Bevölkerung bekennen sich zum Islam. Der Rest sind Christen und Anhänger der afrikanischen Religionen. Das Zusammenleben der verschiedenen Konfessionen in Senegal gilt als exemplarisch. Die senegalesische Verfassung garantiert die Religionsfreiheit, das Prinzip der Trennung von Staat und Religion ist in ihr verankert.[6] Nachdem die Region von mehreren afrikanischen Reichen beherrscht wurde, wurde sie im Jahr 1895 zu einer französischen Kolonie in Afrika. Im Januar 1959 wurde die Mali-Föderation mit der französischen Kolonie Französisch-Sudan (das heutige Mali) und dem Senegal gegründet. Im August 1960 bracht die Föderation auseinander, zwei Monate vorher schon wurde die Republik Senegal von Frankreich unabhängig.

Erster Präsident des unabhängigen Senegals wurde Léopold Sédar Senghor (1906–2001) der Parti Socialiste (PS). Seine Amtszeit endete am 31. Dezember 1980. Ihm folgte bis 1. April 2000 Abdou Diouf (* 1935) der PS. Ihm folgte bis 2. April 2012 Abdoulaye Wade (* 1926) der Parti Démocratique Sénégalais (PDS). Auf Wade folgte am 1. April 2012 Macky Sall (* 1961) der Alliance pour la République (APR). Vom 17. September 2022 bis 6. März 2024 war Amadou Ba (* 1961) der Premierminister des Senegal. Anfang Februar 2024 verschob Staatsoberhaupt Macky Sall die für den 25. Februar 2024 angesetzten Präsidentschaftswahlen kurzfristig auf unbestimmte Zeit. Als Grund nannte Sall Streitigkeiten über den Wahlprozess – er habe daraufhin das entsprechende Gesetz annulliert.[7] Sall darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten, daher hätte die Verschiebung es ihm erlaubt, länger im Amt zu bleiben. Das führte zu schweren Ausschreitungen. Der Verfassungsrat erklärte die Verschiebung für verfassungswidrig. Der Rat bemängelte die Zustimmung des Parlaments und hob das Dekret von Präsident Sall auf.[8] Die dann bald folgende Präsidentschaftswahl am 24. März 2024 gewann der linke Oppositionspolitiker Bassirou Diomaye Faye (* 1980) überraschend klar gegen Amadou Ba im ersten Durchgang.[9]

Verwaltungsgliederung

Der Senegal ist in 14 Regionen (régions) gegliedert, die ihrerseits in insgesamt 45 Départements unterteilt sind:

 
Karte der Regionen in Senegal


Region Hauptstadt Départements
Dakar Dakar Dakar, Guédiawaye, Pikine, Rufisque
Diourbel Diourbel Bambey, Diourbel, Mbacké
Fatick Fatick Fatick, Foundiougne, Gossas
Kaffrine Kaffrine Birkelane, Kaffrine, Koungheul, Malem Hodar
Kaolack Kaolack Guinguinéo, Kaolack, Nioro du Rip
Kédougou Kédougou Kédougou, Salémata, Saraya
Kolda Kolda Kolda, Médina Yoro Foulah, Vélingara
Louga Louga Kébémer, Linguère, Louga
Matam Matam Kanel, Matam, Ranérou-Ferlo
Saint-Louis Saint-Louis Dagana, Podor, Saint Louis
Sédhiou Sédhiou Bounkiling, Goudomp, Sédhiou
Tambacounda Tambacounda Bakel, Goudiry, Koumpentoum, Tambacounda
Thiès Thiès Mbour, Thiès, Tivaouane
Ziguinchor Ziguinchor Bignona, Oussouye, Ziguinchor

Literatur

  • 1990: Literatur in Senegal: Geschichte, Mythos und gesellschaftliches Ideal in der oralen und schriftlichen Literatur, Werner Glinga, 632 Seiten, Reimer, ISBN 978-3496004608
  • 2001: Säkularer Staat und islamische Gesellschaft: Die Beziehungen zwischen Staat, Sufi-Bruderschaften und islamischer Reformbewegung in Senegal im 20. Jahrhundert, Roman Loimeier, 504 Seiten, LIT, ISBN 978-3825850395
  • 2008: Im Senegal: Die afrikanische Variante des Glücks, Nina Nayan, 375 Seiten, Wiesenburg, 2. Auflage, ISBN 978-3939518396
  • 2018: Senegal, Gambia und Guinea-Bissau, Thomas Baur, 372 Seiten, Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 8. neu bearbeitete und aktualisierte Auflage, ISBN 978-3831731527
  • 2020: Safari-Reiseführer: Gambia & Senegal: Säugetiere, Reptilien, Vögel und Nationalparks, Ruud Troost, Ruud Troost, Afrika Safari Media, ISBN 978-9082208146

Weblinks

Quellen