Werner Schunk

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Werner Schunk (* 12. Januar 1938 in Sundhausen, Thüringen) ist ein deutscher Neurobiologe, Institutsdirektor und Hochschullehrer. Er wurde in den Vereinigten Staaten mehrfach zum Wissenschaftler des Jahres gekürt und hat die Ehrendoktorwürde der University of Cambridge inne.

Leben

Werner Schunk wurde am 12. Januar 1938 in Sundhausen in Thüringen in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geboren.[1] Sein Vater war Angestellter und so besuchte Werner Schunk trotz herausstechender schulischer Leistungen nicht die Oberschule. In der DDR der 1950er Jahre sollten vor allem Arbeiter- und Bauernkinder zu Akademikern aufsteigen.[2] Mit 14 Jahren begann er eine Lehre zum Maschinenschlosser im Lokomotiv- und Waggonbau und bekam die Möglichkeit, die Hochschulreife an der Arbeiter- und Bauernfakultät in Jena zu erlangen. Danach studierte er Medizin in Berlin und Erfurt. Seine Promotion hatte die Verunreinigung des Trinkwassers in Mühlberg zum Thema.[1]

Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Arzt im Gothaer Krankenhaus und in der Poliklinik. Von 1964 bis 1972 war er Betriebsarzt im Gummikombinat und von 1968 bis 1972 Chefarzt der Betriebspoliklinik des Waggonbaus und Kreisbetriebsarzt in Gotha.[1] Er wurde Direktor des Erfurter Instituts für Arbeitsmedizin. Im Alter von 37 Jahren wurde Schunk der jüngste Professor in der DDR.[1] Neben seinem Alltag als Arzt und Hochschullehrer erforschte er über vier Jahrzehnte das Gehirn und wurde einer der Pioniere auf dem Gebiet des Hirnstoffwechsels. Das brachte ihn Gastprofessuren u. a. an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Bayern, am Institut Curie in Paris, an der Universität Neu Delhi und am Nobel-Institut ein.[2] Schunk war auch Direktor der Medizinischen Akademie in Erfurt. Nebenher war er im Stadtrat Gotha und für das Perthesforum in Gotha tätig. Er veröffentlichte 800 wissenschaftliche Publikationen und Vorträge sowie zehn wissenschaftliche Bücher und hielt 68 Patente, u. a. auf Biomaterialien.[3]

Am 1. März 2018 berichtete der MDR im Rahmen der Sendereihe Lebensläufe einen 30-minütigen Beitrag über Werner Schunk.[2]

Quellen