Ruanda

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Republik Ruanda
Repubulika y’u Rwanda (Kinyarwanda)
République du Rwanda (Französisch)
Republic of Rwanda (Englisch)
Jamhuri ya Rwanda (Swahili)
Wahlspruch: Ubumwe, Umurimo, Gukunda Igihugu
(Kinyarwanda für „Einheit, Arbeit, Patriotismus“)
Amtssprache(n) Kinyarwanda, Französisch, Englisch, Swahili
Hauptstadt Kigali
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Parlament(e) Abgeordnetenkammer und Senat
Währung 1 Ruanda-Franc (RWF)
= 100 Centimes
Unabhängigkeit 1. Juli 1962 (von Belgien)
Nationalhymne Rwanda nziza („Schönes Ruanda“)
noicon
Nationalfeiertag 1. Juli (Unabhängigkeit)
7. April (Gedenktag des Genozids 1994)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen RWA
ISO 3166 RW, RWA, 646
Top-Level-Domain .rw
Telefonvorwahl +250

Ruanda (auch Rwanda) [ˈʁu̯anda] (Kinyarwanda u Rwanda, französisch le Rwanda [lə ʁwɑ̃ˈda]) ist ein Binnenstaat in Afrika. Die Hauptstadt von Ruanda ist Kigali. Der Staat liegt in Ostafrika und Zentralafrika und grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Der Großteil Ruandas ist Hochland. Der schlafende Vulkan Karisimbi ist mit 4507 m Höhe die höchste Erhebung von Ruanda. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch „Land der tausend Hügel“ (französisch Mille Collines) genannt.

Geschichte

Von 1884 bis 1916 war Ruanda als Teil Deutsch-Ostafrikas eine deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es 1919 belgisches Völkerbundsmandat bzw. nach 1945 UN-Treuhandsgebiet. 1961 fand ein Volksentscheid über die Monarchie statt, bei dem die große Mehrheit gegen das ruandische Königshaus stimmte. Am 1. Juli 1962 erfolgte die Unabhängigkeit von Belgien und das Königreich wurde aufgelöst und in eine Republik umgewandelt. Präsident Grégoire Kayibanda (1924–1976) regierte von 1961 bis 1973, gefolgt von Juvénal Habyarimana (1937–1994), ebenfalls der Volksgruppe der Hutu angehörig. Die Hutu behandelten die Tutsi schlecht, so dass es zu Anschlägen und Attentaten kam, letztendlich zur Rebellion und zum Bürgerkrieg. Viele Menschen flohen aus dem Land und im Jahr 1994 kam es zu einem schrecklichen Völkermord, bei dem über eine Million Menschen ermordet wurden.[1] Am 22. April 2000 wurde Paul Kagame (* 1957) der Ruandischen Patriotischen Front (RPF) der letztendlich langjährige Präsident von Ruanda, ab 1994 war er bereits Vizepräsident sowie Verteidigungsminister.

Am 18. Dezember 2015 wurde ein Verfassungsreferendum abgehalten. Dabei wurde der Vorschlag mit großer Mehrheit angenommen, dem Präsidenten weitere Amtszeiten zu ermöglichen und die Dauer einer Amtszeit ab 2024 von sieben auf fünf Jahre zu reduzieren.[2] 2018 wurde Kagame für ein Jahr zum Präsidenten der Afrikanischen Union gewählt.[3] Am 15. Juli 2024 wurde erstmals in der Geschichte von Ruanda eine Generalwahl zu Wahl des Präsidenten und des Parlamentes durchgeführt. Der amtierende Präsident Paul Kagame wurde für eine vierte Amtszeit gewählt.[4]

Verwaltungsgliederung

Ruanda ist in fünf Provinzen gegliedert:

Karte der Provinzen Ruandas


Provinz Kinyarwanda Hauptstadt ISO 3166-2
Code
Kigali (Stadt) Umujyi wa Kigali Kigali RW-01
Nord Intara y'Amajyaruguru Byumba RW-03
Ost Intara y'Iburasirazuba Rwamagana RW-02
Süd Intara y'amajyepfo Nyanza RW-05
West Intara y’Iburengerazuba Kibuye RW-04

Literatur

  • 1996: Ruanda und Burundi von der Unabhängigkeit zum Staatszerfall : Studie über eine gescheiterte Demokratie im afrikanischen Zwischenseengebiet, Helmut Strizek, Weltforum-Verlag, ISBN 978-3803904515
  • 2007: Geschenkte Kolonien. Ruanda und Burundi unter deutscher Herrschaft, Helmut Strizek, 224 Seiten, Büchergilde Gutenberg, ISBN 978-3763258499
  • 2016: Ruanda: Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord. Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird, Gerd Hankel, 487 Seiten, zu Klampen Verlag, ISBN 978-3866745391
  • 2018: Frauenwunderland: Die Erfolgsgeschichte von Ruanda, Barbara Achermann, 184 Seiten, Reclam, 2. durchgesehene Auflage, ISBN 978-3150111284
  • 2019: Ruanda 1994 bis heute: Vom Umgang mit einem Völkermord, Gerd Hankel, 160 Seiten, zu Klampen Verlag, ISBN 978-3866745902

Weblinks

Quellen