Italien

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Italienische Republik
Repubblica Italiana
Amtssprache(n) Italienisch
Hauptstadt Rom
Staatsform parlamentarische Republik
Regierungssystem parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident Sergio Mattarella
Regierungschef Ministerpräsident Giuseppe Conte
Währung 1 Euro (EUR) = 100 Cent
Schweizer Franken in Campione d’Italia
Gründung 1861
Nationalhymne Il Canto degli Italiani
(„Das Lied der Italiener“)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen I
ISO 3166 IT, ITA, 380
Top-Level-Domain .it
Telefonvorwahl +39
+41 in Campione d’Italia

Italien (amtlich Italienische Republik; ital. Repubblica Italiana, kurz auch Italia) ist ein Staat in Südeuropa mit der Staatsform einer parlamentarischen Republik. Er umfasst vor allem die Apenninhalbinsel, die wegen ihrer charakteristischen Stiefelform bekannt ist, sowie die Po-Ebene und einen südlichen Teil der Alpen. Zu Italien gehören unter anderem die Inseln Sizilien und Sardinien. Das Land ist Gründungsmitglied der Europäischen Union und hat etwa 59,9 Millionen Einwohner (2013).[1] Geschäftsführender Regierungschef ist Ministerpräsident Giuseppe Conte, Staatspräsident ist Sergio Mattarella. Die Hauptstadt Italiens ist Rom.

Geschichte

In insgesamt drei Unabhängigkeitskriegen in den Jahren 1848 bis 1870 gelang die Vereinigung Italiens. Am 17. März 1861 wurde Viktor Emanuel II. (1820–1878) in Turin zum König Italiens ausgerufen. Im Jahr 1865 wurde Florenz die Hauptstadt Italiens. 1866 kamen auch das österreichische Venetien sowie das Friaul zum Königreich Italien. 1870 wurde Rom eingenommen und 1871 zur Hauptstadt Italiens. Bis 1915 gehörte Italien zum Dreibund mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn. 1915 trat Italien der Entente bei. Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) erklärte Italien 1915 Österreich-Ungarn den Krieg. 1922 übernahmen Benito Mussolini (1883–1945) und seine Gefolgsleute die Macht. Mussolini wandelte das Königreich in einen totalitären Staat mit ihm als „Duce“ (Führer) um. 1935 überfiel Italien das Kaiserreich Abessinien und annektierte das Land. 1940 trat Italien auf der Seite der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) ein.

Italien war 1949 Gründungsmitglied der NATO. 1951 war Italien einer der Gründerstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, auch Montanunion genannt). Im Jahr 1955 trat Italien den Vereinten Nationen bei. 1957 war Italien Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, heute EURATOM). 1958 gründete dann Italien die Europäische Union mit. 1962 trat Italien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei. Vom 28. April 2013 bis zum 22. Februar 2014 war Enrico Letta (* 1966) von der Partito Democratico (PD) der Ministerpräsident Italiens. Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde im Februar 2014 Matteo Renzi (* 1975) der PD. Am 31. Januar 2015 löste Sergio Mattarella (* 1941) der PD als 12. Staatspräsident Italiens den von 2006 bis 2015 amtierenden Staatspräsidenten Giorgio Napolitano (* 1925) ab.[2] Am 7. Dezember 2016 reichte Matteo Renzi seinen Rücktritt ein.[3] Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde Paolo Gentiloni (* 1954). Sergio Mattarella beauftrage Gentiloni am 11. Dezember 2016 mit der Regierungsbildung.[4]

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 4. März 2018 wurde die Fünf-Sterne-Bewegung (MoVimento 5 Stelle, M5S) unter Luigi Di Maio stärkste Kraft. Die regierenden Partito Democratico (PD) unter der Führung des ehemaligen Regierungschefs Matteo Renzi verlor über 6% der Wählerstimme, wurde aber zweitstärkste Kraft. Die rechtsextreme Lega Nord unter Matteo Salvini überholte Silvio Berlusconis Forza Italia.[5] Am 24. März 2018 erklärte Ministerpräsident Paolo Gentiloni seinen Rücktritt, er bleibt aber vorerst geschäftsführend im Amt.[6] Am 20. Mai 2018 einigten sich die rechtspopulistische Lega und die Fünf-Sterne-Bewegung auf den parteilosen Rechtswissenschaftler Giuseppe Conte (* 1964) als neuen Regierungschef sowie auf das Kabinett.[7][8] Am 23. Mai 2018 bekam Giuseppe Conte den Regierungsauftrag von Staatspräsident Sergio Mattarella.[9] Am 27. Mai 2018 sprach sich jedoch Sergio Mattarella gegen den Eurokritischen Paolo Savona als Finanzminister aus. Damit war die Regierungsbildung von Giuseppe Conte gescheitert.[10] Am darauffolgenden Tag beauftragte Mattarella den Wirtschaftsexperten Carlo Cottarelli (* 1954), eine Expertenregierung zu bilden, bis Neuwahlen abgehalten werden können.[11] Am 2. Juni 2018 einigten sich doch alle Beteiligten. Giuseppe Conte wurde Ministerpräsident, Luigi Di Maio (M5S) wurde Vizepremierminister sowie Minister für Arbeit und Industrie, Matteo Salvini (Lega) wurde ebenfalls Vizepremierminister sowie Innenminister.[12] Am 8. August 2019 sprach sich der rechtspopulistische Vizepremier Matteo Salvini für eine Neuwahl aus. Der Auslöser für die jüngste Krise der Koalition war ein Votum der Fünf Sterne am Mittwoch im Senat gegen ein Bahnprojekt, das die rechte Lega befürwortet.[13] Am 20. August 2019 reichte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte daraufhin seinen Rücktritt ein und erklärte die Regierung aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung für beendet. Conte kam damit einem Misstrauensvotum zuvor, das der Innenminister und Vizepremier Salvini erzwingen wollte.[14][15] Anfang September 2019 entstand daher eine Koalition der Fünf-Sterne-Bewegung mit den Sozialdemokraten (PD).[16]

Verwaltungsgliederung

Administrative Gliederung Italiens

Italien besteht aus 20 Regionen, die über eine als Statut bezeichnete Landesverfassung verfügen. Die Regionen Sizilien, Sardinien, Friaul-Julisch Venetien, Trentino-Südtirol und das Aostatal haben ein Sonderstatut, das ihnen eine große Autonomie gewährt.

Region Hauptstadt
Lombardei Mailand
Kampanien Neapel
Latium Rom
Sizilien Palermo
Venetien Venedig
Piemont Turin
Emilia-Romagna Bologna
Apulien Bari
Toskana Florenz
Kalabrien Catanzaro
Sardinien Cagliari
Ligurien Genua
Marken Ancona
Abruzzen L’Aquila
Friaul-Julisch Venetien Triest
Trentino-Südtirol Trient
Umbrien Perugia
Basilikata Potenza
Molise Campobasso
Aostatal Aosta

Literatur

  • Klaus Rother, Franz Tichy: Italien. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. WBG, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-13701-5
  • Ernst Ulrich Große, Günter Trautmann: Italien verstehen. Primus, Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-052-2

Weblinks

Quellen