Krimkrise 2014
Die Ukraine ist ein osteuropäischer Staat, der nach Russland über das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa verfügt. Vorher eine Teilrepublik der Sowjetunion, wurde der Staat 1991 mit deren Auflösung unabhängig. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 45,6 Millionen Menschen. Die Hauptstadt ist Kiew.
Ukraine | |||||
Україна | |||||
Ukrajina | |||||
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Amtssprache(n) | Ukrainisch | ||||
Hauptstadt | Kiew | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Wiktor Janukowytsch | ||||
Regierungschef | Serhij Arbusow (kommissarisch) | ||||
Zeitzone | UTC+2/UTC+3 (März-Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | UA | ||||
ISO 3166 | UA, UKR, 804 | ||||
Top-Level-Domain | .ua | ||||
Telefonvorwahl | +380 |
Ereignisse 2013/2014
Im Februar 2014 wurde die Ukraine von schweren Unruhen erschüttert. Gegner der aktuellen Regierung von Präsident Janukowitsch lieferten sich in vielen Landesteilen, vor allem aber in der Hauptstadt Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften.[1] Der zeitweise angestrebte EU-Beitrittsprozess des Landes, dessen Aussetzung durch die Nichtunterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU Auslöser für die Proteste des Euromaidan seit November 2013 waren, schien somit zunächst in weitere Ferne gerückt.
Die Staaten der Europäischen Union einigten sich aufgrund der Polizeigewalt gegen Demonstranten in den vorhergehenden Tagen mit vielen Todesopfern am 20. Februar 2014 grundsätzlich auf Sanktionen gegen das Land, die vor allem für die Gewalt verantwortliche Personen treffen sollen.[2] Zugleich reisten die Außenminister von Frankreich, Polen und Deutschland nach Kiew, um im Rahmen einer Doppelstrategie Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung sowie der Opposition zu führen. Ergebnis war eine Vereinbarung, nach der bis Ende 2014 Neuwahlen abgehalten werden sollen. Überdies ist eine Rückkehr zur alten Verfassung von 2004 angestrebt, wodurch die Befugnisse des Präsidenten beschnitten würden. Die Oberste Rada, das Parlament des Landes, setzte in der Folge den für die Polizeigewalt verantwortlich gemachten Innenminister des Landes ab. Zudem wurde beschlossen, dass die frühere Präsidentin Julia Timoschenko freikommen soll. Am 22. Februar hatte Präsident Janukowitsch Kiew in Richtung Charkow verlassen, der Präsidentenpalast war frei zugänglich. Die Hintergründe hierfür sind derzeit noch unklar. Zwei landesweite Trauertage wurden für die mindestens 77 Toten des Euromaidan anberaumt.[3]
Literatur
- Winfried Schneider-Deters (2012): Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union. Berliner Wissenschafts-Verlag, ISBN 978-3830531166
- Adolph Stiller (Hrsg.): Ukraine: Städte Regionen Spuren. Architektur im Ringturm XXVIII. Müry Salzmann Verlag, Salzburg 2012, ISBN 978-3-99014-060-4.
- Kerstin S. Jobst: Geschichte der Ukraine. Reclam, Ditzingen 2010, ISBN 3-15-018729-X