Libyen

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Libyen ist ein Staat in Nordafrika. Libyen zählt im weiteren Sinne zu den Maghrebstaaten und grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an Ägypten und den Sudan, im Süden an Niger und den Tschad sowie im Westen an Tunesien und Algerien. Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Libyens ist Tripolis im Nordwesten des Landes. Der Regierungssitz Tobruk liegt im Nordosten des Landes. Gut 95 % der libyschen Landesfläche nimmt die Sahara ein. Libyen ist eines der wenigen Länder der Welt, in denen es keine ständigen Flüsse gibt. Sogenannte Wadis führen vorübergehend nach starken Regenfällen Wasser. Unter dem Staatsgebiet Libyens allerdings befinden sich riesige Süßwasservorräte aus der letzten Eiszeit, die durch das Great-Man-Made-River-Projekt (GMMR) genutzt werden.[1] Das Projekt ist weltweit das größte Bewässerungsprojekt, das je durchgeführt wurde.[2]

Staat Libyen
دولة ليبيا

Dawlat Lībiyā
Amtssprache(n) Arabisch
Hauptstadt Tripolis
Regierungssitz Tobruk
Staats- und
Regierungsform
Übergangsregierung
Staatsreligion Islam
Währung 1 Libyscher Dinar (LYD) = 1000 Dirham(s)
Unabhängigkeit 24. Dezember 1951 (von Italien)
Nationalhymne Libya, Libya, Libya („Libyen, Libyen, Libyen“)
Nationalfeiertag 1. September
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen LAR
ISO 3166 LY, LBY, 434
Top-Level-Domain .ly
Telefonvorwahl +218

1835 wurde das Territorium Libyens Teil des Osmanischen Reiches. Nach zwei Kolonialkriegen um das Gebiet von 1911 bis 1932 wurde 1934 die Kolonie Italienisch-Libyen gegründet, die bis 1943 unter italienischer Kontrolle blieb. 1951 wurde Libyen schließlich ein souveräner Staat. 1955 trat Libyen den Vereinten Nationen bei. Bis 1969 war Libyen ein Königreich. 1969 kam Muammar al-Gaddafi (1942–2011) durch einen Militärputsch an die Macht. Gaddafi wurde in einem Bürgerkrieg 2011 von bewaffneten Rebellen gestürzt. Von der Parlamentswahl 2014 bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstands 2020 herrschte ein weiterer Bürgerkrieg, das Land zerbrach dabei in einen West- und einen Ostteil. 2021 wurde eine Einheitsregierung gebildet.

Verwaltungsgliederung

2007 wurde Libyen in 22 Verwaltungseinheiten unterteilt[3]:

 
Karte der Verwaltungsgliederung Libyens


Munizip DMG Arabisch Hauptstadt ISO 3166-2-
Code
Bengasi Banġāzī بنغازي Bengasi LY-BA
al-Butnan al-Buṭnān البطنان Tobruk LY-BU
Darna Darna درنة Darna LY-DR
Ghat Ġāt غات Ghat LY-GT
al-Dschabal al-Achdar al-Ǧabal al-Aḫḍar الجبل الأخضر al-Baida LY-JA
al-Dschabal al-Gharbi al-Ǧabal al-Ġarbī الجبل الغربي Gharyan LY-JG
al-Dschifara al-Ǧifāra الجفارة al-ʿAzīzīya LY-JI
al-Dschufra al-Ǧufra الجفرة Hun LY-JU
al-Kufra al-Kufra الكفرة al-Dschauf LY-KF
al-Murgub al-Murqub المرقب al-Chums LY-MB
Misrata Miṣrāta مصراتة Misrata LY-MI
al-Mardsch al-Marǧ المرج el Merdj LY-MJ
Murzuq Murzuq مرزق Murzuq LY-MQ
Nalut Nālūt نالوت Nalut LY-NL
an-Nuqat al-Chams an-Nuqāṭ al-Ḫams النقاط الخمس Zuwara LY-NQ
Sabha Sabhā سبها Sabha LY-SB
Surt Surt سرت Surt LY-SR
Tripolis Schabʿiyyat Ṭarābulus شعبية طرابلس Tripolis LY-TB
al-Wahat al-Wāḥāt الواحات Adschdabiya LY-WA
Wadi al-Haya Wādī al-Ḥayā وادي الحياة Ubari LY-WD
Wadi asch-Schati’ Wādī aš-Šāṭiʾ وادي الشاطئ Adiri LY-WS
az-Zawiya az-Zāwiya الزاوية az-Zawiya LY-ZA

Literatur

  • 1982: Libyens Weg durch die Jahrtausende, Burchard Brentjes, Urania-Verlag Leipzig Jena Berlin
  • 2010: Libyen: Geschichte - Landschaft - Gesellschaft - Politik, Fritz Edlinger / Erwin M. Ruprechtsberger (Hg.), 240 Seiten, Promedia, ISBN 978-3853713075
  • 2011: Libyen: Hintergründe, Analysen, Berichte, Herausgeber Fritz Edlinger, 208 Seiten, Promedia, ISBN 978-3853713303
  • 2011: Libyen. Land zwischen Wasser und Wüste, Florian Harms und Lutz Jäkel, 216 Seiten, Brandstätter, ISBN 978-3902510112
  • 2012: A History of Modern Libya, Dirk Vandewalle, 294 Seiten, Cambridge University Press, 2. Auflage, ISBN 978-1107615748 (Englisch)
  • 2013: Gaddafis Libyen und die Bundesrepublik Deutschland: 1969 bis 1982, Tim Szatkowski, 136 Seiten, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 978-3486718706
  • 2021: Der demokratische Übergang in Libyen: Risiken und Perspektiven, Ali Shelaik, 84 Seiten, Verlag Unser Wissen, ISBN 978-6203707267

Weblinks

Quellen