Libanon

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Der Libanon ([ˈliːbanɔn], amtlich: Libanesische Republik, arabisch الجمهورية اللبناني) ist ein Staat in Vorderasien. Er grenzt im Norden und Osten an Syrien und im Süden entlang der UN-Demarkationslinie Blaue Linie an Israel. Im Westen wird der Libanon vom Mittelmeer begrenzt und zählt zu den Maschrek-Ländern. Die Hauptstadt des Libanon ist Beirut, weitere Großstädte sind Tripoli, Sidon, Tyros, Zahlé, Jounieh und Nabatäa. Das bis zu 3.088 m hohe Libanongebirge erstreckt sich vom Norden parallel zur Mittelmeerküste und durchquert praktisch das gesamte Staatsgebiet nach Südwesten. Das Gebirge ist Namensgeber des Libanon. Am 22. November 1943 erlangte der Libanon seine Unabhängigkeit von Frankreich.

Libanesische Republik
الجمهورية اللبنانية

al-Ǧumhūriyya al-lubnāniyya
Amtssprache(n) Arabisch
Hauptstadt Beirut
Staatsform parlamentarische Republik
Regierungssystem parlamentarisches Regierungssystem
Staatsoberhaupt Präsident Michel Aoun
Regierungschef Ministerpräsident Hassan Diab (geschäftsführend)
Währung 1 Libanesisches Pfund (LBP) = 100 Piaster
Unabhängigkeit 22. November 1943 (von Frankreich)
Nationalhymne Kullunā li-l-watan li-l-ʿulā li-l-ʿalam
(„Wir alle! Für das Vaterland, den Ruhm und die Flagge!“)
Nationalfeiertag 22. November
Zeitzone UTC+2
UTC+3 (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen RL
ISO 3166 LB, LBN, 422
Top-Level-Domain .lb
Telefonvorwahl +961

Geschichte

Ab 1920 entstanden die heutigen Landesgrenzen unter einem französischen Völkerbundsmandat. 1926 erhielt der Staat als Republik eine gewisse Eigenständigkeit. Im November 1941 kündigte der französische General Georges Catroux (1877–1969) die Unabhängigkeit des Libanon sowie seine Unterordnung unter die freifranzösische Regierung an. Am 8. November 1943 löste die neue libanesische Regierung nach Parlamentswahlen das französische Mandat einseitig auf. Am 22. November 1943 fand die Wiedereinsetzung der Regierung durch libanesische Amtsträger statt und der Tag wurde zum Nationalfeiertag. Der unabhängige Libanon war im Zweiten Weltkrieg Teil der „Anti-Hitler-Koalition“ und später auch Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Seit Ausrufung des Nachbarstaates Israel befindet sich Libanon im Kriegszustand mit Israel.

Am 31. Oktober 2016 wurde Michel Aoun (* 1933) der Präsident des Libanon. Am 19. Dezember 2019 wurde Hassan Diab (* 1959) zum Ministerpräsidenten ernannt. Nach einem Chemieunfall und anhaltenden Protesten gegen die Führung des Landes trat Hassan Diab am 10. August 2020 zurück. Für die Krise machte er "chronische Korruption" verantwortlich. Präsident Aoun bat die Regierung um Diab, bis zur Formung eines neuen Kabinetts interimsmäßig die Geschäfte weiterzuführen.[1]

Verwaltungsgliederung

Der Libanon ist in acht Gouvernements unterteilt, die wiederum in 25 Distrikte unterteilt sind:

 
Gouvernements des Libanon


Gouvernement Verwaltungssitz Distrikte
Akkar Halba Akkar
Baalbek-Hermel Baalbek Hermel, Baalbek
Bekaa Zahlé Zahlé, West-Bekaa, Rashaya
Beirut
Libanonberg* Baabda Jbeil, Keserwan, El Metn, Baabda, Aley, Chouf
Nabatäa Nabatäa Nabatäa, Hasbaya, Marjayoun, Bent Jbeil
Nord-Libanon Tripoli Tripoli, Zgharta, Miniyeh-Danniyeh, Koura, Bscharre, Batrun
Süd-Libanon Sidon Jezzine, Sidon, Tyros

*Die Distrikte Jbeil und Keserwan sollen laut Beschluss des libanesischen Parlaments vom August 2017 das eigenständige Gouvernement Keserwan-Jbeil mit Sitz in Jounieh bilden.

Literatur

  • 1969: Modern History of Greater Syria Including Lebanon and Palestine, A.L. Tibawi, 448 Seiten, Macmillan, ISBN 978-0333100660 (Englisch)
  • 2002: History of Syria Including Lebanon and Palestine - Volume One, Philip K. Hitti, 452 Seiten, Gorgias Press LLC, ISBN 978-1931956604 (Englisch)
  • 2002: History of Syria Including Lebanon and Palestine - Volume Two, Philip K. Hitti, 364 Seiten, Gorgias Press LLC, ISBN 978-1931956611 (Englisch)
  • 2017: A House of Many Mansions: The History of Lebanon Reconsidered, Kamal Salibi, 256 Seiten, I.B. Tauris, Neuauflage, ISBN 978-1860649127 (Englisch)
  • 2018: Lebanon: A Country In Fragments, Andrew Arsan, 518 Seiten, Hurst C & Co Publishers Ltd, ISBN 978-1849047005 (Englisch)

Weblinks

Quellen