Android (Betriebssystem)

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Android
Logo Android-Schriftzug
Homebildschirm von Android 7.1
Entwickler Open Handset Alliance
Lizenz(en) Apache Software License 2.0, GNU GPL v2[1]
Erscheinungsdatum Oktober 2008[2]
Version 8.0.0 (Oreo)
(21. August 2017)
Kernel monolithisch (Linux)
Abstammung Linux
↳Android
Architektur(en) ARM, MIPS, PPC, x86
Sprache(n) mehrsprachig

Android ist ein Betriebssystem für Geräte wie Smartphones, Mobiltelefone, Mediaplayer, Netbooks, Tablet-Computer, Set-Top-Boxen, Fernsehgeräte, Digitalkameras und Smartwatches. Android wird von dem Konsortium Open Handset Alliance (OHA) entwickelt. Das Konsortium wurde 2007 von Google gegründet. Android basiert auf dem Betriebssystem-Kernel Linux. Der Quellcode von Android ist offen, der Großteil wird unter der Lizenz Apache Software License (ASL) 2.0 veröffentlicht, Teile wie etwa Patches für das Linux-Kernel stehen unter der GNU GPL v2 Lizenz.

Standard-Startbildschirm von Android 4.4.2 auf Smartphone Nexus 5
Datei:Android-Benachrichtigungsleiste-5.png
Benachrichtigungsleiste in Android 5

Geschichte

Am 5. November 2007 gründete Google mit Aplix, Ascender Corporation, Audience, Broadcom, China Mobile, eBay, Esmertec, HTC, Intel, KDDI, Living Image, LG, Marvell, Motorola, NMS Communications, Noser, NTT DoCoMo, Inc., Nuance, Nvidia, PacketVideo, Qualcomm, Samsung, SiRF, SkyPop, SONiVOX, Sprint Nextel, Synaptics, TAT - The Astonishing Tribe, Telecom Italia, Telefónica, Texas Instruments, T-Mobile und Wind River das Konsortium Open Handset Alliance (OHA).[3] Das Konsortium hat sich zusammengetan, um Android zu entwickeln. Im Februar 2016 waren 84 Unternehmen in dem Konsortium.[4]

Im Dezember 2015 hatte Android einen Marktanteil von 72,6% und Apple iOS einen Martanteil von 20,2% beim Absatz von Smartphones in Deutschland.[5] Am 19. Mai 2016 gab Google auf der Google I/O 2016 bekannt, dass ChromeOS ein Android-Framework samt dem Play Store bekommen wird. Das Android-Framework läuft in einem eigenen Linux-Container sowohl auf ARM als auch x86-Geräten mit ChromeOS. Es werden alle Schnittstellen und Sensoren unterstützt.[6] An 13. Dezember 2016 stellte Google Android Things und Android Weave für das Internet der Dinge vor. Android Things ist für vernetzte Geräte optimiert. Es ging aus dem Projekt Brillo hervor. Unterstützte Hardware sind unter anderem Intel Edison, NXP Pico und Raspberry Pi 3. Über Android Weave können sich Systeme mit der Cloud verbinden und Google-Dienste nutzen. Das wird unter anderem bereits von Philips Hue und Samsung SmartThings verwendet. Unternehmen wie Belkin WeMo, LiFX, Honeywell, Wink, TP-Link und First Alert arbeiten laut Google bereits an Implementierungen von Android Weave in ihre Produkte. Google will Google Weave und Nest Weave zusammenführen.[7][8]

Versionen

Im Oktober 2008 wurde Android Base 1.0 veröffentlicht. Das Update 1.1 folgte am 10. Februar 2009. Mit Version 1.5 (Cupcake) von Mai 2009 wurde der Android-Version erstmals der Name einer Süßigkeit gegeben. Der Anfangsbuchstabe ist im Alphabet aufsteigend. So wurde Version 1.6 Donut benannt und 2.0/2.1 Éclair. Version 2.2 (Froyo) wurde im Juni 2010, Version 2.3 (Gingerbread) im November 2010, Version 3.0 (Honeycomb) im Februar 2011, Version 4.0 (Ice Cream Sandwich) im Oktober 2011, Version 4.1 (Jelly Bean) im Juni 2012 und Version 4.4 (KitKat) im Oktober 2013 veröffentlicht.[2] Version 5.0 (Lollipop) wurde am 3. November 2014 veröffentlicht, am 5. Oktober 2015 folgte Version 6.0 (Marshmallow).

Am 15. Juni 2016 wurde die vierte Beta der nächsten Android-Version (zunächst Android N genannt) für Entwickler freigegeben. Die APIs sind mit dieser Version fertiggestellt.[9] Nach Abschluss des Community-Wettbewerbs zur Namensfindung von Android N teilte Google am 31. Juni 2016 mit, das hinter Android N nun der Name Android Nougat für das im Oktober 2016 geplante Upgrade steckt. Android Nougat enthält einen Split Screen, um zwei Apps nebeneinander laufen zu lassen. Ebenfalls wurde die Benachrichtigungsleiste verbessert, die mehr Quick Settings enthält und die es erlaubt, Nachrichten direkt über die Benachrichtigungsleiste zu beantworten.[10] Am 22. August 2016 wurde dann Android 7.0 (Nougat) veröffentlicht.[11] Am 4. Oktober 2016 folgte das Update auf 7.1.[12] Darin wurde die Programmierschnittstellen auf Version 25 angehoben. Mit Version 7.1 werden unter anderem Daydream VR und A/B-System-Updates sowie App-Shortcuts unterstützt. Aktionen von Apps können damit direkt im Programmstarter zugänglich gemacht werden. Neu ist auch eine Schnittstelle für Anrufe, die an mehrere Endpunkte gehen. Die virtuelle Tastatur kann neben Buchstaben, Zahlen und Icons auch Bilder zur Eingabe anbieten.[13]

Am 21. März 2017 wurde die erste Developer Preview von Android O für die Smartphones Nexus 5X, Nexus 6P, Pixel, Pixel XL, die TV-Box Nexus Player und das Tablet Pixel C veröffentlicht. Neuerungen sind unter anderem ein Verfahren das einschränken kann, was Apps im Hintergrund erledigen dürfen. Benachrichtigungen werden in Android O in Gruppen (Notification Channels) zusammengefasst und lassen sich einzeln ein- und ausschalten. Weiterhin können Icons auf dem Startbildschirm ihr Aussehen verändern, werden Wide-Gamut-Displays unterstützt, beherrscht Bluetooth bessere Audio-Codes und die Java-Runtime wurde verbessert.[14] Am 21. August 2017 wurde dann Android 8.0 (Oreo) veröffentlicht. Weitere Neuerungen in Android 8.0 sind u. a. Color Management, detailliert einstellbaren Benachrichtigungskategorien, Mini-Benachrichtigungen an den App-Icons, eine effizientere Zwischenablage und der Virenscanner Play Protect. Sicherheitsupdates lassen sich nun auch dann installieren, wenn der interne Speicher keinen Platz mehr hat.[15]

Google TV

Mit Google TV haben Google, das US-amerikanische Unternehmen Intel, das japanische Unternehmen Sony und das Schweizer Unternehmen Logitech eine Software-Plattform für Set-Top-Boxen und HDTV-Fernsehgeräte auf Basis des Betriebssystems Android entwickelt. Google TV wurde am 20. Mai 2010 auf der Entwicklerkonferenz Google I/O offiziell vorgestellt.[16] 2011 ist Logitech aus der Allianz ausgestiegen.[17] Im Jahr 2014 stellte Google die Entwicklung von Google TV ein.[18]

Android Wear

Das Betriebssystem Android Wear wurde vom Betriebssystem Android abgeleitet und wird speziell für Smartwatches und andere Wearables entwickelt. Die erste Version wurde am 18. März 2014 veröffentlicht. Ende März 2017 wurde Android Wear 2.0 für die ersten Modelle zur Verfügung gestellt.[19]

Android TV

Mit Android TV hat Google eine Smart-TV-Plattform auf Basis des Betriebssystems Android entwickelt. Android TV wurde am 25. Juni 2014 bei der Entwicklerkonferenz Google I/O als Nachfolger von Google TV vorgestellt.

Derivate

Android wird von verschiedenen Unternehmen und Gruppierungen angepasst und als Derivat auf eigenen Geräten genutzt oder veröffentlicht.

  • AOKP: Derivat von Team Kang
  • ColorOS: Derivat des chinesischen Unternehmens Oppo Electronics
  • CyanogenMod: Derivat von Cyanogen Inc.
  • Fire OS: Derivat von Amazon für Kindle-Fire-Geräte und Fire-Phone-Geräte
  • Flyme OS: Derivat des chinesischen Unternehmens Meizu
  • Hive ROM: Derivat von XOLO (Lava International)
  • LeWa OS (auch Music Frogs oder жабка genannt): Derivat des chinesischen Unternehmens Lewa Technology
  • MIUI: Derivat des chinesischen Unternehmens Xiaomi Tech
  • OmniROM: Nachfolgeprojekt von CyanogenMod nach der Kommerzialisierung von CyanogenMod[20]
  • OxygenOS: Derivat des chinesischen Unternehmens OnePlus
  • Paranoid Android: Derivat des Paranoid Android Teams
  • Replicant: Derivat von Denis 'GNUtoo' Carikli, Paul Kocialkowski und Wolfgang Wiedmeyer. GNU-Projekt. Android-Distribution ohne proprietäre Komponenten.[21] Basiert auf LineageOS.[22]
  • SlimRoms: Derivat von verschiedenen Entwicklern unter Leitung von Josue Rivera[23]

Portierungen

Da der Quellcode von Android frei verfügbar ist, wurde Android bereits auf Smartphones mit Windows Mobile oder Windows Phone portiert. Die Funktionsfähigkeit der einzelnen Portierungen variiert von Anfangsstadium bis volle Unterstützung.

Für Smartphones und Tablets
  • Android Player: Portierung von BlackBerry/Research In Motion Limited (RIM) für das hauseigene Playbook OS 2 und Blackberry BB10
  • Andromnia: Portierung für Samsung-Omnia-Geräte
  • Badadroid: Portierung für das Smartphone Samsung Wave S8500 und Wave S8530
  • Jetdroid: Portierung für das Samsung Jet
  • NITDroid: Portierung für Nokia Internet Tablets und Nokia Smartphones wie dem Nokia N900 und dem Nokia N9
  • Openmoko: Portierung auf das freie Smartphone Openmoko
  • XDAndroid: Portierung für Smartphones mit Windows Mobile 6.1 oder 6.5
Für x86/AMD64-Plattform
  • Anbox (Android in a Box): Android-Anwendungen werden mit LXC-Containern auf einem Linux-Rechner ausgeführt. Entwickler Simon Fels[24]
  • Android x86: ursprünglicher Entwicklungsschwerpunkt Asus Eee PC
  • AndroVM: Virtuelle Maschine
  • Console OS: Die Entwicklung wurde 2015 eingestellt
  • Jar of Beans: JellyBean-Emulator der Nexus-ROMs
  • LiveAndroid
  • Remix OS: Derivat des chinesischen Unternehmens Jide Technology für den PC[25] Die Entwicklung von Remix OS und der Settop-Box Remix IO wurde im Juli 2017 eingestellt.[26]
  • Shashlik: Portierung auf Linux. Gestartet 2015.[27]
  • WindowsAndroid

Literatur

  • 2012: Das Android Praxisbuch, Christoph Prevezanos, 192 Seiten, Franzis Verlag, ISBN 978-3645601719
  • 2013: Android Programmierung, Zigurd Mednieks, Laird Dornin, G. Blake Meike und Masumi Nakamura, 624 Seiten, O'Reilly Verlag, ISBN 978-3955611415
  • 2014: Android: Der schnelle und einfache Einstieg in die Programmierung und Entwicklungsumgebung, Dirk Louis und Peter Müller, 474 Seiten, Carl Hanser Verlag, ISBN 978-3446438231

Weblinks

Quellen

  1. Licenses | Android Open Source Project
  2. 2,0 2,1 Build.VERSION_CODES | Android Developers
  3. Industry Leaders Announce Open Platform for Mobile Devices | Open Handset Alliance, November 5, 2007
  4. Alliance FAQ | Open Handset Alliance (abgerufen am 5. Februar 2016)
  5. Android und iPhone - Marktanteile am Absatz in Deutschland bis 2015 | Statistik
  6. Google I/O 2016: Android hält Einzug auf Chromebooks | heise online, 20.05.2016
  7. Google erweitert Android-Plattform - Pro-Linux, 14. Dezember 2016
  8. Announcing updates to Google’s Internet of Things platform: Android Things and Weave | Android Developers Blog, 13 December 2016
  9. Android N APIs are now final, get your apps ready for Android N! | Android Developers Blog, 15 June 2016
  10. Android 7.0: N steht für Nougat - nächste Android-Version | heise online, 30.06.2016
  11. Android N ist da: Google verteilt Android 7.0 Nougat | heise online, 22.08.2016
  12. Android 7.1 Nougat's changelog is here, includes both Pixel-exclusive and non-exclusive changes, Oct 4, 2016
  13. Finale Entwicklervorschau auf Android 7.1 veröffentlicht - Pro-Linux, 24. November 2016
  14. Android O: Die erste Preview ist da | heise online, 21.03.2017
  15. Android 8 ist da: Das O steht für Oreo | heise online, 21.08.2017
  16. Präsentation von "Google TV": Kommt eine Suchmaschine ins Fernsehen ... | STERN.de, 20. Mai 2010
  17. Internet-Fernseher: Logitech steigt nach Verlusten aus Google TV aus - SPIEGEL ONLINE, 14.11.2011
  18. Byebye Google TV: Googles erstes TV-Betriebssystem wird eingestellt - GWB, 7. Januar 2015
  19. watchOS-Konkurrent Android Wear 2.0 verzögert sich | heise online, 03.04.2017
  20. Android TV - OmniROM will Nachfolge von CyanogenMod antreten, 14. Oktober 2013
  21. Android-Klon Replicant 6.0 aktualisiert - Pro-Linux, 18. September 2017
  22. Replicant - FAQ
  23. SlimRoms - Team
  24. Anbox: Android-Apps in den Linux-Container sperren | heise online, 13.04.2017
  25. MWC 2016: Android für den PC - Remix OS stößt auf Interesse | heise online, 23.02.2016
  26. Android auf dem Desktop: Entwicklung von Remix OS und Remix IO eingestellt | heise online, 18.07.2017
  27. Shashlik 0.9 Released For Running Android Apps On Linux - Phoronix