Chronik Russlands seit 2000

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Chronik Russlands seit 2000

2000-2009

2000

Vladimir Putin, 2006
  • März: Vladimir Putin (* 1952) wird Präsident
  • Juni: Das U-Boot "Kursk" sinkt in der Barentzsee
  • Dezember: Die alte sowjetische Hymne wird wiederbelebt, der russische Schriftsteller Sergey Mikhalkov (1913-2009) schreibt abermals den Text.

2001

  • Der chinesische Politiker Jiang Zemin (* 1926) besucht Moskau; Freundschaftsvertrag.
  • Mai: Alexei Miller (* 1962) wird Gazpromchef.

2002

  • Januar: Der russische Fernsehsender "TW-6" wird dicht gemacht
  • Juni: Dmitri Medwedew (* 1965) ist bis Juni 2008 Vorsitzender des Gazprom-Aufsichtsrats.
  • Oktober: Tschetschenen nehmen im Moskauer "Dubrowka-Theater" 700 Geiseln. 120 Geiseln sterben beim Befreiungsversuch.
  • Der Science Fiction-Autor Dmitry Glukhovsky (* 1979) veröffentlicht den Erfolgsroman "Metro 2033"

2003

  • Kirgistan gewährt Russland eine Militärbasis auf seinem Boden.
  • Russland baut einen Damm zur umstrittenen ukrainischen Insel Tusla, die Ukraine schickt Truppen.
Mikhail Khodorkovsky, 2001
  • Oktober: Verhaftung des Oligarchen und Chefs des Ölkonzerns "Yukos" Mikhail Khodorkovsky (* 1963)
  • Dezember: Erdrutschsieg für Putins Partei bei Parlamentswahl

2004

  • Februar: Putin kassiert die Regierung Mikhail Kasyanov (* 1957), der in der Folge ein Gegner Putins wird.
  • Februar: Mikhail Fradkov (* 1950) wird im März neuer Premier, 2004-2007.
  • März: Sergei Lawrow (* 1950) wird Außenminister.
  • Mai: Der moskautreue Präsident der Republik Tschetschenien Akhmad Kadyrov (1951-2004) wird von Tschetschenen ermordet, sein Sohn wird ihm 2007 im Amt nachfolgen.
  • August: Behörden beschlagen Aktiva der Yukostochter "Yuganskneftegaz".
  • August: Tschetschenen jagen zwei russische Flugzeuge koordiniert in die Luft
  • September: In Nordossetien in "Beslan" sterben 330 Geiseln, die meisten davon Kinder, als Terroristen eine Schule besetzen. Die Gruppe "Rijadus-Salichin" des Warlords Schamil Bassajew (1965-2006) steckt dahinter, der Tschetschenenführer Makhmadov distanziert sich nachdrücklich von der Tat.
  • September: Erstes Treffen des politischen Diskussionsklubs "Waldai"
Mikhail Gorbachev, 2011
  • Mikhail Gorbachev (* 1931) bekommt einen Grammy. Gorbachev war von 1985 bis 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von 1990 bis 1991 Staatspräsident der Sowjetunion.

2005

  • Februar: Der tschetschenische Separatistenführer Aslan Maskhadov (1951-2005) schlägt eine Waffenruhe vor, andere Tschetschenen distanzieren sich davon.
  • Russland will iranische "Buschehr"-Nuklearanlagen mit Brennelementen versorgen.
  • März: Tschetschenenführer Aslan Maskhadov, s. o., wird erschossen.
  • April: Der russische FSB-Geheimdienstfunktionär Anatoly Trofimov (1940-2005), ein Vorgesetzter A. Litvinenkos, wird mit seiner Frau in Moskau ermordet.[1]
  • Mai: Der Oligarch Mikhail Khodorkovsky wird zu 9 Jahren Haft verurteilt
  • Juni: Mindestens 10 Soldaten sterben bei einem Bombenanschlag in "Makhachkala".
  • Juni: Der Staat übernimmt die an "Gazprom".
  • August: Sieben Matrosen eines gesunkenen U-Boots werden nach 76 Stunden mit britischer Hilfe gerettet.
  • September: Deal mit Deutschland einer Ostseepipeline. Im Dezember heuert Ex-Kanzler Gerhard Schröder als "Berater" bei Gazprom an.[2] Gazprom übernimmt die Mehrheit bei Sibneft oil von Roman Abramovich für 13 Milliarden.
  • Oktober: Viele Tote in Nalchik, Republik Kabardino-Balkaria. Der tschetschenische Terrorist und Rebellenführer Shamil Basayev (1965-2006) übernimmt die Verantwortung.

2006

  • Januar: Gasstreit mit Ukraine
  • März: Putin schließt in China Abkommen über Gaslieferung.
  • Juli: Der tschetschenische Terrorist Shamil Basayev (1965–2006), der hinter der blutigen Geiselnahme von Beslan stand, wird erschossen.
  • Juli: Rubel wird konvertierbar.
  • August: Ein russische Maschine mit 170 Passagieren stürzt über Donezk, Ukraine ab.
  • September: Der stellvertretende Vorsitzende der russischen Zentralbank und Leiter der Bankaufsichtsbehörde Andrey Kozlov (1965-2006) wird in Moskau von der Mafia erschossen.[3]
  • November: Kremlkritiker Alexander Litvinenko (1962-2006) wird in London mit dem radioaktiven chemischen Element Polonium ermordet. Die Briten fordern die Auslieferung des mutmaßlichen Mörders Andrej Lugowoi.[4][5]
  • Dezember: Nach langem Streit Einigung mit Weißrussland über Gaslieferung.

2007

  • Januar: Streit mit Weißrussland um Öllieferungen
Boris Jelzin
  • März: Ramsan Kadyrow (* 1976) , der Sohn des 2004 ermordeten Ex-Präsidenten, wird Präsident Tschetscheniens.
  • April: Boris Nikolajewitsch Jelzin (1931-2007) stirbt. Er war von 1991 bis 1999 der erste Präsident Russlands.
  • April: Streit mit Estland, weil die Esten ein russisches Kriegerdenkmal aus Talinn entfernen.
  • Mai: Raketentest
  • Juni: Putin schlägt USA vor, den Streit um den Raketenschild zu lösen.
  • Juli: London fordert Auslieferung von Andrey Lugovoy (* 1966), Ex-KGB wegen der Ermordung Litvinenkos.
  • September: Mikhail Fradkov (* 1950) tritt nach drei Jahren als Premier zurück, Viktor Zubkov (* 1941) wird bis Mai 2008 Übergangspremier.
  • November: Putin kündigt den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) von 1990.
  • Dezember: Umstrittene Parlamentswahl

2008

Dmitry Medvedev, 2012
  • März: Dmitry Medvedev (* 1965) gewinnt die Präsidentschaftswahl und übernimmt im Mai von Putin, der Ministerpräsident wird, weil Präsidenten laut Verfassung nur zwei Amtszeiten hintereinander haben dürfen.
  • April: Putin wird zum Vorsitzenden der ihn unterstützenden Partei "Einiges Russland" gewählt, ohne selbst Mitglied der Partei zu sein.
  • August: Russland führt gegen Georgien Krieg, offiziell wegen Südossetien.
  • September/Oktober: Die globale Finanzkrise treibt auch die Kurse an der russischen Börse runter.
  • November: Medvedev will Raketen in der Kaliningrad-Zone stationieren.

2009

  • Januar: Streit mit der Ukraine um Gas.
  • März: Obama sendet Signale des Nachgebens bzgl. des Raketenschilds, wenn Russland ihm gegen den Iran hilft.[6]
  • Juli: Der US-amerikanische Präsident Barack Obama (* 1961) besucht Moskau und kündigt Nachgeben bei Raketenschild an.
  • September: Medvedev begrüßt Obamas Entscheidung, den Abwehrschild auszusetzen.[7]
  • November: Bombe zerfetzt Zug zwischen Moskau - Sankt Petersburg.

Seit 2010

2010

  • März: Zwei Selbstmordattentäter töten 39 Menschen in der Moskauer Metro.
  • Dezember: Weiteres Verfahren gegen Khodorkovsky

2011

  • Januar: Ein Selbstmordattentäter tötet an Moskaus Domodedowo-Flughafen mindestens 35 Menschen und es gibt 110 Verletzte. Der tschetschenische Guerillakämpfer und Terrorist Doku Umarov (1964-2014) übernimmt die Verantwortung.
  • März: Bürgerkrieg in Syrien: Moskau bleibt ein treuer Verbündeter Assads.
  • April: Medvedev unterschreibt Vertrag "Strategic Arms Reduction Treaty" (START) mit Obama.
  • Juni: Medvedev in den USA
  • September: Norwegen und Russland einigen sich über Grenzziehung.
  • Oktober: Medvedev zwingt den seit 1992 regierenden Bürgermeister von Moskau Yury Luzhkov (* 1936) zum Rücktritt. Er führt die 2004 von Putin ausgesetzte Direktwahl wieder ein.
  • November: Georgien und Russland einigen sich in einem Handelsstreit, daraufhin kann Russland der World Trade Organization (WTO) beitreten.
  • Dezember: Die Partei "Einiges Russland" gewinnt Parlamentswahl mit 49%, der tatarische Ex-Tennisspieler Marat Safin (* 1980) wird für sie Abgeordeneter. Die Kommunisten bekamen 19% der Stimmen, die Sozialdemokraten "Gerechtes Russland", die rechtsradikale LDR 11,7% und die sozialliberale "Jabloko" 3,4%. Zehntausende protestieren gegen Unregelmäßigkeiten.

2012

  • März: Putin gewinnt Präsidentschaft im ersten Wahlgang mit 63%
  • März: Mitglieder der 2011 gegründeten politischen Performancegruppe "Pussy Riot" werden verhaftet. Sie hatten am 21. Februar 2012 in der Moskauer "Christ-Erlöser-Kathedrale" eine provozierende Performance abgehalten.
  • Mai: Medwedev löst Putin als Parteichef von "Einiges Russland" ab.[8]
  • November: Verteidigungminister Anatoli Serdjukow (* 1962) wird entlassen

2013

  • Juni: Putin gibt Trennung zu seiner Frau Ljudmila Alexandrowna Putina bekannt, 2014 folgt die Scheidung [9]. 2014 wird seine neue Freundin Alina Kabajewa bekannt.
  • Juli: Der russische Rechtsanwalt, oppositionelle Aktivist und Jabloko-Politiker Alexej Nawalny (* 1976) wird zu 5 Jahren Lager verurteilt, die Strafe wird im Oktober ausgesetzt.
  • September: Das Greenpeaceschiff "Arctic Sunrise" wird von russischen Sicherheitskräften gestürmt

2014

  • Februar: Krimkrise um die Halbinsel Krim beginnt
  • Februar: Olympische Winterspiele in Sotschi. Der Geologe Yevgeny Vitishko, der gegen Umweltschäden protestierte, wird zu 3 Jahren Lagerhaft verurteilt.
  • Mai: Die Scheidung des Oligarchen Dmitry Rybolovlev kostet ihn €3,3 Mrd.[10]
  • Juli: Ein Schiedsgericht in Den Haag spricht den Yukos-Aktionären 50 Mrd$ Schadensersatz zu.[11]
  • September: Die Halbtatarin Alina Kabajewa (* 1983), Olympiasiegerin 2004 in der Rhythmischen Sportgymnastik und nach unbestätigten Gerüchten seit 2008 Geliebte Putins, wird mit 31 Jahren Chefin der kremlnahen Mediengruppe "National Media Group (NMG)".

2015

  • November: Türkei schießt russisches Kampfflugzeug an der Grenze zu Syrien ab[12]

2016

  • Februar: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) urteilt, dass die Verurteilung Nawalnys des Bezirksgerichts von Kirow unrechtmäßig war und der Fall erneut verhandelt werden muss.[13]
  • August: Russlands Präsident Wladimir Putin und der Türkische türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (* 1954) beenden die monatelange Eiszeit seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets im November 2015 bei einem Treffen in St. Petersburg[14]
  • Dezember: Der russische Botschafter Andrej Karlow (1954-2016) wird bei einer Kunstausstellung in der türkischen Hauptstadt Ankara erschossen.[15]

2017

  • Februar: Alexej Nawalny wird erneut zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Damit wird er voraussichtlich nicht bei der Präsidentenwahl 2018 kandidieren dürfen. Nawalny kündigte Berufung an.[16]
  • März: Einen Tag nach landesweiten Antikorruptionsprotesten wird Alexej Nawalny zu 15 Tagen Haft und Geldstrafe verurteilt.[17]

Weblinks

Quellen