Barack Obama

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Barack Hussein Obama II[1] (* 4. August 1961 in Honolulu, Hawaii], ist ein |US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Er war vom 20. Januar 2009 bis 20. Januar 2017 der 44. Präsident der Vereinigten Staaten. Seit 2009 ist er Träger des Friedensnobelpreises. 2012 wurde er wiedergewählt und begann seine zweite Amtszeit. Der Rechtsanwalt ist seit 1997 Mitglied im Senat von Illinois, war er von 2005 bis 2008 im Senat der Vereinigten Staaten.

Barack Obama (offizielles Porträt, 2012)
Unterschrift Barack Obamas.
Unterschrift Barack Obamas.
Barack Obama mit Familie (offizielles Porträt, 2011)

Werdegang

Barack Obamas Familie väterlicherseits stammt aus Kenia, genauer aus dem Ort Nyang’oma Kogelo. Zudem hat er deutsche und Schweizer Vorfahren. Obamas Eltern heirateten 1961 in Hawaii, wo sie sich an der Universität kennenlernten. 1964 ließen sie sich scheiden. Obama sah seinen Vater zuletzt als 10-Jähriger. Die Mutter heiratete einen Indonesier. 1967 zog sie mit ihm nach Indonesien. 1971 kehrte er nach Hawaii zurück und lebte bei seinen Großeltern mütterlicherseits. Er ging bis 1979 auf die private Punahou School und machte dort seinen Abschluss mit Auszeichnung. Während der Schulzeit spielte er Basketball und dachte auch an eine Karriere als Basketballer. 1985 arbeitete Obama in Chicago für eine gemeinnützige Organisation. 1988 lernte er seine spätere Frau Michelle Robinson an der Harvard Law School kennen, wo er drei Jahre lang studierte. Sie war bereits Anwältin, Barack Obama wurde ihr Praktikant. 1992 folgte die Hochzeit, zwei Töchter wurden geboren: Malia Ann und Natasha ("Sasha").

1992 kehrte Obama nach Chicago zurück und begann als erste politische Aktivität eine Kampagne für die Wählerregistrierung afroamerikanischer Bürger anlässlich der Wahl Bill Clintons. Zugleich arbeitete er in einer Anwaltskanzlei, die auf Bürgerrechte spezialisiert ist. 1996 wurde er Stadtvertreter des 13. Bezirks in Chicago und wurde im Ausschuss für öffentliches Gesundheitswesen und Wohlfahrt tätig. Unter anderem setzte er sich für Hilfen für arme Arbeiterfamilien ein, für Schwule und Lesben sowie für die AIDS-Prävention. 1998 und 2002 wurde er wiedergewählt. 2000 nahm er an den Vorwahlen der Demokratischen Partei im Ersten Kongressdistrikt für das Repräsentantenhaus teil, unterlag aber dem langjährigen Amtsinhaber. 2004 jedoch war er Kandidat der Demokraten für den US-Senat und errang bei den Vorwahlen als Überraschungssieger 52 Prozent der Stimmen. Seitdem avancierte er zum Hoffnungsträger seiner Partei. Als er bei der Democratic National Convention 2004 in Boston - John Kerry wurde zum Präsidentschaftskandidaten gekürt - zudem eine Grundsatzrede hielt, in der er die Einheit der Vereinigten Staaten betonte, erlangte er nationale Bekanntheit. Unter anderem sagte er: "Es gibt nicht ein liberales Amerika und ein konservatives Amerika – es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika. Es gibt kein schwarzes Amerika und ein weißes Amerika und ein Latino-Amerika und asiatisches Amerika – es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika." Er gewann die Senatswahl mit 70 zu 27 Prozent.

Obama gehörte als Senator mehreren Ausschüssen an, so dem für Außenpolitik, für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten sowie dem für Innere Sicherheit und Veteranen. 2006 besuchte Obama sowohl die Truppen in Kuwait nahe dem Irak, wie auch Israel und Palästina. Schon damals sagte er, es gebe keine militärische Lösung für den Konflikt im Irak. Den Irak-Krieg hatte er bereits 2002 abgelehnt. Zudem machte er eine Reise in mehrere afrikanische Staaten, darunter Kenia, das Heimatland seiner Vorfahren. 2008 machte er - nun als voraussichtlicher Präsidentschaftskandidat - erneut Truppenbesuche, um dann in Deutschland vor 200.000 Menschen in Berlin eine weltweit übertragene Rede zu halten. Obama gewann die Vorwahlen in 29 der 50 Bundesstaaten und machte Joe Biden zu seinem designierten Vizepräsidenten. Bei den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten 2008 errang er eine Mehrheit von 365 Wahlmännern des Wahlmännerkollegiums und 53 Prozent aller abgegebenen Wählerstimmen. Seine Gegner John McCain und Sarah Palin kamen auf 173 Wahlmänner und 46 Prozent der Stimmen. Beim Wahlkampf Obamas hatte erstmals das Internet eine wichtige Rolle gespielt, so etwa Videos auf YouTube. Am 20. Januar 2009 wurde Obama in sein Amt eingeführt. Noch im selben Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis. Am 25. April 2009 wurde seine Antrittsrede als Präsident in der Kategorie "TV-Moment des Jahres" mit dem österreichischen Film- und Fernsehpreis "Romy" ausgezeichnet.

Obama stellte während seiner Regierungszeit zunächst die nicht in Kraft getretenen Verordnungen seines Vorgängers George W. Bush auf den Prüfstand. Auch die Prozesse im Guantanamo Bay ließ er zur Überprüfung für 120 Tage aussetzen. Er verbot der Central Intelligence Agency (CIA) die Anwendung von Folter und ordnete die Schließung von Geheimgefängnissen und Guantanamo Bay innerhalb eines Jahres an - letzteres konnte aber bis heute nicht umgesetzt werden, u. a. wegen des Mangels an Aufnahmestaaten für die dort Inhaftierten. Zudem erließ er eine Einkommensobergrenze für Regierungsmitglieder und erleichterte die Einführung strengerer Abgasvorschriften. Obama unterstützte das Eingreifen mehrerer Staaten in Libyen militärisch, um den Dikator Muammar al Gaddafi zu besiegen. Im Syrischen Bürgerkrieg griff seine Regierung zunächst nicht ein. Erst nachdem die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) 2014 weite Gebiete im Irak erobert hatte, ordnete er die Lieferung von Waffen an kurdische Peschmerga-Kämpfer und Luftangriffe auf IS-Stellungen zunächst im Irak, dann in Syrien an. Seit Ende 2014 trieb Obama die Aussöhnung mit Kuba voran und begann Verhandlungen mit dem kommunistischen Regime des Landes. Bei der Präsidentschaftswahl am 8. November 2016 wurde Donald Trump zu seinem Nachfolger bestimmt. Die Amtsübergabe fand am 20. Januar 2017 statt.

Schriften

  • Dreams from My Father. A Story of Race and Inheritance. Crown Publishing (1. Auflage 1995), New York 2004, ISBN 978-0-307-38341-9.
    deutsch: Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie. Carl Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23021-7; TB: Dtv, München 2009 ISBN 978-3-423-34570-5.
  • The Audacity of Hope: Thoughts on Reclaiming the American Dream. Crown Publishing, New York, 2006, ISBN 978-0-307-23769-9.
    deutsch: Hoffnung wagen: Gedanken zur Rückbesinnung auf den American Dream. Riemann, München 2007, ISBN 978-3-570-50081-1.
  • Of Thee I Sing: A Letter to My Daughters. Knopf Books for Young Readers, 2010, ISBN 0-375-83527-X.
    deutsch: Von euch will ich singen: Ein Brief an meine Töchter. Mit Bildern von Loren Long. Übersetzt von Michael Krüger, Hanser Verlag, München 2011, ISBN 978-3-446-23880-0.

Literatur

  • Sasha Abramsky: Obamas kleines Weißbuch. Faszinierende Einblicke in den Führungsstil von Präsident Obama. FinanzBuch Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89879-581-4.
  • David Remnick: The Bridge: The Life and Rise of Barack Obama, Alfred Knopf, New York 2010, ISBN 978-1-4000-4360-6.
  • deutsch: David Remnick: Barack Obama Leben und Aufstieg, Berlin Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8270-0893-0.
  • Sabine Scheffer: Barack Obama. Sein Weg nach oben, Vogel Burda Communications GmbH, München 2009, ISBN 978-3-200-01422-0.(Hörbuch, 1 CD).
  • Philipp Schläger: Der entzauberte Präsident. Barack Obama und seine Politik, Rotbuch Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86789-113-4.
  • Peter Woeste (Hrsg.): Barack Obama. Aufbruch in eine neue Zeit, Lingen, Köln 2009, ISBN 978-3-941118-26-3.
  • Bob Woodward: Obamas Kriege – Zerreißprobe einer Präsidentschaft, DVA, München 2011, ISBN 978-3-421-04508-9.

Weblinks

Quellen