Krim

Aus InkluPedia
(Weitergeleitet von Qırım)
Wappen der Krim (sowohl für die ukrainische Autonome Republik Krim als auch die russische Republik Krim)
Flagge der Krim (sowohl für die ukrainische Autonome Republik Krim als auch die russische Republik Krim)
Satellitenbild der Halbinsel Krim

Die Krim (ukrainisch Крим, Krym; russisch Крым, Krym; krimtatarisch Qırım) ist eine Halbinsel der Ukraine zwischen dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Die größte Halbinsel des Schwarzen Meeres wurde in der frühen Antike von Taurern und Kimmerern bewohnt, daher trug sie in der Antike den Namen Tauris. Seit der Besetzung der Krim durch Russland im Jahr 2014 ist die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel umstritten.

Neuere Geschichte

1954 übergab Nikita Chruschtschow (1894–1971) als Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) die im Zweiten Weltkrieg schwer zerstörte Halbinsel Krim der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (USSR). Bis dahin war die Krim 170 Jahren Teil von Russland.[1]

Diese Entwicklung der Sowjetunion führte auf der Krim im Januar 1991 zu einem Autonomiereferendum. Über 90 % stimmten für die Autonomie der Krim. Im Laufe des Jahres wurde die Ukraine zu einem unabhängigen Staat und die mehrheitlich russischen Einwohner der Krim gehörten plötzlich zur Ukraine. Aktivisten gründeten daraufhin autonomistische, prorussische oder separatistische Organisationen. Bei dem ukraineweiten Referendum im Dezember 1991 stimmten auch auf der Krim 54 % der Wähler für die Unabhängigkeit. Der Autonomiestatus der Halbinsel, mit den zugehörigen Institutionen eines Parlaments und einer Regierung, blieb dadurch erhalten. Im Frühjahr 1994 gewann das prorussische Bündnis Block Russland mit großer Mehrheit die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf der Krim. Nach der Machtübernahme zerstritten sich die prorussischen Organisationen und Politiker aber so sehr, dass die ukrainische Regierung als Schlichter agieren und einer Annäherung an Russland abschwächen konnte.[2]

2014 besetzte und de facto annektierte Russland] im Verlauf der Krimkrise die Krim. Seitdem ist die völkerrechtliche Zugehörigkeit der Halbinsel umstritten. Russland und befreundete Länder wie Belarus, Kuba und Syrien sieht diese als zwei seiner Föderationssubjekte während die Ukraine und die restliche internationale Gemeinschaft die Krim weiterhin als Autonome Republik Krim und Bestandteil des ukrainischen Staatsgebiets betrachtet.

Geografie

Die Halbinsel Krim liegt in der südlichen Ukraine zwischen dem nördlichen Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Im Norden ist die Halbinsel durch den Sywasch, ein großflächiges System flacher Buchten des Asowschen Meeres, mit dem Festland verbunden. Die Landenge von Perekop stellt eine Landverbindung zum ukrainischen Festland her. Im Osten grenzt die Krim mit der Halbinsel Kertsch an die Straße von Kertsch. Am gegenüberliegendem Ufer der Straße von Kertsch liegt die Halbinsel Taman, die zur russischen Region Krasnodar gehört.

Literatur

  • 2012: Archäologie und Geschichte der Krim in byzantinischer Zeit, Aleksandr I. Ajbabin, 322 Seiten, Schnell & Steiner, ISBN 978-3795425869
  • 2013: Die Krim. Goldene Insel im Schwarzen Meer: Griechen - Skythen - Goten, Herausgeber LVR-Landesmuseum, 450 Seiten, ISBN 978-3863120603
  • 2015: Postsowjetischer Separatismus: Die pro-russländischen Bewegungen im moldauischen Dnjestr-Tal und auf der Krim | 1989-1995, Jan Zofka, 438 Seiten, Wallstein, ISBN 978-3835316348
  • 2019: Die Krim in Zeiten des Umbruchs, 1920 – 2014: Vom Beginn der Sowjetherrschaft bis zur Rückkehr nach Russland., Rüdiger Kipke, 56 Seiten, Lehrbuchverlag, ISBN 978-6202490177
  • 2020: Geschichte der Krim: Iphigenie und Putin auf Tauris, Kerstin S. Jobst, 404 Seiten, De Gruyter Oldenbourg, ISBN 978-3110518085
  • 2020: Die verlorene Insel: Geschichten von der besetzten Krim, Nataliya Gumenyuk, 260 Seiten, ibidem, ISBN 978-3838214993

Weblinks

Quellen