Isaac Newton

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Sir Isaac Newton [ˌaɪzək ’njuːtən] (25. Dezember 1642jul. / 4. Januar 1643greg. in Woolsthorpe-by-Colsterworth, Lincolnshire – 20. März 1726jul. / 31. März 1727greg. in Kensington, London) war ein englischer Physiker, Astronom und Mathematiker. Der Universalgelehrte ist der Verfasser der Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica (1687), das als eines der einflussreichsten physikalischen und astronomischen Bücher aller Zeiten gilt. Newton beschreibt darin mit seinem Gravitationsgesetz die universelle Gravitation und formulierte die Bewegungsgesetze, womit er den Grundstein für die klassische Mechanik legte. Fast gleichzeitig mit dem deutschen Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) entwickelte Newton die Infinitesimalrechnung. Bekannt ist Isaac Newton auch für seine Leistungen auf dem Gebiet der Optik durch die Erklärung des Lichtspektrums/Farbspektrums. Newton war Leiter der Münzprägeanstalt Royal Mint und gilt auch heute noch als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Ein Teil seiner Werke wurde von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zum Weltdokumentenerbe erklärt.[2]

Porträt von Isaac Newton des Künstlers Godfrey Kneller, 1689
Signatur von Isaac Newton
Signatur von Isaac Newton
Wappen der Familie Newton. Isaac Newton erhielt 1705 vom College of Heralds das Recht, ein Wappen zu tragen.
Farbzerstreuung durch ein Dispersionsprisma
Grab von Isaac Newton in der Westminster Abbey, London
Kugelstoßpendel nach dem französischen Physiker Edme Mariotte, auch Newton-Pendel oder Newton-Wiege nach Isaac Newton genannt[1]

Leben

Isaac Newton wurde 1642jul. am ersten Weihnachtsfeiertag vaterlos in Woolsthorpe Manor in Colsterworth in der Nähe von Grantham in Lincolnshire in England geboren.[3][4] Sein gleichnamiger Vater (1606–1642[5]), ein erfolgreicher und adeliger Schafzüchter, verstarb noch vor der Geburt seines Sohnes. Da Isaacs Mutter Hannah Ayscough (1623–1679[6]) im Jahr 1642 ein zweites Mal heiratete, wuchs Isaac Newton bei seiner Großmutter auf. Er besuchte zunächst die Dorfschule in Woolsthorpe, später wechselte er an die Lateinschule in Grantham. In der Schule galt Newton als Außenseiter, der von seinen Mitschülern gehänselt wurde. Das führte dazu, dass er sich völlig zurückzog und sich auf die Lektüre von Büchern konzentrierte. Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes neun Jahre nach der Heirat kehrte seine Mutter in den Heimatort zurück. Sie brachte ihn bei einer Apothekerfamilie unter, wo er ein besseres Umfeld vorfand. In diesem Haushalt durfte er seinem Forscherdrang nachkommen und fand Literatur und Materialien, um mit seinen Ideen zu experimentieren. Obwohl Isaac Newton nicht durch besondere schulische Leistungen auffiel, erkannte ein Pfarrer sein mathematisches Talent und sorgte dafür, dass er ein Stipendium erhielt, um am Trinity College in Cambridge studieren zu können. So gelang es Newton, die Wirtschaft seines Vaters nicht übernehmen zu müssen.[7]

Nach einer Gymnasialausbildung in Grantham trat Newton im Juni 1661 in das Trinity College in Cambridge ein.[8] Am Trinity College lernte er mit Isaac Barrow (1630–1677) einen Mathematik- und Theologieprofessor kennen, der seine Talente gezielt zu fördern verstand und ihm in wenigen Jahren die Grundlagen der Naturwissenschaften vermitteln konnte. Während seines Studiums kam Isaac Newton auch mit den philosophischen und mathematischen Schriften des Franzosen René Descartes (1596–1650) und den Arbeiten des deutschen Universalgelehrten Johannes Keplers (1571–1630) in Kontakt. Newton lernte verschiedene Sprachen und beschäftigte sich zeitweise mit Musiktheorie. [7] 1664 wurde Newton am Trinity College als Gelehrter ausgewählt. 1665 machte er seinen Abschluss.[3] Im Jahr nach seinem Abschluss wurde er Nachfolger seines Mentors Isaac Barrow und übernahm dessen Position am Trinity College. Bereits im Jahr 1668 schloss er sein Studium mit dem Master of Arts ab, obwohl er aufgrund einer Pestepidemie zuvor zwei Jahre in Woolsthorpe verbracht hatte. Während der Zeit der Pestepidemie beschäftigte sich Isaac Newton bereits mit der Gravitation, der Infinitesimalrechnung und damit, dass sich Licht in Spektralfarben zerlegen lässt. Das lieferte ihm wichtige Erkenntnisse im Bereich der Farbenlehre und der Optik. 1669 konstruierte er ein Spiegelteleskop mit einer gewölbten Linse, mit der er das Licht bündeln konnte.[7] 1669 wählte ihn das College zum Fellow und die Universität ernannte ihn zum Lucasischen Professor für Geometrie. Diesen Professorenposten behielt Newton bis 1701 inne. Gemäß den Bestimmungen dieses Lehrstuhls war Newton verpflichtet, Kopien seiner Vorlesungen in der Universitätsbibliothek zu hinterlegen. Dadurch verfügt die University of Cambridge über den größten und wichtigsten Teil der wissenschaftlichen Arbeit von Isaac Newton.[8]

Im Dezember 1671 präsentierte Newton der Royal Society sein Spiegelteleskop mit 2 Zoll Durchmesser – das erste jemals gebaute. Das führte zur Wahl Newtons zum Fellow . Kurz darauf folgte 1672 Newtons „Neue Theorie von Licht und Farbe“ (New theory of light and colour), die manchmal als die erste wissenschaftliche Arbeit überhaupt angesehen wird. Mit einem Prisma und Sonnenlicht durch einen Spalt demonstrierte Newton, dass weißes Licht aus verschiedenfarbigen Strahlen besteht.[3] 1676 konnte Newton sowohl experimentell als auch theoretisch die Zerlegung des "weißen" Lichts in 7 unterschiedliche Farben des Spektrums nachweisen.[9]

1699 wurde Newton zum Münzmeister ernannt und 1703 zum Präsidenten der Royal Society gewählt. Das Amt behielt er bis zu seinem Tod inne.[8] 1705 wurde Newton zum Ritter geschlagen. Isaac Newton verstarb am 31. März 1727greg. in Kensington in London. Er ist in der Westminster Abbey in London begraben.[4]

Werke

Veröffentlichungen zu Lebzeiten

  • 1670er Jahre: Of Natures Obvious Laws & Processes in Vegetation
  • 1684: De motu corporum in gyrum
  • 1687: Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica
  • 1701: Scala graduum Caloris. Calorum Descriptiones & signa
  • 1704: Opticks
  • 1701–1725: Reports as Master of the Mint
  • 1707: Arithmetica Universalis
  • 1711: De analysi per aequationes numero terminorum infinita, erstellt 1669, veröffentlicht 1711

Veröffentlichungen Posthum

  • 1728: De mundi systemate (The System of the World)
  • 1728: Optical Lectures
  • 1728: The Chronology of Ancient Kingdoms Amended
  • 1733: Observations on Daniel and The Apocalypse of St. John
  • 1736: Method of Fluxions, erstellt 1671, veröffentlicht 1736
  • 1754: An Historical Account of Two Notable Corruptions of Scripture

Literatur

Deutschsprachig

  • 1988: Isaac Newton, Ivo Schneider, 194 Seiten, C.H.Beck, ISBN 978-3406332128
  • 1990: Isaac Newton (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, Band 27), Hans Wußing, 140 Seiten, Teubner Verlag, 4. Auflage, ISBN 978-3322007520
  • 1995: Isaac Newton, Johannes Wickert, 160 Seiten, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 3. Auflage, ISBN 978-3499505485
  • 1996: Isaac Newton, Richard Westfall, 408 Seiten, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3827400406
  • 2004: Isaac Newton: Die Geburt des modernen Denkens, Autor James Gleick, Übersetzung Angelika Beck, 260 Seiten, Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH, ISBN 978-3538071865
  • 2005: Der Physiker Gottes: Isaac Newton oder Die Revolution des Denkens, Harro Heuser, 191 Seiten, Herder Freiburg, ISBN 978-3451055911
  • 2009: Isaac Newton: Die Biografie, James Gleick, 272 Seiten, Albatros, 2. Auflage, ISBN 978-3411145492
  • 2018: Newton. Wie ein Arschloch das Universum neu erfand, Florian Freistetter, 208 Seiten, Rowohlt Taschenbuch, ISBN 978-3499633775

Englichsprachig

  • 1981: Never at Rest: A Biography of Isaac Newton, Richard S. Westfall, 969 Seiten, Cambridge University Press, ISBN 978-0521231435 (Englisch)
  • 2022: Isaac Newton: The Smartest Person That Ever Lived Biography of Famous Person (The True and Surprising Story of the Life of Sir Isaac Newton), Terry Bell, 192 Seiten, ISBN 978-1738727445

Weblinks

Quellen