Hongkong
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Hongkong (chinesisch 香港, Pinyin Xiānggǎng|, Jyutping Hoeng1gong2, kantonesisch Hêng1gong2, Yale Hēunggóng, englisch Hong Kong ‚Duftender Hafen‘), Abk.: HK (港) ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China. Chefadministratorin der Sonderverwaltungszone ist Carrie Lam.
Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China | |||||
中華人民共和國香港特別行政區 Hong Kong Special Administrative Region of the People’s Republic of China | |||||
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Amtssprache(n) | Chinesisch (Kantonesisch), Englisch[1] | ||||
Regierungssystem | Sonderverwaltungszone | ||||
Regierungschef | Chefadministratorin Carrie Lam | ||||
Währung | 1 Hongkong-Dollar (HKD) = 100 Cents | ||||
Nationalhymne | 义勇军进行曲 („Marsch der Freiwilligen“) | ||||
Nationalfeiertag | 1. Oktober (Gründung der Volksrepublik China) 1. Juli (Hong Kong Special Administrative Region Establishment Day)[1] | ||||
Zeitzone | UTC+8 | ||||
Kfz-Kennzeichen | HK | ||||
ISO 3166 | HK, HKG, 344 | ||||
Top-Level-Domain | .hk und .香港 | ||||
Telefonvorwahl | +852 | ||||
Geografie
Hongkong liegt an der Mündung des 177 Kilometer langen Perlflusses in das südchinesische Meer. Das Gebiet Hongkongs erstreckt sich über die Inseln Hong Kong Island, Lantau Island, die Halbinsel Kowloon und die sogenannten New Territories sowie 262 entlegene kleine Inseln.[1] Die größte Insel ist Lantau Island mit einer Fläche von gut 146 km², die zweitgrößte Insel ist Hong Kong Island mit gut 80 km². Das Territorium unterteilt sich in Hong Kong Island, Kowloon, New Territories und vorgelagerte Inseln. Die höchste Erhebung ist der Tai Mo Shan mit 957 m Höhe.
Geschichte
Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Ostasien wurde Hongkong von der japanischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die Republik China (Taiwan) ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur Sino-British Joint Declaration, die am 19. Dezember 1984 in Peking unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre.
Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. 2014 kam es zu Protesten in Hongkong, die bis Mitte Dezember 2014 andauerten. Sie wendeten sich gegen einen Ende August 2014 vom Nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach dem zukünftig ein vom chinesischen Staat gebildetes Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs festlegt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen abstimmen kann. Die Protestwelle wurde in den Medien oft als „Regenschirm-Revolution“ bezeichnet. Am 1. Juli 2017 folgte Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin. Im Sommer 2019 brachen Massenproteste gegen die Peking-nahe Administration unter Carrie Lam aus. Anlass war ein im Februar 2019 vorgeschlagenes Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen, welches u. a. Auslieferungen von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Am 23. Oktober 2019 wurde der Gesetzentwurf offiziell zurückgezogen.[2] Bei den Kommunalwahlen am 24. November 2019 kam es zu einer Rekordbeteiligung von knapp 71,2 Prozent.[3] Dabei konnte das Pro-Demokratie-Lager einen Erdrutschsieg gegenüber den Peking-nahen Parteien verzeichnen.
Verwaltung
Hongkong besitzt eine Einheitsverwaltung und gliedert sich in 18 Distrikte:
- New Territories (新界區):
- Islands (離島區)
- Kwai Tsing (葵青區)
- North (北區)
- Sai Kung (西貢區)
- Sha Tin (沙田區)
- Tai Po (大埔區)
- Tsuen Wan (荃灣區)
- Tuen Mun (屯門區)
- Yuen Long (元朗區)
- Kowloon (九龍區):
- Kowloon City (九龍城區)
- Kwun Tong (觀塘區)
- Sham Shui Po (深水埗區)
- Wong Tai Sin (黃大仙區)
- Yau Tsim Mong (油尖旺區)
- Hong Kong Island (港島區):
- Central and Western (中西區)
- Eastern (東區)
- Southern (南區)
- Wan Chai (灣仔區)
Panorama
Literatur
- 1974: A History of Hong Kong, G.B. Endacott, 352 Seiten, Oxford University Press China, Revised Edition, ISBN 978-0196382647
- 1996: Hongkong - Von der Kronkolonie zum Wirtschaftswunder, Hans W. Vahlefeld, 269 Seiten, Heyne, ISBN 978-3453115651
- 2008: Hongkong und Macau, Paul Groth, 128 Seiten, TRAVEL HOUSE MEDIA GmbH, ISBN 978-3834203199
- 2011: National Geographic Traveler: Hongkong, Autoren Phil Mcdonald und Rory Boland, Übersetzer Matthias Eickhoff, Martin Goch, Waltraud Horbas, Jutta Ressel und Annegret Pago, 271 Seiten, National Geographic Deutschland, ISBN 978-3866902572
Weblinks
- https://www.gov.hk/
- https://www.censtatd.gov.hk/ Census and Statistics Department
- Hongkong beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Marc Perrenoud / CN: Hongkong im Historischen Lexikon der Schweiz
- Hong Kong im The World Factbook der CIA
- Hongkong bei Wikimedia Commons
- Hongkong in Wikivoyage