Vastaamo

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Vastaamo

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2008
Auflösung 2021
Auflösungsgrund Bankrott
Sitz Helsinki, Finnland
Branche Psychotherapie

Vastaamo war ein finnisches Unternehmen, das im Bereich der Psychotherapie tätig war. Es wurde 2008[1] gegründet und ging nach einem Hackerangriff 2021[2] bankrott.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 2008 von Ville Tapio mit seinen Eltern nach Jahrzehnten der Entwicklung gegründet. Seine Mutter ist die Psychotherapeutin und Theologin Nina Tapio,[3] sein Vater ein begabter Programmierer. Vastaamo ermöglichte es den Praktizierenden, ihre Unterlagen und Notizen digital aufzubewahren, wodurch alles außer ihren eigentlichen Sitzungen digital wurde. Alle Patienteninformationen, Rezepte und Notizen waren organisiert, und die Patienten konnten das Portal ebenfalls für Rezepte nutzen.[4] 2015 und 2017 wurde Vastaamo aufgefordert, dem System zur Bewahrung der gesundheitlichen Daten Kanta beizutreten. Vastaamo kam dieser Aufforderung nicht nach, obwohl alle Unternehmer der finnischen Gesundheitsbranche gesetzlich dazu verpflichtet sind, Kanta zu benutzen, wenn sie Patientendaten langfristig digital speichern. Vastaamos Verweigerung hatte keine Konsequenzen für das Unternehmen.[5]

Im November 2018 wurde Vastaamo Opfer eines erfolgreichen Hackerangriffes.[6] Dabei wurden zehntausende Datensätze kopiert, unter anderem Tagebücher, Diagnosen und Kontaktinformationen. In der Folge wurden sowohl das Unternehmen als auch Patienten erpresst. Erst im Herbst 2020 wurde der Hackerangriff der Öffentlichkeit bekannt. Der Geschäftsführer wurde umgehend entlassen, er hatte nicht einmal intern über die erfolgreichen Einbrüche informiert. Die finnische Gesellschaft wurde durch den Angriff und die sich anschließende Erpressung schwer erschüttert. Vastaamo betrieb zum Zeitpunkt des Angriffs etwa zwei Dutzend Praxen in ganz Finnland und beschäftigte 300 Psychotherapeuten.[7] In der Folge ging Vastaamo bankrott. Am 1. März 2021 stellte Vastaamo den Betrieb ein.[8]

Im Herbst 2022 wurde gegen den Hacker ein Haftbefehl wegen "schwere Erpressung, schwerer Computereinbruch und schwere Verstöße gegen die Privatsphäre" erlassen, nachdem dieser nicht vor Gericht erschienen war. Er wurde Anfang 2023 im Großraum Paris in Frankreich verhaftet. Er wurde bereits 2015 wegen Computervergehen auf Bewährung verurteilt und stand auf der Liste von Europas Most Wanted Fugitives.[7]

Weblinks

Quellen