Philips P2000

Aus InkluPedia
Modell P2000C
Modell P2000T

Philips P2000 ist eine Modellreihe von 8-Bit Computern des niederländischen Unternehmens Philips aus den 1980er Jahren. Philip kam damit nach ihrer Spielkonsole Videopac G7000 (Magnavox Odyssey 2) auf den Markt. Es wurden fünf verschiedene Linien produziert: P2000T, P2000M, P2000B (später P2500 genannt), P2000C und :YES.[1] Diese zielten auf den Markt für Heimcomputer oder auf den Markt für Computer in Unternehmen ab.

Geschichte

In den 1970er Jahren beschäftigte sich Philips Niederlande noch nicht mit Heimcomputern. Aber in Schweden arbeitete Philips daran. Dieser Computer wurde unter dem Namen Philips P1000 verkauft. Damit war Philips Niederlande, insbesondere die Philips Computer Industry-Abteilung in Apeldoorn, nicht zufrieden. Der Entwurf des P1000 wurde nach Österreich geschickt, wo im gleichen Zeitraum eine elektronische Schreibmaschine entwickelt wurde, die Mikrobänder als Speicher nutzte. Philips Niederlande beauftragte, diese beiden Systeme zu P2000 zu kombinieren. Aus dem P2000 wurde der Name P2000M. Der P2000M kam im März 1980 auf den Markt. Er richtete sich an den Einsatz in Unternehmen. Über eine separate Videoplatine können 80 Zeichen monochrom dargestellt werden. Im März 1981 folgte der P2000T als Heimcomputer. Er kann an einen Fernseher oder über ein RGB-Kabel angeschlossen werden. Die maximale Auflösung beträgt nur 40 x 24 Zeichen bei 8 Farben. Es können bei beiden Modellen zwei 5,25-Zoll Diskettenlaufwerke (35 Spuren, einseitig) angeschlossen werden. Beide Modelle verwenden eine Zilog Z80 CPU mit 2,5 MHz Taktfrequenz. Wegen seiner Robustheit wurde der P2000T auch in Schulen zu Bildungszwecken eingesetzt. Zuhause wurde der P2000T oft für Viditel (Videotext) eingesetzt, da er nur wenig teuer war als ein reines Viditel-Terminal. In Vereinen entstanden viele BASIC-Programme, was den Computer weiter bekannt machte. Programme wurden durch das Kopieren von Minicassetten und sogar über das Radio verbreitet, zum Beispiel über das Radioprogramm HobbyScoop der Nederlandse Omroep Stichting (NOS).[2][3]

Im September 1982 kam der P2000B auf den Markt. Er wurde auch als P2500 verkauft. Der Unterschied zwischen dem P2500 und dem P2000B besteht in der Farbgebung der Computer. Der P2000B hatte das gleiche Farbschema wie der P2000M (grau/schwarz), aber der P2500 hatte hellere Farben, passend zu den damals neueren Philips-Computern. Sie nutzen CP/M als Standardbetriebssystem und können durch Zusatzkarten erweitert werden. Ebenso wie beim P2000C ist es möglich, UCSD/P auf diesen Geräten auszuführen. Auch die P2000M-Basisprogramme unterstützt der P2500/P2000B. Es gibt zwei Modellvarianten. Das „Kompaktmodell“ besteht aus einer Anzeigeeinheit mit zwei eingebauten Diskettenlaufwerken. Die „Bausteinversion“ besteht aus einem separaten Bildschirm auf einem speziellen Sockel und einer separaten Diskettenlaufwerkseinheit. Beide Modelle verfügten über eine Basiseinheit mit 64 KB RAM und separaten 16 KB RAM für den Videocontroller sowie eine Tastatur. Beide Varianeten enthalten zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke mit 304 KB Speicherkapazität, die wie beim P2000M neben dem Monitor zu finden sind. Mittels einer zusätzliche Disketteneinheit können auch zwei 8-Zoll-Disketten abspielen konnte (0,5 MB und 0,25 MB für IBM-Kompatibilität). Später kam auch eine 5,25-Zoll Winchester-Festplatte auf den Markt. Der 12-Zoll Bildschirm hat (für damalige Verhältnisse) eine hohe Bildauflösung von 256 x 512 Pixeln. Es können Nadeldrucker oder Typenraddrucker an dem Modellen angeschlossen werden.[4]

Der P2000C erschien 1983. Der tragbare aber 15 kg schwere P2000C unterstützt die Betriebssysteme CP/M und mit einer optionalen 'CoPower'-Karte MS-DOS. Das Netzteil für Strom ist eingebaut. Die zweite Zilog Z80 CPU des P2000C wird für die Ein-/Ausgabe genutzt. Eingebaut wurden anfangs zwei 160 KB 5,25 Zoll Diskettenlaufwerke, später wurden zwei 640 KB Diskettenlaufwerke eingebaut. Die Diskettenlaufwerke unterstützen die verbreitesten CP/M Diskettenformate wie diejenigen von Osborne und Kaypro.[1]

Der letzte Computer der P2000 Reihe ist der Philips :YES.[3] Der Philips :YES ist ein Computer von Philips Österreich. Er kam im April 1985 auf den Markt und ist mit einer Intel 80186 CPU mit 8 Mhz Taktfrequenz ausgestattet. Er ist nicht zu 100 % mit dem damals üblichen IBM Personal Computer kompatibel, der schon 1981 auf den Markt kam. Die CPU ist zwar beim :YES schneller als die 8086 oder 8088 CPUs der IBM PCs, aber eben nicht vollständig kompatibel dazu. Dadurch war der :YES nicht erfolgreich.[5]

Philips arbeitete schon an der IBM PC-kompatiblen Philips 3100-Reihe. Sie statteten zunächst einen US-amerikanischen Computer namens Corona mit einem Philips-Logo aus.[5] Philips stellte die P2000-Serie ein, um sich auf die IBM PC-kompatiblen Computer der P3000-Serie zu konzentrieren.[3]

Technische Daten

P2000T/M

  • CPU: Zilog Z80 mit 2,5 MHz
  • RAM: 16 KB (P2000M Standard) / 16, 32 oder 80 KB (P2000T)[3]
  • ROM: 4 KB + 16 KB in ROM Cartridges
  • VRAM: 1 KB (P2000T) / 2 KB (P2000M)
  • Auflösung: 40 Zeichen x 24 Linien (P2000T) / 80 Zeichen x 24 Linien (P2000M), 7 Farben, keine Grafik
  • Ton: Beeper, 1 Kanal
  • Tastatur: vollwertige Tastatur, 74 Tasten, Nummernblock
  • Anschlüsse: P2000T: HF-Modulator, RGB, Seriell / P2000M: Composite Video (monochrom), Seriell, Diskettenlaufwerk
  • Betriebssystem: Philips JWSDOS, CP/M mit extra Karte
  • Größe: 41 x 47 x 11 (H) cm[6]

P2500/P2000B

  • CPU: Zilog Z80A mit 4 Mhz
  • RAM: 64 KB
  • Speichermedien: 2 x 304 KB 5,25 Zoll
  • Betriebssystem: CP/M - UCSD/P[4]

P2000C

  • CPU: 2 x Zilog Z80 mit 4 MHz
  • RAM: 64 KB (erweiterbar bis 320 KB)
  • VRAM: 32 KB
  • Auflösung: 80 Zeichen x 25 Linien (Text) / 512 x 256 Pixel (Grafik), monochrom (grün)
  • Ton: Beeper
  • Tastatur: vollwertige Tastatur, 93 Tasten, Funktionstasten, Cursorblock, Nummernblock
  • Anschlüsse: externes Diskettenlaufwerk, SCSI für bis zu 7 Festplatten, externes Terminal, externer Monitor, Seriell, Parallel, Erweiterungskarte
  • Peripheriegeräte: 8088 'CoPower' Karte, IEEE-488 Karten, interne Festplatte (bis 10 MB)
  • Speichermedien: 2 x 160 KB 5,25 Zoll Singleside Diskettenlaufwerk (später 2 x 640 KB)
  • Betriebssystem: CP/M 2.2
  • Gewicht: 15 kg[1]

:YES

  • CPU: Intel 80186 mit 8 Mhz
  • RAM: 128 KB
  • Speichermedien: 2 x 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk
  • Betriebssystem: DOS Plus[5]

Emulation

Der plattformübergreifende Multi-System-Emulator MAME emuliert den P2000M[7] und P2000T[8] Der Philips P2000T wird auch von dem plattformübergreifenden Emulator M2000 emuliert. Der Emulator steht unter der GNU General Public License v3 Lizenz.[9]

Weblinks

Quellen