Marie-Thérèse Danielsson

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Marie-Thérèse Danielsson (18. Oktober 1923 in Le Thillot, Département Vosges – 6. Februar 2003 in Papeete, Tahiti[1]; gebürtig als Marie-Thérèse Sailley[2]) war eine französische Umweltaktivistin und Autorin.

Leben

Die Tochter des Industriellen Abel Sailley ist in Le Thillot in der Nähe von Remiremont im Département Vosges in Frankreich geboren. Sie arbeitete ab 1943 in der französischen Botschaft in Lima, Peru. 1947 lernte sie den schwedischen Anthropologen Bengt Danielsson (6. Juli 1921 in Krokek, Norrköping – 4. Juli 1997 in Stockholm) kennen, der an der "Kon-Tiki"-Expedition teilnahm. Sie heirateten am 22. April 1948 in Lima.[3] Sie folgte ihn bei seinen Aufenthalten von 1949 bis 1952 in Raroia (Tuamotu-Archipel) und unterstützte ihn als Ethnologin. Ein Jahr lang lebten beide auf der knapp 20 km² kleinen Insel. Später blieben sie in Tahiti.[4]

Gemeinsam haben sie zahlreiche wissenschafliche Studien und Bücher über die pazifische Inselregion Polynesien veröffentlicht, viele davon wurden übersetzt. Ab 1963 wurden dort unter dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle (1890-1970) Atombombentests durchgeführt. Im Jahr 1974 erschien ihr gemeinsames Buch "Moruroa, mon amour", zwei Jahre nachdem ihre Tochter Maruia an den Folgen radioaktiver Strahlung verstorben war.[4] Bengt Danielsson war eine Zeit lang Direktor des 1977 eröffneten Museums Musée de Tahiti et des Îles in Punaauia auf Tahiti.[4]

Die beiden Danielssons wurden 1991 mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Die Auszeichnung teilten sie sich mit Senator Jeton Anjain und dem Volk des Rongelap-Atolls.[5] Nachdem Tod ihres Mannes am 4. Juli 1997 kandidierte Marie-Thérèse Danielsson bei den Wahlen zur territorialen Versammlung für die Unabhängigkeitspartei des französisch-polynesischen Politikers Oscar Temaru (* 1944).[4]

Die in Frankreich geborene Marie-Thérèse Sailley lebte auch eine Zeit lang in Schweden, wo ihr Mann verstarb. Sie war Gründungsmitglied der Atomtestopfer-Vereinigung "Moruroa e Tatou" und der lokalen Sektion der "Women’s International League for Peace and Freedom" (WILFP).[6] Sie war für verschiedene Umwelt- und Frauenorganisationen aktiv und in der lokalen Politik tätig.

Das Werk "Le Mémorial polynésien" handelt von der Geschichte von Französisch-Polynesien von 1521 bis 1961 und geht über sechs Bände. An den ersten drei Bänden bis 1891 war Marie-Thérèse Danielsson beteiligt, an den weiteren drei Bänden war unter anderen der französische Autor Jean-Marie Dallet beteiligt. Bengt Danielsson war an mindestens vier Bänden beteiligt.

Werke (Auswahl)

  • 1968: Tahiti à l'époque de Gauguin, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Papeari
  • 1972: La découverte de la Polynésie, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Société des Amis du Musée de l’Homme
  • 1973: Gauguin à Tahiti, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Société des Océanistes, Paris
  • 1977: Moruroa, mon amour - The French nuclear tests in the Pacific, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, 226 Seiten, Penguin Books, ISBN 978-0140044614
  • 1978: Le Mémorial polynésien, Volume 1: 1521-1533, Eric Monod, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Éditions Hibiscus, Papeete
  • 1978: Le Mémorial polynésien, Volume 2: 1834-1863, Eric Monod, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, 496 Seiten, Éditions Hibiscus, Papeete
  • 1978: Le Mémorial polynésien, Volume 3: 1864-1891, Eric Monod, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Éditions Hibiscus, Papeete
  • 1982: Tahiti autrefois, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Éditions Hibiscus, Papeete
  • 1986: Poisoned Reign: French Nuclear Colonialism in the Pacific, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, 336 Seiten, Penguin, London, 2. überarbeitete Auflage, ISBN 978-0140081305
  • 1990: Moruroa - Notre Bombe Coloniale, Bengt Danielsson und Marie-Thérèse Danielsson, Editions L'Harmattan, ISBN 978-2738418357
  • 2013: Mémoire - D'Arii Taimai, 262 Seiten, Autoren Bengt Danielsson, Marie-Thérèse Danielsson, Henry Adams, Arii Taimai und Patrick O'Reilly, Société des Océanistes

Weblinks

Quellen