Busbeschleunigungsprogramm

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Das Busbeschleunigungsprogramm ist ein Ausbauprogramm des Hamburger Senats gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn AG in Hamburg. In dessen Rahmen sollen Busspuren ausgebaut, Ampelschaltungen verbessert und weitere Maßnahmen getroffen werden, um den Busverkehr in Hamburg zu optimieren. Da es Kritik an dem Programm gab - etwa an einzelnen Maßnahmen oder auch dem geringen Zeitgewinn der Busse -, wurde es inzwischen als "Reizthema"[1] bezeichnet, das auch Einfluss auf die Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 nehmen könnte.

Geschichte und Umfang

Das Programm hat einen Umfang von etwa 259 Millionen Euro. Es wurde vom derzeit regierenden SPD-Senat unter Olaf Scholz im Jahr 2011 als Wahlversprechen verkündet, das Hamburger Bussystem "zu einem der modernsten in Europa" zu machen. Da das Projekt einer Stadtbahn schon vom Vorgängersenat und Christoph Ahlhaus (CDU) gestoppt worden war, setzte der Senat Scholz nun zunächst auf Busse, allerdings wurde inzwischen auch die Planung einer weiteren U-Bahnlinie, der U5 verkündet. Die Bürgerschaft verabschiedete den Ausbau des Bussystems im Mai 2012. Bald darauf begannen die ersten Bauarbeiten an der Metrobuslinie 5, die als meistfrequentierte Buslinie Europas gilt.[1]

Stark ausgelastete Metrobus-Linien waren als erstes betroffen. Es sollten die Linien 2, 3, 5, 6, 7, 20 und 25 bis zum Jahr 2016 optimiert werden. Die Linien 4 und 21 wurden bereits im Bereich Eidelstedter Platz ausgebaut. Ursprünglich waren 250 einzelne Maßnahmen geplant. Die Zahl stieg auf 540, da es zu einer Neuaufteilung von Streckenabschnitten kam. Insgesamt wurden die Maßnahmen zu 110 Baustellen zusammengefasst. Etwa 40 sind davon fertiggestellt (Stand: Oktober 2014). Fertig ist auch weitgehend die Linie 5 vom Hauptbahnhof bis Niendorf-Markt, hier fehlen noch die Ampelschaltungen.[1]

Am 28. Januar 2015 verkündete Staatsrat Andreas Rieckhof, dass bei der Busbeschleunigung Fehler gemacht worden seien. Maßnahmen in St. Georg und Winterhude, an denen es die meiste Kritik gab, seien teilweise gestoppt bzw. Planungen zur Verkehrsführung während des Umbaus geändert worden. Künftig sollten die Bürger an der Planung mehr beteiligt werden.[2]

Zugleich wurde bekannt, dass sich laut einer Umfage vom Abgeordnetenwatch eine Mehrzahl von 61 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden, für die Bürgerschaftswahl aufgestellten Kandidaten gegen das Programm ausgesprochen habe. Die SPD-Kandidaten waren zu 97 Prozent dafür, wohingegen sich Kandidaten der Oppositionsparteien mit großer Mehrheit gegen das Programm aussprachen.[3]

Quellen