Wikipedia

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Die Wikipedia ist ein mehrsprachiges Enzyklopädie-Projekt als Wiki auf Basis von MediaWiki. Sie wurde am 15. Januar 2001 von den US-Amerikanern Jimmy „Jimbo“ Wales und Larry Sanger gegründet.[1]

Das Logo der Wikipedia
Jimmy Wales, 2005
Larry Sanger

Der Name Wikipedia ist ein Kofferwort aus wiki (Hypertext-System für Webseiten zum lesen und ändern von Webseiten) und pedia für Enzyklopädie (in englisch Encyclopedia). Seit 2002 finanziert sich die Wikipedia ausschließlich aus Spenden.[2] Am 9. Januar 2015 gab es die Wikipedia in 288 Sprachen. Die kleinste Wikipedias sind die in der Bantusprache Otjiherero und der Verkehrssprache Kanuri mit jeweils 0 Artikeln, die größte ist die englischsprachige Wikipedia mit über 6,329 Millionen Artikeln. Wikipedias in 169 Sprachen haben jeweils weniger als 1.000 Artikel. Die zweitgrößte Wikipedia ist in der austronesischen Sprache Cebuano mit über 5,851 Millionen Artikeln, gefolgt von der schwedische Wikipedia mit über 3,058 Millionen Artikeln. Die deutschsprachige Wikipedia hatte zu dem Zeitpunkt über 2,592 Millionen Artikel.[3]

Vorgeschichte

Jimmy Wales (Jimmy Donal "Jimbo" Wales) (* 1966) kam mit Börsenspekulationen zu einigem Vermögen. 1996 gründete er die Internetfirma Bomis. Im Jahr 2000 gründete Wales Nupedia, die eine Online-Enzyklopädie mit aufwendiger Artikelerstellung und Überprüfung durch Experten, ganz im Stile der damals üblichen vorwiegend gedruckten Enzyklopädien, war. Finanziert wurde die Nupedia durch Bomis. Chefredakteur und erster Angestellter war Larry Sanger (Lawrence Mark "Larry" Sanger) (* 1968). Im März 2000 ging Nupedia online.[4] Mitte Juli 2000 hatte Nupedia über 2.150 Mitglieder, über 60 Peer-Reviewer und Editoren sowie Dutzende von Lektoren".[5] Es wurden aber nur wenige Artikel erstellt und so wurde die Wikipedia gegründet, um Inhalte für Nupedia vorzubereiten. Aber nach einem Jahr hatte Nupedia nur 25 Artikel fertig gestellt, während die Wikipedia im ersten Jahr bereits etwa 25.000 Artikel hatte.[6].

Geschichte

Am 15. Januar 2001 gründeten Jimmy Wales und Larry Sanger die Wikipedia. Im Jahr 2002 verließ Sanger die Wikipedia.[1] Bomis ging nach dem Platzen der Dotcom-Blase beinahe bankrott und finanziert seitdem nicht mehr die Wikipedia. Seit 2002 wird die Wikipedia ausschließlich aus Spenden finanziert.[2] Am 20. Juni 2003 gründete Wales die gemeinnützige Wikimedia Foundation nach dem Recht des US-Bundesstaates Florida und übertrug ihr alle Rechte an Nupedia, Wikipedia und das Urheberrecht seines Unternehmens Bomis, Inc.[7] Am 7. September 2004 wurde Wikimedia Commons gegründet. Darin werden freie Mediendateien wie Bildern, Videos und Audiodateien zentral gesammelt und können von Wikis auf Basis von MediaWiki genutzt werden. Über Wikidata können seit April 2012 zentral Daten gepflegt und z. B. in den Wikimedia-Projekten genutzt werden. Seit dem 6. März 2013 stehen die Verlinkungen auf Artikelversionen anderer Sprachen (Interwikilinks) automatisch zur Verfügung.

Im März 2021 stellte die Wikimedia Foundation den kommerziellen Zugang Wikimedia Enterprise zur Wikipedia vor. Der Zugriff über die neue Enterprise API erfolgt für Kunden nicht über die eigenen Rechenzentren, sondern über eine Infrastruktur in Amazon Web Services (AWS). Die Wikimedia Foundation gründete für die Vermarktung das Tochterunternehmen Wikimedia LLC.[8][9]

Literatur

  • 2007: Wikipedia - Diskussionsraum und Informationsspeicher im neuen Netz, Autor Christian Pentzold, 290 Seiten, Reinhard Fischer Verlag, ISBN 978-3889274342
  • 2007: Wikipedia Inside: Die Online-Enzyklopädie Und Ihre Community, Autor Günter Schuler, 280 Seiten, Unrast, ISBN 978-3897714632
  • 2007: Wikipedia und ihre Nutzer. Zum Bildungswert der Online-Enzyklopädie, Autorin Meike Jaschniok, 250 Seiten, Tectum, ISBN 978-3828894372
  • 2009: Wikipedia: Das Rätsel der Kooperation, Autor Christian Stegbauer, 324 Seiten, VS Verlag für Sozialwissenschaften, ISBN 978-3531165899
  • 2010: Wikipedia: Wie Sie zur freien Enzyklopädie beitragen, Autor Ziko van Dijk, 206 Seiten, Open Source Press, ISBN 978-3941841048
  • 2010: Das Wikipedia-Universum: Wie das Internet unsere Wissenskultur verändert, Autorin Daniela Pscheida, 522 Seiten, transcript, ISBN 978-3837615616
  • 2011: Alles über Wikipedia: und die Menschen hinter der größten Enzyklopädie der Welt, Herausgeber Wikimedia Deutschland, 352 Seiten, Hoffmann und Campe, ISBN 978-3455502367
  • 2014: Die Akte Wikipedia: Falsche Informationen und Propaganda in der Online-Enzyklopädie, Autor Michael Brückner, 128 Seiten, Kopp Verlag, ISBN 978-3864451232
  • 2020: Schwarzbuch Wikipedia: Mobbing, Diffamierung und Falschinformation in der Online-Enzyklopädie und was jetzt dagegen getan werden muss, Herausgeber Andreas Mäckler, 364 Seiten, Verlag zeitgeist Print & Online, ISBN 978-3943007275
  • 2020: Die Wikipedia-Story: Biografie eines Weltwunders, Pavel Richter, 232 Seiten, Campus Verlag, ISBN 978-3593514062
  • 2021: Wikis und die Wikipedia verstehen: Eine Einführung, Ziko van Dijk, 340 Seiten, transcript Verlag, ISBN 978-3837656459

Weblinks

Quellen