Chronik der Paläozoologie

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Chronik der Paläozoologie (ohne Anthropologie)  

Bis zum 19. Jahrhundert

  • 500 v.Chr: Xenophanes (ca.570– ca.470 v.Chr), ein Schüler des Pythagoras, erkennt Fossilien als tote Tiere. Die Überreste mariner Tiere an Land beweisen, dass es einst unter Wasser stand.

 

Mittelalter

  • 1027: Der Perser Avicenna (ca. 980 – 1037) erklärt im "Buch des Heilens" Versteinerungen von Fossilien und glaubt an eine Versteinerungsflüsigkeit namens "succus lapidificatus".
  • 1031-1095: Shen Kuo (1031 - 1095) deutet in China marine Fossilien in den Taihang-Bergen als Beleg für wechselnde Küstenlinien und schließt aus versteinerten Bambusresten in Gegenden, wo zu seinen Lebzeiten keiner wächst, auf einen Klimawandel.

 

Frühe Neuzeit

  • 1565: Der Schweizer Conrad Gesner (1516–1565) schreibt ein Buch über Fossilien und stellt Sammlungen davon vor.

 

  • 1665: Robert Hooke (England, 1635-1703) vergleicht in "Micrographia" versteinertes Holz mit frischem.
  • 1669: Der Däne Nicholas Steno (1638-1686) erklärt Stratigraphie.
  • 1677: In Robert Plots (1640 -1696 ) "Natural History of Oxfordshire" findet sich die Abbildung des nachweislich ersten echten Knochens eines Dinosauriers, der in England gefunden worden war und vermutlich von einem Megalosaurus stammt.

 

18. Jahrhundert

  • 1770: Fossilien eines über 10 Meter großen Tiers werden bei Maastricht gefunden und später von französischen Revolutionstruppen nach Frankreich verschleppt. 1808 identifiziert Georges Cuvier (1769 – 1832) es als ausgestorbenes Meeresreptil, 1822 nennt William Conybeare es "Mosasaurus".
  • 1789: Ein elefantengroßes "Megatherium"-Skelett wird in Argentinien ausgegraben. Cuvier erklärt 1796, dass es den Faultieren ähnlich war.
  • 1796: "Ausgestorben": Cuvier vergleicht rezente Elefanten mit Mammuts und ist der Ansicht, nicht mehr rezente Tiere sind geologischen Katastrophen zum Opfer gefallen. Er begründet die Paläontologie als vergleichende Anatomie.

 

19.Jahrhundert

 

  • 1800: Cuvier ist der Ansicht, dass eine Zeichnung eines bayerischen Funds ein Flugreptil (Pterosaurier, aus heutiger Sicht mit Dinosauriern verwandt ) zeigt, 1809 nennt er es Pterodactylus („Flugfinger“). [1]
  • 1808: Cuvier und Alexandre Brongniart publizieren die Ergebnisse ihrer systematischen Erhebungen der Strata des Pariser Beckens.

 

  • 1811: Die 11-jährige Mary Anning (1799 – 1847) und ihr Bruder Joseph finden im englischen Lyme Regis einen Ichthyosaurus.
  • 1815: William Smith (1769 - 1832) veröffentlicht "The Map that Changed the World", die erste geologische Karte von England, Wales und Südschottland, Fossilien korrelieren mit Gesteinsstrata.
  • 1817: William Smith schließt auf das Potenzial von Leitfossilien zur relativen Datierung der Gesteinsschichten innerhalb einer stratigraphischen Abfolge.

 

  • 1821: William Buckland (1784–1856) analysiert die "Kirkdalehöhle" in Yorkshire, die er dank zahlreicher verschiedener Knaochenarten als prähistorische Hyänenhöhle bezeichnet.
  • 1821-1822: Mary Anning, vgl 1811, findet in Lyme Regis auch den ersten "Plesiosaurus".
  • 1822: Gideon Mantell (1790-1852) findet einen "Iguanodon"zahn.
  • 1822: Henri Marie Ducrotay de Blanville (1777 – 1850) erfindet den Begriff "Paläontologie".
  • 1823: William Buckland findet ein menschliches Skelett neben Mammutüberresten in der Pavilandhöhle, aber dies wird nicht als Beweis dafür angesehen, dass sie zeitgleich lebten.
  • 1824: Buckland findet den Unterkiefer des fleischfressenden "Megalosaurus".
  • 1829: Buckland prägt den Begriff "Koprolit" für fossile Fäkalien.

 

  • 1831: Gideon Mantell publiziert "The Age of Reptiles" .
  • 1832: Mantell findet Teile eines "Hylaeosaurus" (ein Ankylosaurier).
  • 1834: Der erste Fund eines "Plateosaurus" (flacher Saurier) gelingt Johann Friedrich Engelhardt in der Region Heroldsberg bei Nürnberg. Er stammt aus dem Trias (>200 Mio.Jahre).
  • 1836: Edward Hitchcock (1793 – 1864) beschreibt riesige Fußspuren in einer Juraformation in Connecticut, USA.

 

  • 1841: Richard Owen (1804-1892, England), der Cuvier kannte und von Darwin mitgebrachte Fossilien untersuchen konnte, fasst Iguanodon, Megalosaurus und Hylaeosaurus als "Dinosaurier" zusammen. [2]
  • 1840: Der Engländer John Phillips (1800-1874) entwickelt eine geologische Zeittafel und prägt den Begriff "Mesozoikum" und Känozoikum.
  • 1843: Der riesige Urhai "Megalodon" (Carcharocles megalodon) wird von Louis Agassiz beschrieben. Der wohl größte Fisch aller Zeiten lebte im Miozän und Pliozän. [3]

 

  • 1858: Erster Dinosaurierfund in den USA: "Hadrosaurus" wird von William Parker Foulke in New Jersey ausgegraben und von Joseph Leidy (1823-1891) beschrieben.
  • 1859: Charles Darwin veröffentlicht sein On The Origin of Species.

 

  • 1861: Ein "Archaeopteryx"-Skelett wird im Solnhofener Plattenkalk, Bayern gefunden und als Übergangsform zwischen Vögeln und Reptilien berühmt. Später werden dort noch weitere gefunden.
  • 1868: Othniel Marsh macht sich über eine falsche Rekonstruktion von Edward .D.Cope lustig, was ab 1877 zu einer erbitterten Fehde führt.

 

  • 1870er: Fossil Butte Wyoming wird als sehr reichhaltige Fundstätte fossiler Fische berühmt. [4]
  • 1871: Othniel Marsh entdeckt Pterosaurus in den USA.
  • 1872: Cope beschreibt den ersten Ceratopsiden.
  • 1874-77: Marsh findet Equidenfossilien im amerikanischen Westen.
  • 1877-1892: Bone Wars ist der populärwissenschaftliche Name für die überaus schmutzige Auseinandersetzung der beiden US-amerikanischen Paläontologen Othniel Charles Marsh (1831-1899) und Edward Drinker Cope (1840-1897), während der viele neue Arten entdeckt wurden. Marsh hat am Ende 80 Gattungen und Spezies beschrieben, Cope 56. [5]
  • 1877: In Como Bluff, Wyoming, stoßen Eisenbahnarbeiter auf Fosslien und verkaufen die Info an Marsh.
  • 1877: "Stegosaurus" (Jura , ca.150 Mio. Jahre) wird von Marsh in Morrison, Colorado entdeckt
  • 1877: "Amphicoelias": Cope findet eine Spezies , die er "Amphicoelias altus" nennt. 1878 findet er ähnliche, sehr viel größere von "Amphicoelias fragillimus", kurz darauf gehen die Überreste aber bei Verschickung im Zug verloren. A.fragillimus ist noch heute ein Kandidat für "größtes Landtier aller Zeiten" und in Konkurrenz zu den argentinischen Titanosauriern.
  • 1877: "Diplodocus" wird in der Nähe von Cañon City, Colorado, von Marsh gefunden.
  • 1877: Marsh beschreibt den Sauropoden "Apatosaurus", der fälschlich auch "Brontosaurus" genannt wird. Er lebte vor 150 Mio.Jahren (Oberjura) im Westen der USA.
  • 1877: Marsh beschreibt auch den "Allosaurus"

 

  • 1887: Harry Govier Seeley (1839 - 1909) vom King’s College London prägt die Sammelbezeichnung "Vogelbeckendinosaurier".
  • 1889: Marsh entdeckt den ersten "Triceratops" („Dreihorngesicht“), 1891 den Verwandten "Torosaurus"
  • 1889: "Coelophysis": Cope beschreibt den knapp 3 Meter großen schlanken Zweibeiner aus dem Trias (>200 Mio.Jahre alt), gefunden war er von David Baldwin. 1947 wurden mehrere Exemplare zusammen gefunden, daher wird angenommen, dass sie im Rudel jagten.

 

  • 1891: Der größte Ceratopside "Torosaurus"wird beschrieben. Noch im 21.Jh. tobt ein heftiger Streit, ob Triceratops eigentlich eine eigene Art oder ein junger Torosaurus ist. [6] Siehe auch Pentaceratops 1923.
  • 1897: "Red Deer River" im kanadischen Alberta entpuppt sich als überragend bedeutende Fundstätte für die Kreidezeit.

 

20. Jahrhundert

  • 1900: Der britische Paläontologe, Zoologe und Botaniker Charles William Andrews (1866–1924) findet Primatenfossilien aus dem Eozän und Oligozän im ägyptischen Fayumbecken.
  • 1901: Der US-amerikanische Geologe William Warren Orcutt (1869–1942) der Geologe eines Ölunternehmens, findet in den kalifornischen "La Brea" Teergruben Eiszeitfossilien.
 
Skelett eines Ornitholestes
  • 1903: Der Zweibeiner "Ornitholestes", fleischfressender Theropode aus dem Jura, wird vom US-amerikanischen Geologen und Paläontologen Henry Fairfield Osborn (1857 - 1935) im "Bone Cabin" in der "Morrison-Formation" in Wyoming entdeckt.
  • 1905: Der "Tyrannosaurus Rex" wird von Henry Fairfield Osborn, s.1903, beschrieben.
  • 1907: In Pakistan wird das erste Exemplar der eurasischen "Paraceratherium" vom britischen Geologen und Paläontologen Guy Ellcock Pilgrim (1875–1943) entdeckt, diese Gattung der Nashornartigen gilt bis heute als die der größten Landsäugetiere.
  • 1908: Der "Wheeler Schiefer", eine Fundstätte in Utah, wird vom US-amerikanischen Paläontologen Charles Walcott (1850-1927) benannt.
  • 1909: Charles Walcott macht im "Burgess-Schiefer" (ca. 500 Mio.Jahre alt) in British Columbia, Kanada einen riesigen Fund aus dem Kambrium: bekannt werden u.a. der 1-6 cm kleine "Aysheaia"
  • 1909–1913: "Giraffatitan": Unter der Leitung von Werner Janensch (1878-1969) wird in Tendaguru in Tansania von Deutschen ein riesiges Skelett ausgegraben und zunächst als "Brachiosaurus brancai" beschrieben. Es ist heute im Berliner Naturkundemuseum das weltgrößte aufgebaute Dinosaurierskelett, wird aber heute der Schwestergattung Giraffatitan zugeschlagen. [7]

 

1910er

  • 1912: Der deutsche Metereologe Alfred Wegener (1880-1930) schlägt die Kontinentaldrift vor, um biogeographische Erkenntnisse zu erklären, einen Vorläufer der Plattentektonik.
 
Skelettrekonstruktion eines Spinosaurus aegyptiacus
  • 1912: "Spinosaurus" (Kreidezeit) wird in Ägypten entdeckt und 1915 vom deutschen Paläontologen Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach (1871-1952) beschrieben, es gilt damals als größtes Landraubtier, vgl. Giganotosaurus 1993. 1944 werden diese Knochen bei einem Bombenangriff auf München zerstört, später in Nordafrika aber weitere gefunden.

 

1920er

  • 1920: Der US-amerikanische Astronom Andrew Ellicott Douglass (1867-1962) entwickelt die Dendrochronologie.
  • 1923: Der "Pentaceratops" („Fünfhorn-Gesicht“) aus der Oberkreide wird von Henry Fairfield Osborn, vgl. 1903 und 1905, in New Mexiko entdeckt.
  • 1924. "Velociraptor", der in der späten Kreidezeit in Ostasien (Mongolei, China) lebte, wird von H. F. Osborn beschrieben.
  • 1927: Der schwedische Paläozoologe Erik Stensiö (1891-1984): "Triassic fishes from Spitzbergen"
  • 1928: Ein in Idaho gefundener Equide aus dem Pliozän (vor ca. 3,5 Mio.Jahren) wird als "Hagerman-Pferd" (Equus simplicidens bzw. Plesippus shoshonensis) bekannt, es ist aber eine Art Zebra.

 

1930er

  • 1932: Dänen finden in Ostgrönland Amphibienvorläufer (Ichthyostegiden) aus dem Devon.
  • 1932: Der Amerikaner George Edward Lewis entdeckt einen "Ramapithecus" , einen Menschenaffen aus dem Miozän, im indischen Siwalikgebirge, er wird später auch auf anderen Kontinenten entdeckt.

 

1940er

  • ca 1940: Die "Yixian-Formation" wird in der Mandschurei entdeckt als Teil der "Jehol Gruppe".
  • ca. 1946: Der australische Geologe und Paläontologe Reginald Sprigg (1919-1994) entdeckt die südaustralische Ediacara Lagerstätte im Flindersgebirge. In den 1960ern beweist Martin Glaessner dass sie präkambrisch sind, ca. 550 Mio. Jahre alt, die jüngste präkambische Formation heißt jetzt "Edicarium".
  • 1946/47: Willard Libby (1908 -1980) stellt die C14 Datierungsmethode bis 40.000 Jahre vor. (Nobelpreis)
  • 1946: Errol White beschreibt den 1914 im Silurischen Fels in Schottland entdeckten "Jamoytius" , es ist ein uraltes fischähnliches Wesen, ein kiefernloser Anaspida
  • 1948: "Prionosuchus" in Brasilien ist mit neun Meteren das größte bisher bekannte Amphibium.

 

1950er

  • 1952: Der für seinen extrem langen Hals bekannte "Mamenchisaurus" wird in China entdeckt.
  • 1953: Stanley Tyler findet 2 Mrd Jahre alte Microfossilien in der kanadischen Gunflint chert formation.

 

1960er

  • 1963: Die urtümliche zweibeinige Gattung "Herrerasaurus" (aus dem Trias >200 mio.Jahre alt) wird von Osvaldo Reig in Argentinien mit der bisher einzigen bekannten Art "Herrerasaurus ischigualastensis" beschrieben, gut 3 meter groß, ca. 100 Kg ( nach einem Ziegenhirten benannt, der 1958 das erste dieser Fossilien in der Gegend fand). Heute gilt er meistens als basaler Theropode. Was ist was?
  • 1966: Das Riesenkrokodil "Sarcosuchus" aus dem Niger wird von Broin & Taquet beschrieben. Richtig bekannt wird es erst ab 1997, als der Amerikaner Paul Sereno weitere sieben Exemplare ausgräbt , alle aus der "Elrhaz Formation".
  • 1967: Der US-Amerikaner Paul S. Martin ( 1928 -2010) stellt die "Overkillhypothese" auf, nach der Urmenschen die Pleistozän Megafauna Nordamerikas ausgerottet haben.
  • 1969: Der Amerikaner John Ostrom (1928 – 2005) deutet anhand des 1964 in Wyoming freigelegten 1,5m, 90kg Deinonychus, ein Domaesaurus wie der Velociraptor, Dinosaurier als Vogelahnen.

 

1970er

  • 1970: Die polnische Paläontologin Halszka Osmólska (1930-2008) findet 1965 in der Mongolei Fragmente einer neuen Gattung und nennt sie 1970 Deinocheirus
  • 1971: Ende des industriellen Ölschieferabbaus in der südhessischen "Grube messel", obwohl schon im 19.Jh. Fossilien gefunden wurden, wird erst jetzt deutlich, wieviele Funde aus dem Eozän hier stecken könnten, doch jahrelang versucht das Land eine Mülldeponie zu errichten. 1991 kauft das Land schließlich das Gelände, das mittlerweile UNSECO-Weltnaturerbe ist.
  • 1971: Der waschbärgroße Indohyus aus dem Eozän (vor ca. 50 Mio. Jahren) wird in Indien entdeckt, er gilt seit 2007 als Vorläufer der Wale.[8][9]
  • 1972: James A. Jensen und Kenneth Stadtman finden im Dry-Mesa-Dinosaur-Steinbruch Colorado, einem Teils der Morrison-Formation, Fossilien von Torvosaurus, vgl. 2014.
  • 1972: Niles Eldredge und Stephen Jay Gould: Theorie des punktuierten Gleichgewichts.
  • 1976: Ornithomimosauria („Vogelnachahmerechsen“)
  • 1979-80: Der Nobelpreisträger Luis Alvarez, Walter Alvarez, Frank Asaro, and Helen Michel meinen ein Komet/Asteroid habe vor 66 Millionen Jahren in Yucatan eingeschlagen und ein Massensterben der Dinosaurier ausgelöst.
  • 1978: Der basale "Utatsusaurus" ist der älteste Fischsaurier (Ichthyopterygia), er lebte vor gut 245 Mio. Jahren im frühen Trias. [ ]
  • 1979: Der größte Vogel aller Zeiten wird als australischer "Stirton-Donnervogel" beschrieben.

 

1980er

  • 1982: Jack Sepkoski (1948–1999) und David M. Raup (1933 ) veröffentlichen Daten zu fünf Massenaussterben in der Vergangenheit.
  • 1983: "Pelagornis sandersi" mit der Rekordspannweite 7.4 m wird in South Carolina freigelegt.
  • 1984: Hou Xianguang (*1949) beschreibt den kambrischen Maotianshan Schiefer im südchinesischen Yunnan.
  • 1989: Knochen des riesigen "Argentinosaurus" kpnnen geborgen werden. Er wird 1993 wissenschaftlich beschrieben und oft als größter Saurier bezeichnet.

 

1990er

  • 1991: Der sehr alte (Obertrias, vor 230 Mio.Jahren) "Eoraptor" (Jäger der Morgenröte) wird in Ischigualasto in NW-Argentinien gefunden. Trotz Zweibeinigkeit gilt er aus heutiger Sicht "nur" als Vorläufer der großen Pflanzenfresser, der später entdeckte Eodromaeus , vgl 2011, wird jetzt eher als frühester Dinosaurier angenommen. [10]
  • 1993: Mosaikform "Ambulocetus": Johannes G.M. Thewissen und Sayed Taseer Hussain finden einen amphibienartigen Walvorläufer in Pakistan.
  • 1993: "Giganotosaurus": Der Amateur Rubén Dario Carolini findet in Argentinien den neben Spinosaurus, vgl. 1912, größten bisher bekannten Fleischfresser.
  • 1993: Der 14jährige Wes Linster entdeckt in Montana einen sehr gut erhaltenen "Bambiraptor", 2000 beschrieben.
  • 1993: Der 1,7m hohe, mit Schwanz gut 5 Meter lange "Utahraptor" ist der größte entdeckte Raptor, wesentlich größer als die in "Jurassic Park" falsch dargestellten asiatischen Velociraptoren.[11]
  • 1996: Li Yumin entdeckt den urtümlichen (ca.130 Mio.Jahre alt) Zweibeiner "Sinosauropteryx" (griech.:„chinesischer Echsenflügel“), der noch Proto-Federn hatte, in der chinesischen Liaoning-Provinz (Mandschurei).[12]
  • 1997: Als "Archaeoraptor liaoningensis" wird ein gefälschtes Fossil aus China bekannt. [13]
  • 1997: 7,6 Millionen Dollar für den T-Rex "Sue" ist der bisher teuerste Kauf durch ein Museum, das Field-Museum Chicago bringt das Geld mit Hilfe privater Sponsoren auf.[14]
  • 1998: Die Gattung "Europasaurus" wird im Harz entdeckt, es sind kleine, 6 Meter große, etwa eine Tonne schwere Sauropoden.[15] Die ersten Zähne und Knochen entdeckte Fossiliensammler Holger Lüdtke 1998, daher heißt die Art „Europasaurus holgeri“.

 

21. Jahrhundert

 

  • 2000: Große "Sauroposeidon" werden in Oklahoma, Wyoming und Texas gefunden.
  • 2001: "Puertasaurus": Pablo Puerta und Santiago Reuil graben in Argentinien Knochen eines Titanosauriers aus, er wird ihnen zu Ehren "Puertasaurus reuili" genannt und von Fernando Novas beschrieben. er wird zunächst als ähnlich groß wie Argentinosaurus angesehen.[16]
  • 2003: Der Fischsaurier "Acamptonectes densus" wird in Cremlingen bei Wolfenbüttel (Niedersachsen) gefunden. Schon 1958 war er im englischen Yorkshire entdeckt wurden, konnte aber erst durch die deutschen Funde eindeutig eingeordnet werden.
  • 2004: "Tiktaalik" , ein amphibienähnlicher Fleischflosser aus dem Devon (380 Mio.Jahre) wird auf der kanadischen Ellesmereinsel entdeckt. (Ted Daeschler, Neil H. Shubin, und Farish A. Jenkins Jr.)
  • 2007: Die chinesische Mosaikform "Yanoconodon allini" wird erstmals beschrieben. Der 125 Mio.Jahre alte, nur 30g schwere Insektenfresser gibt wichtige Aufschlüsse über die Entwicklung der guten Säugetiermittelohren. Er stammt aus der Yixian-Formation der Hebei-Provinz und hat seinen Namen von den Yan-Bergen.[17]
  • 2008: "Pliosaurus Funkei" von der norwegischen Svalbardinsel (2006 gefunden) ist ein Anwärter auf den Titel größter je gefundener Meeresaurier, er war mindestens 15 Meter lang. Eine etwa gleich große Gattung ist die 100 Jahre bekannte "Kronosaurus". [18]
  • 2008: Fossilien des ausgestobenen Pottwals "Livyatan melvillei" werden in Peru entdeckt.
  • 2009: Die Riesenschlange "Titanoboa" wird in der kolumbianischen Kohlenmine Cerrejón in La Guajira ausgegraben.
  • 2009: Der wendige Fleischfresser "Australovenator wintonensis" wird als Australiens Pendant zum Velociraptor bekannt.

 

ab 2010

  • 2011: "Sciurumimus albersdoerferi": Im Kalkwerk Rygol im bayerischen Kelheim wird das europaweit besterhaltene Dino-Fossil gefunden, ein 72 Zentimeter großes gefiedertes Dinosaurierkind. [19]
  • 2011: Flugsauriergattung Darwinopterus: "Darwinopterus pterosaur" wird in China zusammen mit einem Ei ausgegraben.
  • 2011: Das älteste Plazentatier Juramaia sinensis wird in NO-China entdeckt, der nur etwa 15g schwere Insektenfresser lebte vor 160 Mio.Jahren im Jura, daher der Name. [20]
  • 2011: In der argentinischen Provinz "Chubut" nahe dem Ort El Sombrero wird ein riesiger Saurier entdeckt, ebenso wie die ebenfalls in Argentinien entdeckten Puertasaurus und Argentinosaurus gehört er zu den Titanosauriern, 2014 wird der Fund bekannt.[21]
  • 2011: "Eodromaeus": In Argentinien wird der 1,20 Meter große, 5 Kg schwere Fleischfresser (Theropode) "Eodromaeus murphi" beschrieben, er lebte vor etwa 230 Millionen Jahren (Trias). Gefunden wurde er von Ricardo N. Martinez und Jim Murphy bereits 1996, aber zunächst für einen auf den ersten Blick ähnlichen Eoraptor gehalten, vgl 1991. Er ist aber noch urtümlicher und damit besonders bedeutend. [22]

 

  • 2012: Der Heterodontosaurier "Pegomastax africanus" ( "dicke Kiefer aus Afrika") wird in Südafrika gefunden, das vogelähnlich aussehende Wesen ist fast 200 Mio.Jahre alt (Jura).
  • 2012; Ein urtümlicher "Abelisaurier" (Raubsaurier) aus dem Jura wird in Patagonien entdeckt, die Abelisaurier gelten als Tyrannosaurier-Pendants der Südhalbkugel und waren bisher nur aus der nachfolgenden Kreidezeit bekannt. [23]

 

  • 2013: Der nur knapp 10cm große chinesische "Archicebus achilles" gilt als ältester Primat, er lebte vor 55 Millionen Jahren.[24]
  • 2013: Ein Leguan aus dem Eozän wird dem verstorbenen Doorssänger Jim Morrison ("Lizard King") zu Ehren "Barbaturex morrisoni" genannt. [25]
  • 2013: In China wird ein Exemplar der Gattung "Aurornis" gefunden (Jura, gut 150 Mio.Jahre alt), ein Urvogel im weitesten Sinn, der wohl zu Gleitflug in der Lage war.
  • 2013: Paläogenomikern gelingt die Entschlüsselung der DNA eines 700.000 Jahre alten Pferds aus dem kanadischen Permafrostboden. [26]
  • 2013: Der 2006 in Utah gefundene Triceratops-Verwandte "Nasutoceratops" wird beschrieben. [27]
  • 2013: Die 2009 in Utah gefundene Fleischfressergattung "Lythronax" wird beschrieben. Der vor 80 Mio.Jahren lebende Theropode ist der älteste bekannte T-Rex-Verwandte.
  • 2013: "Thalattoarchon" ist eine 2010 in Nevada entdeckte Gattung der meeresbewohnenden Ordnung "Ichtyosaurier", die Räuber waren über 8,50m lang und lebten vor gut 240 Mio.Jahren im Trias, sie sind die ältesten bekannten marinen Spitzenprädatoren.

 

  • 2014: "Changyuraptor yangi" wird in der Jehol-Gruppe in der chinesischen Mandschurei entdeckt. Der etwa 4,5 Kg und gut 1 Meter große schwere Fleischfresser aus der Unterkreide ( vor ca.125 Mio.Jahren) ist der größte Vierflügler.
  • 2014: Der etwa 10 Meter große, 4-5 Tonnen wiegende "Torvosaurus gurneyi" wird in Portugal entdeckt, es ist der größte bekannte europäische Raubsaurier.
  • 2014: "Chuanqilong"-Gattung: Der chinesische Ankylosaurier "Chuanqilong chaoyangensis" lebte vor 110 Millionen Jahren, frühe Kreidezeit.
  • 2014: Gattung "Kryptodrakon": Der bereits 2001 entdeckte, nur 40 Cm große, Spannweite 1,40m, "Kryptodrakon progenitor" aus China wird als ältester, vor 160 Mio.Jahren im Jura lebender, Flugsaurier (Pterodactyloid) beschrieben.[28] [29]
  • 2014: In Argentinien, wo viele Fossilien aus dem Jura gefundn wurden, wird der erste große Fund aus der Kreidezeit bekannt, der "Leiknupal laticauda". Es ist ein Diplodocusverwandter, die Diplodoci lebten in anderen Teilen der Welt im Jura.[30]
  • 2014: Reste von 520 Millionen Jahre alten sogenannten "Kelchtieren" (Archaeocyathen ) werden bei Schwarzenbach am Wald in Oberfranken, Bayern gefunden. Es sind 5 cm große, schwammähnliche Wassertiere.
  • 2014: Der größte vollständige (andere wie Argentinosaurus und Puertasaurus, vgl.2001, sind vielleicht größer aber nicht so vollständig erhalten) Dinosaurierfund aller Zeiten (ausgegraben 2005-2009) ist der jetzt benannte über 60 Tonnen schwere argentinische "Dreadnoughtus schrani", ein pflanzenfressender Titanosaurier. Sein Alter beträgt zwischen 84 und 66 Millionen Jahre.[31][32] [33]
  • 2014: Neue Befunde belegen, dass der gewaltige Spinosaurus aus Afrika, vgl. 1912, gut schwimmen konnte. [34]

 

Weblinks

Quellen