Robert Tibbo

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Robert Tibbo (* 1950 in Montreal) ist ein kanadischer Menschenrechtsanwalt.

Leben

Robert Tibbo wurde 1950 in Montreal geboren, wo er auch aufgewachsen ist.[1] Er studierte zunächst Chemietechnik an der McGill University in Montreal.[2] 1988 machte er dot seinen Abschluss. Er sah in Japan und Süd Korea aufstrebende Wirtschaftsmächte und wollte Teil der Entwicklung Asiens sein. Er ging für ein paar Jahre nach Melbourne und zog dann nach Tianjin, eine wichtige Hafenstadt der Volksrepublik China. Dort lernte er in den frühen 1990er Jahren die Sprache Mandarin. In den nächsten zehn Jahren reiste er durch Asien und arbeitete hauptsächlich in der Energie- und Chemieindustrie in verschiedenen Regionen Chinas, sowie in Thailand und Hongkong. Während dieser Zeit sah er in Yunnan im Südwesten der Volksrepublik China Menschen, die gewaltsam aus den Städten vertrieben und aufs Land geschickt worden waren, um in der Landwirtschaft zu arbeiten. So entschloss sich 1999 Tibbo, Jura an der University of Auckland in Neuseeland zu studieren. 2001 machte er seinen Abschluss, kurz darauf siedelte er nach Hongkong um, um die obligatorischen Anwaltskurse zu absolvieren. Seine Lizenz bekam er 2005 in Hongkong und eröffnete im selben Jahr seine seine Praxis als Anwalt. 2006 gründete er seine Anwaltskanzlei Eastern Chambers.[3]

Tibbo half dem US-amerikanischen Whistleblower und Ex-CIA-Mitarbeiter Edward Snowden im Juni 2013 nach dessen Enthüllungen über die Überwachung des Internets durch den US-Geheimdienst NSA bei seiner Flucht aus Hongkong.[4] Tibbo organisierte am 10. Juni 2013 die Flucht Snowdens aus dem «Mira Hotel», während US-Agenten Snowden wegen Geheimnisverrats fieberhaft in der chinesischen Sonderverwaltungszone suchten.[5]

Neben Edward Snowden betreute Tibbo viele weitere prominente Fälle wie die von Zeljko Ivic oder Xiao Hui und nahm öffentlich Stellung zum Fall der Indonesierin Erwiana Sulistyaningsih. Der Fall der Haushaltshilfe, die während ihrer Arbeit in Hongkong von ihrem Arbeitgeber misshandelt wurde, wurde weltweit bekannt und wurde sowohl von Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono als auch von Hongkongs Chief Executive Leung Chun-ying überprüft. Robert Tibbo war Direktor der Nichtregierungsorganisation Vision First. Sie betreut Asylfälle in Hongkong.[1] Am 10. Februar 2017 trat er von seinem Posten zurück.[6]

Robert Tibbo war im Dezember 2016 Gast beim 33. Chaos Communication Congress in Hamburg.[7]

Quellen