José del R. Millán

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José del Rocio Millán Ruiz (* 1962) ist ein spanischer Biomathematiker und Hochschullehrer.[1]

Leben

José del R. Millán promovierte 1992 an der Universität Politècnica de Catalunya Barcelona in Informatik. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Joint Research Center der Europäischen Kommission in Ispra in Italien und war leitender Forscher am Idiap Research Institute in Martigny im Kanton Wallis in der Schweiz.[2] 2011 wurde er mit dem IEEE-SMC Norbert Wiener Award ausgezeichnet.[3]

Er forscht erfolgreich an Brain-Computer-Interfaces zur Steuerung von Mobilitätshilfen für bewegungseingeschränkte Menschen. Dadurch lassen sich vom Gehirn erzeugte elektrische Aktivitätsmuster in interpretierbare Steuersignale übersetzen. Im Zuge seiner Forschung haben er und sein Team den Prototyp eines Rollstuhls für vom Hals abwärts gelähmte Menschen entwickelt. 2013 wurde Millán mit dem nur alle zwei Jahre einmal verliehenen Bertha-und-Carl-Benz-Preis der Stadt Mannheim ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 € dortiert. Der Laudator Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg hob Milláns „wesentlichen Beitrag zur geistigen Freiheit mobilitätseingeschränkter Menschen.“ hervor. Er habe die Forschung im Feld der Brain-Computer-Interfaces wesentlich vorangebracht. Zu der Zeit lehrte Millán an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in Lausanne in der Schweiz.[4]

2017 wurde er Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE).[2] Im September 2019 wurde er Professor an der University of Texas at Austin in den Vereinigten Staaten.[5] Dort ist er Professor im Department of Electrical and Computer Engineering und im Department of Neurology der Dell Medical School der selben Universität.[2] Im Mai 2020 wurde Millán zum Fellow of the International Academy of Medical and Biological Engineering (IAMBE) ausgewählt.[6]

Auszeichnungen

  • 2001: European Descartes Prize (Finalist)[7]
  • 2004: Research Leader (Scientific American)[5]
  • 2011: Norbert Wiener Award
  • 2013: Bertha-und-Carl-Benz-Preis
  • 2017: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) Fellow
  • 2020: Fellow of the International Academy of Medical and Biological Engineering

Literatur

  • 2014: Brain-Computer-Interfaces in Their Ethical, Social and Cultural Contexts, Gerd Grübler, Elisabeth Hildt, 208 Seiten, Springer, ISBN 978-94-017-8995-0

Weblinks

Quellen