Bahrenfelder Marktplatz

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Der Bahrenfelder Marktplatz ist ein Platz in Hamburg-Bahrenfeld. Ehemals das Zentrum Bahrenfelds bildend, ist er seit dem Bau der A 7 1972 eines Großteils seiner Fläche und auch überwiegend seines Platzcharakters beraubt. Dennoch steht ein großer Teil der Gebäude ringsum unter Denkmalschutz.

Lage

Der westliche Teil der ehemaligen Platzfläche wird nun von der Autobahnanschlussstelle Bahrenfeld der A7 eingenommen, über deren Brücke der Osdorfer Weg in den verbliebenen Platz mündet. Die B 431 führt vom Osdorfer Weg kommend von Westen nach Osten über den Platz, wobei sie mit Abbiegerspuren bis zu sieben Fahrstreifen aufweist. Im Osten führt sie als vierstreifige Von-Sauer-Straße (früher Wagnerstraße) bis zur Bahrenfelder Chaussee. Im Südosten mündet die Friedensallee am Bahrenfelder Marktplatz. Ihr nördlicher Abschnitt hieß früher Pfitznerstraße, zuvor Mozartstraße. Die kleine Nebenstraße Wienbargstraße mündet im Süden. Der südliche Teil des Platzes ist baumbestanden und weist an einer Anwohnerstraße einige Parkplätze sowie einen kleinen Spielplatz auf. Ansonsten ist von der Platzfläche kaum etwas geblieben.

Geschichte

Der Bahrenfelder Marktplatz wurde 1950 offiziell so benannt[1], stellte jedoch schon vorher den Ortsmittelpunkt von Bahrenfeld dar, das 1256 erstmals als Barenvelde erwähnt wurde. Vor 1950 war der Platz schlicht als Marktplatz bekannt.[2]

Die Bebauung an der Nordseite gibt einen Eindruck von der vorherigen Bausubstanz um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert - zuvor bestimmten zum Teil noch Reetdachhäuser das Bild. Die ältesten heute noch erhaltenen Häuser sind die Villa mit der Hausnummer 19 (1892) und die ehemalige Apotheke (auch Wohnhaus) mit der Hausnummer 18 (1893), die von Johannes Liedtke erbaut wurde. Die Gebäude stehen genauso unter Denkmalschutz wie die Villa mit der Hausnummer 17 von 1923 (1933 umgebaut, das Treppenhaus wurde ergänzt). Aber auch die südliche Bebauung ist denkmalgeschützt: die Häuserzeile Bahrenfelder Marktplatz 3-5 wurde 1928/29 von Karl Schneider und Karl Zöllner im neusachlichen Stil der Weimarer Zeit erbaut.[3][4] Zuvor befand sich an der Südseite des Platzes mit der Hausnummer 5 der Alte Gasthof mit großem baumbestandenen Biergarten. Er wurde um die Jahrhundertwende von A.W. Gevecke, dann (ab etwa 1904) von Erich Harder betrieben. Um 1930 war der Platz in etwa viereckig, wobei an den vier Ecken Osdorfer Weg, Wagnerstraße, Mozartstraße und im Südwesten die kleine Grünewald-Straße mündeten - die Grünewaldstraße existiert heute noch als Sackgasse westlich der Autobahn an der Baurstraße. In der Platzmitte befand sich eine Rasenfläche. An der Südseite des Platzes befand sich ein Fernsprechamt, an der Ostseite (seit mindestens 1894) das Polizeirevier. Im Norden mündete eine kleine Gasse, die den Platz mit der Beethovenstraße (heute Silcherstraße) verband.[5]

Der in Ost-West-Richtung über den Platz führende Straßenzug wurde in den 1950er- und 1960er-Jahren in Richtung Westen vierstreifig ausgebaut. Von 1968 bis 1975 wurde dann der Neue Elbtunnel sowie dessen Verlängerung bis zur dänischen Grenze als Nordachse gebaut. In diesem Zug wurde 1972 auch der Ortskern von Bahrenfeld mit dem Marktplatz durchschnitten und der Osdorfer Weg nahe dem Marktplatz mittels der Brücke über den Einschnitt der Autobahn geführt.[6] Etliche Häuser mussten im Ortskern von Bahrenfeld und insbesondere am Marktplatz dem Neubau weichen.

Verkehr

Der Bahrenfelder Marktplatz weist in Ost-West-Richtung eine Durchschnittliche Tägliche Verkehrsstärke (DTV) von 40.000 Fahrzeugen östlich der A7 auf. (Stand: 2012).[7]

Einen Busverkehr gibt es mit der Linie 283 und der Schnellbuslinie 37. Früher verkehrte auch die Straßenbahn hier. Der Marktplatz war damals Endstation der Linien 22 und 31.

Weblinks

Quellen

  1. Horst Beckershaus: Die Hamburger Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten, 5. Aufl., Hamburg 2002, S.36.
  2. Christian Hanke: Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte, Medien-Verlag Schubert, 5. überarb. und erw. Aufl., Hamburg 2014, S.46
  3. Seite Denkmalliste Hamburg Open Data Portal Hamburg.
  4. Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 21. Oktober 2013 (XML; 13,9 MB). Kulturbehörde Hamburg, Denkmalschutzamt, 2013.
  5. Elfha-Plan von Altona und Umgebung, Hamburg: de Gruyter um 1930, Repr. 2002
  6. Geschichte der A7 | Neues-stellingen.de
  7. Verkehrsbelastung 2012 | Hamburg.de