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Straßenzug Willy-Brandt-Straße/Ludwig-Erhard-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Ost-west-strasse0001.JPG|thumb|Die Ost-West-Straße/Ludwig-Erhard-Straße 1997.]]
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Der Straßenzug '''Willy-Brandt-Straße/Ludwig-Erhard-Straße''', früher bzw. im umgangssprachlichen Sprachgebrauch auch heute noch bekannt als '''Ost-West-Straße''', ist die meistbefahrene Ost-West-Verbindung innerhalb [[Hamburg]]s. In den Stadtteilen [[Hamburg-Neustadt|Neustadt]] und [[Hamburg-Altstadt|Altstadt]] gelegen, ist sie Teil der [[Bundesstraße 4|B4]]. Sie verläuft vom [[Millerntorplatz]] im Westen über den [[Rödingsmarkt]] und den [[Meßberg]] bis zum [[Deichtorplatz]] im Osten.
Der Straßenzug '''Willy-Brandt-Straße/Ludwig-Erhard-Straße''', früher bzw. im umgangssprachlichen Sprachgebrauch auch heute noch bekannt als '''Ost-West-Straße''', ist die meistbefahrene Ost-West-Verbindung innerhalb [[Hamburg]]s. In den Stadtteilen [[Hamburg-Neustadt|Neustadt]] und [[Hamburg-Altstadt|Altstadt]] gelegen, ist sie Teil der [[Bundesstraße 4|B4]]. Sie verläuft vom [[Millerntorplatz]] im Westen über den [[Rödingsmarkt]] und den [[Meßberg]] bis zum [[Deichtorplatz]] im Osten.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Bau der Straße wurde am 23. September 1953 am [[Hopfenmarkt]] begonnen. Ihm ging ein langer Konflikt voraus. Die Befürworter, u. a. Bausenator [[Paul Nevermann]] ([[SPD]]), sahen in ihm angesichts der Kriegszerstörungen eine Chance zur vorausschauenden Stadtplanung mit Blick auf eine "autogerechte Stadt". Kritiker nannten ihn eine "Fehlplanung" und befürchteten durch die Breite der Verkehrsader eine faktische Abtrennung des südlichen Teils der Hamburger Innenstadt. Während der Planung kam es auch zu Planungsfehlern - Planungen für den Straßenbau und die umliegende Bebauung wurden getrennt, um Zeit zu sparen.<ref name="wams">[http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article120256070/Schneise-im-Truemmerfeld.html Schneise im Trümmerfeld | Welt.de (WAMS 22. September 2013)]</ref> Für die Planung war im wesentlichen [[Gustav Oelsner]], vormals Stadtbaurat in [[Hamburg-Altona|Altona]] und seit 1949 in Hamburg tätig, zuständig.<ref name="wams"/> Richtungsweisend war zuvor bereits Oberbaudirektor [[Otto Meyer-Ottens]] gewesen.<ref name="DAB"/> Oelsner konnte auf Planung der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] zurückgreifen, u. a. von [[Konstanty Gutschow]], einem Freund [[Albert Speer]]s. Die Straße war hierbei als Parade-Allee für das NS-Regime konzipiert worden. Nun war das Hauptziel die "Entlastung der Innenstadt". Zeitgleich wurden sieben Stadtautobahnen für Hamburg geplant.<ref name="wams"/>  Bereits in den 1910er-Jahren hatte es jedoch schon Überlegungen für eine Ost-West-Verbindung in Hamburg durch den Architekten [[Wilhelm Fränkl]] gegeben.<ref name="DAB">[http://dabonline.de/2009/07/01/ost-west-hin-und-her/ Ost-West-Hin-und-Her | DABonline.de]</ref>
Der Bau der Straße wurde am 23. September 1953 am [[Hopfenmarkt]] begonnen. Ihm ging ein langer Konflikt voraus. Die Befürworter, u. a. Bausenator Paul Nevermann ([[SPD]]), sahen in ihm angesichts der Kriegszerstörungen eine Chance zur vorausschauenden Stadtplanung mit Blick auf eine "autogerechte Stadt". Kritiker nannten ihn eine "Fehlplanung" und befürchteten durch die Breite der Verkehrsader eine faktische Abtrennung des südlichen Teils der Hamburger Innenstadt. Während der Planung kam es auch zu Planungsfehlern - Planungen für den Straßenbau und die umliegende Bebauung wurden getrennt, um Zeit zu sparen.<ref name="wams">[http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article120256070/Schneise-im-Truemmerfeld.html Schneise im Trümmerfeld | Welt.de (WAMS 22. September 2013)]</ref> Für die Planung war im wesentlichen Gustav Oelsner, vormals Stadtbaurat in [[Hamburg-Altona|Altona]] und seit 1949 in Hamburg tätig, zuständig.<ref name="wams"/> Richtungsweisend war zuvor bereits Oberbaudirektor Otto Meyer-Ottens gewesen.<ref name="DAB"/> Oelsner konnte auf Planung der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] zurückgreifen, u. a. von Konstanty Gutschow, einem Freund Albert Speers. Die Straße war hierbei als Parade-Allee für das NS-Regime konzipiert worden. Nun war das Hauptziel die "Entlastung der Innenstadt". Zeitgleich wurden sieben Stadtautobahnen für Hamburg geplant.<ref name="wams"/>  Bereits in den 1910er-Jahren hatte es jedoch schon Überlegungen für eine Ost-West-Verbindung in Hamburg durch den Architekten [[Wilhelm Fränkl]] gegeben.<ref name="DAB">[http://dabonline.de/2009/07/01/ost-west-hin-und-her/ Ost-West-Hin-und-Her | DABonline.de]</ref>


Beim Bau der 36 Meter breiten Straße bis 1962 mussten Fleete zugeschüttet und einige im Zweiten Weltkrieg noch stehengebliebene Häuserzeilen abgerissen werden. Erst später entstand ein oberirdisches Querungsbauwerk, die [[Cremon-Brücke]], eine dreistrahlige Fußgängerbrücke mit Rolltreppen am Hopfenmarkt. Sie wurde in den 1980er-Jahren von der dort ansässigen [[Bundesbank]] gestiftet.<ref>[http://www.hafencitynews.de/?p=918 Die Cremon-Brücke – Problem oder unverzichtbar? | Hafencitynews.de]</ref> Auch in den folgenden Jahren wurde die Ost-West-Straße wegen der Lärmbelastung, dem zunehmenden Hafenverkehr - mangels der nicht verwirklichten [[Hafenquerspange]] - und der sonstigen geringen Attraktivität kritisiert. 1990 schlug die Hamburger [[CDU]] vor, die Straße ganz unter die Erde zu verlegen.<ref name="wams"/>
Beim Bau der 36 Meter breiten Straße bis 1962 mussten Fleete zugeschüttet und einige im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] noch stehengebliebene Häuserzeilen abgerissen werden. Erst später entstand ein oberirdisches Querungsbauwerk, die [[Cremon-Brücke]], eine dreistrahlige Fußgängerbrücke mit Rolltreppen am Hopfenmarkt. Sie wurde in den 1980er-Jahren von der dort ansässigen [[Bundesbank]] gestiftet.<ref>[http://www.hafencitynews.de/?p=918 Die Cremon-Brücke – Problem oder unverzichtbar? | Hafencitynews.de]</ref> Auch in den folgenden Jahren wurde die Ost-West-Straße wegen der Lärmbelastung, dem zunehmenden Hafenverkehr - mangels der nicht verwirklichten [[Hafenquerspange]] - und der sonstigen geringen Attraktivität kritisiert. 1990 schlug die Hamburger [[CDU]] vor, die Straße ganz unter die Erde zu verlegen.<ref name="wams"/>


In jüngerer Zeit wurde der Straßenzug nach zwei Bundeskanzlern umbenannt: Seit 1991 heißt der westliche Teil [[Ludwig Erhard|Ludwig-Erhard]]-Straße. Die Umbennenung des östlichen Teils in [[Willy Brandt|Willy-Brandt]]-Straße erfolgte im Dezember 2005.<ref>[http://www.abendblatt.de/nachrichten/nachrichten-des-tages/article370101/Hamburg-hat-jetzt-eine-Willy-Brandt-Strasse.html Hamburg hat jetzt eine Willy-Brandt-Straße | Abendblatt.de]</ref>
In jüngerer Zeit wurde der Straßenzug nach zwei Bundeskanzlern umbenannt: Seit 1991 heißt der westliche Teil [[Ludwig Erhard|Ludwig-Erhard]]-Straße. Die Umbennenung des östlichen Teils in [[Willy Brandt|Willy-Brandt]]-Straße erfolgte im Dezember 2005.<ref>[http://www.abendblatt.de/nachrichten/nachrichten-des-tages/article370101/Hamburg-hat-jetzt-eine-Willy-Brandt-Strasse.html Hamburg hat jetzt eine Willy-Brandt-Straße | Abendblatt.de]</ref>


== Verkehr ==
== Verkehr ==
[[File:Hamburg_Willy-Brandt-Straße_553.jpg|thumb|Willy-Brandt-Straße mit Nikolaikirche (links), Blick von der Cremon-Brücke, etwa 2011.]]
[[File:Hamburg_Willy-Brandt-Straße_553.jpg|thumb|Willy-Brandt-Straße mit Nikolaikirche (links), Blick von der Cremon-Brücke 2011.]]
[[File:Hamburg.Spiegelgruppe.wmt.jpg|thumb|Spiegel-Hochhaus 2005.]]
[[File:Hamburg.Spiegelgruppe.wmt.jpg|thumb|Spiegel-Hochhaus 2005.]]
Die sechsspurige Straße weist eine Durchschnittliche Tägliche Verkehrsstärke (DTV) von 52.000 (Rödingsmarkt) bis 56.000 Fahrzeugen (Deichtorplatz) auf (Stand: 2012).<ref>[http://www.hamburg.de/contentblob/4395232/data/verkehrsbelastung-dtv-karte-12.pdf Verkehrsbelastung 2012 | Hamburg.de]</ref> Einen Busverkehr gibt es mit der Linie 6, der Schnellbuslinie 37 und den Nachtbuslinien 601 und 609.
Die sechsspurige Straße weist eine Durchschnittliche Tägliche Verkehrsstärke (DTV) von 52.000 (Rödingsmarkt) bis 56.000 Fahrzeugen (Deichtorplatz) auf (Stand: 2012).<ref>[http://www.hamburg.de/contentblob/4395232/data/verkehrsbelastung-dtv-karte-12.pdf Verkehrsbelastung 2012 | Hamburg.de]</ref> Einen Busverkehr gibt es mit der Linie 6, der Schnellbuslinie 37 und den Nachtbuslinien 601 und 609.
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