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Saudi-Arabien: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Osmanisch-saudischen Krieg (frühe Arabische Revolte) von 1811 bis 1818 siegte die osmanische Armee. In den folgenden Jahrzehnten wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von [[Ägypten|ägyptischen]] Truppen besetzt. Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (1875–1953) befreite seine Dynastie und deren Stamm von der Unterordnung im Osmanischen Reich und nutzte den wahhabitischen Fundamentalismus erneut für eine Expansion in Arabien. 1921 brachte er das Emirat der Āl Raschīd unter seine Kontrolle und vereinigte es mit seinem Territorium zum Sultanat Nadschd. Das Sultanat bestand von 1921 bis 1926. Nach dem Abzug der Briten aus dem Königreich Hedschas gelang Ibn-Saud 1925 der Sieg über die Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hedschas inklusive den heiligen Städten Mekka und Medina verloren. Nach weiteren Eroberungen wurden die Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. 1934 kam es zum Saudisch-Jemenitischen Krieg, der mit einem Sieg Saudi-Arabiens gegen das Königreich Jemen endete. Durch reiche Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien ab 1938 Wohlstand und eine große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen.
Im Osmanisch-saudischen Krieg (frühe Arabische Revolte) von 1811 bis 1818 siegte die osmanische Armee. In den folgenden Jahrzehnten wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von [[Ägypten|ägyptischen]] Truppen besetzt. Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (1875–1953) befreite seine Dynastie und deren Stamm von der Unterordnung im Osmanischen Reich und nutzte den wahhabitischen Fundamentalismus erneut für eine Expansion in Arabien. 1921 brachte er das Emirat der Āl Raschīd unter seine Kontrolle und vereinigte es mit seinem Territorium zum Sultanat Nadschd. Das Sultanat bestand von 1921 bis 1926. Nach dem Abzug der Briten aus dem Königreich Hedschas gelang Ibn-Saud 1925 der Sieg über die Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hedschas inklusive den heiligen Städten Mekka und Medina verloren. Nach weiteren Eroberungen wurden die Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. 1934 kam es zum Saudisch-Jemenitischen Krieg, der mit einem Sieg Saudi-Arabiens gegen das Königreich Jemen endete. Durch reiche Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien ab 1938 Wohlstand und eine große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen.


1945 war Saudi-Arabien eines der Gründungsmitglieder der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] sowie der Liga der Arabischen Staaten (Arabische Liga). Am 23. Januar 2015 wurde Salman ibn Abd al-Aziz (* 1935) der absolutistische König und Premierminister Saudi-Arabiens. Am 20. Juni 2017 stieg Mohammed bin Salman (* 1985) zum Kronprinzen auf. Im März 2023 kündigten Saudi-Arabien und der [[Iran]] nach jahrelangem Spannungen an, die diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in [[Volksrepublik China|China]] unterzeichnet.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-iran-117.html Saudi-Arabien und Iran: Zurück zur Diplomatie | tagesschau.de, 10.03.2023]</ref>
1945 war Saudi-Arabien eines der Gründungsmitglieder der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] sowie der Liga der Arabischen Staaten (Arabische Liga). 1979 besetzten mehrere Hundert schwer bewaffnete sunnitische Fundamentalisten unter Führung von Dschuhaiman Ibn Seif al-Uteibi (1936–1980) die Große Moschee von Mekka, in der sich zu der Zeit knapp 100.000 Pilger befanden. Die Fundamentalisten forderten die Abdankung der saudischen Königsfamilie, den Abbruch aller Beziehungen zum Westen und die Rückkehr des Königreichs zu einem ursprünglichen und reinen Islam. Die meisten Pilger wurden freigelassen, ein Teil der Pilger war jedoch tagelang als Geiseln gefangen. Da der Prophet ausdrücklich das Kämpfen in der heiligen Stadt Mekka untersagt, konnte dem saudischen König Chalid ibn Abd al-Aziz (1912–1982) nur eine Fatwa (religiöses Gutachten) helfen. Die Religionsgelehrten teilten aber durchaus die fundamentalistischen Ideale der Rebellen und die Kritik an der Modernisierung Saudi-Arabiens und zwangen daher faktisch das Königshaus, sich Dschuhaimans Programm zu eigen zu machen, um ihn loszuwerden. So entwickelte sich Saudi-Arabien wieder zurück in einen islamisch-konservativen Staat. Nach der Fatwa griff das saudische Militär ein und beendete mit Unterstützung einer [[Frankreich|französischen]] Spezialeinheit die Aktion nach zwei Wochen. Insgesamt kam es dabei zu rund eintausend Toten. Diese Aktion gilt als die Geburtsstunde des islamistischen Terrors. Diese Ereignisse erschütterten Saudi-Arabien in seinen Grundfesten, riefen Feuerstürme der Zerstörung quer durch den Nahen Osten hervor und brachten das globale Machtgleichgewicht an den Rand des Zusammenbruchs.<ref>[https://www.spiegel.de/geschichte/anschlag-in-mekka-1979-wie-der-islamistische-terror-begann-a-1070500.html Anschlag in Mekka 1979: Wie der islamistische Terror begann - DER SPIEGEL, 07.01.2016]</ref><ref>Dokumentation ''Mekka 1979 - Urknall des Terrors'' von Dirk van den Berg</ref>
 
Am 23. Januar 2015 wurde Salman ibn Abd al-Aziz (* 1935) der absolutistische König und Premierminister Saudi-Arabiens. Am 20. Juni 2017 stieg Mohammed bin Salman (* 1985) zum Kronprinzen auf. Im März 2023 kündigten Saudi-Arabien und der [[Iran]] nach jahrelangem Spannungen an, die diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in [[Volksrepublik China|China]] unterzeichnet.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-iran-117.html Saudi-Arabien und Iran: Zurück zur Diplomatie | tagesschau.de, 10.03.2023]</ref>


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