Peter Altmaier: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Externe Beratung ===
=== Externe Beratung ===
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) unter Peter Altmaier hatte alleine 2018/19 einen Beratungsbedarf von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzern PricewaterhouseCoopers (PwC) in Höhe von 13,1 Millionen Euro. Damit war das BMWi der größte deutsche staatliche Auftraggeber von PwC.<ref>[https://www.businessinsider.de/wirtschaft/pwc-leaks-bundesregierung-zahlt-unternehmensberatern-millionen-2019-9-a/ PwC-Leaks: Bundesregierung zahlt Unternehmensberatern Millionen - Business Insider, 29 Jun 2021]</ref>
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) unter Peter Altmaier hatte alleine 2018/19 einen Beratungsbedarf von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzern PricewaterhouseCoopers (PwC) in Höhe von 13,1 Millionen Euro. Damit war das BMWi der größte deutsche staatliche Auftraggeber von PwC.<ref>[https://www.businessinsider.de/wirtschaft/pwc-leaks-bundesregierung-zahlt-unternehmensberatern-millionen-2019-9-a/ PwC-Leaks: Bundesregierung zahlt Unternehmensberatern Millionen - Business Insider, 29 Jun 2021]</ref>
=== Gaia-X ===
Mit dem Projekt Gaia-X (benannt nach einer griechischen Gottheit) stellte Altmaier 2019 auf einen Digitalgipfel in [[Dortmund]] ein Projekt zur Schaffung einer Cloud-Infrastruktur für die Wirtschaft in Deutschland und [[Europa]] vor. Bis zur Vorstellung haben an dem Projekt neben dem Bundesforschungsministerium auch mehrere DAX-Konzerne mitgewirkt, darunter die Deutsche Bank, SAP, Siemens und die Telekom sowie die IG Metall. Diese haben die „Grundlagen für den Aufbau einer vernetzten, offenen Dateninfrastruktur auf Basis europäischer Werte“ zum Aufbau „einer leistungs- und wettbewerbsfähige, sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa“ erarbeitet. Der Vorstoß sollte ein technologisches Defizit der deutschen Wirtschaft beheben. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sah Gaia-X als eines der wichtigsten Digitalprojekte, um die Spitzenposition der deutschen und europäischen Wirtschaft international zu verteidigen. Das Wirtschaftsministerium glaubte damals, dass Gaia-X eine Chance gegen AWS von [[Amazon]], Azure von Microsoft und andere Dienste hat.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/projekt-gaia-x-digitale-aufholjagd-altmaiers-cloud-alternative-fuer-europa/25155916.html Handelsblatt - Cloud Computing: Altmaiers Cloud-Alternative für Europa, 28.10.2019]</ref> Um das Projektziele zu erreichen, wurde im Sommer 2020 die Non-Profit-Organisation Gaia-X Association mit Sitz in [[Brüssel]] gegründet.<ref>[https://www.it-daily.net/it-management/cloud-computing/27237-gaia-x-2021-entscheidet-ueber-den-erfolg-der-mondmission GAIA-X: 2021 entscheidet über den Erfolg der „Mondmission“ - it-daily.net, 11. Februar 2021]</ref> Im Februar 2021 wurde der Gründungsprozess abgeschlossen.<ref>[https://web.archive.org/web/20210507110840/https://background.tagesspiegel.de/digitalisierung/gaia-x-gruendungsprozess-abgeschlossen Gaia-X: Gründungsprozess abgeschlossen - Tagesspiegel Background, 10.02.2021]</ref> Im März 2021 wurde die Mitgliedszahl um 212 sogenannte „Tag-1-Mitglieder“ erweitert. Darunter auch nicht-europäische Konzerne und zu Gaia-X in Konkurrenz stehende Unternehmen wie Microsoft NV, Alibaba Cloud (Singapore) Private Limited, [[Amazon]] Europe Core S.a.r.l., [[Google LLC|Google]] Ireland Ltd. und IBM Belgium bvba/srpl sowie das US-amerikanische Big Data-Unternehmen Palantir Technologies Inc.<ref>[https://www.data-infrastructure.eu/GAIAX/Redaktion/EN/Downloads/gaia-press-release-march-31-list-en.pdf GAIA-X - GAIA-X accelerates with 212 new organizations joining - List of new Members, 29/03/2021]</ref> Palantir arbeitet eng mit Geheimdiensten wie der Central Intelligence Agency (CIA) und der National Security Agency (NSA) sowie dem US-Militär zusammen.<ref>[https://www.heise.de/news/Gaia-X-Big-Data-Firma-Palantir-aus-den-USA-ist-bei-EU-Cloud-vorn-mit-dabei-4995921.html Gaia-X: Big-Data-Firma Palantir aus den USA ist bei EU-Cloud vorn mit dabei | heise online, 19.12.2020]</ref>
Das Projekt Gaia-X wurde maßgeblich von Wirtschaftsminister Altmaier und seinem [[Frankreich|französischen]] Amtskollegen Bruno Le Maire angeschoben. Die für Gaia-X entwickelten Frameworks wurden für 15 Millionen Euro zu großen Teilen von Beratern geschrieben, die von der deutschen Seite bezahlt wurden. Französische Unternehmen sollten sich ebenfalls für 15 Millionen Euro beteiligen. Daher bauten die französischen Unternehmen OVH und Scaleway den Gaia-X-Demonstrator. Ende 2021 kündigte der französische Cloudbetreiber Scaleway zur Gaia-X-Summit 2021 an, seine Mitgliedschaft nicht zu verlängern. Scaleway war Gründungsmitglied der Gaia-X-Organisation und betrieb damals sechs Rechenzentren in Europa.<ref>[https://www.heise.de/news/Gaia-X-Cloudprovider-Scaleway-zieht-die-Reissleine-und-tritt-aus-6271342.html Gaia-X: Cloudprovider Scaleway zieht die Reißleine und tritt aus | heise online, 18.11.2021]</ref><ref>[https://www.heise.de/select/ct/2022/1/2132816474156642787 „Ich erwarte nicht, dass Gaia-X liefert, was wir brauchen“ | c't | Heise Magazine]</ref> Ende Februar 2022 sicherten sich elf Projekte insgesamt 117,4 Millionen Euro im Rahmen eines Gaia-X-Förderwettbewerbs vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.<ref>[https://www.heise.de/news/Gaia-X-Bundesnetzagentur-stellt-117-Millionen-Euro-fuer-Projekte-bereit-6528649.html Gaia-X: Bundesnetzagentur stellt 117 Millionen Euro für Projekte bereit | heise online, 28.02.2022]</ref> Einen Monat später wurde bekannt, dass im deutschen Bundeshaushalt 2022 keine Mittel mehr für das Förderprojekt Gaia-X Rescue vorgesehen sind.<ref>[https://www.heise.de/news/Kein-Geld-fuer-Gaia-X-Projekte-6655227.html Förderprojekt Gaia-X Rescue bekommt von der Bundesregierung kein Geld mehr | heise online, 28.03.2022]</ref>


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