Villmergerkriege

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Als Villmergerkriege werden die Schlachten 1656 bzw. 1712 zwischen den reformierten und katholischen Schweizer Orten bezeichnet. Zum Ersten Villmergerkrieg kam es, nachdem in den Jahren 1654/1655 der Versuch einer Bundesreform durch die reformierten Orte am Widerstand der katholischen Orte gescheitert war. Zürich drängte daraufhin im Jahr 1656 seine Verbündeten zum Krieg gegen die Katholiken.

Erste Schlacht von Villmergen 1656 (Gemälde eines unbekannten Meisters)

Zürich nutzte einen Streit mit dem katholischen Schwyz um den Besitz und die Rechte einiger aus Arth (Schwyz) geflohener Neugläubiger, um eine gesamteidgenössische Entscheidung zu erzwingen. 1656 rückten Zürcher Truppen vor Rapperswil, das jedoch erfolglos belagert wurde. Unterdessen schnitten die katholischen Orte mit ihren Truppen die Verbindung zwischen Zürich und Bern ab und schlugen die Berner am 24. Januar 1656 bei Villmergen.

Der Villmerger oder Dritte Landfriede vom 7. März 1656 stellte die alten Zustände wieder her, wie sie durch den Zweiten Kappeler Landfrieden von 1531 geschaffen worden waren; damit wurde die katholische Hegemonie in der Eidgenossenschaft gesichert. 1712 nutzten Bern und Zürich einen Streit zwischen der Fürstabtei St. Gallen und ihren reformierten Untertanen im Toggenburg sowie die günstige aussenpolitische Situation dieser Zeit, da Frankreich und Habsburg durch den Spanischen Erbfolgekrieg militärisch geschwächt waren, um die katholischen Orte erneut anzugreifen.

Im so genannten Toggenburgerkrieg oder Zweiten Villmergerkrieg siegten Bern und Zürich dank guter Vorbereitung; es folgte der Vierte Landfrieden (= Frieden von Aarau), der die Vormachtstellung der katholischen Orte in der Eidgenossenschaft beendete.

Literatur

  • Ulrich Im Hof: Geschichte der Schweiz, 2007, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, ISBN 978-3170170513

Weblinks