Cary Fowler: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach seinem Abschluss ging er zurück in die USA, wo er am Institute for Southern Studies in Durham, North Carolina arbeitete. Das Institut veröffentlicht das Journal ''Southern Exposure''. Im Jahr 1974 gab es eine Ausgabe über Agrarwissenschaften im Süden mit dem Titel "Our Promised Land." Fowler schrieb einen Artikel für diese Ausgabe. In dem Artikel hebte er die familiäre Landwirtschaft und ihren drohenden Untergang im Zuge von Bundeslandwirtschaftspolitik und Hyper-Mechanisierung hervor. Die Arbeiten an dem Artikel führten bei Fowler zu einer Erleuchtung. Er arbeitete an dem Thema weiter und schrieb an dem Buch "Food First: Beyond the Myth of Scarcity" über Welternährungsprobleme für die Nichtregierungsorganisation Institute for Food and Development Policy (auch als Food First bekannt) mit. Anschließend arbeitete Cary Fowler für rund zehn Jahre bei der gemeinnützigen Organisation Rural Advancement Fund/National Sharecroppers Fund in North Carolina, der Eleanor Roosevelt (1884–1962) verbunden war. Während seiner Forschungen traf er auf die Arbeiten des US-amerikanischen Botanikers und Agrarwissenschaftlers Jack Harlan (1917–1998). Das veränderte nach eigener Aussage sein Leben. Fowler wurde sich bewusst, dass Diversität die biologische Grundlage für die Landwirtschaft ist.<ref name="mf"/>
Nach seinem Abschluss ging er zurück in die USA, wo er am Institute for Southern Studies in Durham, North Carolina arbeitete. Das Institut veröffentlicht das Journal ''Southern Exposure''. Im Jahr 1974 gab es eine Ausgabe über Agrarwissenschaften im Süden mit dem Titel "Our Promised Land". Fowler schrieb einen Artikel für diese Ausgabe. In dem Artikel hebte er die familiäre Landwirtschaft und ihren drohenden Untergang im Zuge von Bundeslandwirtschaftspolitik und Hyper-Mechanisierung hervor. Die Arbeiten an dem Artikel führten bei Fowler zu einer Erleuchtung. Er arbeitete an dem Thema weiter und schrieb an dem Buch "Food First: Beyond the Myth of Scarcity" über Welternährungsprobleme für die Nichtregierungsorganisation Institute for Food and Development Policy (auch als Food First bekannt) mit. Anschließend arbeitete Cary Fowler für rund zehn Jahre bei der gemeinnützigen Organisation Rural Advancement Fund/National Sharecroppers Fund in North Carolina, der Eleanor Roosevelt (1884–1962) verbunden war. Während seiner Forschungen traf er auf die Arbeiten des US-amerikanischen Botanikers und Agrarwissenschaftlers Jack Harlan (1917–1998). Das veränderte nach eigener Aussage sein Leben. Fowler wurde sich bewusst, dass Diversität die biologische Grundlage für die Landwirtschaft ist.<ref name="mf"/>


Im Jahr 1984 gründeten Cary Fowler, der [[Kanada|kanadischen]] Entwicklungshelfer Pat Mooney (* 1947) und Hope Shand den Rural Advancement Foundation International (RAFI). Die ehrenamtliche Organisation erforscht die sozio-ökonomischen Einflüsse neuer Technologien auf ländliche Gemeinschaften. Später benannte sich die Organisation zur ETC Group (Action Group on Erosion, Technology and Concentration) um.<ref>[http://www.salzburg.gv.at/rla2005pdf_mooney.pdf Land Salzburg - Cary Fowler und Pat Mooney] (PDF)</ref> Fowler und Mooney wurden 1985 mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Beide arbeiteten seit 1975 zusammen.<ref name="rlh">[http://www.rightlivelihood.org/fowler.html Right Livelihood Award: 1985 - Cary Fowler]</ref>
Im Jahr 1984 gründeten Cary Fowler, der [[Kanada|kanadischen]] Entwicklungshelfer Pat Mooney (* 1947) und Hope Shand den Rural Advancement Foundation International (RAFI). Die ehrenamtliche Organisation erforscht die sozio-ökonomischen Einflüsse neuer Technologien auf ländliche Gemeinschaften. Später benannte sich die Organisation zur ETC Group (Action Group on Erosion, Technology and Concentration) um.<ref>[http://www.salzburg.gv.at/rla2005pdf_mooney.pdf Land Salzburg - Cary Fowler und Pat Mooney] (PDF)</ref> Fowler und Mooney wurden 1985 mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Beide arbeiteten seit 1975 zusammen.<ref name="rlh">[http://www.rightlivelihood.org/fowler.html Right Livelihood Award: 1985 - Cary Fowler]</ref>

Version vom 13. Januar 2021, 10:02 Uhr

Cary Fowler, 2007

Morgan Carrington Fowler Jr.[1] (* 1949 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Agrarwissenschaftler.

Leben

Cary Fowler wurde 1949 als Sohn einer Ernährungswissenschaftlerin des West Tennessee Tuberculosis Hospital und eines Richters in Memphis, Tennessee geboren. Dort ist er auch aufgewachsen.[2] Zur Agrarwissenschaft kam er über seine Mutter auf einer Familienfarm im Madison County.

Ausbildung

Die White Station High School in Memphis schloss Fowler 1967 ab. Er besuchte zunächst das private Rhodes College (auch Southwestern genannt) in Memphis, wo schon sein Vater und seine Tante einen Abschluss machten. Seinen Bachelor of Arts machte er dann aber 1971 an der Simon Fraser University (SFU) in Burnaby, Provinz British Columbia in Kanada. Fowler machte seinen Doktor in Philosophie an der Universität Uppsala in Uppsala, Provinz Uppsala län in Schweden. Er ging nach Schweden, weil ein Freund vom College dort gute Erfahrungen gemacht hat.[3]

Wirken

Nach seinem Abschluss ging er zurück in die USA, wo er am Institute for Southern Studies in Durham, North Carolina arbeitete. Das Institut veröffentlicht das Journal Southern Exposure. Im Jahr 1974 gab es eine Ausgabe über Agrarwissenschaften im Süden mit dem Titel "Our Promised Land". Fowler schrieb einen Artikel für diese Ausgabe. In dem Artikel hebte er die familiäre Landwirtschaft und ihren drohenden Untergang im Zuge von Bundeslandwirtschaftspolitik und Hyper-Mechanisierung hervor. Die Arbeiten an dem Artikel führten bei Fowler zu einer Erleuchtung. Er arbeitete an dem Thema weiter und schrieb an dem Buch "Food First: Beyond the Myth of Scarcity" über Welternährungsprobleme für die Nichtregierungsorganisation Institute for Food and Development Policy (auch als Food First bekannt) mit. Anschließend arbeitete Cary Fowler für rund zehn Jahre bei der gemeinnützigen Organisation Rural Advancement Fund/National Sharecroppers Fund in North Carolina, der Eleanor Roosevelt (1884–1962) verbunden war. Während seiner Forschungen traf er auf die Arbeiten des US-amerikanischen Botanikers und Agrarwissenschaftlers Jack Harlan (1917–1998). Das veränderte nach eigener Aussage sein Leben. Fowler wurde sich bewusst, dass Diversität die biologische Grundlage für die Landwirtschaft ist.[3]

Im Jahr 1984 gründeten Cary Fowler, der kanadischen Entwicklungshelfer Pat Mooney (* 1947) und Hope Shand den Rural Advancement Foundation International (RAFI). Die ehrenamtliche Organisation erforscht die sozio-ökonomischen Einflüsse neuer Technologien auf ländliche Gemeinschaften. Später benannte sich die Organisation zur ETC Group (Action Group on Erosion, Technology and Concentration) um.[4] Fowler und Mooney wurden 1985 mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Beide arbeiteten seit 1975 zusammen.[5]

Svalbard Global Seed Vault, 2012

Von 2005 bis 2012 war Fowler verantwortlicher Direktor des Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt (Global Crop Diversity Trust, GCDT), eine unabhängige internationale Organisation mit dem Ziel die Vielfalt an Sorten des Saatgutes von Nutzpflanzen zu bewahren.[6]

Cary Fowler war maßgeblich an dem Svalbard Global Seed Vault Projekt des GCDT beteiligt. Das Projekt dient der langfristigen Einlagerung von Saatgut zum Schutz der Arten- und Varietäten-Diversität von Nutzpflanzen. Umgesetzt ist es in der Nähe des Dorfs Longyearbyen auf der Insel Spitzbergen in Norwegen, etwa 1.000 Kilometer vom Nordpol entfernt. Der Baubeginn war im Juni 2006, die Eröffnung war am 26. Februar 2008. Es besteht aus drei Hallen von jeweils 27 Meter Länge, zehn Meter Breite und sechs Meter Höhe. Es liegt etwa 120 Meter tief im Felsen einer alten Kupfermine und es können bis zu 4,5 Millionen Samenproben im Bunker eingelagert werden. Seit Abschluss der Arbeiten wird der Bunker ohne Personal via Fernwartung überwacht. Die Baukosten beliefen sich auf knapp rund 9 Millionen US-Dollar, welche Großteils von der norwegischen Regierung getragen wurden.[7] Andere Quellen führen höhere Kosten und weitere Geldgeber wie etwa die Bill & Melinda-Gates Stiftung an.[8] 2016 begann der Permafrostboden unter dem Lager zu schmelzen, was weitere Investitionen zum Schutz notwendig machte.[9]

Im Jahr 2008 erhielt Cary Fowler den Ehrendoktortitel der Simon Fraser University, wo Fowler früher studierte.[5] 2018 wurde er mit der Thomas Jefferson Foundation Medal in Citizen Leadership ausgezeichnet.[2]

Werke (Auswahl)

  • 1977: Food First: Beyond the Myth of Scarcity, Autoren Frances Moore, Cary Fowler und Joseph Lappe Collins, Houghton-Mifflin, ISBN 978-0395253472
  • 1989: Hunger aus dem Genlabor: Biotechnologie, Dritte Welt und die Rolle der Schweiz, Beteiligung, 102 Seiten, Erklärung v. Bern, ISBN 978-3905550023
  • 1990: Shattering: Food, Politics, and the Loss of Genetic Diversity, Autoren Pat Mooney und Cary Fowler, 278 Seiten, University of Arizona Press, ISBN 978-0816511815
  • 1991: The Threatened Gene: Food, Politics, and the Loss of Genetic Diversity, Autoren Pat Mooney und Cary Fowler, 280 Seiten, Lutterworth, ISBN 978-0718828301
  • 1991: Die Saat des Hungers : wie wir die Grundlagen unserer Ernährung vernichten, Autoren Pat Mooney und Cary Fowler, Übersetzung Brigitte Stein, 285 Seiten, Rowohlt, ISBN 3-499-12987-6
  • 1994: Unnatural Selection: Technology, Politics, and Plant Evolution, 317 Seiten, Gordon & Breach Science Publishers Ltd, ISBN 978-2881246395

Weblinks

Quellen