Chronik der Europäischen Union: Unterschied zwischen den Versionen

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=== 2012 ===
=== 2012 ===
*2. März: Europäischer Fiskalpakt
*2. März: "Europäischer Fiskalpakt" der EU-Staaten außer Großbritannien und Tschechien. Hat ein Land eine unzulässige strukturelle Neuverschuldung von mehr als 0,5% des BIP, wird automatisch ein Defizitverfahren eröffnet, es sei denn, eine qualifizierte Mehrheit der Mitglieder verhindert dies. Darüber hinaus müssen die Mitgliedsstaaten ihr Defizit zurückführen. Strafgelder fließen an den ESM. Falls ein Land dies nicht in nationales Recht umsetzt, <ref>[http://www.swp-berlin.org/de/swp-themendossierStiftung Wissenschaft und Politik]</ref>
*September: Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM) tritt in Kraft.
*September: "Europäischer Stabilitätsmechanismus2 (ESM) tritt als dauerhafter Rettungsfonds in Kraft. Nur Fiskalpaktunterzeichner erhalten Geld.
*September: EZB-Rat beschließt Outright Monetary Transactions (OMT)
*September: EZB-Rat beschließt "Outright Monetary Transactions" (OMT)
*Oktober: Liikanen-Report zur Bankenreform
*Oktober: "Liikanen-Report" zur Bankenreform
*Die Europäische Union ist mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden
*Die Europäische Union ist mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden



Version vom 7. Oktober 2014, 00:05 Uhr

Flagge der Europäischen Union
Karte der Erweiterungsrunden der Europäischen Union von 1973 bis 2013

Chronik der Europäischen Union

Vor der Union

1985

  • 14. Juni: Das Abkommen Schengen I betreffend des schrittweisen Abbaus der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen wird zwischen den Regierungen der Staaten der Benelux-Wirtschaftsunion, der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik unterzeichnet.

1990

  • 19. Juni: Das Abkommen Schengen II wird unterzeichnet.

1992

  • Juni: 50,7% der Dänen stimmen gegen Maastricht, die Wahlbeteiligung liegt bei 83,1%.
  • September: 50,8% der Franzosen stimmen für Mastricht, die Wahlbeteiligung liegt bei 71,1%.
  • Dezember: Edinburgh Agreement mit Dänemark, dem mehrere "Oping Outs" zugebilligt werden.

1993

  • Februar: "European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction" (EMCDDA) wird in Lissabon eingerichtet.
  • Mai: In einem zweiten Referendum stimmen 56,7% der Dänen für Maastricht, die Beteiligung liegt bei 86,5%.
  • Juni: "Kopenhagener Beitrittskriterien": Der Europäische Rat beschließt auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen in Vorbereitung auf die EU-Osterweiterung Kriterien der Kandidaten.

"Europäische Union"

1993

  • 1. November: "Vertrag von Maastricht" (unterschrieben 7. Februar 1992) tritt in Kraft. Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion beschlossen.

1994

  • "Europäischer Wirtschaftsraum" ist eine vertiefte Freihandelszone der EU Staaten und den EFTA-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme der Schweiz)
  • Juni: Das Europäische Währungsinstitut (EWI) ist das Vorgängerinstitut der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt.[1]
  • November: 52,2 % der Norweger lehnen in einem Referendum den EU-Beitritt ab, die Wahlbeteiligung liegt bei 88,6 %. Es war das zweite Referendum nach 1972.

1995

  • Name "Euro" erfunden, wohl vom deutschen CSU-Politiker Theo Waigel (* 1939).

1996

  • Stabilitäts- und Wachstumspakt (kurz Euro-Stabilitätspakt): Zwei Kriterien werden auf dem EG-Gipfel in Dublin auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben.

1997

  • Oktober: Vertrag von Amsterdam unterschrieben[2]

1998

  • März: Drachme im Wechselkursmechanismus II
  • EZB-Chef wird der Niederländer Wim Duisenberg (1935-2005), dessen Amtszeit nach einem Kuhhandel mit Frankreich aber auf 5 Jahre statt normalen 8 begrenzt wird, er bleibt bis November 2003.
  • Die französische Forschungs- und Bildungskommissarin Édith Cresson (* 1934) hat ihren Zahnarzt René Berthelot 250.000 Mark als Berater zu AIDS-Themen engagiert.[3] Ihre Beratungsfirma S.I.S.I.E. hat gut dotierte Aufträge bekommen. Auch die italienische Kommissarin Emma Bonino (* 1948) und der spanische Kommissar Manuel Marín (* 1949) haben schlechte Presse.[4] Das Parlament verweigert der Kommission die Entlastung für den Haushalt 1996.

1999

  • Januar: Die Kommission erklärt sich mit Édith Cresson solidarisch.[5]
  • Betrugsaffäre um die Firma Leonardo belastet Cresson erneut, die kommissionseigene Hauspolizei UCLAF ermittelt.[6], die gesamte Kommission Santer unter dem luxemburgischen Kommissionspräsident Jacques Santer (* 1937) muss zurücktreten.
  • 1. Mai: Vertrag von Amsterdam tritt in Kraft
  • Juni: In Bologna wird eine Hochschulreformbeschlossen, die Abschlüsse harmonisieren soll (Bologna-Prozess). Bis 2010 soll eine European Higher Education Area (EHEA) entstehen.
  • September: Der Italiener Romano Prodi (* 1939) wird bis Oktober 2004 Kommissionspräsident
  • Der deutsche Politiker Günter Verheugen (* 1944) ist als Kommissar für die Ost-Erweiterung zuständig.
  • 1999: Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung "OLAF" (Office Européen de Lutte Anti-Fraude) ersetzt die diskreditierte der Kommission unterstellte UCLAF (Unité de coordination de lutte anti-fraude).

2000

  • September: Dänen stimmen mit 53.2% gegen die Einführung des Euro bei 87.6% Wahlbeteiligung.
  • Oktober: Charta der Grundrechte der Europäischen Union

2001

  • "Gipfel von Laeken" (in Brüssel): Unter Führung des französischen Politikers Valéry Giscard d’Estaing (* 1926) soll eine Verfassung erarbeitet werden.
  • Vertrag von Nizza beschlossen ; irische Volksabstimmung dagegen

2002

  • Januar: Einführung von Euro-Bargeld.
  • Februar: "Eurojust" wird als Justizbehörde der EU in Den Haag gegründet.
  • Dezember: Erweiterung der EU um zehn neue Mitgliedstaaten fixiert

2003

  • Februar: Vertrag von Nizza tritt in Kraft. Nur noch "Doppelte Mehrheit" im Ministerrat erforderlich.[7]
  • März: Dublin-II-Verordnung tritt in Kraft
  • März: Malteser sprechen sich bei über 90% Wahlbeteiligung mit 53,6% für den EU-Beitrit aus.
  • März: 89.6% der Slowenen stimmen für den EU-Beitritt (und 66% für den NATO-Beitritt).
  • April: Beitrittsvertrag von Athen
  • April: 83.8% der Ungarn stimmen für den EU-Beitritt bei nur 45% Wahlbeteiligung.
  • Mai: 93.7% der Slowaken stimmen für den EU-Beitritt.
  • Mai: Bei einer Volksabstimmung in Litauen sprechen sich >90% für einen Beitritt aus.
  • Juni: 77.6% der Polen stimmen für den Beitritt.
  • Juni: 77.3% der Tschechen stimmen für den Beitritt bei 55% Wahlbeteiligung.
  • 14. September: Bei einer Volksabstimmung sprechen sich gut zwei Drittel der Esten für einen Beitritt aus.
  • 14. September: Die Schweden stimmen bei einem Referendum mit 55.9% gegen den Euro und 42.0% dafür bei 82.6% Wahlbeteiligung.
  • 20. September: Bei einer Volksabstimmung sprechen sich gut zwei Drittel der Letten für einen Beitritt aus.
  • Oktober: G 20 in Cancun gegründet mit der EU
  • November: Der französische Finanzexperte Jean-Claude Trichet (* 1942) wird bis 2011 Chef der EZB
  • Der Konvent präsentiert den Verfassungsentwurf

2004

  • 1. Mai: Zehn neue Mitgliedstaaten: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern
  • 29. Oktober: Vertrag über eine Verfassung für Europa (VVE) wird in Rom von den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Da nicht alle Mitgliedstaaten den Vertrag ratifizierten, erlangt er keine Rechtskraft.
  • Der portugiesische Politiker José Manuel Barroso (* 1956) wird neuer Kommissionspräsident
  • Verheugen ist in seiner zweiten Amtszeit von 2004 bis 2010

2005

  • Februar: Spanisches Referendum stimmt EU-Verfassung zu.
  • In Volksabstimmungen lehnen zuerst die Franzosen (Mai) und wenige Tage später im Juni auch die Niederländer den Vertrag über eine Europäische Verfassung ab.
  • Oktober: Beitrittsverhandlungen mit der EU

2006

  • Bolkestein-Richtlinie zu Dienstleistungen
  • Juli: Kommission erklärt, dass Cresson in den 1990ern ihre Pflichten verletzt habe.[8]

2007

  • Januar: Bulgarien und Rumänien treten bei, die EU hat 27 Mitglieder
  • Januar: Slovenien ersetzt den Tolar mit dem Euro
  • März: Berliner Erklärung
  • 1. Juni: Die EU-Chemikalienverordnung Nr. 1907/2006 (REACH-Verordnung = Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) tritt in Kraft.
  • November: Der deutsche CSU-Politiker Edmund Stoiber (* 1941) wird in Brüssel Leiter einer EU-Arbeitsgruppe für Bürokratieabbau.

2008

  • Januar: Zypern (inklusive Akrotiri und Dekelia) und Malta führen den Euro ein
  • Februar: 1,3 Mrd. US-Dollar Strafe für Microsoft
  • 20. Februar: Litauen verhindert Partnerschaft mit Russland
  • 13. Juni: Irisches Referendum lehnt den Vertrag von Lissabon ab.
  • Oktober: 13 karibische Staaten schließen ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) bzw. Economic Partnership Agreement (EPA)
  • Oktober: Ungarn bekommt von EU und IWF ein Hilfspaket
  • Dezember: "Östliche Partnerschaft" wird beschlossen
  • Dezember: Die Europäische Komission vergibt erstmals den "Chaillot-Preis" an eine Frauenorganisation in Saudi-Arabien.
  • 676 Mrd. Euro Strafe für ein Paraffin/Wachskartell[9]

2009

  • Januar: Die Slowakei wird 16. Land der Eurozone
  • Mai: gut 1 Mrd. Euro Strafe für Intel
  • Mai: Starke Sparmaßnahmen für EU-Parlamentarier
  • Juni: Wahlen zum Parlament
  • Juli: Der polnische Politiker (PO) Jerzy Buzek (* 1940), ehemaliger Ministerpräsident Polens, wird Parlamentspräsident
  • Juli: Island strebt Beitritt an
  • September: José Manuel Barroso bleibt weitere 5 Jahre Kommissionspräsident
  • September: Mittelmeerstaaten verhindern selbst vorübergehende Fangbeschränkungen für Thunfisch
  • 2. Oktober: Eine zweite Volksabstimmung in Irland akzeptiert den Vertrag von Lissabon mit 67%
  • Oktober: Senkung des Kabeljaufangs um 25% beschlossen
  • EU verlangt Schutz des Nationalpark Tablas de Daimiel in Spanien
  • Einigung mit dem tschechischen Präsidenten Václav Klaus (* 1941), der als letzter Lissabon unterschreibt.

Eigene Rechtspersönlichkeit

  • 1. Dezember 2009: Vertrag von Lissabon in Kraft; der belgische Politiker Herman Van Rompuy (* 1947) ist Präsident des Europäischen Rats für 2,5 Jahre; die britische Politikerin (Labour Party) Catherine Ashton, Baroness Ashton of Upholland (* 1956) wird erste Hohe Komissarin für Außen- und Verteidigungspolitik.

2010

  • April: Der griechische Ministerpräsident Giorgos Andrea Papandreou (* 1952) bittet auf der Insel Kastelorizo um Hilfe durch die EU und den IWF.
  • Juni: Der deutsche CDU-Politiker Günther Oettinger (* 1953) wird EU-Kommissar für Energie
  • August: Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (kurz EFSF)
  • 650 Millionen Euro Strafe für taiwanesische und koreanische Displayhersteller.
  • Oktober: Menschenrechtspreis für den kubanischen Journalisten und Dissidenten Guillermo Fariñas (* 1962)
  • Verheugen geht zur "Royal Bank of Scotland"[10]

2011

  • Januar: Estland wird 17. Land der Eurozone
  • "European Union Act" Großbritanniens
  • November: Der italienische Bankmanager und Wirtschaftswissenschaftler Mario Draghi (* 1947) wird Chef der EZB

2012

  • 2. März: "Europäischer Fiskalpakt" der EU-Staaten außer Großbritannien und Tschechien. Hat ein Land eine unzulässige strukturelle Neuverschuldung von mehr als 0,5% des BIP, wird automatisch ein Defizitverfahren eröffnet, es sei denn, eine qualifizierte Mehrheit der Mitglieder verhindert dies. Darüber hinaus müssen die Mitgliedsstaaten ihr Defizit zurückführen. Strafgelder fließen an den ESM. Falls ein Land dies nicht in nationales Recht umsetzt, [11]
  • September: "Europäischer Stabilitätsmechanismus2 (ESM) tritt als dauerhafter Rettungsfonds in Kraft. Nur Fiskalpaktunterzeichner erhalten Geld.
  • September: EZB-Rat beschließt "Outright Monetary Transactions" (OMT)
  • Oktober: "Liikanen-Report" zur Bankenreform
  • Die Europäische Union ist mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden

2013

  • Juli: Kroatien wird 28. Mitglied

2014

  • Lettland wird 18. Land der Eurozone
  • Oettinger wird Kommissar für Digitale Wirtschaft

Weblinks

Quellen