Aserbaidschan: Unterschied zwischen den Versionen
+wikilinks
(+) |
(+wikilinks) |
||
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 35: | Zeile 35: | ||
|BILD-LAGE = Azerbaijan_on_the_globe_(Europe_centered).svg | |BILD-LAGE = Azerbaijan_on_the_globe_(Europe_centered).svg | ||
}} | }} | ||
'''Aserbaidschan''' ist ein Staat in Vorder[[asien]]. Die [[Hauptstadt]] Aserbaidschans ist Baku. Aserbaidschan ist ein Nachfolgestaat der [[Sowjetunion]], welche durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 aufgelöst wurde. Aserbaidschan liegt | '''Aserbaidschan''' ist ein Staat in Vorder[[asien]]. Die [[Hauptstadt]] Aserbaidschans ist Baku. Aserbaidschan ist ein Nachfolgestaat der [[Sowjetunion]], welche durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 aufgelöst wurde. Aserbaidschan liegt zwischen dem Kaspischen Meer und Kaukasus und grenzt im Norden an [[Russland]], im Nordwesten an [[Georgien]], im Süden an den [[Iran]], im Westen an [[Armenien]] und über die autonome Republik Nachitschewan an die [[Türkei]]. Der höchste Berg Aserbaidschans ist der zum Großen Kaukasus gehörende Bazardüzü mit 4466 Metern unmittelbar an der Grenze zu Russland. Der größte See des Landes ist der Sarısu mit 67 km² Fläche. Aserbaidschan ist seit 1992 Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und seit 2001 Mitglied des Europarats. | ||
== Geschichte == | |||
Als das Russische Kaiserreich (1721–1917) zerfiel, wurde am 28. Mai 1918 die unabhängige Demokratische Republik Aserbaidschan ausgerufen. Nach nur zwei Jahren fiel Aserbaidschan allerdings wieder an die Sowjetunion und wurde zu deren Teilstaat Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik. Am 18. Oktober 1991 wurde Aserbaidschan mithilfe von Befreiungsbewegungen wie der Volksfront Aserbaidschans von der Sowjetunion unabhängig. Der ethno-territoriale Konflikt mit Armenien um die Region Bergkarabach im Kaukasus brach während der Endphase der Sowjetunion ab 1988 wieder aus. Dieser forderte zwischen 1992 bis 1994 mehrere Zehntausende Todesopfer auf beiden Seiten und führte zu massenhafter Flucht und Vertreibung.<ref name="lpbbw">[https://osteuropa.lpb-bw.de/bergkarabach-konflikt Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg | Bergkarabach-Konflikt - Arrmenien Aserbaidschan - 2024 aktuelle Situation - Kämpfe um Grenzregionen - Friedensmission - Hintergründe - Zusammenfassung]</ref> | |||
Heydər Əliyev <!-- Heydar Aliyev --> (1923–2003) war viele Jahre lang der wichtigste Politiker zunächst der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik und dann von 1993 bis 2003 als Präsident der unabhängigen Republik Aserbaidschan. Sein Amtsnachfolger wurde sein Sohn İlham Əliyev <!-- Ilham Aliyev --> (* 1961) am 31. Oktober 2003 als der Präsident Aserbaidschans. 2020 kam es zum Krieg zwischen den Streitkräften Armeniens und denen der Republik Arzach um Bergkarabach. Der Krieg endete nach vier Monaten mit einem Sieg Aserbaidschans. Das am 9. November 2020 mit Vermittlung der Russischen Föderation geschlossene Waffenstillstandsabkommen legte unter anderem veränderte Grenzziehungen fest. Doch die Waffenruhe war brüchig, im September 2023 startete Aserbaidschan erneut eine Offensive auf die Region. Tags darauf wurde unter Vermittlung Russlands eine Feuerpause vereinbart und kurz darauf erklärte Aserbaidschan den militärischen Sieg über Armenien im Bergkarabach-Konflikt. Es setzte eine Massenflucht der armenischen Bevölkerung Bergkarabachs nach Armenien ein. Präsident Samvel Shahramanyan<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/berg-karabach-wird-zum-1-januar-2024-aufgeloest-102.html Deutschlandfunk | Kaukasus - Berg-Karabach wird zum 1. Januar 2024 aufgelöst, 30.09.2023]</ref> der Republik Arzach unterzeichnete ein Dekret, demgemäß er sich mit der Auflösung der selbsterklärten Region Bergkarabach zum 1. Januar 2024 bereit erklärte.<ref name="lpbbw"/> | |||
Anfang 2024 erhob die Generalstaatsanwaltschaft [[München]] in der sogenannten Aserbaidschan-Affäre Anklage gegen die beiden früheren deutschen Bundestagsabgeordneten Eduard Lintner ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU)]] und Axel Fischer ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Sie sollen Geld aus Aserbaidschan angenommen und im Gegenzug versucht haben, eine aserbaidschanfreundliche Politik des Europarats zu erwirken.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-01/aserbaidschan-affaere-europarat-anklage-ex-bundestagsabgeordnete-csu-cdu Aserbaidschan-Affäre: Zwei Unionspolitiker wegen Korruptionsverdachts angeklagt | ZEIT ONLINE, 29. Januar 2024]</ref> Die um mehr als ein Jahr vorgezogene<ref>[https://caucasuswatch.de/de/news/aserbaidschan-kundigt-unerwartete-prasidentschaftswahlen-im-februar-2024-an.html Aserbaidschan kündigt unerwartete Präsidentschaftswahlen im Februar 2024 an - Caucasus Watch, 7 Dec 2023]</ref> Präsidentschaftswahl am 7. Februar 2024 gewann İlham Əliyev deutlich und so konnte er seine fünfte Amtszeit antreten.<ref name="zdf08022024">[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/aserbaidschan-wahl-praesident-alijew-100.html Aserbaidschan wählt Präsident Alijew wieder - ZDFheute, 08.02.2024]</ref> Die meisten Gegenkandidaten gehörten regierungstreuen Parteien im Parlament an. Die eigentlichen Oppositionsparteien stellte keinen Gegenkandidaten auf. Im Sommer 2023 kam der international bekannte Ökonom und Regierungskritiker Gubad Ibadoglu während eines Besuchs in Aserbaidschan in Haft. Von November 2023 bis zur Wahl wurden mindestens 13 Medienschaffende verhaftet.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/aserbaidschan-praesidentschaftswahl-alijew-100.html Präsidentschaftswahl in Aserbaidschan: Im Rausch des Sieges | tagesschau.de, 07.02.2024]</ref> Mehrere Journalisten deckten Bestechung auf hoher Ebene auf.<ref name="zdf08022024"/> Insgesamt gab es zu der Zeit mehr als 200 politische Gefangene.<ref>[https://de.euronews.com/2024/02/06/aserbaidschan-hat-keine-wahl-der-neue-prasident-wird-alijew-heissen-oder-alijew Präsidentschaftswahlen in Aserbaidschan | Euronews, 06/02/2024]</ref> Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte das verschärfte Behördenvorgehen im Vorfeld der Wahlen als "umfassenden, koordinierten Angriff auf die Zivilgesellschaft und die Rechtsstaatlichkeit".<ref name="zdf08022024"/> | |||
== Verwaltungsgliederung == | == Verwaltungsgliederung == | ||
Zeile 190: | Zeile 197: | ||
*2009: ''Aserbaidschan: Unterwegs im Land der Feuer'', Philine von Oppeln und Gerald Hübner, 336 Seiten, Trescher Verlag, {{ISBN|978-3897941243}} <!-- 1. Januar 2009 --> | *2009: ''Aserbaidschan: Unterwegs im Land der Feuer'', Philine von Oppeln und Gerald Hübner, 336 Seiten, Trescher Verlag, {{ISBN|978-3897941243}} <!-- 1. Januar 2009 --> | ||
*2009: ''CultureScapes Aserbaidschan: Kultur, Geschichte und Politik zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer'', Christoph Merian Verlag, 192 Seiten, {{ISBN|978-3856164881}} <!-- 1. Oktober 2009 --> | *2009: ''CultureScapes Aserbaidschan: Kultur, Geschichte und Politik zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer'', Christoph Merian Verlag, 192 Seiten, {{ISBN|978-3856164881}} <!-- 1. Oktober 2009 --> | ||
*2021: ''Aserbaidschan: 100 Fragen und Antworten'', Autoren Tale Heydarov und Tale Bagiyen, 208 Seiten, {{ISBN| | *2021: ''Aserbaidschan: 100 Fragen und Antworten'', Autoren Tale Heydarov und Tale Bagiyen, 208 Seiten, {{ISBN|978-3937687506}} <!-- 20.03.2021 --> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
Zeile 202: | Zeile 209: | ||
*{{Commons|Azərbaycan}} | *{{Commons|Azərbaycan}} | ||
*{{Wikivoyage|Aserbaidschan}} | *{{Wikivoyage|Aserbaidschan}} | ||
== Quellen == | |||
<references/> | |||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4068887-2|LCCN=n92000010|NDL=00577523|VIAF=260253802|Wikidata=Q227}} | {{Normdaten|TYP=g|GND=4068887-2|LCCN=n92000010|NDL=00577523|VIAF=260253802|Wikidata=Q227}} |