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Spanien: Unterschied zwischen den Versionen

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Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die Mauren das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Es gelang ihnen in ihrer Herrschaft jedoch nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus nahm die Reconquista („Rückeroberung“) ihren Ausgang. Als Beginn der Reconquista wird üblicherweise das Jahr 722 mit der Schlacht von Covadonga angenommen, als Enddatum der 2. Januar 1492 mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige. Ihr schloss sich eine Verfolgung religiöser Minderheiten an. Moslems und Juden wurden genötigt, sich taufen zu lassen. 1478 wurde mit Genehmigung des Papstes die Spanische Inquisition eingerichtet, die mit Unterbrechungen erst am 15. Juli 1834 während der Regierungszeit der Königin Isabella II. (1830–1904) offiziell abgeschafft wurde. Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragón. Mit der Entdeckung [[Amerika]]s durch Christoph Kolumbus (1451–1506) im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zu einer christlichen Weltmacht auf. Das spanische Kolonialreich erstreckte sich um 1600 über weite Teile [[Südamerika|Süd]]- und [[Mittelamerika]]s. Nachdem [[England]] und Frankreich ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Befreiungskriege der amerikanischen Staaten Anfang des 19. Jahrhunderts brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. Die Niederlage 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg bedeutete das Ende des Kolonialreiches.
Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die Mauren das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Es gelang ihnen in ihrer Herrschaft jedoch nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus nahm die Reconquista („Rückeroberung“) ihren Ausgang. Als Beginn der Reconquista wird üblicherweise das Jahr 722 mit der Schlacht von Covadonga angenommen, als Enddatum der 2. Januar 1492 mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige. Ihr schloss sich eine Verfolgung religiöser Minderheiten an. Moslems und Juden wurden genötigt, sich taufen zu lassen. 1478 wurde mit Genehmigung des Papstes die Spanische Inquisition eingerichtet, die mit Unterbrechungen erst am 15. Juli 1834 während der Regierungszeit der Königin Isabella II. (1830–1904) offiziell abgeschafft wurde. Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragón. Mit der Entdeckung [[Amerika]]s durch Christoph Kolumbus (1451–1506) im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zu einer christlichen Weltmacht auf. Das spanische Kolonialreich erstreckte sich um 1600 über weite Teile [[Südamerika|Süd]]- und [[Mittelamerika]]s. Nachdem [[England]] und Frankreich ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Befreiungskriege der amerikanischen Staaten Anfang des 19. Jahrhunderts brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. Die Niederlage 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg bedeutete das Ende des Kolonialreiches.


1955 trat Spanien den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. Seit dem 30. Mai 1982 ist Spanien Mitgliedstaat der [[NATO]] und seit dem 1. Januar 1986 der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Juan Carlos I. (* 1938) war vom 22. November 1975 bis zum 18. Juni 2014 der König von Spanien. Am 21. Dezember 2011 wurde Mariano Rajoy (* 1955) der Partido Popular (PP) der Regierungspräsident Spaniens. Am 19. Juni 2014 wurde Felipe VI. (* 1968) der König von Spanien. Ministerpräsident Mariano Rajoy wurde am 1. Juni 2018 durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Ihm folgte im Amt des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (* 1972) der Partido Socialista Obrero Español (PSOE).<ref>[https://www.nzz.ch/international/pedro-sanchez-das-stehaufmaennchen-ld.1390775 Der Mann, der die spanische Regierung zu Fall brachte | NZZ, 1.6.2018]</ref> Am 28. April 2019 und am 10. November 2019 fanden Wahlen zum Spanischen Parlament statt. Bei der vierten Parlamentswahl in vier Jahren verlor am 10. November 2019 die regierende sozialdemokratische PSOE drei Sitze, blieb aber dennoch stärkste Partei. Unidas Podemos verlor sieben Sitze, die rechtsliberale Ciudadanos verlor 47 Sitze, die konservative PP gewann 22 Sitze und die rechtspopulistische Partei Vox gewann 28 Sitze.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/a-1295149.html Parlamentswahl in Spanien: Alle Ergebnisse - SPIEGEL ONLINE, 11.11.2019]</ref> Nach der Neuwahl zeichnet sich weiter kein Ausweg aus der politischen Krise ab.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-11/parlamentswahl-spanien-2019-wahl-vox Parlamentswahl: Sozialisten gewinnen die Wahl, aber nicht die Mehrheit | ZEIT ONLINE, 10. November 2019]</ref>
1955 trat Spanien den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. Seit dem 30. Mai 1982 ist Spanien Mitgliedstaat der [[NATO]] und seit dem 1. Januar 1986 der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Juan Carlos I. (* 1938) war vom 22. November 1975 bis zum 18. Juni 2014 der König von Spanien. Am 21. Dezember 2011 wurde Mariano Rajoy (* 1955) der Partido Popular (PP) der Regierungspräsident Spaniens. Am 19. Juni 2014 wurde Felipe VI. (* 1968) der König von Spanien. Ministerpräsident Mariano Rajoy wurde am 1. Juni 2018 durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Ihm folgte im Amt des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (* 1972) der Partido Socialista Obrero Español (PSOE).<ref>[https://www.nzz.ch/international/pedro-sanchez-das-stehaufmaennchen-ld.1390775 Der Mann, der die spanische Regierung zu Fall brachte | NZZ, 1.6.2018]</ref> Am 28. April 2019 und am 10. November 2019 fanden Wahlen zum Spanischen Parlament statt. Bei der vierten Parlamentswahl in vier Jahren verlor am 10. November 2019 die regierende sozialdemokratische PSOE drei Sitze, blieb aber dennoch stärkste Partei. Unidas Podemos verlor sieben Sitze, die rechtsliberale Ciudadanos verlor 47 Sitze, die konservative PP gewann 22 Sitze und die rechtspopulistische Partei Vox gewann 28 Sitze.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/a-1295149.html Parlamentswahl in Spanien: Alle Ergebnisse - SPIEGEL ONLINE, 11.11.2019]</ref> Nach der Neuwahl zeichnet sich weiter kein Ausweg aus der politischen Krise ab.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-11/parlamentswahl-spanien-2019-wahl-vox Parlamentswahl: Sozialisten gewinnen die Wahl, aber nicht die Mehrheit | ZEIT ONLINE, 10. November 2019]</ref> Nach einer deutlichen Niederlage bei den Kommunal- und Regionalwahlen für die Sozialisten löste Ministerpräsident Pedro Sánchez Ende Mai 2023 das Parlament auf und ruft vorgezogene Neuwahlen aus.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/spanien-premier-sanchez-loest-parlament-auf-und-ruft-neuwahlen-aus-1.5888054 Premier Sánchez löst Parlament auf – und ruft Neuwahlen aus - Politik - SZ.de, 29. Mai 2023]</ref> Bei der vorgezogenen Parlamentswahlen am 23. Juli 2023 konnte keines der beiden Lager die absolute Mehrheit erzielen. PP-Chef Alberto Núñez Feijóo (* 1961) gewann zwar diese Parlamentswahl, bekam aber keine Mehrheit für sich als Regierungschef zusammen. Am 16. November 2023 wurde Ministerpräsident Pedro Sánchez vom Parlament wiedergewählt. Für seine Wiederwahl sagte Sánchez zwei katalanischen Parteien ein Amnestiegesetz für katalanische Unabhängigkeitsbefürworter zu.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-wahl-sanchez-100.html Spaniens Ministerpräsident Sánchez im Amt bestätigt | tagesschau.de, 16.11.023]</ref>


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[[Kategorie:Staat in Europa]]
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[[Kategorie:Staat in Afrika]] <!-- wegen Ceuta, Melilla -->
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[[Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union]]
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