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Zweiter Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Italiens Mussolini versuchte den italienischen Machtbereich gewaltsam auszudehnen. Vom unter italienischer Herrschaft stehenden [[Libyen]] drang Italien nach Ägypten ein, wurde jedoch im Dezember 1940 von britischen Verbänden vernichtend geschlagen. Als die britische Armee im Gegenzug bereits halb Libyen erobert hatte und Italien die Kontrolle über Italienisch-Ostafrika verlor, sah sich Hitler zum Eingreifen genötigt und entsandte im Januar 1941 das Deutsche Afrikakorps unter Generalleutnant Erwin Rommel (1891–1944) („Wüstenfuchs“). Diese schlugen die Briten zurück. Auch der italienische Überfall auf [[Griechenland]] endete desaströs. Die griechische Gegenoffensive schlug die Italiener weit nach Albanien zurück und als Schutzmacht entsandten die Briten eine Armee nach Griechenland. Als Ende März 1941 die deutschfreundliche Regierung in [[Belgrad]] gestürzt wurde, gab Hitler den Befehl zum Losschlagen. Im Balkanfeldzug überfielen am 6. April 1941 deutsche, italienische und ungarischen Armeen das Königreich Jugoslawien und erzwangen nach wenigen Tagen die Kapitulation. Im „Unternehmen Marita“ warf ein deutscher Angriff von Bulgarien aus Griechenland nieder. Den Abschluss bildete Ende Mai 1941 die Eroberung der Insel Kreta („Unternehmen Merkur“). So hatten sich vor dem beabsichtigten Überfall auf die Sowjetunion eher ungewollt neue Kriegsschauplätze für Deutschland ergeben, was erhebliche Kräfte der Wehrmacht entzog und dessen Beginn um wichtige sechs Wochen verzögerte.<ref name="bpbkrieg"/>
Italiens Mussolini versuchte den italienischen Machtbereich gewaltsam auszudehnen. Vom unter italienischer Herrschaft stehenden [[Libyen]] drang Italien nach Ägypten ein, wurde jedoch im Dezember 1940 von britischen Verbänden vernichtend geschlagen. Als die britische Armee im Gegenzug bereits halb Libyen erobert hatte und Italien die Kontrolle über Italienisch-Ostafrika verlor, sah sich Hitler zum Eingreifen genötigt und entsandte im Januar 1941 das Deutsche Afrikakorps unter Generalleutnant Erwin Rommel (1891–1944) („Wüstenfuchs“). Diese schlugen die Briten zurück. Auch der italienische Überfall auf [[Griechenland]] endete desaströs. Die griechische Gegenoffensive schlug die Italiener weit nach Albanien zurück und als Schutzmacht entsandten die Briten eine Armee nach Griechenland. Als Ende März 1941 die deutschfreundliche Regierung in [[Belgrad]] gestürzt wurde, gab Hitler den Befehl zum Losschlagen. Im Balkanfeldzug überfielen am 6. April 1941 deutsche, italienische und ungarischen Armeen das Königreich Jugoslawien und erzwangen nach wenigen Tagen die Kapitulation. Im „Unternehmen Marita“ warf ein deutscher Angriff von Bulgarien aus Griechenland nieder. Den Abschluss bildete Ende Mai 1941 die Eroberung der Insel Kreta („Unternehmen Merkur“). So hatten sich vor dem beabsichtigten Überfall auf die Sowjetunion eher ungewollt neue Kriegsschauplätze für Deutschland ergeben, was erhebliche Kräfte der Wehrmacht entzog und dessen Beginn um wichtige sechs Wochen verzögerte.<ref name="bpbkrieg"/>


Am 22. Juni 1941 eröffnete das Deutsche Reich auf breiter Front zwischen der Ostsee und den Karpaten den Krieg gegen die Sowjetunion. Der Wehrmacht standen dafür 153 Divisionen mit knapp über drei Millionen Soldaten, 3.600 Panzern und 600.000 Motorfahrzeugen zur Verfügung. Hinzu kamen 600.000 Mann aus den verbündeten Staaten Ungarn, Rumänien, Finnland, Slowakei und Italien. Die Rote Armee umfasste 4,7 Millionen Soldaten, von denen jedoch nur knapp die Hälfte bei Beginn des Angriffs im Westen der Sowjetunion bzw. in den 1939 eroberten ostpolnischen Gebieten stationiert war. Drei deutsche Heeresgruppen stießen schnell nach Osten vor. Anfang September 1941 schnitt die von Ostpreußen durch die baltischen Staaten vorgerückte Heeresgruppe Nord [[Leningrad]] von allen Landverbindungen ab, um die Stadt auszuhungern. Trotz einer 900 Tage andauernden Belagerung wurde jedoch der Widerstandswillen der Eingeschlossenen nicht gebrochen. Der Heeresgruppe Mitte gelangen nach verlustreichen Kesselschlachten bei Białystok (heute in Polen) und Minsk (heute Hauptstadt von [[Weißrussland]]) sowie bei Smolensk gewaltige Raumgewinne. Im Spätsommer 1941 bildete sie mit der Heeresgruppe Süd, die nach den Schlachten bei Uman und Kiew (heute beide in der [[Ukraine]]) bis in das Donezbecken (Donbas) vorgestoßen war, eine zusammenhängende Front. Ende 1941 waren das Baltikum, Weißrussland sowie große Teile der Ukraine besetzt. In den eroberten Gebieten begannen Einsatzgruppen mit der systematischen Ermordung jüdischer Einwohner, kommunistischer Funktionäre sowie der Sinti und Roma.<ref>[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941.html LeMO Kapitel - Der Zweite Weltkrieg - Kriegsverlauf - Überfall auf die Sowjetunion 1941]</ref> Josef Stalin (1878–1953) rief die sowjetische Bevölkerung in den besetzten Gebieten dazu auf, einen umfassenden "Volkskrieg" im Hinterland des Feindes zu organisieren. Doch Teile der Zivilbevölkerung verhielten sich abwartend oder sogar tendenziell freundlich den Deutschen gegenüber. Vor allem die Bevölkerung des Baltikums und viele Ukrainer begrüßten die Wehrmacht als Befreier vom stalinistischen Regime. Mit zunehmender Brutalisierung der Besatzungsmacht stieg jedoch die Unterstützung für die Partisanen und so setzte im Frühjahr 1942 ein wirksamer Partisanenkrieg gegen die Deutschen ein. Insgesamt kämpften zwischen 1941 und 1944 schätzungsweise rund 400.000 bis 500.000 Einwohner der Sowjetunion als Partisanen gegen die Wehrmacht und ihre ausländischen Verbündeten. Die Gegenmaßnahmen der Deutschen setzten 1942 massiv ein. Hitler übertrug Heinrich Himmler (1900–1945) die Verantwortung der sogenannten Bandenbekämpfung. Himmler ernannte Erich von dem Bach-Zelewski (1899–1972) zum Bevollmächtigten für die Bandenbekämpfung. Für die Jahre 1943 und 1944 sprachen Meldungen deutscher Stellen von insgesamt ca. 150.000 getöteten und 91.000 gefangenen Banditen. Die tatsächliche Gesamtzahl der Opfer des Partisanenkriegs lässt sich jedoch kaum beziffern.<ref>[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/zweiter-weltkrieg/kriegsverlauf/partisanenost LeMO Kapitel - Der Zweite Weltkrieg - Kriegsverlauf - Partisanenkrieg im Osten]</ref>
Am 22. Juni 1941 eröffnete das Deutsche Reich auf breiter Front zwischen der Ostsee und den Karpaten den Krieg gegen die Sowjetunion. Der Wehrmacht standen dafür 153 Divisionen mit knapp über drei Millionen Soldaten, 3.600 Panzern und 600.000 Motorfahrzeugen zur Verfügung. Hinzu kamen 600.000 Mann aus den verbündeten Staaten Ungarn, Rumänien, Finnland, Slowakei und Italien. Die Rote Armee umfasste 4,7 Millionen Soldaten, von denen jedoch nur knapp die Hälfte bei Beginn des Angriffs im Westen der Sowjetunion bzw. in den 1939 eroberten ostpolnischen Gebieten stationiert war. Drei deutsche Heeresgruppen stießen schnell nach Osten vor. Anfang September 1941 schnitt die von Ostpreußen durch die baltischen Staaten vorgerückte Heeresgruppe Nord [[Leningrad]] von allen Landverbindungen ab, um die Stadt auszuhungern. Trotz einer 900 Tage andauernden Belagerung wurde jedoch der Widerstandswillen der Eingeschlossenen nicht gebrochen. Der Heeresgruppe Mitte gelangen nach verlustreichen Kesselschlachten bei Białystok (heute in Polen) und Minsk (heute Hauptstadt von [[Weißrussland]]) sowie bei Smolensk gewaltige Raumgewinne. Im Spätsommer 1941 bildete sie mit der Heeresgruppe Süd, die nach den Schlachten bei Uman und [[Kiew]] (heute beide in der [[Ukraine]]) bis in das Donezbecken (Donbas) vorgestoßen war, eine zusammenhängende Front. Ende 1941 waren das Baltikum, Weißrussland sowie große Teile der Ukraine besetzt. In den eroberten Gebieten begannen Einsatzgruppen mit der systematischen Ermordung jüdischer Einwohner, kommunistischer Funktionäre sowie der Sinti und Roma.<ref>[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941.html LeMO Kapitel - Der Zweite Weltkrieg - Kriegsverlauf - Überfall auf die Sowjetunion 1941]</ref> Josef Stalin (1878–1953) rief die sowjetische Bevölkerung in den besetzten Gebieten dazu auf, einen umfassenden "Volkskrieg" im Hinterland des Feindes zu organisieren. Doch Teile der Zivilbevölkerung verhielten sich abwartend oder sogar tendenziell freundlich den Deutschen gegenüber. Vor allem die Bevölkerung des Baltikums und viele Ukrainer begrüßten die Wehrmacht als Befreier vom stalinistischen Regime. Mit zunehmender Brutalisierung der Besatzungsmacht stieg jedoch die Unterstützung für die Partisanen und so setzte im Frühjahr 1942 ein wirksamer Partisanenkrieg gegen die Deutschen ein. Insgesamt kämpften zwischen 1941 und 1944 schätzungsweise rund 400.000 bis 500.000 Einwohner der Sowjetunion als Partisanen gegen die Wehrmacht und ihre ausländischen Verbündeten. Die Gegenmaßnahmen der Deutschen setzten 1942 massiv ein. Hitler übertrug Heinrich Himmler (1900–1945) die Verantwortung der sogenannten Bandenbekämpfung. Himmler ernannte Erich von dem Bach-Zelewski (1899–1972) zum Bevollmächtigten für die Bandenbekämpfung. Für die Jahre 1943 und 1944 sprachen Meldungen deutscher Stellen von insgesamt ca. 150.000 getöteten und 91.000 gefangenen Banditen. Die tatsächliche Gesamtzahl der Opfer des Partisanenkriegs lässt sich jedoch kaum beziffern.<ref>[https://www.dhm.de/lemo/kapitel/zweiter-weltkrieg/kriegsverlauf/partisanenost LeMO Kapitel - Der Zweite Weltkrieg - Kriegsverlauf - Partisanenkrieg im Osten]</ref>


=== Japans Angriff auf Pearl Harbor, 1941 ===
=== Japans Angriff auf Pearl Harbor, 1941 ===
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