Hopfenmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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Den Hopfenmarkt gibt es seit dem 14. Jahrhundert, vorher hieß er ''Neuer Markt'' - der Hopfen wurde anfangs nahe der [[Brauerstraße]]/[[Hopfensack]] umgeschlagen. Die fast 500 kleinen Brauereien Hamburgs wurden hier viele Jahre lang mit dem über den [[Nikolaifleet]] angelandeten Hopfen versorgt.<ref>Horst Beckershaus: ''Die Hamburger Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten'', 5. Aufl., Hamburg 2002, S.169f.</ref> Später wurden auch andere Waren umgeschlagen, so etwa Obst und Gemüse vorwiegend aus den [[Vierlande]]n. Die Landeplattform an der Holzbrücke mit gemauerter Treppe existiert heute noch.
Den Hopfenmarkt gibt es seit dem 14. Jahrhundert, vorher hieß er ''Neuer Markt'' - der Hopfen wurde anfangs nahe der [[Brauerstraße]]/[[Hopfensack]] umgeschlagen. Die fast 500 kleinen Brauereien Hamburgs wurden hier viele Jahre lang mit dem über den [[Nikolaifleet]] angelandeten Hopfen versorgt.<ref>Horst Beckershaus: ''Die Hamburger Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten'', 5. Aufl., Hamburg 2002, S.169f.</ref> Später wurden auch andere Waren umgeschlagen, so etwa Obst und Gemüse vorwiegend aus den [[Vierlande]]n. Die Landeplattform an der Holzbrücke mit gemauerter Treppe existiert heute noch.


Die früheren Bauten der Nikolaikirche befanden sich ursprünglich auf der Nordseite des Platzes, etwa an der Ecke Hahntrapp/Hopfenmarkt. Erst der heutige, neugotische Bau wurde an dem jetzigen Ort errichtet. Derzeit läuft eine Ausgrabung des Archäologischen Museums Hamburg an jener Straßenecke. Hier werden sowohl die Überreste des Walls der hier im 11. Jahrhundert errichteten [[Neue Burg|Neuen Burg]] sowie die Fundamente der 1195 erstmals erwähnten alten Nikolaikirche freigelegt.<ref>[http://amh.de/index.php/news/18310 Archäologische Ausgrabung zur Neuen Burg | AMH.de]</ref> Inzwischen konnte durch diese Ausgrabung der Bau der Neuen Burg auf das Jahr 1024 datiert werden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/1000-jahre-alte-staemme-mitten-in-hamburg-entdeckt-a-1019374.html  
Die früheren Bauten der Nikolaikirche befanden sich ursprünglich auf der Nordseite des Platzes, etwa an der Ecke Hahntrapp/Hopfenmarkt. Erst der heutige, neugotische Bau wurde an dem jetzigen Ort errichtet. Derzeit läuft eine Ausgrabung des Archäologischen Museums Hamburg an jener Straßenecke. Hier werden sowohl die Überreste des Walls der hier im 11. Jahrhundert errichteten [[Neue Burg|Neuen Burg]] sowie die Fundamente der 1195 erstmals erwähnten alten Nikolaikirche freigelegt.<ref>[http://amh.de/index.php/news/18310 Archäologische Ausgrabung zur Neuen Burg | AMH.de]</ref> Inzwischen konnte durch diese Ausgrabung der Bau der Neuen Burg auf das Jahr 1024 datiert werden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/1000-jahre-alte-staemme-mitten-in-hamburg-entdeckt-a-1019374.html Tausend Jahre alte Stämme mitten in Hamburg entdeckt | Spiegel.de]</ref>
Tausend Jahre alte Stämme mitten in Hamburg entdeckt | Spiegel.de]</ref>


Im 19. Jahrhundert gab es mittig zwei Freitreppen zu Kasematten unter dem Platz. Hier befanden sich offenbar öffentliche Toiletten für die Händler und Kunden. Diese sind inzwischen zugeschüttet.<ref>[http://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=15037&postdays=0&postorder=asc&start=50 Forum Geschichtsspuren.de]</ref>  
Im 19. Jahrhundert gab es mittig zwei Freitreppen zu Kasematten unter dem Platz. Hier befanden sich offenbar öffentliche Toiletten für die Händler und Kunden. Diese sind inzwischen zugeschüttet.<ref>[http://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=15037&postdays=0&postorder=asc&start=50 Forum Geschichtsspuren.de]</ref>  

Aktuelle Version vom 24. Februar 2015, 22:57 Uhr

Vierländerin-Brunnen auf dem Hopfenmarkt 2011

Der Hopfenmarkt ist ein Platz in Hamburg-Altstadt. Er liegt nahe der Willy-Brandt-Straße unmittelbar vor der im Zweiten Weltkrieg zerstörten St.-Nikolai-Kirche, die heute ein Mahnmal ist.

Lage und Nutzung

Der Platz grenzt im Norden und Westen an die Straßen Kleiner Burstah, Hahntrapp und Hopfenmarkt, im Süden liegt der sechsstreifige Straßenzug der Willy-Brandt-Straße. Die Cremon-Brücke, eine dreistrahlige Fußgängerbrücke, führt vom Hopfenmarkt hinüber zur Holzbrücke und zur Deichstraße. Auf dem Hopfenmarkt steht der Vierländerin-Brunnen. Dieser stand früher auf dem Meßberg, wo er 1838 nach einem Entwurf von F. A. Meyer gebaut wurde.[1] Ansonsten wird der baumbestandene, asphaltierte Platz heute hauptsächlich als Parkplatz genutzt. Ein Teil ist von Beeten und Hecken umsäumt und verfügt über Sitzbänke.

Bis zum Sommer 2014 fand einmal in der Woche am Donnerstag ein kleiner Markt statt, der von den Angestellten der umliegenden Büros genutzt wurde. Da der Bezirk sich jedoch einen vollen Markt mit Blumen- und Gemüseständen wünschte, dieser jedoch von den Marktbetreibern nicht realisiert werden konnte, wurde der Markt zum Juli 2014 eingestellt.[2]

Geschichte

Hopfenmarkt um 1900. In der linken Bildmitte sind die von halbhohen Säulen umringten Treppenabgänge auszumachen.

Den Hopfenmarkt gibt es seit dem 14. Jahrhundert, vorher hieß er Neuer Markt - der Hopfen wurde anfangs nahe der Brauerstraße/Hopfensack umgeschlagen. Die fast 500 kleinen Brauereien Hamburgs wurden hier viele Jahre lang mit dem über den Nikolaifleet angelandeten Hopfen versorgt.[3] Später wurden auch andere Waren umgeschlagen, so etwa Obst und Gemüse vorwiegend aus den Vierlanden. Die Landeplattform an der Holzbrücke mit gemauerter Treppe existiert heute noch.

Die früheren Bauten der Nikolaikirche befanden sich ursprünglich auf der Nordseite des Platzes, etwa an der Ecke Hahntrapp/Hopfenmarkt. Erst der heutige, neugotische Bau wurde an dem jetzigen Ort errichtet. Derzeit läuft eine Ausgrabung des Archäologischen Museums Hamburg an jener Straßenecke. Hier werden sowohl die Überreste des Walls der hier im 11. Jahrhundert errichteten Neuen Burg sowie die Fundamente der 1195 erstmals erwähnten alten Nikolaikirche freigelegt.[4] Inzwischen konnte durch diese Ausgrabung der Bau der Neuen Burg auf das Jahr 1024 datiert werden.[5]

Im 19. Jahrhundert gab es mittig zwei Freitreppen zu Kasematten unter dem Platz. Hier befanden sich offenbar öffentliche Toiletten für die Händler und Kunden. Diese sind inzwischen zugeschüttet.[6]

Quellen