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Hongkong: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.
Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.


Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in Ostasien wurde Hongkong von der [[japan]]ischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die Republik China (Taiwan) ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur ''Sino-British Joint Declaration'', die am 19. Dezember 1984 in [[Peking]] unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre. Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. Am 1. Juli 2017 folgte ihm Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin (Chief Executive).
Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in Ostasien wurde Hongkong von der [[japan]]ischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die Republik China (Taiwan) ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur ''Sino-British Joint Declaration'', die am 19. Dezember 1984 in [[Peking]] unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre.
 
Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. 2014 kam es zu Protesten in Hongkong, die bis Mitte Dezember 2014 andauerten. Sie wendeten sich gegen einen Ende August 2014 vom Nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach dem zukünftig ein vom chinesischen Staat gebildetes Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs festlegt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen abstimmen kann. Die Protestwelle wurde in den Medien oft als „Regenschirm-Revolution“ bezeichnet. Am 1. Juli 2017 folgte Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin. Im Sommer 2019 brachen Massenproteste gegen die Peking-nahe Administration unter Carrie Lam aus. Anlass war ein im Februar 2019 vorgeschlagenes ''Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen'', welches u. a. Auslieferungen von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Am 23. Oktober 2019 wurde der Gesetzentwurf offiziell zurückgezogen.<ref>[https://www.dw.com/de/carrie-lam-vor-dem-aus/a-50942391 Carrie Lam vor dem Aus? | Aktuell Asien | DW | 23.10.2019]</ref> Bei den Kommunalwahlen am 24. November 2019 kam es zu einer Rekordbeteiligung von knapp 71,2 Prozent.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/hongkong-rekordbeteiligung-bei-bezirkswahlen-a-1298031.html Hongkong: Rekordbeteiligung bei Bezirkswahlen - SPIEGEL ONLINE, 24.11.2019]</ref> Dabei konnte das Pro-Demokratie-Lager einen Erdrutschsieg gegenüber den Peking-nahen Parteien verzeichnen.


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