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Guinea: Unterschied zwischen den Versionen

51 Bytes hinzugefügt ,  30. Januar 2021
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'''Guinea''' [{{IPA|giˈneːa}}] (frz. La Guinée [{{IPA|giˈne}}]) ist ein Staat in West[[afrika]], der an [[Guinea-Bissau]] (im NW, [[Senegal]] im N, [[Mali]] (NO), die [[Elfenbeinküste]] im O, [[Liberia]] (SO), [[Sierra Leone]] im S und den [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] im W grenzt. Seine Unabhängigkeit von [[Frankreich]] erlangte das Land am 2. Oktober 1958.<ref>Sidiki Kobele Keita: Le P.D.G., Artisan de l'Independence Nationale en Guinée (1947 - 1958), Band 2 - La Prise du Pouvoir, Conakry, 1958, S. 151.</ref> Die [[Hauptstadt]] von Guinea ist [[Conakry]].
'''Guinea''' [{{IPA|giˈneːa}}] (frz. La Guinée [{{IPA|giˈne}}]) ist ein Staat in West[[afrika]], der an [[Guinea-Bissau]] (im NW), [[Senegal]] im N, [[Mali]] (NO), die [[Elfenbeinküste]] im O, [[Liberia]] (SO), [[Sierra Leone]] im S und den [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] im W grenzt. Seine Unabhängigkeit von [[Frankreich]] erlangte das Land am 2. Oktober 1958.<ref>Sidiki Kobele Keita: Le P.D.G., Artisan de l'Independence Nationale en Guinée (1947 - 1958), Band 2 - La Prise du Pouvoir, Conakry, 1958, S. 151.</ref> Die [[Hauptstadt]] von Guinea ist [[Conakry]].


== Geografie ==
== Geografie ==
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  | Nzérékoré || Nzérékoré || Beyla, Guéckédou, Lola, Macenta, Nzérékoré, Yomou || GN-N
  | Nzérékoré || Nzérékoré || Beyla, Guéckédou, Lola, Macenta, Nzérékoré, Yomou || GN-N
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== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
63,5 Prozent der etwa 13,1 Millionen (2020) Einwohner Guineas leben auf dem Lande, 36,5 % in den Städten.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.URB.TOTL.IN.ZS?locations=GN&year_high_desc=true |titel=Urban population (% of total) {{!}} Data |sprache=en-US |abruf=2021-01-29}}</ref>
63,5 Prozent der etwa 13,1 Millionen (2020) Einwohner Guineas leben auf dem Lande, 36,5 % in den Städten.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.URB.TOTL.IN.ZS?locations=GN&year_high_desc=true |titel=Urban population (% of total) {{!}} Data |sprache=en-US |abruf=2021-01-29}}</ref>


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{| class="wikitable zebra"
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! Jahr !! Einwohnerzahl<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://population.un.org/wpp/Publications/Files/WPP2019_Volume-II-Demographic-Profiles.pdf |titel=World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles |werk= |hrsg=United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division |datum= |abruf=2021-01-24 |sprache=}}</ref>
! Jahr !! Einwohnerzahl<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://population.un.org/wpp/Publications/Files/WPP2019_Volume-II-Demographic-Profiles.pdf |titel=World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles |werk= |hrsg=United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division |datum= |abruf=2021-01-24 |sprache=}}</ref >
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| 1950 || {{0}}3.094.000
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| 1960 || {{0}}3.577.000
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| 1970 || {{0}}4.220.000
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| 1990 || {{0}}6.041.000
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| 2010 || 10.794.000
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| 2020 || 13.133.000
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|''2030''
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|''17.021.000''
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=== Volksgruppen ===
=== Volksgruppen ===
Die guineische Statistikbehörde (https://www.stat-guinee.org/) erhebt keine Daten über die Zugehörigkeit zu ethnischen Gruppen. Ausgehend von alten Daten kann davon ausgegangen werden, dass mit
Die guineische Statistikbehörde erhebt keine Daten über die Zugehörigkeit zu ethnischen Gruppen. Ausgehend von alten Daten kann davon ausgegangen werden, dass mit
* 34 % die [[Fulbe]] (französisch ''Peul''), die zahlenmäßig stärkste Ethnie ist. Die Fulbe wohnen vorwiegend im Fouta-Djalon-Hochland und in der Hauptstadt Conakry. Mit
* 34 % die [[Fulbe]] (französisch ''Peul''), die zahlenmäßig stärkste Ethnie ist. Die Fulbe wohnen vorwiegend im Fouta-Djalon-Hochland und in der Hauptstadt Conakry. Mit
* 30 % folgen die [[Mande|mandesprachigen]] [[Malinke]], sie leben überwieguend in Oberguinea. Schließlich folgen mit
* 30 % folgen die [[Mande|mandesprachigen]] [[Malinke]], sie leben überwieguend in Oberguinea. Schließlich folgen mit
* 22 % die ebenfalls mandesprachigen [[Susu]], die in der Küstenregion beheimatet sind.
* 22 % die ebenfalls mandesprachigen [[Susu]], die in der Küstenregion beheimatet sind.
Zu den kleineren Volksgruppen zählen die ebenfalls mandesprachigen [[Kpelle (Ethnie)|Kpèlè]] mit 6 %, [[Kissi (Volk)|Kissi]] mit 5 % und [[Loma (Volk)|Toma]] mit 1 %. Sie wohnen mehrheitlich in Waldguinea und sind Anhänger von [[Afrikanische Religionen|traditionellen Religionen]] oder des Christentums.
Zu den kleineren Volksgruppen zählen die ebenfalls mandesprachigen [[Kpelle (Ethnie)|Kpèlè]] mit 6 %, [[Kissi (Volk)|Kissi]] mit 5 % und [[Loma (Volk)|Toma]] mit 1 %. Sie wohnen mehrheitlich in Waldguinea und sind Anhänger von [[Afrikanische Religionen|traditionellen Religionen]] oder des Christentums.
Außerdem gibt es vor allem in den Städten libanesische Einwanderer, die ersten kamen schon vor mehr als 100 Jahren ins Land; sie beherrschen einen Großteil des Handels und des Hotelgewerbes. Im Jahre 2020 waren 3,7 % der Bevölkerung im Ausland geboren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/publications/migrationreport/docs/MigrationReport2017_Highlights.pdf |titel=Migration Report 2017 |hrsg=UN |format=PDF |sprache=en |abruf=2018-09-30}}</ref> Als in den Nachbarländern [[Sierra Leone]] und [[Liberia]] Bürgerkrieg herrschte, kamen aus diesen Ländern zahlreiche Flüchtlinge nach Guinea. 1996 erreichte ihre Zahl fast 500.000<ref>[[Recensement Général de la population et de l'habitat 2014(Résultats définitifs)|https://www.stat-guinee.org/index.php/publications-ins/rapports-d-enquetes#rgph3]], S.46</ref>, gegenwärtig sind es ca. 40.000.  
Außerdem gibt es vor allem in den Städten libanesische Einwanderer, die ersten kamen schon vor mehr als 100 Jahren ins Land; sie beherrschen einen Großteil des Handels und des Hotelgewerbes. Im Jahre 2020 waren 3,7 % der Bevölkerung im Ausland geboren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/publications/migrationreport/docs/MigrationReport2017_Highlights.pdf |titel=Migration Report 2017 |hrsg=UN |format=PDF |sprache=en |abruf=2018-09-30}}</ref> Als in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia Bürgerkrieg herrschte, kamen aus diesen Ländern zahlreiche Flüchtlinge nach Guinea. 1996 erreichte ihre Zahl fast 500.000<ref>[https://www.stat-guinee.org/index.php/publications-ins/rapports-d-enquetes#rgph3 Recensement Général de la population et de l'habitat 2014 (Résultats définitifs), S.46]</ref>, gegenwärtig sind es ca. 40.000.
 
=== Religionen ===
=== Religionen ===
Vorherrschend ist seit Jahrhunderten der [[Sunniten|sunnitische]] Islam, der von der Richtung der [[Malikiten]] dominiert wird. Großen Einfluss hat die [[Tidschānīya]]-Bruderschaft. Der Islam gelangte über muslimische Händler aus Arabien und Nordafrika, die im [[Mali-Reich]] Handel trieben. Teile des heutigen Guinea gehörten zum Malireich. Das Bergland des [[Fouta Djallon]] wurde zu einem Zentrum und zur Hochburg dieses Glaubens und 1725 ein muslimischer theokratischer Staat. [[Sekou Touré]], der erste Präsident Guineas versuchte, den Einfluss aller Religionen zu reduzieren. Im Gefolge der Ölkrise in den siebziger Jahren war er gezwungen, vermehrt muslimische Institutionen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, was sich unter anderem im Bau der Großen Moschee in Conakry ausdrückte. Ursprünglich herrschten auch in Guinea verschiedene [[Afrikanische Religionen]] vor, die von [[Animismus (Religion)|animistischen]] Vorstellungen geprägt waren und die heute noch in synkretistischer Form praktiziert werden.
Vorherrschend ist seit Jahrhunderten der [[Sunniten|sunnitische]] Islam, der von der Richtung der [[Malikiten]] dominiert wird. Großen Einfluss hat die [[Tidschānīya]]-Bruderschaft. Der Islam gelangte über muslimische Händler aus Arabien und Nordafrika, die im [[Mali-Reich]] Handel trieben. Teile des heutigen Guinea gehörten zum Malireich. Das Bergland des [[Fouta Djallon]] wurde zu einem Zentrum und zur Hochburg dieses Glaubens und 1725 ein muslimischer theokratischer Staat. [[Sekou Touré]], der erste Präsident Guineas versuchte, den Einfluss aller Religionen zu reduzieren. Im Gefolge der Ölkrise in den siebziger Jahren war er gezwungen, vermehrt muslimische Institutionen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, was sich unter anderem im Bau der Großen Moschee in Conakry ausdrückte. Ursprünglich herrschten auch in Guinea verschiedene [[Afrikanische Religionen]] vor, die von [[Animismus (Religion)|animistischen]] Vorstellungen geprägt waren und die heute noch in synkretistischer Form praktiziert werden.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[https://web.archive.org/web/20130730145623/http://www.guinee.gov.gn/ Site Web du Gouvernement de la République de Guinée] 2013 @ [[Wayback Machine]]
*[https://web.archive.org/web/20130730145623/http://www.guinee.gov.gn/ Site Web du Gouvernement de la République de Guinée] 2013 @ [[Wayback Machine]]
*[https://www.stat-guinee.org/ Institut National de la Statistique]
*{{AuswAmt|Guinea}}
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*{{Destatis|guinea}}
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