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Griechenland: Unterschied zwischen den Versionen

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  |WAHLSPRUCH      = Ελευθερία ή Θάνατος<br />(''Elefthería i thánatos'' „Freiheit oder Tod“)
  |WAHLSPRUCH      = Ελευθερία ή Θάνατος<br />(''Elefthería i thánatos'' „Freiheit oder Tod“)
  |AMTSSPRACHE      = Griechisch
  |AMTSSPRACHE      = Griechisch
  |HAUPTSTADT      = Athen
  |HAUPTSTADT      = [[Athen]]
  |STAATSFORM      = Parlamentarische Republik
  |STAATSFORM      = Parlamentarische Republik
  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |STAATSOBERHAUPT  = Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos
  |STAATSOBERHAUPT  = Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos
  |REGIERUNGSCHEF  = Ministerpräsident Alexis Tsipras
  |REGIERUNGSCHEF  = Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis
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'''Griechenland''' (griechisch Ελλάδα [{{IPA|ɛˈlaða}}], ''Elláda'', formell Ελλάς, ''Ellás'' ,Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, ''Ellinikí Dimokratía'' ‚Hellenische Republik‘) ist ein Land in Südost[[europa]]. Der Mittelmeeranrainerstaat grenzt an [[Albanien]], [[Mazedonien]], [[Bulgarien]] und die [[Türkei]]. Griechenland ist Mitglied der NATO und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).
'''Griechenland''' (griechisch Ελλάδα [{{IPA|ɛˈlaða}}], ''Elláda'', formell Ελλάς, ''Ellás'' ,Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, ''Ellinikí Dimokratía'' ‚Hellenische Republik‘) ist ein Land in Südost[[europa]]. Die Hauptstadt Griechenlands ist [[Athen]]. Der Mittelmeeranrainerstaat grenzt an [[Albanien]], [[Mazedonien]], [[Bulgarien]] und die [[Türkei]]. Griechenland ist Mitglied der NATO und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).


== Geografie ==
== Geografie ==
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Am 18. Februar 1952 trat Griechenland der NATO bei. Am 9. August 1954 wurde in Bled das Militärbündnis zwischen der Türkei, Griechenland und [[Jugoslawien]] geschlossen, um einer potenziellen Bedrohung durch die [[Sowjetunion]] und ihre Verbündeten zu begegnen. Nach Ablauf der 20-jährigen Vertragsdauer wurde das Bündnis nicht erneuert. Von 1967 bis 1974 war Griechenland zudem eine Militärdiktatur. Am 21. April 1967 putschte in Griechenland das Militär gegen die Regierung von Georgios Papandreou, der eine vorsichtige Reformpolitik betrieben hatte. Das Regime konnte sich vorübergehend stabilisieren. Jedoch verlor das Regime nach Unruhen 1973 und nach einem Putschversuch zur Machtübernahme auf [[Zypern]] 1974 die Duldung der internationalen Gemeinschaft und des eigenen Offizierskorps, wodurch es zum Rücktritt kam. Bereits seit Frühjahr 1974 kam es - trotz NATO-Partnerschaft - zu einem zunehmenden Konflikt mit der Türkei, etwa Zwischenfällen mit Flugzeugen und gegenseitigen Drohungen, der auch die folgenden Jahre bestimmte. Am 20. Juli 1974 landeten zudem türkische Truppen auf Zypern und besetzten den Norden der Insel. Am 17. November 1974 gab es in Griechenland wieder freie Wahlen.
Am 18. Februar 1952 trat Griechenland der NATO bei. Am 9. August 1954 wurde in Bled das Militärbündnis zwischen der Türkei, Griechenland und [[Jugoslawien]] geschlossen, um einer potenziellen Bedrohung durch die [[Sowjetunion]] und ihre Verbündeten zu begegnen. Nach Ablauf der 20-jährigen Vertragsdauer wurde das Bündnis nicht erneuert. Von 1967 bis 1974 war Griechenland zudem eine Militärdiktatur. Am 21. April 1967 putschte in Griechenland das Militär gegen die Regierung von Georgios Papandreou, der eine vorsichtige Reformpolitik betrieben hatte. Das Regime konnte sich vorübergehend stabilisieren. Jedoch verlor das Regime nach Unruhen 1973 und nach einem Putschversuch zur Machtübernahme auf [[Zypern]] 1974 die Duldung der internationalen Gemeinschaft und des eigenen Offizierskorps, wodurch es zum Rücktritt kam. Bereits seit Frühjahr 1974 kam es - trotz NATO-Partnerschaft - zu einem zunehmenden Konflikt mit der Türkei, etwa Zwischenfällen mit Flugzeugen und gegenseitigen Drohungen, der auch die folgenden Jahre bestimmte. Am 20. Juli 1974 landeten zudem türkische Truppen auf Zypern und besetzten den Norden der Insel. Am 17. November 1974 gab es in Griechenland wieder freie Wahlen.


Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Vom 12. März 2005 bis 13. März 2015 war Karolos Papoulias (* 1929) der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) gewählter Präsident Griechenlands. Seit dem 20. Juni 2012 (* 1951) ist Andonis Samaras Ministerpräsident. Seit dem 13. März 2015 ist Prokopis Pavlopoulos (* 1950) der Nea Dimokratia der Präsident.
Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Vom 12. März 2005 bis 13. März 2015 war Karolos Papoulias (* 1929) der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) gewählter Präsident Griechenlands. Am dem 20. Juni 2012 wurde Andonis Samaras (* 1951) Ministerpräsident. Am 13. März 2015 wurde Prokopis Pavlopoulos (* 1950) der Nea Dimokratia der Präsident Griechenlands.


Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras angeführte linkssozialistische Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.
Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras (* 1974) angeführte linkssozialistische Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.


Am 5. Juli 2015 gab es ein Referendum über die Annahme oder Ablehnung des Einigungsplans der Europäische Kommission, der Europäische Zentralbank (EZB) und des Internationale Währungsfonds (IWF), der am 25. Juni 2015 der Eurogruppe vorgelegt wurde.<ref>[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-referendum-117.html Referendum zu Gläubiger-Vorschlägen: Die Griechen sagen "Nein" | tagesschau.de, 05.07.2015]</ref> Nach dem Ergebnis trat der parteilose Finanzminister Yanis Varoufakis am 6. Juli 2015 zurück. Sein Nachfolger wurde noch am gleichen Tag Euklid Tsakalotos der linken griechischen Partei SYRIZA. Am 20. August 2015 erklärte Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Rücktritt und rief zu Neuwahlen auf. Der Rücktritt erfolgte einem Tag nach dem das dritte Hilfspaket vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/deutscher-bundestag-stimmt-hilfspaket-fuer-griechenland-zu-13758071.html FAZ.NET - Deutscher Bundestag stimmt Hilfspaket für Griechenland zu, 19.08.2015]</ref> Die Übergangsregierung wird nach der Verfassung die Präsidentin des Areopag, des obersten griechischen Gerichtshofes. 25 Abgeordnete der Regierungspartei SYRIZA spalteten sich ab und gründeten eine eigenständige Parlamentsgruppe namens Volkseinheit. Eine gleichnamige Partei ist geplant. Anführer ist Ex-Umwelt- und Energieminister Panagiotis Lafazanis. Volkseinheit ist nach SYRIZA und Nea Dimokratia drittgrößte Fraktion im Parlament.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/neuwahlen-vermutlich-am-20-september-griechischer-premier-alexis-tsipras-tritt-zurueck/12213794.html Neuwahlen vermutlich am 20. September: Griechischer Premier Alexis Tsipras tritt zurück - Tagesspiegel, 21.08.2015]</ref> Bei der vorgezogenen Neuwahl des griechischen Parlaments am 20. September 2015 wurde SYRIZA mit über 35% der Stimmen wiedergewählt. Nea Dimokratia bekam über 28% der Stimmen. Die bisherige Koalition zwischen SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL solle fortgeführt werden, erklärten beide Parteien noch am Wahlabend.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-will-regierungsbildung-in-drei-tagen-a-1053898.html Griechenland: Alexis Tsipras schwört Griechen auf harte Zeiten ein - SPIEGEL ONLINE, 21.09.2015]</ref>
Am 5. Juli 2015 gab es ein Referendum über die Annahme oder Ablehnung des Einigungsplans der Europäische Kommission, der Europäische Zentralbank (EZB) und des Internationale Währungsfonds (IWF), der am 25. Juni 2015 der Eurogruppe vorgelegt wurde.<ref>[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-referendum-117.html Referendum zu Gläubiger-Vorschlägen: Die Griechen sagen "Nein" | tagesschau.de, 05.07.2015]</ref> Nach dem Ergebnis trat der parteilose Finanzminister Yanis Varoufakis am 6. Juli 2015 zurück. Sein Nachfolger wurde noch am gleichen Tag Euklid Tsakalotos der linken griechischen Partei SYRIZA. Am 20. August 2015 erklärte Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Rücktritt und rief zu Neuwahlen auf. Der Rücktritt erfolgte einem Tag nach dem das dritte Hilfspaket vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/deutscher-bundestag-stimmt-hilfspaket-fuer-griechenland-zu-13758071.html FAZ.NET - Deutscher Bundestag stimmt Hilfspaket für Griechenland zu, 19.08.2015]</ref> Die Übergangsregierung wird nach der Verfassung die Präsidentin des Areopag, des obersten griechischen Gerichtshofes. 25 Abgeordnete der Regierungspartei SYRIZA spalteten sich ab und gründeten eine eigenständige Parlamentsgruppe namens Volkseinheit. Eine gleichnamige Partei ist geplant. Anführer ist Ex-Umwelt- und Energieminister Panagiotis Lafazanis. Volkseinheit ist nach SYRIZA und Nea Dimokratia drittgrößte Fraktion im Parlament.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/neuwahlen-vermutlich-am-20-september-griechischer-premier-alexis-tsipras-tritt-zurueck/12213794.html Neuwahlen vermutlich am 20. September: Griechischer Premier Alexis Tsipras tritt zurück - Tagesspiegel, 21.08.2015]</ref> Bei der vorgezogenen Neuwahl des griechischen Parlaments am 20. September 2015 wurde SYRIZA mit über 35% der Stimmen wiedergewählt. Nea Dimokratia bekam über 28% der Stimmen. Die bisherige Koalition zwischen SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL solle fortgeführt werden, erklärten beide Parteien noch am Wahlabend.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-will-regierungsbildung-in-drei-tagen-a-1053898.html Griechenland: Alexis Tsipras schwört Griechen auf harte Zeiten ein - SPIEGEL ONLINE, 21.09.2015]</ref>


Am 12. Juni 2018 einigten sich Mazedonien und Griechenland nach einem seit 1991 jahrzehntelangen dauernden Namensstreit auf eine Umbenennung Mazedoniens. Geplant ist die Umbenennung nach Republik Nordmazedonien. Wegen des Namensstreits blockierte die griechische Regierung bislang die Bestrebungen Mazedoniens, der EU und der NATO beizutreten. Bevor die getroffene Vereinbarung umgesetzt werden kann, müssen ihr die Mazedonier in einem Referendum zustimmen und die Parlamente beider Länder die Übereinkunft ratifizieren.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-06/mazedonien-griechenland-namensstreit-einigung Mazedonien: Griechenland und Mazedonien einigen sich im Namensstreit | ZEIT ONLINE, 12. Juni 2018]</ref>
Am 12. Juni 2018 einigten sich Mazedonien und Griechenland nach einem seit 1991 jahrzehntelangen dauernden Namensstreit auf eine Umbenennung Mazedoniens. Am 12. Februar 2019 trat die Umbenennung Mazedoniens nach Nordmazedonien in Kraft. Am 8. Juli 2019 wurde nach einer Parlamentswahl Kyriakos Mitsotakis (* 1968) der Nea Dimokratia der amtierende griechische Ministerpräsident.


== Literatur ==
== Literatur ==
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